Rajon Rondo zu den Dallas Mavericks. Iman Shumpert, J.R. Smith und Timofey Mozgov zu den Cavaliers. Einige große Deals sind bereits durch, Baustellen gibt es dennoch genug. Vor der Deadline am Donnerstag (21 Uhr) stellt SPOX deshalb die heißesten Kandidaten vor, denen womöglich noch ein Trade bevorsteht.
Brooklyns Saison ist eine einzige Enttäuschung. Mal wieder. Derzeit liegen die Nets nicht einmal auf einem Playoff-Platz und dürfen sich wohl selbst bei einem Erreichen der Postseason nicht allzu große Hoffnungen auf einen ereignisreichen April oder Mai machen. Und was macht der geneigte GM in einer solchen Situation? Richtig, er blickt Richtung Zukunft. Ungünstige Verträge sollen irgendwie losgeworden, Altlasten abgegeben werden.
Und da die Verträge des Joe Johnson und - "dank" seiner Verletztenhistorie und deshalb stark absackender Leistung - Deron Williams nun mal zu ungünstig sind, um irgendwo gesteigertes Interesse zu wecken, könnte es eben Brook Lopez erwischen. Denn fähige Big Man sind einfach begehrt. Egal, ob sie nun mehr oder weniger regelmäßig verletzt zusehen müssen oder eben nicht.
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Ist Lopez fit, zählt er allerdings zu den besseren Offensiv-Centern der Association - was auch bis nach Denver und Oklahoma City durchgedrungen ist. Die Nuggets und Thunder sollen bereits Interesse an Lopez angemeldet haben, konnten sich mit Brooklyn aber nicht auf einen Deal einigen. "Wir warten noch ab. Bis jetzt gab es noch nichts, was uns gefallen hätte", zitiert Adrian Wojnarowski von "Yahoo Sports" eine nicht genannte Quelle aus dem Umfeld der Nets.
Angesichts anhaltender Probleme mit Fuß und Rücken birgt eine Verpflichtung des Centers durchaus Risiken. Andererseits ist Lopez rein spielerisch über einen Großteil der Zweifel erhaben. 15,3 Punkte legt er in dieser Saison auf, trifft dabei 50,2 Prozent seiner Würfe aus dem Feld. Dazu besitzt Lopez neben seiner, für einen Sevenfooter untypischen, akuten Rebound-Allergie (6,2 pro Spiel) ein weiches Händchen aus der Mitteldistanz und ein durchaus ansehnliches Arsenal an Postmoves.
Attribute, die speziell die Thunder über die Verletztenhistorie hinwegsehen lassen könnten. Denn erstens weiß OKC bereits, wie der Rebound zu holen ist (Rebound Rate: 51,9; Rang 4), und zweitens sucht man im mittleren Westen bereits seit geraumer Zeit nach der richtigen Komponente, die aus einem Team um Russell Westbrook und Kevin Durant endgültig einen Champion macht.
Perfekt passt Lopez nicht nach Oklahoma City, allerdings ist ihm GM Sam Presti Lopez bereits seit dem Draft 2008 zugetan. Dazu könnte Center OKCs Offense zudem ein wenig den Russ-KD-Fokus nehmen. Wohl auch deshalb sollen die Thunder sogar bereit sein, ihr Angebot rund um (angeblich) Kendrick Perkins und Jeremy Lamb noch einmal nachzubessern. Das könnte auch nötig sein. Immerhin haben neben Denver angeblich auch Miami und Houston Interesse an Lopez.
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Goran Dragic/Isaiah Thomas (Phoenix Suns)
Goran Dragic ist der beste Spieler der Phoenix Suns. Keine eindeutige, aber sicherlich auch nicht völlig abwegige Aussage. Goran Dragic' Vertrag läuft im Sommer aus. Ein Fakt. Und genau deshalb sollen die Suns auch mit dem Gedanken spielen, ihren Playmaker abzugeben, um noch einen gewissen Gegenwert zu bekommen.
Sicherlich würden die Suns Dragic nur allzu gern halten, sollte sich der Slowene auch über die Saison hinaus zu Phoenix bekennen. Vielleicht auch deshalb gibt es Gerüchte, das Front Office könnte versucht sein, Isaiah Thomas wieder abzugeben. Zwar wechselte der ehemalige King erst im Sommer nach Arizona, spielt auch dort eine ansehnliche Saison, die Kombination aus Dragic' Stärke und der derzeit fehlenden Balance im Roster könnte Thomas' Abschied jedoch befeuern.
Was das exakt bedeutet? Ryan McDonough bringt Erleuchtung. "Wir haben unsere Roster-Balance ein wenig verloren", erklärt der GM gegenüber "98.7 FM". "Wir sind etwas zu Backcourt-lastig. Speziell, was das Scoring angeht. Das müssen wir irgendwie wieder ausbalancieren, ein wenig Länge, etwas mehr Froncourt-Scoring und Rebounding dazugewinnen."
