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Curry seziert die Spurs

Stephen Curry war auch von den Spurs nicht zu stoppen
© getty

Die Golden State Warriors haben sich im Kracher-Spiel gegen die San Antonio Spurs souverän durchgesetzt und dem ärgsten Konkurrenten die Grenzen aufgezeigt. Beim 120:90-Erfolg (BOXSCORE) konnte das Team mit der zweitbesten Bilanz die furiose Offense der Dubs und Steph Curry nicht stoppen.

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Eine Serie musste heute Abend zu Ende gehen - es war die zuvor 13 Spiele andauernde Siegesserie der Spurs. Golden State hält die Festung Oracle Arena und baut die imposante Heim-Streak auf 39 Siege aus. Und wie!

Die Spurs ließen sich von der starken Defense der Champions verunsichern und fanden zu keiner Zeit ihren Rhythmus. Das gefürchtete Ball Movement war stattdessen bei den Gegnern aus Kalifornien zu sehen (32 Assists). Dazu fand San Antonio keine Lösung für das Problem Steph Curry.

Draymond Green verteidigte enorm stark und zeigte einmal mehr seine Allround Fähigkeiten (11 Punkte, 9 Rebounds, 6 Assists, 3 Steals, 1 Block). Kawhi Leonard war für San Antonio noch der beste Akteur und kam auf 16 Punkte und 5 Rebounds.

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Die Reaktionen:

Gregg Popovich (Spurs): "Ich bin einfach nur froh, dass R.C. Buford (Spurs-GM, d.R) nach dem Spiel nicht mit in der Kabine war. Sonst hätte ich jetzt vermutlich keinen Job mehr."

Steph Curry (Warriors): "Keine Drucksituation ist für uns zu groß. Wir wussten, dass es nur ein weiteres Regular-Season-Spiel ist, aber es wurde im Vorfeld ein großer Hype darum gemacht. Jedes Mal, wenn wir gefordert werden und die nächste Stufe erreichen können, sind wir dafür bereit."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Gäste aus San Antonio starten ohne Tim Duncan, der verletzt fehlt. Stattdessen beginnt David West neben Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard und LaMarcus Aldridge. Steve Kerr stellt seine bewährte Fünf dagegen: Stephen Curry, Klay Thompson, Harrison Barnes, Danny Green und Andrew Bogut.

5.: Wilder Beginn, beide Teams gehen ein hohes Tempo und scheren sich einen Dreck um die Shotclock. Vor allem Thompson feuert aus allen Rohren, ist aber noch nicht wirklich im Rhythmus. Curry trifft einen Dreier von der Birne und lässt einen Around-the-World-Layup in Transition folgen. 11:7 Warriors.

11.: Die Spurs haben Schwierigkeiten mit der Ballkontrolle und vertändeln den ein oder anderen Ball im Angriff. Das nutzt unter anderem Andre Iguodala für einen krachenden Slam, doch zwei West-Jumper und eine Freebie-Serie lassen San Antonio den Rückstand verkürzen. 29:23 Warriors.

17.: Shaun Livingston schleicht sich gleich zweimal hinter die Defensivreihe der Spurs und vollendet jeweils beidhändig. Hinten kassiert Bogut sein drittes Foul, bevor Livingston gegen Parker das Dreipunktspiel verwandelt. 42:31 Golden State.

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23.: Popovich bleibt sich treu und bringt neben Jonothan Simmons nun auch Rasual Butler - einfach, weil ihm das Spurs-Spiel gerade nicht gefällt. Und was macht Butler? Erst blockt er Thompson beim Layup, dann schweißt er vorne einen Dreier rein. Dennoch sieht es nicht gut aus für San Antonio - 60:45 Warriors.

29.: Ist das zu fassen? Curry lässt Aldridge wie einen Schuljungen aussehen und trifft per Floater, anschließend gibt es oben drauf noch zwei Dreier vom Parkplatz! Dafür gibt es einfach keine Worte. Die Führung wächst und wächst - 76:56 Dubs.

