Die wilde Fahrt endete schließlich an der Freiwurflinie. Nachdem sich Atlanta in der Schlussminute keinen guten Wurf mehr erarbeiten konnte und Paul Millsap auch noch weggeblockt wurde, brachte Thaddeus Young sein Team 1,4 Sekunden vor Schluss in Führung. Anschließend brachte ein Turnover der Hawks die endgültige Entscheidung - bezeichnend!
Das Team von Head Coach Mike Budenholzer fand über die kompletten 48 Minuten kein Mittel, die eigenen, zahlreichen Ballverluste in den Griff zu kriegen. So standen am Ende 20 Turnover auf dem Konto der Hawks - das war zu viel. Der teilweise lethargisch wirkende Auftritt der Gäste wurde damit gnadenlos bestraft. Da halfen auch die soliden Leistungen von Al Horford (18 Punkte, 5 Rebounds), Millsap (17 und 6) und Dennis Schröder (8 Punkte, 10 Assists, allerdings nur 3/11 FG) nicht viel.
Auf Seiten der Nets wusste vor allem Brook Lopez mal wieder zu überzeugen. Der 27-Jährige führte sein Team mit 24 Punkten sowie 10 Rebounds und 3 Blocks zum zweiten Sieg der noch jungen Saison. Unterstützung bekam der Center dabei hauptsächlich von Joe Johnson (13 Punkte, 9 Assists, 7 Rebounds) und Shane Larkin (14 Punkte, 4/6 Dreier). Trotz der schwachen Leistung der Hawks musste Brookyln aber bis zur letzten Sekunde um den Sieg zittern.
Die Reaktionen:
Thaddeus Young (Brooklyn Nets) über seine spielentscheidenden Punkte: "Als ich den Ball bekommen habe, wollte ich unbedingt punkten. Ich wusste, dass ich eventuell gefoult werde, also war ich darauf auch vorbereitet. Aber am Ende kann ich einfach nur glücklich sagen, dass wir das Spiel gewonnen haben."
Jarrett Jack (Brooklyn Nets): "Das war nicht das schönste Spiel. Aber ich sage immer: Es sieht vielleicht nicht schön aus, aber in der Tabelle ist jeder Sieg gleich."
Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "Brooklyn hat das gut gemacht. Sie haben gut gespielt und Ballverluste forciert. Wir haben nicht genug auf den Ball aufgepasst. Das müssen wir in Zukunft ändern."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Hawks müssen mit Jeff Teague und Kent Bazemore auf zwei Leistungsträger verzichten. Beide fallen mit Problemen am Knöchel aus. Dafür steht Dennis Schröder zum bereits vierten Mal in dieser Saison in der Starting Five. Gemeinsam mit Kyle Korver, Paul Millsap, Al Horford und Tiago Splitter soll er es gegen Brooklyn richten. Die können dagegen aus dem Vollen schöpfen. Dementsprechend stehen wie gewohnt Jarrett Jack, Rondae Hollis-Jefferson, Joe Johnson, Thaddeus Young und Brook Lopez von Beginn an auf dem Parkett.
5.: So ganz läuft es in der Offense auf beiden Seiten noch nicht. Die Nets haben bereits 3 Turnover auf dem Konto, die Hawks sogar 4. Immerhin versenkt Korver jetzt den ersten Dreier für die Gäste aus Atlanta und sorgt so für die 7:4-Führung.
11.: Auch die Second Units können kein wirkliches Feuer entfachen. Vielmehr geht das Turnover-Festival nahtlos weiter - vor allem bei den Hawks. Brooklyn hat leichte Vorteile und liegt unter anderem dank zwei Dreiern von Jack mit 17:15 in Front.
14.: Die Defense der Hawks steht sehr gut und lässt aktuell nichts mehr zu. Auf der anderen Seite läuft es immerhin besser. Mike Scott erhöht per Drei-Punkt-Spiel den Lauf der Hawks auf 12:0. Atlanta führt mit 25:17.
19.: Jetzt meldet sich auch Joe Johnson endlich mal zu Wort. Nach fünf Mal Ring geht der Spalding nun endlich durch die Reuse. Dabei darf er sich aber auch für den guten Assist von Rookie Hollis-Jefferson bedanken. Die Hawks liegen weiterhin mit 35:30 vorne.
23.: 9:0-Lauf der Nets und schon ist das Spiel wieder ausgeglichen. Atlanta hat weiterhin starke Probleme in der Offense, während auf Seiten Brooklyns der Spalding mittlerweile recht gut durch die eigenen Reihen läuft. Davon profitiert aktuell vor allem Brook Lopez - 40:40.
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30.: Al Horford versenkt den nächsten Dreier! Von Downtown sind die Hawks bisher in Halbzeit 2 extrem heiß. Auf der anderen Seite halten Joe Johnson und Brook Lopez aber gut dagegen - 61:55 für die Hawks.
34.: Die Hawks sind von Downtown wieder gewaltig abgekühlt - ganz anders Shane Larkin. Der 23-Jährige hämmert zwei ansatzlose Pull-Up-Jumper in Folge aus der Distanz durch die Reuse. Damit übernimmt Brooklyn die 68:64-Führung.
39.: Die Nets leisten sich den ersten Ballverlust in der zweiten Halbzeit, holen sich den Spalding aber sofort wieder. Larkin kann den aktuellen 14:4-Lauf allerdings nicht weiter ausbauen und so nutzt Korver die Chance auf der anderen Seite und verkürzt auf 74:70.
