NBA

Harden über Zipser! Bart entscheidet OT-Drama

Von SPOX
James Harden kam gegen die Bulls beinahe auf ein Triple-Double
© getty
Cookie-Einstellungen

Houston Rockets (37-17) - Chicago Bulls (25-26) 121:117 (BOXSCORE)

Als noch 36 Sekunden in der Overtime zu spielen waren, setzte ein wieder einmal überragend spielender James Harden zum Stepback-Jumper an. Er ließ sich leicht fallen, nahm das Foul und traf den schwierigen Wurf trotzdem. Die Entscheidung in einem waschechten Drama. Der Gegenspieler des Bartes in der entscheidenden Szene? Paul Zipser.

Der Deutsche bezahlte in diesem Moment zwar Lehrgeld, doch es ist wohl Lehrgeld, das man gerne zahlt, wenn man als Rookie bereits in den letzten Sekunden der Overtime den Superstar des Gegners verteidigen darf. Das hatte sich Zipser zuvor mit guter Defense erarbeitet. Er kam in Abwesenheit des verletzten Jimmy Butler nicht nur auf 11 Punkte, sondern auch auf 2 Steals und 2 Blocks in 29 Minuten Einsatzzeit.

Mit den Zahlen von James Harden kann sich das natürlich nicht vergleichen lassen. Houstons Superstar war nicht nur Matchwinner, sondern schrammte mit 42 Punkten, 12 Rebounds und 9 Assists bei nur zwei Ballverlusten knapp am Triple-Double vorbei. Er war auch einer der Garanten dafür, dass es überhaupt in die Overtime ging, denn knapp drei Minuten vor dem Ende hatte Zipser noch für das 108:100 der Bulls gesorgt. Die Rockets allerdings glichen durch einen finalen 8:0-Lauf, bei dem Harden 27 Sekunden vor Schluss per Jumper die letzten Punkte besorgte, aus.

In der Verlängerung schlug "The Beard" dann erneut zu und machte die guten Leistungen von Michael Carter-Williams (23 Punkte, 11/18 FG) und Dwyane Wade wertlos. Bei den Rockets, die mal wieder 16 Dreier durch den Ring jagten, überzeugten dagegen neben Harden auch Clint Capela (14 Punkte, 7/8 FG) und Eric Gordon (21 Punkte, 5/10 FG).

Oklahoma City Thunder (29-22) - Memphis Grizzlies (30-22) 114:102 (BOXSCORE)

Es hätte so ein ruhiger Abend werden können für Russell Westbrook. Nach einer starken ersten Hälfte führten die Thunder schon mit zehn Punkten Vorsprung zur Pause. Seine Teamkollegen waren gut drauf und unterstützten den Point Guard fleißig, die Grizzlies taten sich gerade offensiv schwer.

Doch es kam alles anders: Die Grizzlies liefen nach der Pause heiß, sicherten sich das dritte Viertel mit 34:22 und führte so plötzlich vor dem Schlussviertel. Also war es wieder am OKC-Spielmacher, sein Team auf die Siegerstraße zu bringen. Und Russ lieferte. 19 seiner insgesamt 38 Punkte (8/20 FG) legte Westbrook im letzten Viertel auf, in dem sich die Thunder schnell die Führung zurückholten und sich schließlich deutlich absetzen konnten.

Selbstverständlich beließ es Westbrook nicht bei 38 Zählern. Zusätzlich steuerte er 13 Rebounds und 12 Assists für sein 25. Triple-Double in dieser Saison bei. Das war schließlich auch nötig, um die Grizzlies um einen bärenstarken Marc Gasol (31 Punkte, 14/24 FG, 8 Assists) in ihrer vermeintlichen Domäne "Schlussviertel" zu schlagen.

Immerhin lastete dieses Mal nicht alle Last auf den Schulter des OKC-Stars. Die Big Men Steven Adams (16 Punkte, 13 Rebounds, 11 davon offensiv) und Joffrey Lauvergne (16 Punkte, 6/7 FG, 8 Rebounds) unterstützten Russ fleißig und sorgten für ein mehr als deutliches Übergewicht im Reboundduell, das mit 48:29 an die Thunder ging.

Boston Celtics (32-18) - Los Angeles Lakers (17-36) 113:107 (BOXSCORE)

38 Punkte hatte Westbrook für die Thunder aufgelegt - da musste natürlich auch sein derzeit härtester Konkurrent um den Scorertitel mithalten, also fertigte Isaiah Thomas die Lakers ebenfalls mit 38 Zählern (13/24 FG) ab. Wie nicht anders zu erwarten, kamen die meisten seiner Punkte im Schlussviertel, wo IT4 mit 17 Zählern zur Stelle war. Für seine Verhältnisse beinahe schon wenig.

Dass der Point Guard überhaupt noch so lange auf dem Feld stand, lag daran, dass sich die Lakers nicht so recht abschütteln ließen, obwohl Boston im dritten Viertel zwischenzeitlich schon mit 16 Punkten Vorsprung in Front lagen. So richtig anbrennen ließ Boston schließlich aber auch nichts, unter sechs Punkte fiel der Vorsprung der Gang in Green nie.

Angesichts der kurz zuvor bekanntgewordenen Nominierung von Brad Stevens als Coach der Eastern-Conference-All-Stars meinte Thomas nach dem Spiel mit einem Lächeln im Gesicht: "Er sollte mich in die Starting Five stecken, das wird gut." Die Lakers dagegen haderten auf der anderen Seite vor allem mit den vergebenen Möglichkeiten.

Nur 39,4 Prozent der eigenen Feldwürfe trafen die Gäste im Traditionsduell. "Die Celtics haben im Gegenzug alle wichtigen Würfe gemacht. Davor müssen wir den Hut ziehen", gab deswegen auch Larry Nance Jr. (18 Punkte, 11 Rebounds) zu. Der Forward war Teil einer gewohnt starken Lakers-Bank um Brandon Ingram (14 Punkte) und Lou Williams (21 Punkte). Bei den Celtics machte neben Thomas vor allem Jae Crowder mit 18 Punkten und 6 Rebounds ein gutes Spiel.

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema