Trevor Ariza (29 Punkte, 6/9 3FG) führte die Rockets mit 16 Punkten im ersten Viertel zu deren offensiv bestem Startdurchgang der gesamten Saison (35 Punkte), doch danach bekam die Rockets-Offense große Probleme und verlor den zweiten Abschnitt mit 14:29. Dennoch konnten sich die Mavs trotz überragender Quoten von Downtown (15/30 3FG) nie richtig absetzen und kassierten im vierten Viertel die Quittung dafür.
Angeführt von Ariza, James Harden (23 Punkte, 15 Rebounds, 10 Assists), Josh Smith (16 Punkte) und Corey Brewer dominierten die Rockets den letzten Durchgang mit 31:19 und fuhren den letztlich überraschend deutlichen Heimsieg ein. Bei den Mavs wehrten sich Chandler Parsons (Season High 31 Punkte), Dirk Nowitzki (19), Raymond Felton (16) und Wesley Matthews (15) am meisten, Rookie-Center Salah Mejri legte bei seinem Starter-Debüt zudem ein Double-Double auf (10 Punkte, 11 Rebounds, 3 Blocks).
Eine weitere bittere Pille musste Dallas bereits in der ersten Halbzeit schlucken: Devin Harris verletzte sich am großen Zeh und musste das Spiel frühzeitig beenden. Es ist derselbe Zeh, an dem er vor einigen Jahren bereits operiert wurde.
Die Reaktionen:
Trevor Ariza (Rockets): "Ich habe einfach sehr viele offene Würfe bekommen. Ich wurde von einem größeren Gegner verteidigt und hatte die Option, an ihm vorbeizugehen, weshalb er mir Platz lassen musste. Und so habe ich einen guten Rhythmus gefunden."
...über Josh Smith: "Es war ein großartiger Zug vom Front Office, ihn zurückzuholen. Er ist ein Veteran, jemand, der das Spiel gut versteht. Er hilft uns sehr weiter."
Wesley Matthews (Mavericks): "Wir können es einfach nicht zulassen, dass sie einen offenen Wurf nach dem anderen nehmen und treffen können. Wir haben uns zu weit von unserem Game-Plan entfernt, und so funktioniert das einfach nicht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Den Rockets fehlt Howard, der an einer Knöchelverletzung laboriert und von Capela vertreten wird. Dafür ist Beverley mal wieder dabei und beginnt neben Harden, Brewer und Ariza.
Auch Carlisle muss umstellen, da Zaza Pachulia geschont wird - der Georgier hat aber wohl nichts Ernstes und soll bereits am Dienstag wieder im Einsatz sein. Dafür bekommt Mejri den ersten Start seiner Karriere neben den üblichen Verdächtigen Williams, Matthews, Parsons und Nowitzki.
Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender
3.: Die Rockets erwischen den deutlich besseren Start - dank Ariza, der gleich mal zwei Dreier reinhaut und Nowitzki defensiv gut im Griff hat. Für Dallas war bisher nur Mejri zweimal erfolgreich. Carlisle nimmt beim Stand von 4:12 die erste Auszeit des Spiels.
6.: Ariza scheint die Bezeichnung "Stretch-4" ziemlich zu gefallen! Erst swisht er bereits seinen vierten Dreier bei ebenso vielen Versuchen, dann klaut er Dirk den Ball und belohnt sich mit einem Breakaway-Slam - Carlisle nimmt die nächste Auszeit. 20:13 für Houston - 14:13 für Ariza.
12.: Es geht rauf und runter - Defense wird hier nicht gerade groß geschrieben. Felton wuchtet einen schicken Layup mit Foul rein, der Freiwurf sitzt. J-Smoove ist ebenfalls von der Linie erfolgreich, dann trifft Dirk seinen zweiten Dreier des Spiels. Smith setzt per Turnaround den Schlusspunkt des ersten Durchgangs - mit der Sirene. 35:29 Houston.
17.: Die Bank bereitet den Rockets Probleme, zumal Nowitzki offensiv immer besser wird - die Mavs verdienen sich dadurch die erste Führung des Spiels. Bickerstaff reagiert und bringt seine Starter zurück, doch Harden verliert den Ball und sieht Dirk seinen nächste Jumper treffen. Felton klaut den nächsten Ball und schließt im Fastbreak einen 16:2-Run ab - Auszeit Houston! 45:38 für Dallas.
Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!
24.: Die Rockets schießen im zweiten Viertel Fahrkarte um Fahrkarte, immerhin wacht Harden offensiv langsam auf. Parsons holt sich per Bauerntrick nochmal drei Freiwürfe und trifft sie sogar alle. Der letzte Stepback des Barts findet nur den Ring - 58:50 für Dallas zur Pause.
29.: Die Pace bleibt auch in der zweiten Halbzeit sehr hoch. Harden leistet sich ein Offensivfoul, dann trifft Williams endlich mal seinen ersten Wurf der Partie - und im nächsten Angriff ist wieder Dirk-Time für 3! Die Mavs führen mit 11, da nimmt Bickerstaff die nächste Auszeit.
36.: Smith haucht der Halle mit einem krachenden Dunk Leben ein, dann bringt Brewer sein Team per Layup erstmals seit langem wieder in Führung. Dirk hat die Antwort. Lawson und Felton tauschen Dreier, die Mavs führen hauchdünn mit 85:84.
