Ein letztes Mal trat die Black Mamba beim ewigen Rivalen aus Boston an und wird selbst dort gefeiert. Zum Abschied hat er ein Double-Double und eine Niederlage für die Hausherren mitgebracht. Jimmy Butler tippt Chicago zum OT-Sieg und die Clippers-Offense läuft rund. Außerdem: Unaufhaltsame Spurs, ein überragender Towns sowie überraschende Sixers.
nbaCharlotte Hornets (17-14) - Los Angeles Clippers (20-13) 122:117 (BOXSCORE)
Die verletzungsgebeutelten Hornissen lieferten sich einen offensive Showdown mit den Clippers - das konnte ja nicht gutgehen. Denn auch ohne Blake Griffin lief der Offensivmotor Los Angeles' wie geschmiert und brauchte keine Anlaufschwierigkeiten.
Schon nach dem ersten Viertel betrug der Vorsprung sieben Punkte, der in der Folgezeit auch nicht mehr abgegeben wurde. Haarig wurde es in einer Situation dennoch: Gut 10 Minuten vor Schluss verkürzten die Gäste plötzlich auf 93:94, doch die Mannen von Head Coach Doc Rivers blieben cool und antworteten mit einem 14:4-Run.
Ein Extralob erhielt derweil die Bankformation des Siegerteams: "Unsere Second Unit war heute einfache phänomenal. Die Jungs waren in der ersten Halbzeit schon gut, haben in der Schlussphase, als es noch einmal eng wurde, aber nochmal einen draufgesetzt", freute sich Rivers.
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Angeführt von Austin Rivers (22 Punkte, 7/11 FG) steuerte die Clippers-Bank 47 Punkte zum Sieg bei, während von der ersten Garde J.J. Redick (26 Punkte, 5/6 3FG) und Chris Paul (19 Punkte, 11 Assists) einen starken Job machten. Für Charlotte stemmte sich Kemba Walker mit 29 Punkten gegen die Niederlage.
Orlando Magic (19-13) - Brooklyn Nets (9-23) 100:93 (BOXSCORE)
Wer in die Playoffs will, der muss auch die unschönen Spiele gewinnen - und genau das taten die Orlando Magic in einem von Fehlern geprägten Heimspiel. Besonders in der ersten Hälfte fehlte es an Intensität und Zielstrebigkeit, sodass Orlando nach 24 Minuten bereits 8 Ballverluste und eine nicht mal 40-prozentige Trefferquote auf dem Konto hatte. Folgerichtig ging es mit einem Sieben-Punkte-Rückstand zum Pausentee.
Doch Head Coach Scott Skiles, der dem jungen Team bekanntlich eine "Defense first"-Identität einimpfen will, fand anscheinend die richtigen Worte. Denn erst legten Vucevic und Co. einen 9:0-Run zum Ende des dritten Viertels hin, nur um anschließend den Schlussabschnitt mit 32:20 für sich zu entscheiden - Brooklyn hatte plötzlich keinen Zugriff mehr.
"Unsere Defense war stark in den entscheidenden Possessions. Wir haben am Ende mehrere Stops gebraucht und diese auch erreicht. Wir haben insgesamt zwar nicht gut gespielt, doch am Ende zählt nur der Sieg", zeigte sich Skiles durchaus zufrieden.
Topscorer der Magier wurde Nikola Vucevic mit 20 Zählern und 9 Rebounds, Evan Fournier streute 17 Punkte ein. Auf der anderen Seite verbuchte Brook Lopez ein Double-Double (24 Punkte, 15 Rebounds), Bojan Bogdanovic steuerte 20 Zähler (9/17 FG) bei.
Boston Celtics (18-14) - Los Angeles Lakers (6-27) 104:112 (BOXSCORE)
Dass die Spiele der Lakers längst im Schatten von Kobes Abschiedstournee stehen, ist jetzt nicht wirklich neu. Sein Auftritt in Boston war dennoch etwas Besonderes: Schließlich war es seine letzte Begegnung mit dem großen Erzfeind aus dem Osten.
Entsprechend emotional war schon die Vorstellung der Black Mamba, die im großen Jubel der gegnerischen Fans mündete. Auch während des Spiels wurde jede Aktion der Nummer 24 mit einem Raunen bedacht - wen interessierte da schon der Spielverlauf?
"Ich kann einfach nicht glauben, dass das hier mein letzter Auftritt gewesen sein soll. Es kommt mir vor wie gestern, dass wir uns in den Finals gegenüberstanden. Ich wünschte, ich könnte den Fans hier noch viel mehr von meiner Dankbarkeit zeigen", so Bryant.
