Mit einer klaren Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte und einer wieder einmal starken Team-Leistung feiern die Spurs den fünften Sieg in Folge und fügen gleichzeitig den Trail Blazers die sechste Niederlage in Serie zu. Gleich sechs Spieler im Team von Gregg Popovich punkteten dabei zweistellig.
Topscorer bei den siegreichen Spurs war Kawhi Leonard, der nicht nur mit seinen 19 Punkten (8/15 FG), 9 Rebounds und 2 Steals glänzte, sondern auch mit einem spektakulären Slam Dunk über Mason Plumlee für das Highlight des Spiels sorgte. Manu Ginobili war mit 17 Punkten von der Bank, davon 14 im letzten Viertel, der Matchwinner. LaMarcus Aldridge (6 Punkte, 2/8 FG) blieb im zweiten Spiel innerhalb einer Woche gegen sein Ex-Team dagegen blass.
Während bei San Antonio auch Boris Diaw (12), Tim Duncan (10), Tony Parker (10) und Danny Green (12) zweistellige Punktzahlen auflegten, war Damian Lillard bei Portland größtenteils auf sich allein gestellt. Zwar war der Point Guard mit 27 Zählern (10/21 FG) bester Punktesammler des Spiels, jedoch erhielt er nur wenig Unterstützung.
Lediglich Al-Farouq Aminu, der 17 Punkte (3/5 Dreier) erzielte, sowie C.J. McCollum, der auf 15 Punkte (6/14 FG) kam, konnten in Ansätzen helfen. Die Bankspieler enttäuschten dagegen.
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Die Reaktionen:
Patty Mills (Spurs): "Manu hat uns heute offensiv definitiv gerettet. Dass er auch dieses Jahr noch zu solchen Leistungen in der Lage ist, zeigt uns, was für ein Anführer er ist. Es hat Spaß gemacht ihm zuzusehen."
Damian Lillard (Trail Blazers): "Wir müssen wieder lernen zu gewinnen. Wir hatten heute und gegen Memphis die Chance das Spiel am Ende zu entscheiden, aber so etwas müssen wir erst einmal lernen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Spurs empfangen Portland mit der gewohnten Besetzung aus Parker, Green, Leonard, Aldridge und Duncan. Bei den Trail Blazers erhält Chris Kaman die Chance von Beginn an. Der Center ersetzt den verletzten Meyers Leonard und läuft an der Seite von Lillard, McCollum, Aminu und Plumlee auf.
6.: Die Spurs starten mit dem 6:0-Run, doch die Blazers antworten per 8:0-Lauf, den Lillard mit einem feinen Layup vollendet, ehe Popovich zur ersten Auszeit greift. Glücklich sieht der Coach nicht aus, aber das tut er ja selten. 8:6 Trail Blazers.
11.: Die Second Unit der Spurs reißt das Spiel an sich. Nach einer traumhaften Kombination spielt David West mit einem perfekten Pass aus dem High Post den eingelaufenen Patty Mills unter dem Korb frei, der per Reverse Layup versenkt. 15:10 Spurs.
17.: Während sich die Spurs offensiv langsam ins Spiel reinkämpfen, läuft bei Portland vorne weiterhin nichts zusammen. Henderson vergibt den schwierigen Dreier aus der Ecke und auf der Gegenseite zeigt San Antonio, wie es richtig geht. Parker bedient West, der leitet weiter in die Ecke zu Green. Dreier. Drin. 26:15 Spurs.
24.: Diaw schneidet butterweich durch die Blazers-Defensive. Per Eurostep geht er an Plumlee vorbei und versenkt den schwierigen Korbleger mit links. Aktionen wie diese findet man noch nicht so oft in einem Spiel, das von Fehlwürfen geprägt ist. 36:27 Spurs.
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29.: Entwickelt sich hier etwa doch noch so etwas wie ein Basketballspiel? Die Teams fangen plötzlich an ihre Würfe zu treffen. Vor allem bei den Spurs fallen die Dinger endlich. Parker trifft den langen Zweier per Catch-and-Shoot, Duncan lässt einen Hookshot aus dem Low Post folgen. 47:36 Spurs.
33.: Offensiv läuft es besser, doch plötzlich vernachlässigen die Spurs die Defensive. Lillard und Aminu treffen hintereinander je einen Layup mit Foul. Portland ist wieder dran. 57:52 San Antonio.
40.: Die Blazers kommen gefährlich nah ran, doch San Antonio startet stark ins letzte Viertel. Ginobili jagt den Dreier mit links durch die Reuse und schon führen die Spurs wieder mit einem zweistelligen Vorsprung 70:60.