34.: Standing Ovations und MVP-Rufe für Curry - die Oracle Arena steht Kopf! Die Warriors haben nach dem Layup von Festus Ezeli schon 89 Punkte auf dem Konto. So viel erlaubt San Antonio seinen Gegnern sonst im gesamten Spiel! Die Spurs sind schon fast K.o. - 89:62 Golden State.

41.: Green und Curry entspannen bereits seit Beginn des vierten Viertels auf der Bank - der Court gehört längst den Reservisten. Das große Spiel ist vorbei und die Warriors zogen passend dazu eine große Show ab. Mo Speights verwandelt noch einen Layup and one. 101:74 Golden State.

Warriors vs. Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Stephen Curry. Gegen das beste Defensiv-Team hat der Warriors-Spielmacher einmal mehr gezeigt, wozu er imstande ist. Curry brachte die Dubs mit starken Plays gleich in die Partie und beeindruckte mit seiner Effizienz (12/20 FG, 6/9 Dreier). Lies seinen Verteidigern keine Chance und schaffte durch seine Penetration immer wieder Überzahlsituationen, die Golden State perfekt ausnutzte. Seine Statline: 37 Punkte, 2 Rebounds, 4 Assists, 5 Steals. In 28 Minuten. Darum ist er der MVP.

Der Flop des Spiels: LaMarcus Aldridge. Dieser Abend wird hoffentlich nicht wegweisend für Aldridges Zukunft in San Antonio sein. Als erste Option enttäuscht der Power Forward und kam gegen die Defense von Green, Bogut und Ezeli offensiv überhaupt nicht zur Entfaltung (2/9 FG). Darüber hinaus konnte er Duncan defensiv nicht ersetzen. Seine 3 Rebounds in 25 Minuten sind ebenfalls unterdurchschnittlich.

Das fiel auf:

  • Die Offense der Warriors wirkte zu Beginn nicht so flüssig wie sonst. Man merkte, wie intensiv die Spurs die Ballwege studiert hatten und wie sie direkt versuchten, die Pässe zu unterbinden. Umso imposanter ist die Vorlagen-Statistik der Dubs: Starke 20 Assists bei 24 Fieldgoals hatte Golden State nach Hälfte eins im Boxscore stehen. Am Ende waren es32 Vorlagen bei 44 Korberfolgen.
  • Ein großes Problem der Spurs waren die Turnover - vor allem zu Beginn. Gleich im ersten Viertel schenkte San Antonio den Spalding 8 Mal her. Das nutzten die Dubs zu 15 Fastbreak-Punkten. Dabei waren es vor besonders die flinken Finger der Warriors, die San Antonios Ballverluste herbeiführten. Am Ende standen die Gäste bei satten 25 Turnovern.
  • In den ersten sechs Minuten erzielte Curry 10 Punkte, danach beorderte Gregg Popovich seinen besten Defender an die vorderste Front. Kawhi Leonard nahm es fortan mit Curry auf, doch er machte es kaum besser als Parker und Paddy Mills. Es ist einfach unmöglich, den MVP zu verteidigen.
  • Das Fehlen von Tim Duncan machte sich definitiv bemerkbar - und zwar an beiden Enden des Courts. Hinten waren die Bigs der Spurs nicht in der Lage, den Ring ausreichend zu beschützen und spielten gegen die vielen Cuts und Penetrations der Warriors keine gute Help-Defense.
  • Im Angriff fehlte San Antonio oft die Übersicht. Durch den Druck der Warriors-Defense trafen Parker und Co. viele hektische, nervöse und vor allem falsche Entscheidungen. So kopflos hat man die Spurs selten gesehen. Erstaunlich, dass Gregg Popovich die Partie weitgehend emotionslos verfolgte. So ruhig hat man ihn selten gesehen.

Der Spielplan im Überblick

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