An diesem Abend im speziellen sah die Dankbarkeit so aus: Mit 15 Punkten und 11 Rebounds legte Kobe ein Double-Double auf und hatte damit großen Anteil am etwas überraschenden Prestige-Sieg. Jordan Clarkson kam auf 24 Zähler, während bei den Hausherren Isaiah Thomas am häufigsten den Korb traf (24 Punkte, 7 Assists).
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nbaToronto Raptors (20-13) - Washington Wizards (14-16) 94:91 (BOXSCORE)
Die spannende Schlussphase der Partie entschädigte etwas für die eher schleppenden 48 Minuten davor, denn beide Tems präsentierten sich unter ihrem Niveau. Bei den Hauptstädtern lag das wohl größtenteils an der langen Verletztenliste, während die Kanadier einfach den Korb nicht trafen (34,1 Prozent FG).
Letzteres Problem tauchte allerdings nur auf, wenn die Gäste nicht an der Freiwurflinie standen, denn von dort zeigten sie sich in den entscheidenden Momenten äußerst treffsicher. Als 39 Sekunden vor Ende Jared Dudley die Wizards per Dreier auf 91:92 herangebracht hatte, behielt Kyle Lowry von der Charity Stripe die Nerven und markierte den Endstand. Die letzten Dreierversuche des Spiels von Otto Porter und John Wall verfehlten nämlich ihr Ziel.
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Überragender Mann des Spiels war allerdings DeMar DeRozan, der zwar nur 9 seiner 24 Feldwürfe traf, aber immer wieder aggressiv den Korb attacvkierte und sich so Freiwurf um Freiwurf erarbeitete (34 Punkte, 15/15 FT). Für die Wizards kam Wall auf 19 Zähler und 11 Assists.
Chicago Bulls (18-12) - Indiana Pacers (18-13) 102:100 OT (BOXSCORE)
Dramatik pur im United Center! In einem intensiven Spiel mit Playoff-Atmosphäre ging es mehrfach Auf und Ab, ehe eine Defensiv-Aktion die Entscheidung brachte. Die Achterbahnfahrt ging 24 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit los, als Jimmy Butler mit einem energischen Layup zum 91:91 traf.
Indiana konnte die anschließende Chance auf den Gamewinner nicht nutzen, sodass es in die Extra-Zeit ging. Dort lief es zunächst wie geschmiert für die Bulls, ehe Monta Ellis 2,8 Sekunden vor Schluss einen wilden Dreier zum 100:100-Ausgleich traf. Doch dann kam das Duo Butler/Gasol. Nach der Auszeit und dem anschließenden Einwurf bekam der Spanier den Ball am Key, schaute einmal hoch und bediente per Lob-Pass Butler, der das Leder artistisch durch die Reuse tippte.
Und als er im Pacers-Angriff darauf auch noch den Verzweiflungs-Alley-Oop von Paul George blockte, war er endgültig der Held des Abends. Allerdings: Davon wollte er nichts wissen. "Das geht alles aufs Paus Kappe. Sein Pass hat für uns das Spiel gewonnen". Bulls-Head-Coach Fred Hoiberg lobte derweil beide gleichermaßen: "Das war ein sensationeller Pass und ein sensationeller Abschluss von zwei Spielern, die einfach wissen, wie das Spiel funktioniert".
Am Ende hatte Butler 28 Punkte, 4 Rebounds sowie 4 Assists auf dem Konto, Gasol kam auf 13 Punkte und 11 Rebounds. Ebenfalls beeindruckend war die Leistung von Aaron Brooks (29 Punkte, 5 Assists), der eine bärenstarke Second Unit anführte.
Minnesota Timberwolves (12-20) - Utah Jazz (13-17) 94:80 (BOXSCORE)
Wer ein Beispiel für angewandte Tiefstapelei sucht, der solle doch bitte mal im hohen Norden bei den Timberwolves vorbeischauen. Dort spielt nämlich ein gewisser Karl-Anthony Towns, seines Zeichens Nummer-Eins-Pick und heißer Anwärter auf den Titel zum Rookie des Jahres.
Gegen völlig überforderte Jazz unterstrich er seinen Status als Jahrgangs-Primus und legte 25 Punkte, eine überragende Trefferquote von 10/16 Würfen aus dem Feld sowie 10 Rebounds auf - stufte seine Leistung allerdings anschließend als "schrecklich" und "unterirdisch" ein. Der Grund: Er hatte sich 3 Ballverluste geleistet.