Der Punkt: Die Suns wollen unbedingt in die Playoffs, liegen auf Rang acht mittlerweile aber nur noch einen Sieg vor OKC - das mittlerweile bekanntermaßen wieder mit Kevin Durant und Russell Westbrook unterwegs ist. Eine Schwachstelle hat man in Phoenix erkannt und ist deshalb mehr als bereit, diese zu beheben.
"Wir werden aktiv sein", erklärte am Freitag auch President of Basketball Opertations Lon Babby. "Wir werden andere Teams kontaktieren und sehen, was alles möglich ist. Und es würde mich nicht wundern, wenn wir zwischen heute und nächstem Donnerstag (Tradeline, Anm. d. Red) noch etwas tun würden."
Und da Eric Bledsoe erst im Sommer einen neuen Fünfjahresvertrag über 70 Millionen Dollar unterschrieben hat, stehen eben Dragic oder Thomas zur Disposition. Ersterer soll zudem mit seiner neuen Rolle, die ihn deutlich häufiger zwingt, abseits des Balls zu agieren, unzufrieden sein und zudem signalisiert haben im Sommer nicht verlängern zu wollen. Das lässt die Rockets wiederum hoffen, Dragic noch in dieser Saison zurück nach Houston zu holen.
Der Slowene hatte Texas erst während der Free Agency 2012 verlassen, gilt nun aber als mögliche Antwort der Rockets auf all die herausragenden Point Guards im Westen. Allerdings fordert Phoenix neben einem Big Men angeblich einen First-Round Pick. Auch die Lakers sollen an Dragic interessiert sein.
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Reggie Jackson (Oklahoma City Thunder)
Der Trade rund um Dion Waiters hat Reggie Jacksons Situation in Oklahoma City deutlich verändert. Nicht weil der Ex-Cav plötzlich gelernt hat, effektiven Basketball zu spielen, vielmehr besitzt OKC mit Waiters nun einen weiteren, potentiellen Bench Scorer, der kommende Saison das letzte Jahr seines Rookievertrags antritt - also günstig ist.
Jackson wird im Sommer dagegen Restricted Free Agent und damit - richtig - eher teuer. Definitiv ein Grund, sich nach möglichen Interessenten für den Sixth Man umzusehen. Zumal in OKC laut Alex Kennedy von "Basketball Insiders" abgesehen von Kevin Durant, Russell Westbrook, Serge Ibaka und Steven Adams jeder verfügbar ist. Also auch Jackson.
Dessen Produktivität und Spielanteile bewegten sich in den vergangenen Wochen allerdings in die falsche Richtung. Stand Jackson im November - sprich: ohne KD und Westbrook - noch 38,2 Minuten auf dem Parkett, sind es im Februar bislang nur noch 19,1. Dazu trifft der Combo Guard in dieser Saison nur 27,8 Prozent seiner Dreier und so schwach aus dem Feld wie seit seinem Rookie-Jahr nicht mehr (43,2 Prozent FG).
Dennoch mangelt es nicht an Interessenten. Jackson spielt schließlich gerade erst seine vierte Saison. Zudem rechnen nicht wenige mit einem Sprung, entkommt er erst einmal dem Schatten von Westbrook und Durant. Die Knicks sollen deshalb bereits vor Wochen mögliche Trades evaluiert haben. Zuletzt wurden auch immer wieder die Heat ins Spiel gebracht.
Sicher ist ein Abgang dennoch nicht. Jackson kann gerade in den Playoffs einen Beitrag leisten, weshalb ein Abgang für die Thunder nicht völlig frei von Risiko ist. Zumal sich das Team langsam zu finden scheint.
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Arron Afflalo (Denver Nuggets)
Es hätte so schön sein können: Nach zwei Jahren Orlando kehrt Arron Afflalo nach Denver zurück. Als besserer Spieler. Als Leader. Als einer, der die Nuggets wieder in die Playoffs führen kann. So viel zu etwaigen Träumereien in der Höhe der Rocky Mountains. Denn die Realität beraubt die Nuggets mal wieder jeglicher Hoffnungen auf die Postseason. Das Team stolpert durch die Saison - mal besser, mal schlechter.
Es liegt weniger am schlechten Material, vielmehr passen die einzelnen Komponenten der Nuggets nicht wirklich zusammen. Deshalb spekulieren Bill Simmons und Zach Lowe auch, dass, abgesehen von Rookie Jusuf Nurkic, jeder Nugget zur Disposition steht. Marc Stein wiederum hält weder Ty Lawson noch Kenneth Faried oder Wilson Chandler für abkömmlich.
