Bank: Ginobili, Diaw, Splitter, Mills vs. Allen, Andersen, Battier, Cole
Spurs: Kaum eine Bank ist so tief besetzt wie die der Spurs. Ginobili nimmt mit seiner Spielintelligenz an einem guten Abend noch immer jede Verteidigung dieser Welt auseinander. Diaw ist ein unglaublicher Allrounder, der in Miami so etwas wie seinen Lieblingsgegner hat. Der Franzose verteidigt stark und kann offensiv auch immer heiß laufen. Von seinen Point-Forward-Qualitäten mal ganz abgesehen. Dazu kommen mit Mills, Joseph und Belinelli Guards, die mit ihrer Treffsicherheit das Spiel breit machen. Splitter könnte wie im Vorjahr ans Ende der Rotation rutschen, wobei seine Defense natürlich immer eine Hilfe ist.
Heat: Apropos tiefe Bank! Die Heat besitzen so etwas auch. Über Allen braucht man eigentlich keine Worte verlieren. Der Shooting Guard kann noch immer zu jeder Zeit ein Spiel entscheiden. Die Spurs bekamen es im Vorjahr schmerzlich zu spüren. Der Birdman bringt immer vollen Einsatz und jede Menge Intensität. Dabei vergisst man häufig, dass Andersen auch ein effektiver Scorer ist. Auch wenn Battiers Rolle immer kleiner wird. Mit seiner Erfahrung kann der smarte Forward Miami phasenweise noch immer helfen. Sein Wert im Locker Room ist ohnehin unbestritten. Cole wird versuchen, Parkers Kreise einzudämmen und den Franzosen zu entnerven. Inwieweit der verletzungsgeplagte Oden ein Faktor in der Serie sein kann, bleibt dagegen abzuwarten.
Fazit: Beide Teams besitzen unfassbar starke Second Units. Die der Spurs ist aber vielleicht einen Tick stärker. Daher ist San Antonio leicht im Vorteil.
Head Coach: Gregg Popovich vs. Erik Spoelstra
Popovich: Coach Pop ist schlicht und ergreifend der beste Trainer der NBA. Popovich hat es geschafft, ein Spielsystem in San Antonio zu etablieren, das jeden Spieler involviert. Die Spurs spielen den schönsten Basketball der gesamten Liga. Kein Spieler ist sich zu schade, den Extra-Pass zu spielen. Diese Philosophie macht einen klassischen Rebuild überflüssig. Popovich findet immer wieder Spieler, die perfekt in dieses System passen. Dass er dazu noch ein hervorragender In-Game-Coach ist, soll natürlich auch nicht verschwiegen werden.
Spoelstra: Miamis Coach ist längst in der Riege der besten Trainer angekommen. Seit nunmehr sechs Jahren steht er hauptverantwortlich an der Seitenlinie der Heat. In der gesamten Zeit hat nie ein Superstar ein böses Wort über ihn verloren oder eine größere Rolle eingefordert. Spoelstra schafft es perfekt, das Starensemble zu dirigieren. Dazu kommt, dass er es seh gut versteht, auf ein Spiel zu reagieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Fazit: Spoelstra gehört sicher zu den besten fünf Trainern in der Liga, aber gegen Popovich kommt er dann doch (noch) nicht an. Vorteil für San Antonio.
Prognose
Eins ist sicher: Die Serie wird wieder verdammt eng. Beide Teams haben sich im Vergleich zum Vorjahr so gut wie nicht verändert. Nach der epischen Finalserie 2013 kennen sich beide Mannschaften in- und auswendig. Wahrscheinlich wird es daher erneut keine Serie der Superstars. San Antonios Kader besitzt die Fähigkeit, die Big 3 zumindest zeitweise zu kontrollieren. Die Spurs kommen ohnehin noch mehr als Miami über den Teamgedanken. Sollte Parker fit bleiben, stellt sich daher die Frage: Wer schafft es, den Gegner neu zu überraschen? Und findet die Gegenseite rechtzeitig die richtige Antwort? Der Stachel der letztjährigen Finalniederlage könnte den Extraschub Energie für San Antonio freisetzen, der am Ende den Unterschied ausmachen kann. Wetten sollte man darauf jedoch nicht.
Teil II: Die Forward-Positionen und die Center