Von solchen Bagatell-Problemen konnten die Jazz nur träumen, die im gesamten Spiel nur 35 Prozent aus dem Feld trafen und insgesamt 19 Mal den Ball herschenkten - ihrem 8. Playoff-Rang, auf dem sie noch liegen, wurden sie in keiner Weise gerecht. Da half auch eine anständige Leistung von Trey Burke nichts (23 Punkte).
Bei den Wolves dagegen stimmte vieles, unter anderem der Auftritt von Ricky Rubio, an der Seite von Towns der zweite überragende Mann auf dem Parkett. Neben seinen 10 Punkten und 3 Steals stellte er mit 17 Assists einen neuen Career High auf.
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nbaSan Antonio Spurs - Phoenix Suns 112:79 (BOXSCORE)
Dass es deutlich angenehmere Aufgaben gibt, als zu den Spurs nach Texas zu reisen, das dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben. Doch dass es so schlimm werden würde, hätten die Suns wohl auch nicht gedacht...
Sie kamen an diesem Abend nicht über den Status als Spielzeug für die übermächtigen Spurs hinaus, die schon im ersten Viertel keine Fragen mehr offen ließen und sich diesen Durchgang mit 32:12 (!) sicherten. Schon nach 12 Minuten hatten sich acht Spurs-Akteure ins Scoreboard eingetragen - Popovich at his best.
Die beeindruckende Performance am defensiven Ende spielte der Head Coach aber gewohnt herunter, schließlich war "es nur eine weitere großartige Verteidigungsleistung von sehr vielen". Ebenfalls großartig war die Vorstellung von LaMarcus Aldridge, der mit 21 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double auflegte. Auch Tony Parker (12 Punkte, 7 Assists) präsentierte sich in guter Verfassung, während auf der anderen Seite kein Spieler über 11 Punkte hinaus kam.
Portland Trail Blazers (14-20) - Denver Nuggets (12-21) 109:100 (BOXSCORE)
Das Fehlen von Damian Lillard scheint nach wie vor nicht ins Gewicht zu fallen: Die Blazers haben ihren dritten Sieg in Folge eingefahren und sind derzeit nur einen Tabellenplatz von den Playoffs entfernt.
Der Hauptgrund hieß auch gegen Denver erneut C.J. McCollum. Er übernahm erneut die Rolle als Point Guard und zimmerte mal eben 29 Punkte (12/19 FG) sowie 4 Assists aufs Parkett - und zeigte in der kritischsten Phase des Spiels auch Führungsqualitäten.
Denn als die Nuggets 5 Minuten vor Ende dank eines 11:0-Runs kurz davor standen, das Spiel noch einmal zu kippen, traf der 24-Järhige einen wichtigen Jumper zur Vorentscheidung, ehe Allen Crabbe per Dreier zum Todesstoß ansetzte.
Apropos Crabbe. Auch er bereicherte den Backcourt mit 20 Punkten und 5 Rebounds, zudem genießt er "jede Minute", die er "als Starter haben kann". Auch Head Coach Terry Stotts kann derzeit einiges genießen und war voll des Lobes für sein junges Team: "Egal, was heute passiert ist, wir hatten immer eine Antwort und haben nicht zurückgesteckt".
Sacramento Kings (12-20) - Philadelphia 76ers (3-31) 105:110 (BOXSCORE)
Wissen die 76ers etwa nicht mehr, dass sie die 76ers sind? Mit einer starken Offensivleistung hat das Liga-Schlusslicht die Kings überrumpelt und nun von den letzten drei Spielen zwei gewonnen. Dabei sah es kurz vor dem Ende so aus, als sei alles so, wie man es kennt.
Denn die Sixers führten lange Zeit souverän, zwischenzeitlich sogar mit 12 Punkten - doch dann kam ein Einbruch, der diesmal allerdings ohne Folgen blieb. Gut drei Minuten vor Schluss kamen die Kalifornier nämlich auf 101:103 heran und hatten in Person von Rudy Gay sogar die Chance auf den Ausgleich. Doch dieser vergab einen guten Wurf, sodass Ish Smith auf der anderen Seite per Layup die alten Verhältnisse wieder herstellte.
Der Point Guard machte auch darüber hinaus ein mehr als ansprechendes Spiel und schrammte mit 18 Punkten sowie 9 Assists nur knapp an einem Double-Double vorbei. Nerlens Noel legte eine Saisonbestleistung von 20 Punkten auf, während bei den Kings Gay (9 Punkte) und DeMarcus Cousins (21 Punkte, 4/10 FG) unter ihren Möglichkeiten blieben.
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