43.: Jetzt sind auch die Nets wieder ziemlich abgekühlt. Das nutzt Atlanta gnadenlos für einen 8:0-Lauf. Horford und Millsap bringen die Hawks mit ihren sicheren Jumpern wieder zu einer 78:76-Führung.
46.: Die Hawks sind nicht mehr in der Lage, sich einen guten Wurf zu erarbeiten - dementsprechend wenig fällt aktuell auch. Auf der anderen Seite sieht es auch nicht viel schöner aus. Mit Leidenschaft und viel Glück sind die Nets aber immerhin ein wenig erfolgreicher - 84:83 für die Nets.
48.: Starke Penetration von Schröder, doch anstatt selbst abzuschließen findet er Thabo Sefolosha in der Ecke - nothing but net! Doch Jack findet die richtige Antwort und gleicht die Partie wieder aus. Anschließend gelingt Atlanta erneut kein guter Wurf, Millsap wird von Lopez geblockt. Die Nets nehmen keine Auszeit, sondern laufen den Fastbreak mit 6 Sekunden auf der Uhr - gute Entscheidung! Thaddeus Young wird gefoult und geht an die Linie mit nur noch 1,4 Sekunden zu spielen. Young beweist Nervenstärke und verwandelt beide Freiwürfe und die Hawks verlieren nach dem Inbound-Pass den Spalding - bezeichnend. Brooklyn gewinnt mit 90:88.
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Der Star des Spiels: Brook Lopez. Der Center der Nets war mal wieder Topscorer seines Teams und überzeugte vor allem mit einem starken dritten Viertel, in dem er 10 Punkte erzielte. Damit verhinderte der 27-Jährige fast im Alleingang, dass sich Atlanta im dritten Spielabschnitt absetzen konnte. Im vierten Viertel machte Lopez vor allem mit einem Block gegen Millsap kurz vor Schluss auf sich aufmerksam, der Brooklyn auf die Siegerstraße brachte. Insgesamt kam er auf 24 Punkte, 10 Rebounds sowie 3 Blocks.
Der Flop des Spiels: Tiago Splitter. Zwar bekam der 30-Jährige eine Chance, sich als Starter zu beweisen, nutzen konnte er diese allerdings nicht. Defensiv stand das große Lineup der Hawks zu Beginn ganz gut, doch offensiv lief auch aufgrund von Splitter nichts zusammen. Schließlich durfte der Center der Hawks gerade einmal 12 Minuten auf dem Parkett ran und kam so nur auf 2 Zähler und 3 Rebounds. Enttäuschende Leistung von Splitter.
Das fiel auf:
- Die Hawks begannen das Spiel mit einem großen Lineup, in dem der Frontcourt aus Millsap, Horford und Splitter bestand. Vor allem defensiv machte sich diese Aufstellung bezahlt. Atlanta ließ so gut wie nichts zu und die Big Men der Hawks verstanden es sehr gut, Brook Lopez in Schach zu halten. Die Kehrseite der Medaille? Offensiv lief absolut nichts zusammen!
- Das lag vor allem an der Vielzahl an Ballverlusten. Allein im ersten Viertel hatten die Gäste 8 Turnover im Boxscore stehen - und das bei gerade einmal 5 Assists. Von dem typischen Hawks-Basketball war also relativ wenig zu sehen. Vielmehr war das Offensiv-Spiel von Atlanta geprägt von kleineren Ungenauigkeiten. Einerseits entstanden daraus die vielen Turnover, andererseits kam durch die teils schwachen Pässe auch der Spiel-Rhythmus ins Stocken.
- Besonders in Sachen Ballverluste sah es zu Beginn bei Brooklyn auch nicht viel besser aus. Nach den 12 Turnover der Hawks in Halbzeit 1 ließen sich die Nets nicht lumpen und legten selbst 10 Turnover nach. Das führte unweigerlich zu einem recht unansehnlichen Spiel mit wenig Punkten und noch weniger Spektakel. Immerhin bekam Brooklyn das Problem in Halbzeit zwei unter Kontrolle und gab nur noch 2 Mal den Spalding aus der Hand. Atlanta hatte insgesamt 20 Turnover im Boxscore stehen.
- Obwohl die Nets in den ersten 10 Saisonspielen die mit Abstand schlechteste Dreierquote der NBA vorzuweisen hatten (26,5 Prozent), lief es von Downtown gegen die Hawks ziemlich gut. Angeführt von Jarrett Jack (3/5 Dreier) und Shane Larkin (4/6, Karrierebestwert) hämmerte Brooklyn 45 Prozent ihrer Versuche von der Dreierlinie durch die Reuse. Auch die 22 Assists, die den insgesamt 37 Field Goals vorausgingen, zeugten von einer soliden Offense.
- Über weite Strecken der Partie war es die Bank der Hawks, die für die Akzente in der Partie sorgte. Obwohl Atlanta mit einem dezimierten Kader nach New York reiste, überzeugte das Team von Head Coach Mike Budenholzer mit seiner Tiefe. So erzielte jeder der 10 eingesetzten Spieler mindestens 2 Zähler, insgesamt steuerten die Reservisten der Hawks 30 Punkte bei (Nets: 16). Dass die Nets im Duell der Bank-Spieler nicht hoffnungslos unterlegen waren, hatten sie allein Shane Larkin zu verdanken, der 14 Punkte auflegte.