Was bedeutet der Wechsel für die Mavericks?
Resteverwertung Deluxe! Abgesehen von den Warriors selbst hat wohl kein Team so sehr von Durants Entscheidung profitiert wie die Mavericks. Die Dubs hätten Dallas' Angebot für Harrison Barnes gematcht, wenn sie KD nicht bekommen hätten, jetzt mussten (oder konnten) sie den Small Forward ziehen lassen. Obendrauf sicherten sich die Mavs auch noch Andrew Bogut.
Zu guter Letzt entschied sich nach allen Moves auch Dirk Nowitzki offiziell für einen Verbleib in Dallas. Nach dem katastrophalen Start in die Free Agency sieht es mittlerweile deutlich besser aus in Big D. Deron Williams, Wesley Matthews, Barnes, Nowitzki und Bogut bilden eine respektable Starting Five. Mit Seth Curry, Justin Anderson und Co. bietet auch die Bank einige solide Optionen.
Mavs-Fans sollten dennoch nicht den Fehler machen, jetzt in Jubelstürme zu verfallen. Es hätte schlimmer kommen können, klar. Aber es ist eben auch wieder ein klassischer Mavs-Sommer: Mit dem jetzigen Team ist ein Erstrundenaus in den Playoffs aller Wahrscheinlichkeit nach wieder das Maximum. Und dann laufen die Verträge von Bogut und Williams auch schon wieder aus.
Ob der Sommer langfristig eine positive Wirkung haben wird, hängt eigentlich fast allein an Barnes. Der 24-Jährige war bei den Dubs meist die vierte oder sogar fünfte Option auf dem Feld und hat sich mit richtig schwachen Playoffs zuletzt keinen Gefallen getan. Dass er nun dennoch einen Maximal-Vertrag bekommen hat, spricht mehr für die schwache Free-Agent-Klasse und die Verzweiflung der Mavs als für seine Qualität.
Freilich hat Barnes aber auch noch Luft nach oben. Dallas muss darauf hoffen, dass er in einer wesentlich größeren Rolle aufblüht und nicht eingeht. Seine Anlagen sind eigentlich nahezu optimal: Er kann werfen, ist athletisch und ein guter Verteidiger. Irgendwo in ihm schlummert ein potenzieller All-Star. Dallas muss darauf hoffen, dass er dieses Potenzial im System von Rick Carlisle abrufen kann.