Die Playoffs sind in greifbarer Nähe, ein weiterer Sieg der Mavs oder eine weitere Niederlage der Rockets würde Dallas die Postseason bereits garantieren. Dennoch gibt es aktuell noch keinen Grund zum Feiern: "Ich bin noch nicht stolz auf irgendwas. Das ist keine Zeit, in der wir uns auf die Schultern klopfen können. Wir dürfen den Fokus nicht verlieren", mahnte Coach Rick Carlisle direkt nach dem Sieg über Memphis.
Der Coach weiß, wovon er spricht - denn die Situation hat sich für sein Team nicht gerade entspannt. Bereits vor dem Spiel sagte Carlisle, er wisse nicht, wann Starting Point Guard Deron Williams zurückkehren könne: "Es hat sich wenig geändert, es gibt weiterhin keinen Zeitplan. Er wird viel behandelt, macht Krafttraining, aber er kann noch nicht wieder spielen."
D-Will hat nun bereits acht Spiele aussetzen müssen. In dieser Zeit verließ sich Dallas vor allem auf J.J. Barea, der sich zuletzt in der Form seines Lebens befand und in den letzten fünf Spielen durchschnittlich 24 Punkte und 7 Rebounds aufgelegt hatte. Doch auch darauf kann man nun nicht mehr zählen.
Barea verletzte sich bereits in der ersten Halbzeit gegen Memphis an der Leiste. Er versuchte es zwar nach der ersten Behandlung nochmal, musste jedoch schnell einsehen, dass es so nicht gehen würde, und beendete das Spiel. "Wir hoffen, dass es nichts Ernstes ist, aber wir wissen es nicht. Es war schnell absehbar, dass er so nicht spielen könnte", sagte Carlisle.
"Ein harter kleiner Bengel"
Nach Bareas Ausfall war es neben der starken Leistung von Dirk Nowitzki vor allem Ray Felton, der mit 14 Assists in die Bresche sprang. Der Veteran sagte danach: "J.J. hat uns in letzter Zeit angeführt, vor allem offensiv. Ich weiß, wie das mit diesen Leistenverletzungen ist, die wird man nicht so schnell los. Aber er wird das schon aushalten, J.J. ist ein harter kleiner Bengel. Vermutlich muss er das nächste Spiel aussetzen, wobei ich das nicht hoffe. Aber sonst muss eben andere für ihn einspringen, wie zum Beispiel ich."
Gegen die Grizzlies, die von Verletzungen selbst ein Liedchen singen können, ging diese Rechnung auf, obwohl Memphis für physischen Basketball steht: "Sie spielen sehr hart und versuchen, dich emotional aus dem Gleichgewicht zu bringen", sagte Carlisle. "Aber wir haben unseren Kurs beibehalten und ich hatte am Ende das Gefühl, das wir den Sieg dringender wollten als sie."
Nun gilt es, trotz der Schwierigkeiten bei Barea und Williams genau so weiterzumachen. Die verbleibenden drei Spiele (bei den Clippers, in Utah, zuhause gegen San Antonio) dürften allesamt keine leichten Aufgaben werden.