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Böses Blut in Texas

Dirk Nowitzki (r.) und Dwight Howard kämpfen um den Ball
© getty

Die Western Conference hat es in sich - mal wieder! Die Golden State Warriors wollen ihre bärenstarke Regular Season in den Playoffs bestätigen - kann Anthony Davis gegenhalten? Spurs gegen Clippers ist jetzt schon ein Klassiker, in Portland und Memphis geht man jedoch am Stock. Und dann gibt es ja noch die Mavericks und ihren Lieblingsfeind. SPOX macht den Check.

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Golden State Warriors (1) - New Orleans Pelicans (8)

Saisonbilanz 3-1

Ausgangsposition: Über diese Saison der Golden State Warriors wird man noch reden. Da feuert ein Team mit 51 Siegen in der Western Conference den Coach, heuert einen Rookie an - und spielt sich in die Geschichtsbücher. 67 Siege, davon jede Menge Blowouts, ein sensationelles Point Differential von +10,1, die beste Defense der Liga, die zweitbeste Offense der Liga (die Clippers schlüpften in letzter Sekunde hauchdünn vorbei). Einfach nur historisch gut.

Dabei stand das Front Office zu Saisonbeginn unter Beobachtung, nicht nur aufgrund von Kerr. Schließlich hatte man sich gegen einen Trade von Klay Thompson gegen den verfügbaren Superstar Kevin Love entschieden - nicht für alle Experten die richtige Entscheidung. Doch Thompson machte seinerseits den Schritt zum Superstar, stellte einen Rekord für die meisten Punkte in einem Viertel auf (37) und entwickelte sich ebenso weiter wie Steph Curry, dessen Shooting und Ballhandling-Skills die Gegner im wahrsten Sinne des Wortes zu Boden zwingen.

Doch auch hinter den Splash Brothers hat sich das Team enorm verbessert: Mit Andrew Bogut und Draymond Green hat man zwei Kandidaten für den Defensivspieler des Jahres am Korb, letzterer kann im Small-Ball-Lineup auch als Center agieren und ist der emotionale Anker des Teams. Andre Iguodala und David Lee haben sich klaglos in die Bank integriert, die nun ebenfalls eine der besten und tiefsten Units der Liga ist und Steve Kerr mit einer Fülle an Möglichkeiten ausstattet.

Triangle Offense: Kerrs fehlende Erfahrung ist ein Problem

Dass die Warriors, die den Heimvorteil durch die Playoffs schon lange gesichert hatten, zuletzt den Fuß vom Gas genommen haben, lässt sich kaum behaupten. Auch wenn die Stars zuletzt öfter geschont wurden, hat man 16 der letzten 18 Spiele gewonnen. Eine dieser Niederlage kassierte man jedoch gegen die Pelicans - was letzten Endes auch den Unterschied zwischen Postseason und Saisonaus für die junge Truppe von Coach Monty Williams bedeutete.

Die gewann 8 der letzten 11 Partien und kam so aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs vor OKC über die Ziellinie. Auf dem Papier sind die Pelicans, mit einer unterdurchschnittlichen Defense und praktisch ohne Playoff-Erfahrung ausgestattet, klarer Außenseiter. Hoffnung macht die Tatsache, dass sich die Verletztenmisere rechtzeitig zur ersten Runde aufgelöst hat: Jrue Holiday und Ryan Anderson sind einsatzbereit, wenn auch noch nicht in Topform.

In Topform ist dagegen Anthony Davis. Wo Steph Curry der MVP-Favorit ist, gilt "Die Braue" als zukünftiger Award-Abräumer: Mit 22 legte er laut Player Efficiency Rating eine Spielzeit hin, die sich zwischen den Legenden Michael Jordan und Wilt Chamberlain einreiht, im letzten Saisonspiel knackte er mit 31 Punkten und 13 Rebounds die San Antonio Spurs.

Davis ist heiß - und sein Team hat aus dem letzten Aufeinandertreffen mit Golden State, welches man mit 103:100 gewinnen konnte, Motivation gezogen. Dort scherzten die Warriors nämlich mit einem Balljungen über das bevorstehende "Testspiel" - was man in der anderen Kabine "persönlich nahm", wie Davis danach bestätigte. Was auch immer an diesem Vorwurf dran war: Testspiele wird es jetzt keine mehr geben.

Key Matchup: Anthony Davis gegen Draymond Green. Die Pelicans werden nur soweit kommen, wie sie Davis und - mit Abstrichen - Tyreke Evans führen können. Evans wird es wohl mit Thompson oder Iguodala zu tun bekommen, Ömer Asik und Andrew Bogut sie wie gemacht füreinander. Bleiben AD und Kettenhund Green, der sich auch nie zu schade dafür ist, mit seinem Gegenspieler eine Privatfehde zu beginnen. Als DPOY-Kandidat wird er die Herausforderung persönlich nehmen, ihm fehlen jedoch einige Zentimeter auf Davis, dessen Kombination aus Größe und Agilität einzigartig ist.

Williams wird versuchen, durch eine stetige Barrage von Pick-and-Rolls und Pick-and-Pops mit Evans und Davis letzterem Platz zu verschaffen. Bei Green kann man sich seinerseits darauf verlassen, dass er es mit einer Menge Psychospielchen versuchen wird. Kann Davis dieses Duell nicht klar gewinnen, sieht es schlecht für die Pels aus. Positiv: In zwei Einsätzen gelangen dem schlaksigen Power Forward 29,5 Punkte im Schnitt.

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X-Faktor: Jrue Holiday. Gut die Hälfte der Saison verpasste der Point Guard verletzt. Mittlerweile ist er wieder dabei, laut den Ärzten sind mehr als 15 Minuten pro Partie aufgrund seines Beins nicht drin. Gegen die Spurs spielte er 25 Minuten - "Ich brauchte ihn", sagte Williams danach schlicht. Je länger Holiday auf dem Court bleiben kann, desto größer werden die Chancen des Außenseiters, gerade die offensive Effizienz steigert sich durch ihn enorm (+10,8).

Prognose: Die Pelicans können unbeschwert aufspielen und sich mit der einen oder anderen Monsterleistung von Davis sogar ein Spiel sichern. Auf den übrigen Positionen sind die Warriors jedoch klar besser, inklusive Bank und Coaching. Der Favorit lässt sich nicht ärgern. Warriors in 5.

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