Finals MVP 2017 wird...
Alex Schlüter: Kevin Durant. Ich habe ja tatsächlich Hoffnung, dass es eine enge Serie wird, und in dieser wird KD am Ende das Zünglein an der Waage. Er ist bei den Warriors die Komponente, die den geringsten "Zufalls-Faktor" hat, was für Superschützen wie Curry und Thompson natürlich etwas beleidigend klingt. Aber bei den Beiden sieht man halt - auch in Playoff-Serien - dass es vorkommt, dass sie ihren Wurf nicht finden. Durant kann Shooting Droughts kompensieren, indem er den Weg an die Freiwurflinie findet und anders punktet. Seine Wurfquoten momentan sind der Wahnsinn. Auch in der Verteidigung sollte sein Wert nicht unterschätzt werden - dort gibt er dem Team völlig neue Lineup-Möglichkeiten. Ich freue mich einfach auf das Duell der Serie: KD gegen LeBron. Wer da in Spiel 7 die Oberhand behält, wird die MVP-Trophäe abräumen und ich glaube knapp an Durant.
Durant vor den Finals: Der große Verlierer kann nur gewinnen
Andre Voigt: Durant ist bei den Warriors natürlich der Pick, den man wählen muss. Als Nummer zwei hätte ich da Green auf dem Zettel, der ständig am Triple-Double kratzen wird. Andererseits gehe ich davon aus, dass LeBron eine monströse Serie spielt und mit Abstand der wichtigste Akteur sein wird. Darüber, dass der MVP vom Siegerteam kommen muss, lässt sich nach wie vor munter streiten. 2015 hätte er das Ding ja auch locker verdient gehabt, auch wenn er vom Verliererteam kam.
Thorben Rybarczik: Absolut. Auch mein Pick heißt LeBron - ganz egal, wie die Serie ausgeht. Ich habe ja schon angedeutet, dass ich es ihm ohne weiteres zutraue, Titel Nummer vier perfekt zu machen. Ich glaube an die Cavs in sieben Spielen. Denn sobald es Elimination Games gibt, wird das Vorjahresfinale in vielen Köpfen der Warriors-Spieler eine Rolle spielen, was letztendlich tödlich ist.
Ole Frerks: Wenn es wirklich nach der Wichtigkeit eines Spielers ginge, hätte LeBron womöglich schon genau so viele Finals-MVPs gesammelt wie Jordan (und beide hätten sieben oder acht Regular Season MVP-Awards). Aber das tut es eben nicht. Wenn es 2015 nicht für ihn gereicht hat, wird es das auch heute nicht tun, wenn sein Team verliert. Und das wird es meiner Meinung nach. Mein Pick ist aber nicht Durant, sondern Curry - ich erwarte eine bockstarke Serie von ihm. Die ist Steph uns noch schuldig nach den letzten beiden Jahren, wenngleich er 2015 abgesehen von einem Spiel absolut solide war. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist er jetzt gesund und in einem guten Rhythmus - und ich glaube, dass niemand von den ganzen 3-1-Witzen genervter war als er. Daher tippe ich auf ihn. In einem perfekten Universum wäre natürlich JaVale an der Reihe.
Andre Voigt: Um nochmal kurz auf 2015 zurückzukommen: Damals hat sich bei den Warriors niemand wirklich aufgedrängt, weshalb es letztendlich Iguodala wurde, auch aufgrund seiner Defense. Das fand ich persönlich stark - ich glaube aber nicht, dass es nochmal passiert, dass ein Außenseiter den Award gewinnt. Dafür ist die individuelle Qualität eines Durants zu groß.
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Alex Schlüter: Ein Stück weit haben die Cavs Iguodala damals zum MVP gemacht, indem sie ihn frei ließen. Er wurde ja über weite Strecken von Mozgov verteidigt. Das hat er effizient ausgenutzt. Komplett ausschließen, dass sich so ein Szenario wiederholt, würde ich es auch in diesem Jahr nicht. Bei Thompson glaube ich, dass er sich nicht aus seinem Loch befreit und auch Curry bekommen die Cavs gut verteidigt. Ein MVP á la Iggy wäre also denkbar - allerdings nicht mit einem KD in der aktuellen Form.