44.: Lillard hält die Blazers mit etlichen Einzelaktionen im Alleingang im Spiel. Doch auf der Gegenseite dreht auch Parker langsam auf. Per Floater über rechts sorgt der Franzose die Spurs-Führung auf 81:75 aus.
48.: Ginobili reißt das Spiel an sich. Der Argentinier trifft plötzlich aus allen Lagen. Mit einem langen Dreier aus der Mitte erzielt er eine Minute vor Schluss das vorentscheidende 90:80. Kawhi Leonard setzt mit seinem Dreier zum 93:80 den Deckel drauf.
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Der Star des Spiels: Kawhi Leonard. Zwar begann der Flügelspieler das Spiel mit vier Fehlwürfen, dabei stand er aber nicht alleine da. Im Anschluss fand er seinen Wurf zurück und trug mit seinen 19 Punkten (3/5 Dreier) die Spurs-Offensive.
Viel wichtiger aber noch: Seine gewohnt bärenstarke Leistung in der Defensive (2 Steals, 2 Blocks) sowie seine zwei Szenen mit Signalwirkung: Zum einen sein Steal mit folgendem Dunk über Plumlee, zum anderen ein enorm wichtiger Block gegen den heißer werdenden Lillard dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Auch stark: Manu Ginobili, der mit 14 Punkten im Schlussviertel das Spiel entschied.
Der Flop des Spiels: Chris Kaman. Durch die Verletzung von Meyers Leonard erhielt der Center die Chance in der Starting Five und ließ die Möglichkeit zur Eigenwerbung komplett verstreichen. Im Kampf um die Abpraller kaum präsent (4 Rebounds), in der Offensive völlig ineffizient (1/7 FG). Portland hätte einen Anker unter dem Korb sehr gut gebrauchen können, Kaman versagte in dieser Rolle und stand am Schluss nicht mehr auf dem Feld.
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Das fiel auf:
- Beide Teams kamen offensiv überhaupt nicht ins Spiel. Weder die Spurs noch die Blazers trafen in den ersten 12 Minuten ansatzweise 30 Prozent ihrer Würfe. Trotz des Stotterstarts auf beiden Seiten machten die Spurs den wesentlich besseren Eindruck, weil sie stark zusammenspielten und nach teils atemberaubenden Passstaffeten lediglich die offenen Würfe nicht rein fielen, während Portlands Angriffe zu sehr von Einzelaktionen geprägt waren.
- Die Blazers rieben sich nach 24 Minuten wohl verwundert die Augen: Trotz der lediglich 28 Punkte zur Hälfte, mit denen man nur vier Punkte über dem Franchise-Negativrekord lag, und einer absolut nicht funktionierenden Offensive, die zu dieser Zeit doppelt so viele Turnover (8) wie Assists (4) produzierte, war man gerade einmal mit sechs Punkten Rückstand hinten. Obwohl die Spurs eigentlich um Längen besser spielten, schien der Korb für San Antonio wie zugenagelt.
- Schon früh fiel die Spurs-Dominanz in der Zone auf. San Antonio begann zu Beginn des Spiels nach den reihenweise vergebenen Würfen Abpraller zu sammeln und hinten waren die Spurs bis zur Pause gleich fünfmal per Block zur Stelle. Eigentlich waren sie Spurs in allen Belangen besser. Die Statistiken bei den Duellen um Offensivrebounds (12:4), Blocks (11:3), Assists (29:15) und Turnover (6:12) sprechen am Ende eine klare Sprache zugunsten der Spurs.
- Im zweiten Durchgang wandelte sich die optische Überlegenheit der Spurs auch in Zählbares um. Plötzlich zappelten die Würfe im Netz, die vorher noch rausgegangen waren. Dafür fand Portland über Einzelaktionen von Lillard aber auch besser ins Spiel und ließ nie so ganz abreißen. Am Ende reichte Lillard alleine aber nicht gegen eine starke Team-Leistung.
- Teil der starken Team-Leistung der Spurs waren die Bankspieler, die wie so oft zuverlässige Unterstützung leisteten. Wenn man selbst Stars wie David West, Manu Ginobili und Boris Diaw reinbringen kann, während auf der Gegenseite Spieler wie Maurice Harkless und Allen Crabbe das Feld betreten, ist die Überlegenheit von San Antonios Second Unit nicht verwunderlich. 11 Bankpunkte verzeichneten die Trail Blazers, 36 die Spurs. Bezeichnenderweise war mit Ginobili ein Bankspieler der Spurs der spielentscheidende Mann im Schlussviertel.