40.: Dallas lässt sich die Butter von Houstons Bench-Unit vom Brot nehmen - Lawson erhöht mit einem unglaublichen And-1 auf 9 Punkte Führung. Parsons trifft mal wieder einen Layup, doch dann kommt der Jet mit seinem zweiten Dreier - 101:91 Houston!
44.: Die Mavs wirken müde, während Houston offensichtlich noch über Reserven verfügt. Erst findet Harden per No-Look Lawson, dann drückt Ariza im Break den Dunk zur höchsten Führung des Spiels rein - 112:95 für Houston. Carlisle nimmt noch eine Auszeit, aber dieses Spiel ist wohl gelaufen.
48.: Harden bleibt noch drauf, bis er durch einen Assist auf Capela sein Triple-Double perfekt macht - danach sind nur noch die Bench-Mobs drauf. Dallas verliert unnötigerweise, weil den Mavs im letzten Viertel einfach die Energie fehlte.
Rockets vs. Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Trevor Ariza. Aufgrund seines Triple-Doubles hätte auch Harden diese Auszeichnung verdient gehabt, in Sachen Effizienz hatte Ariza ihm allerdings etwas voraus (10/15 FG zu 7/18). Der Forward kühlte zwar nach dem ersten Viertel zwischenzeitlich ab, beim entscheidenden Run der Rockets war er aber wieder stark involviert - offensiv wie defensiv. Allerdings präsentierte sich das Team mit ihm, Harden und Smith ohnehin sehr ausgewogen.
Der Flop des Spiels: Deron Williams. Jeder Starter der Mavs zeigte eine ansprechende Leistung - nur D-Will nicht. Blieb offensiv fast komplett unsichtbar (1/9 FG, 4 Punkte) und leistete sich zudem 3 Ballverluste. Hatte die Offense zu keiner Zeit im Griff.
Das fiel auf:
- Wo immer Carlisle Nowitzki in der Defense "verstecken" wollte - es lief problematisch. Gegen Arizas Schnelligkeit war Dirk zu Beginn völlig überfordert, sodass der Forward immer wieder Freiräume an der Dreierlinie bekam und allein im ersten Viertel vier Triples reindrückte (insgesamt 16 Punkte). Danach bekam er es zumeist mit Smith zu tun, dessen Schnelligkeit und Athletik ihm ebenfalls Schwierigkeiten machten - aufgrund von dessen Wurfauswahl konnte man damit jedoch deutlich besser leben. Zumal Dirk die Rockets auf der anderen Seite ja ebenfalls vor große Probleme stellte.
- Dazu sei gesagt, dass die Rockets den Ball in der Anfangsphase auch sehr gut bewegten - gerade dank Harden, der sich als Scorer zurückhielt, dafür aber häufig als Vorbereiter glänzte und beispielsweise Capela häufig in Ringnähe für einfache Punkte fand. Auch Beverley tat dem Spiel sichtlich gut. Mit den Bankspielern wie Lawson, Smith und Thornton wurde die Offense der Rockets hingegen langsamer und Iso-lastiger und damit leichter auszurechnen - zumindest im zweiten Viertel. Am Ende hingegen lief es deutlich besser, die Bank bescherte Houston letztendlich gar den Turnaround im Spiel. Smith war Gold wert, und auch Lawson scheint sich langsam besser in Houston zurechtzufinden.
- Defensiv offenbarten die Rockets ohne Howard lange Zeit riesige Probleme. Im ersten Viertel wurden die Mavs vor allem vom Tandem Parsons-Mejri im Spiel gehalten - gerade auf den Tunesier hatte Houston keine Antwort. Im zweiten Durchgang war es dann Dirk, der häufig durch bloß einen einzigen Block zum Pick'n'Pop freigespielt wurde. Vor diesem Hintergrund war es keine Überraschung, dass die Mavs ziemlich herausragende Quoten aufs Parkett zauberten. Zur Halbzeit waren es 52 Prozent aus dem Feld und 56 Prozent vom Perimeter!
- Trotz der tollen Quoten hatten die Mavs offensiv ein großes und für sie ungewöhnliches Problem - die Ballverluste (16). Die Rockets sorgten mit ihren sehr kleinen Lineups (teilweise war Ariza ihr größter Spieler) zwar auch für gehöriges Chaos, dennoch hätten sich viele der Turnover durchaus vermeiden lassen. Gerade Williams hatte in der Hinsicht schon deutlich bessere Spiele.
- Abgesehen von Ariza waren die Rockets in der ersten Halbzeit unheimlich schwach von der Dreierlinie. In der ersten Halbzeit trafen alle Rockets, deren Nachname nicht "Ariza" war, bloß einen ihrer 17 (!) Versuche vom Perimeter. Danach wurde es besser, da sich Terry für sein Ex-Team ein paar Big Shots aufgehoben hatte und da auch Harden endlich seinen Touch fand. Als dann im vierten Viertel sogar J-Smoove zwei Dreier einstreute, war das Schicksal der Mavs besiegelt. Es waren jedoch eher die Energie und der Drive, der Houston letzten Endes den Sieg bescherte.