Indiana Pacers: Wo wir schon bei East-Teams sind, die ihren einzigen Star verscherbelt haben - eine Runde Applaus für Kevin Pritchard! Es wäre ja auch viel zu einfach gewesen, einfach ein paar Tage abzuwarten, ob Boston sich mit Gordon Hayward einigt und dann ein neues Angebot abgibt - nein, bei einem Angebot wie Victor Oladipo und Domantas Sabonis OHNE Draft-Pick für Paul George musste man einfach zuschlagen. Oder so ähnlich. The Ringer zufolge ist noch immer die halbe NBA geschockt ob dieses einseitigen Trades.
Die anschließenden Verpflichtungen von Darren Collison und Bojan Bogdanovic erschienen auch eher rätselhaft, aber immerhin gab man ihnen jeweils nur ein garantiertes und ein nicht garantiertes Jahr. Ob dieses Team einen langfristigen Plan verfolgt, ist allerdings unklar. Welch ein Glück für Indiana, dass Myles Turner erst in einigen Jahren Unrestricted Free Agent werden kann.
George Hill: Während der vergangenen Saison hatte Utah noch mit aller Macht versucht, Hill langfristig zu halten. ESPN zufolge hätten die Jazz seinen Vertrag neu strukturiert und ihm bis 2020 88,3 Millionen Dollar gezahlt, seinen Vertrag also um drei Jahre und 74,7 Millionen Dollar verlängert. Hill jedoch lehnte ab, da ihm wohl nahegelegt wurde, im Sommer könnte er mehr verdienen.
Nicht ganz: Hill plagte sich Ende der Saison und in den Playoffs mit Verletzungen rum, dann holte sich Utah per Trade Ricky Rubio und brauchte den Free Agent auf einmal nicht mehr. Auch andere Bewerber standen nicht gerade Schlange: Im Endeffekt kam Hill für drei Jahre und 57 Millionen Dollar bei den Kings unter. Auch viel Geld, aber das dritte Jahr ist nicht garantiert - und er muss zu den Kings.
New York Knicks: Ein paar Tage lang hätte man annehmen können, dass die Knicks sich endlich mal zusammenreißen: Phil Jackson wurde endlich entlassen und danach sah man zunächst keine Impuls-Transfers oder etwas in der Art. Über die ersten Tage der Free Agency waren die Knicks überhaupt nicht aktiv, abgesehen davon, dass sie sich mit dem "Ed Sheeran des Basketballs" Ron Baker auf einen neuen Deal einigten.
Und dann ... schleuderten die Knicks auf einmal den wohl verrücktesten Vertrag dieses Sommers aus dem Ärmel. 71 Millionen Dollar für Tim Hardaway? Den sie vor zwei Jahren schon hatten und für nicht gut genug befanden? Selbst innerhalb der Organisation sollen Mitarbeiter schockiert von diesem Angebot gewesen sein - und zwar vollkommen zu Recht.
Wenig später sickerte dann durch, dass David Griffin nicht mit den Knicks einig wurde, weil diese ihm nicht die Entscheidungsgewalt im Basketball-Bereich gewähren wollten. Klar. Warum auch den Meister-Macher der Cavaliers machen lassen, wenn man es doch selbst seit mehr als einem Jahrzehnt so viel besser hinkriegt?
Die Knicks bleiben bis auf weiteres die Knicks - mal sehen, mit welchem Lowball-Angebot Houston oder ein anderes Team Carmelo Anthony letzten Endes aus diesem Zirkus loseisen kann.
Dennis Schröder: Der Deutsche hat gerade seine erste Postseason als Starter hinter sich und zeigte mit 24,7 Punkten und 7,7 Assists im Schnitt gegen die Wizards, dass er durchaus zu den aufstrebenden Spielern der Liga gezählt werden kann. Eigentlich sollte das alles ein Grund zur Freude sein. Das Problem jedoch: Es war vielleicht für eine Weile sein letzter Playoff-Auftritt.
Die Hawks haben im Sommer komplett die Reißleine gezogen, indem sie erst Dwight Howard für einen Plumlee tradeten und dann Paul Millsap ziehen ließen, ohne ihrem besten Spieler überhaupt ein Angebot zu machen. Und während Tim Hardaway in New York nahezu lächerlich überbezahlt ist, war er eben doch der drittbeste Scorer in Atlanta.
Es war sinnvoll für die Hawks, einen Neuaufbau einzuleiten, Schröder ist jetzt gewissermaßen aber eben allein zu Haus. In seinen vier NBA-Jahren hat er noch nie die Playoffs verpasst, mit Kent Bazemore als zweitbestem Spieler dürfte sich das im kommenden Jahr aber ändern. Immerhin: Mit Taurean Prince, John Collins, Diamond Stone und Deandre Bembry finden sich schon einige Talente im Kader. Es wird nur eben Geduld brauchen.