Sowohl Dirk Nowitzki als auch LeBron James plädieren dafür, die Regular Season zu verkürzen. Unterstützung erhalten die von Heat-Coach Erik Spoelstra. Michael Jordan sieht Dinge dagegen etwas anders. Steve Nash verletzt sich erneut.
Dirk und LeBron für verkürzte Saison: Am Sonntag startet die NBA ein Experiment. Das Preseason-Spiel der Celtics gegen die Nets wird 44 anstatt der gewohnten 48 Minuten dauern. Die Idee dahinter: Weniger Spielzeit soll die Gesundheit der Spieler ein wenig schonen. LeBron James bezweifelt allerdings, dass der gewünschte Effekt eintreten wird.
"Es geht nicht um die Minuten", so der vierfache MVP am Mittwoch. "Die Minuten nehmen überhaupt keinen Einfluss. Wenn wir müssten, könnten wir auch 50 Minuten pro Spiel spielen. Es geht um die Spiele. Als Spieler denken wir alle, dass es zu viele sind. 82 Spiele sind einfach eine Menge." Am Ende sei es egal, ob man nun 22 oder 40 Minuten auf dem Court stehe. "Wenn du spielst, nimmt dich das immer mit. Deshalb bringt es auch nichts, die Minuten zu kürzen, es geht um die Spiele."
Tatsächlich steht LeBron mit seiner Meinung nicht allein da. Auch Dirk Nowitzki sieht den engen Spielplan kritisch. "Ich glaube nicht, dass man 82 Spiel benötigt, um den jeweils Besten jeder Conference zu ermitteln", so der Champion von 2011. "Das geht wesentlich schneller. Aber ich verstehe natürlich, dass es um Geld geht. Jedes Spiel weniger bedeutet auch weniger Geld für alle Parteien. Für die Liga, für die Besitzer für die Spieler. Das ist mir bewusst und deshalb denke ich auch nicht, dass sich etwas ändern wird."
Auch wenn Nowitzki betonte, dass er nicht in der Position sei zu entscheiden, bezeichnete er eine Regular Season im Bereich von gut 60 Spielen als wünschenswert. So ließen sich auch einige Back-to-Back-Spiele vermeiden, was Heat-Coach Erik Spoelstra ebenfalls begrüßen würde. "Ich denke es wäre gut, wenn man einen Weg fände, einige Back-to-Backs zu streichen, sodass jedes Team nicht mindestens 20 hat", erklärte Spo. "Das ist das größere Thema als die Spiele um einige Minuten zu kürzen. Aber ich bin offen, zu sehen, was damit passiert. Ich denke, dass wahrscheinlich jeder zustimmt, dass wir zu viele Spiele in zu kurzer Zeit haben."
Jordan ist gesprächsbereit
Nowitzki definitiv: "Ehrlichgesagt war ich nie ein großer Fan von Back-to-Backs, auch nicht mit 20", so der Deutsche. "Meiner Meinung nach solltest du nie in zwei aufeinanderfolgenden Nächten auf höchstem Level spielen und dann auch noch zwischendrin fliegen müssen. Klar bekommt man es hin. Wir haben das Gefühl, dass wir die besten Athleten der Welt haben, aber es schadet dem Produkt in meinen Augen etwas." Allerdings sehe Nowitzki ein, dass momentan eben 82 Spiele gespielt würden und man damit leben müsse.
James ist sich der Business-Komponent ebenfalls bewusst, sähe aber dennoch gern einen Austausch über die Problematik. "Am Ende des Tages wollen wir schließlich den Preis schützen, und der Preis sind nun mal die Spieler", so LeBron. "Wir müssen das Spiel weiter promoten. So lange sich einige Jungs aufgrund der hohen Anzahl an Spielen verletzen, können wir dies allerdings nicht auf höchstem Level tun."
Michael Jordan sieht die Dinge indes ein wenig anders. "Ich liebe diese beiden Jungs", erklärte MJ während eines Interviews mit "ESPN". "Als Besitzer, der früher selbst gespielt hat, kann ich aber sagen, dass ich es einfach geliebt habe zu spielen. Hätte ich nicht 82 Spiele gehabt, hätte ich eben wo anders gespielt. Das ist die Liebe, dich ich für das Spiel hatte. Als Spieler hatte ich nie das Gefühl, dass 82 Spiele ein Problem wären."
Gegen ein Gespräch würde sich Jordan dennoch nicht sträuben. "Wenn sie das wollen, können wir Besitzer uns gerne mit den Spielern zusammensetzen und darüber sprechen", so der sechsfache Champ. "Allerdings würden wir dann auch weniger Geld verdienen. Sind sie bereit, Geld aufzugeben, um weniger Spieler zu haben? Das ist die Frage. Denn du kannst nicht genauso viel Geld verdienen, wenn weniger Spieler gespielt werden."
Nash erneut verletzt:Steve Nashs Leidenszeit nimmt einfach kein Ende. Wie die Lakers mitteilten, verletzte sich der Kanadier beim Taschentragen am Mittwoch am Rücken und musste das dritte Training in Folge aussetzen. Laut Byron Scott ist noch nicht sicher, wie gravierend die neuerliche Verletzung ist. Sorgen macht sich der Coach dennoch.
"Natürlich ist es nicht einfach, denn ich muss ja herausfinden, ob er jeden Tag spielen kann oder nicht, ob er fast jedes Spiel spielen kann oder in welchen Spielen er einsatzfähig ist", so Scott. "In den nächsten Wochen haben wir allerdings Zeit, die Situation endgültig zu beurteilen." Derzeit deutet deshalb offenbar einiges darauf hin, dass Scott dazu tendiert, Jeremy Lin anstelle von Nash starten zu lassen.