Der Mozgov-Trade hat Denver allerdings offensichtlich heißgemacht. Zwei Picks für einen Spieler? Was kann einem Team, dessen Weg in bisheriger Zusammensetzung eher in Richtung Aussichtslosigkeit tendiert, Besseres passieren. Entsprechend wahrscheinlich ist es, dass die Nuggets, das richtige Angebot vorausgesetzt, noch einmal aktiv werden.
Womit wir wieder bei Arron Afflalo wären. Dessen Zahlen sind im Vergleich zur vergangenen Saison zwar ein wenig abgesackt, für 14,5 Punkte ist der Zweier allerdings immer noch gut. Dazu gilt Afflalo als fähiger Flügelverteidiger mit sicherem Händchen aus der Distanz. Eine Kombination, die sich ligaweit hoher Beliebtheit erfreut - wenngleich Afflalo den Dreier in dieser Saison in lediglich 33,7 Prozent der Fälle trifft.
Einem Contender stünde der Two Guard sicherlich dennoch gut zu Gesicht. Entsprechend lang ist die Interessentenliste. Laut Ramon Shelburne haben die Thunder, Bulls und Clippers bereits losen Kontakt zu den Nuggets aufgenommen. Zach Lowe berichtet von möglichen Chancen der Blazers. "Cleveland.com" bringt die Cavs ins Spiel.
Und auch die Kings sollen sich in Denver gemeldet haben. Die werden seit neuestem bekanntlich von George Karl gecoacht. Und auch den kennt Afflalo noch aus gemeinsamen Tagen bei den Nuggets.
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Lance Stephenson (Charlotte Hornets)
Falls es jemandem entgangen sein sollte: Lance Stephenson ist zu haben. Zwar hat Born Ready erst im Sommer einen Dreijahresvertrag in Charlotte unterschrieben, irgendwie scheint der Swingman allerdings nicht zu den Hornets zu passen. Zu dem Schluss scheint man jedenfalls gekommen zu sein. Das Problem: Das Interesse an Stephenson hält sich in Grenzen.
Laut diverser Quellen stand ein Trade mit den Nets noch im Januar zwar kurz vor dem Abschluss, am Ende einigte man sich allerdings doch nicht. Dabei beschrieb Stephenson die Aussicht, in die Heimat zu wechseln, kürzlich als "Segen".
Derzeit deutet allerdings wenig darauf hin, dass der ehemalige Pacer auch wirklich die Chance erhält, als Spieler nach New York zurückzukehren. Adrian Wojnarowski von "Yahoo Sports" ist sich sogar sicher, dass Stephenson auch am Freitag noch Teil der Hornets sein wird. Zwar sollen auch die Clippers kurzzeitig einen Trade in Erwägung gezogen, Born Ready am Ende aber als zu fehler- und Turnover-anfällig angesehen haben.
Und das nicht völlig grundlos: Stephensons Entwicklung stagniert seit seiner starken vergangenen Saison nicht nur, der Swingman entwickelt sich zurück - speziell in Sachen Effizienz. Das True Shooting ist mit 40,9 Prozent indiskutabel, die Quoten von draußen ebenfalls (15,2 Prozent). Zudem enden 13,1 Prozent von Stephensons Ballbesitzen in einem Turnover. So überrascht es tatsächlich wenig, dass sich das Interesse anderer Teams in Grenzen hält.
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Kevin Martin (Minnesota Timberwolves)
11 Siege. 42 Niederlagen. Playoffs und Minnesota geht in diesem Jahr mal wieder nicht zusammen. Das wundert niemanden. Wahrscheinlich stört es auch niemanden. Immerhin stellt Andrew Wiggins in den letzten Wochen sein herausragendes Potential unter Beweis. Hinzu kommt ein vielversprechender Kern aus Talenten wie Zach LaVine oder Gorgui Dieng.
Veteranen sind da zunächst einmal abkömmlich. Stichwort: Zukunft. Und da die Wolves Mo Williams und Corey Brewer bereits abgegeben haben, rechneten nicht wenige damit, dass es demnächst auch Kevin Martin erwischen könnte.
Zumal K-Mart Wiggins nach seiner Rückkehr wieder ein wenig Spielanteile nahm. Dennoch dürfte Martin die Saison wohl als Wolve beenden. Boss Flip Saunders beschreibt Martin beispielsweise als "wichtiger" als die abgewanderten Williams und Brewer.
"Diese beiden Jungs waren keine Starter", sagt er. "Für uns hat Kevin und das, wozu er im Stande ist, einen großen Wert. Er kann Wiggins und den anderen Jungs helfen." Da sich Martin im zweiten Jahr eines Vierjahresvertrags über 28 Millionen Dollar befindet, ist es dennoch nicht völlig abwegig, dass am Ende doch noch etwas passiert. So sollen die Mavs und Wizards am Shooting Guard interessiert sein.