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Warten auf Godot

Die Mavs haben Free Agent LaMarcus Aldridge ins Visier genommen
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Ende der Kurzarbeit

Definitiv vakant sein, wird im Sommer die Position der Spielmachers - zu belastet ist das Verhältnis zwischen Rajon Rondo und Rick Carlisle. Eine Rückkehr der Nummer 9 ist undenkbar. Eine langfristige Lösung für die Eins dürfte im Sommer bei all den offenen Baustellen allerdings schwer zu finden sein, auch wenn man in Dallas ein weiteres Übergangsjahr unbedingt vermeiden will.

Chris Kaman, Elton Brand, Samuel Dalembert, DeJuan Blair, Lamar Odom, Jose Calderon, Darren Collison und Anthony Morrow sind nur einige der Kurzarbeiter, die in den letzten Jahren das Mavs-Jersey getragen haben. Nach den Off-Season-Enttäuschungen und dem Rondo-Missverständnis strebt Dallas nun vor allem nach Stabilität.

Glücksgriff Aminu

Immerhin ermöglichte die hohe Fluktuation im Kader den Mavs auch den einen oder anderen Glücksgriff. Ganz oben auf der Liste steht - nicht nur seines Names wegen - Al-Farouq Aminu. Aus finanzieller Sicht hätten sich die Verantwortlichen sicher gewünscht, der Swingman hätte in den Playoffs nicht so stark gespielt.

In den fünf Begegnungen gegen Houston erzielte der Amerikaner mit nigerianischen Wurzeln 11,2 Punkte, griff sich 7,2 Rebounds, legte 2,0 Steals und 1,6 Blocks auf, zudem traf er starke 55 Prozent aus dem Feld und überragende 63 Prozent vom Perimeter.

Für das Veteranenminimum, das ihm die Mavs in dieser Saison bezahlt haben, wird man den 24-Jährigen sicher nicht halten können. Dennoch sollte das ohne Zweifel das Ziel sein, ist Aminu doch einer der wenigen im Roster, die das Prädikat "Verteidiger" auch wirklich verdienen.

Dazu kommt, dass die Mavs unter Umständen einen Ersatz für Chandler Parsons benötigen könnten. Zumindest zu Saisonbeginn. Dessen komplizierte Knieverletzung erfordert eine Operation, vielleicht sogar einen Microfracture-Eingriff. Die Reha könnte bis zu acht Monate in Anspruch nehmen.

Ellis oder nicht Ellis?

Das vielleicht größte Entscheidungsproblem steht dem Front Office allerdings in der Personalie Monta Ellis bevor. Es gibt wenige Gründe, die den Shooting Guard davon abhalten könnten, seine Player Option für die kommende Saison zu ziehen. Somit würde er - in der Hoffnung auf einen warmen Geldregen durch den neuen TV-Vertrag - erst 2016 zum Free Agent werden.

Die Frage aber ist: Sollten die Mavs Ellis tatsächlich einen neuen Vertrag anbieten und ihn so zu einem Eckpfeiler der neuen Mavericks machen? Ihren Wert hat die Mississippi Missile mit den beiden 30-Punkte-Spielen gegen die Rockets noch einmal unter Beweis gestellt - und doch bleibt Ellis ein eindimensionaler Shooting Guard mit Hang zur Balldominanz.

Noch gibt es keine eindeutige Antwort auf die Frage. Die Szenarien, die in Dallas hinter verschlossenen Türen durchgespielt werden, sind schließlich zahlreicher als die Anzüge im Kleiderschrank von Craig Sager. Noch ist es also eine Gleichung mit vielen Unbekannten.

Ein einziger Konjunktiv

Sollten die Mavs weder Aldridge noch Jordan von einem Wechsel nach Dallas überzeugen können, wäre der bei den Indiana Pacers zuletzt glücklose Roy Hibbert eine Option für den Frontcourt. Auch der Name Greg Monroe dürfte diskutiert werden.

Bleibt Ellis, könnte ein defensivstarker Point Guard wie Patrick Beverley zur Unterstützung geholt werden. Ohne Ellis hätte die Aussicht auf ein Guard-Duo, bestehend aus einem Allrounder und einem Shooter durchaus Charme. Mögliche Kandidaten wären in diesem Fall Brandon Knight (Restricted) und entweder Wesley Matthews (Restricted) oder Danny Green.

Ein weiteres interessantes Ziel stellt Beno Udrih dar. Der Slowene kommt derzeit bei den Memphis Grizzlies von der Bank und besticht vor allem mit Ruhe, Übersicht und Effizienz. In der Second Unit könnte er das Mavs-Spiel lenken und den Gegenpart zum schnellen Harris bilden. Hätte, wäre, könnte - es ist ein einziger Konjunktiv.

Auf den Spuren von Jerry Sloan

Ein Job, der in Dallas definitiv nicht zur Disposition steht, ist wiederum der an der Seitenlinie. Rick Carlisle geht im Herbst in seine achte Saison mit den Mavericks. Und wenn es nach Donnie Nelson geht, soll der Coach am liebsten niemals aufhören: "Wir wollen, dass er unser Jerry Sloan wird", so Dallas' President of Basketball Operations. Sloan leitete die Übungseinheiten bei den Utah Jazz bekanntlich 23 Jahre lang.

Carlisle vertraut auch nach dem missglückten Rondo-Experiment auf die Fähigkeiten und das Verhandlungsgeschick des Front Office: "Wir werden im Sommer sehr aktiv sein", so der Coach. "Und das bedeutet, dass wir viele Möglichkeiten haben werden, das Team besser zu machen."

Ende der Warteschleife?

Auch Nowitzki ist trotz der ungewissen Situation zuversichtlich: "Wir werden sehen, was im Sommer passiert", so der fast 37-Jährige. "Wir haben wieder eine Reihe Free Agents, aber ich bin überzeugt, dass Mark und Donnie wie immer einen Weg finden werden, die Franchise zu verstärken."

Wenn sich der Staub nach dem Erstrundenaus gegen die Rockets gelegt hat, werden die beiden Strategen der Mavs wieder zum Horn greifen und zur Jagd blasen. So viel ist sicher. Zur Jagd auf den nächsten großen Free Agent. Und vielleicht hat Dallas' Warten auf Godot im Sommer 2015 endlich ein Ende.

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Der Kader der Mavs im Überblick

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