Small Forward: Kawhi Leonard vs. LeBron James
Leonard (13,3 Punkte, 6,8 Rebounds, 1,7 Steals): Er ist der Rising Star der Spurs. Der legitime Thronfolger der Nach-Duncan-Ära. Leonard hat in dieser Saison noch einmal einen Sprung gemacht und sich in allen relevanten Kategorien trotz weniger Spielzeit gesteigert. Seine Qualitäten als Verteidiger wurden mit der Berufung ins All-Defensive SecondTeam erstmals gewürdigt. In der Offensive hilft er mit seiner Athletik, den Cuts zum Korb und der Gefahr von der Dreipunktlinie. Gelegentlich fehlt Leonard aber noch die Ruhe.
James (27,1 Punkte, 6,8 Rebounds, 5 Assists): Was soll man groß sagen? MVP hin oder her! LeBron bleibt der Superstar der Liga und die Playoffs bestätigen das. Der Forward gibt seinem Team genau, was es braucht. James' Trefferquote (56,2 Prozent) spielt in einer eigenen Liga. Auch sonst ist er über jeden Zweifel erhaben. Er hat den Three-Peat vor Augen und ist dabei unglaublich fokussiert. Lance Stephensons Pychospielchen in den Conference Finals beantwortete er schlicht und einfach mit Leistung.
Fazit: Leonard hat schon häufiger bewiesen, dass er James' Kreise einschränken kann, aber letztlich ist LeBron immer noch LeBron. Kein Spieler auf der Welt vermag es, den Superstar dauerhaft an die Kette zulegen. Vorteil Miami.
Power Forward: Matt Bonner vs. Rashard Lewis
Bonner (1,2 Punkte, 0,6 Rebounds): The Red Rocket rutschte in den letzten beiden Spielen der Conference Finals in die Starting Five, um OKCs Rim Protector Serge Ibaka aus der Zone zu ziehen. Der Distanzschütze könnte weiter starten. Die letztjährigen Finals haben bereits gezeigt, dass Center Tiago Splitter gegen das Small-Ball-orientierte Spiel der Heat nicht zwingend gebraucht wird. Als Alternative stünde Boris Diaw bereit, der in den beiden Regular-Season-Partien gestartet ist. Die französische Allzweckwaffe gibt aber wohl weiterhin den Energizer von der Bank.
Lewis (4 Punkte, 2,2 Rebounds): Gleiches Spiel bei Lewis. Der Stretch-Four rutschte aus ähnlichen Gründen wie Bonner in die Starting Five, wenngleich er sich offensiv um einiges effektiver präsentierte. 9 seiner letzten 16 Dreierversuche fanden das Ziel. Wenn Lewis diese Treffsicherheit konservieren kann, kann er durchaus zum X-Faktor in den Finals werden. Zudem ist der 34-Jährige so lange im Geschäft, dass er allein schon mit seiner Erfahrung wichtig für das Team ist.
Fazit: Sollte Bonner wirklich weiterhin für die Spurs starten, liegt der Vorteil auf Seiten der Heat. Lewis hat zuletzt bewiesen, dass er effektiver sein kann.
Center: Tim Duncan vs. Chris Bosh
Duncan (16,5 Punkte, 8,9 Rebounds, 1,4 Blocks): Er ist ein Phänomen und angestachelt von der letztjährigen Final-Pleite will er jetzt Revanche nehmen. Nur mal zur Einordnung: Als Duncan 1999 seine erste Meisterschaft feierte, absolvierte LeBron gerade sein Freshman-Jahr auf der High-School. Duncan hat es geschafft, selbst im hohen Basketball-Alter von 38 Jahren effektiv zu sein. Offensiv ist er noch immer eine vielseitige Waffe, die mit dem großen Portfolio an Moves kaum zu kontrollieren ist. Defensiv fehlt ihm zwar mittlerweile die Geschwindigkeit, um effektiv auszuhelfen, aber unter dem Brett ist er noch immer eine Macht.
Tim Duncan vor seinen sechsten Finals: Stille Dominanz
Bosh (15,2 Punkte, 5,7 Rebounds, 1,2 Blocks): Lange Zeit dümpelte Bosh in diesem Jahr durch die Playoffs. Erst in den Conference Finals platzte der Knoten beim Big Man. Bosh hatte großen Anteil daran, dass die Serie gegen Indiana am Ende doch recht souverän beendet wurde. Auffällig ist, dass der Center mittlerweile recht sicher den Dreier trifft und davon auch Gebrauch macht. Der 30-Jährige hat in diesen Playoffs schon jetzt ansatzweise so viele Dreier genommen, wie zuvor in seiner gesamten Playoff-Karriere (Trefferquote 41 Prozent). Er zieht immer aus der Zone raus und schafft so Platz für Cuts von James und Wade. Der Reboundschwäche Miamis hilft das natürlich nicht, aber der Erfolg gibt dem Meister recht.
Fazit: Zwei Superstars im direkten Duell und dennoch geht der Vorteil an San Antonio. Duncan ist nun einmal nichts anderes als der beste Power Forward, den die NBA je gesehen hat. Das Gesamtpaket spricht daher für den Spur.