Platz 9: John Collins (Atlanta Hawks), PF/C, 19. Pick
Stats: 4 Spiele, 19,3 Minuten, 11,8 Punkte, 7,8 Rebounds, 52,8 Prozent FG
Haben die Hawks mit dem agilen Big einen Steal gelandet? Neben den Leistungen von Dennis Schröder ist Collins die angenehme Überraschung des so trostlosen Hawks-Kaders. Collins ist ein williger Arbeiter, der mit seiner Athletik eine neue Dimension hereinbringt.
Gerade im Pick'n'Roll mit Schröder ist er eine Waffe und kann am Ring bereits gut finishen. Eine wichtige Qualität, zumal er auch ein gutes Gespür für Rebounds hat: In vier Spielen schnappte er sich bereits 13 offensive Bretter. Lediglich gegen Dwight Howard musste er jede Menge Lehrgeld zahlen und foulte folgerichtig in der Partie gegen die Hornets aus.
Defensiv ist es erwartungsgemäß noch ausbaufähig, was Collins zeigt. Noch hat er nicht die Power, um gegen die Kanten der Liga mitzuhalten. Wird er aber auf einen kleinen Aufbauspieler geswitcht, ist er durchaus in der Lage, den Gegenspieler vor sich zu halten. "John hat bislang viele positive Dinge gezeigt", stellte Coach Budenholzer nach Collins' erstem Double-Double fest. "Er ist unfassbar athletisch und lernt mit jedem Ballbesitz, worauf es in dieser Liga ankommt."
Platz 8: Josh Jackson (Phoenix Suns), F, 4. Pick
Stats: 5 Spiele, 25,8 Minuten, 10,8 Punkte, 2,8 Rebounds, 1,6 Steals, 41,3 Prozent FG, 52,6 Prozent FT
Der ehemalige Kansas Jayhawk macht sich in den Wirren der Wüste von Arizona bisher ordentlich, wenngleich sich schon noch einige Probleme erkennen lassen. Über die athletischen Voraussetzungen muss nicht diskutiert werden - sie sind herausragend. Und Jackson nutzt sie auch. Wann immer es geht, zieht er hart zum Korb. In Ringnähe fehlt ihm jedoch noch die Kompaktheit, weswegen viele Abschlüsse nicht den Weg in den Korb finden.
Der Forward dürfte aber mit der Zeit seinen Körper stabilisieren und sich dort verbessern können. Das gilt auch beim Wurf - Jackson schließt regelmäßig auch von draußen ab, was positiv ist, er muss allerdings zwingend noch an der Entscheidungsfindung arbeiten. Bisher nimmt er zu viele schwierige und überhastete Würfe.
Defensiv ist sein Einfluss bislang schwer zu messen, zu schwach präsentierten sich die Suns mit der Ausnahme des Utah-Spiels. Zumindest taucht er mit seinen langen Armen immer wieder in den Passwegen auf. Teilweise spekuliert er aber zu viel und lässt damit die eigene Defense kollabieren. Im Post wirkt sich die bisher noch schmächtige Statur natürlich ebenfalls negativ aus, bisher können kräftige Gegner Jackson relativ leicht herumschubsen.
Platz 7: Kyle Kuzma (Los Angeles Lakers), PF, 27. Pick
Stats: 4 Spiele, 27,8 Minuten, 14,5 Punkte, 4,0 Rebounds, 53,5 Prozent FG
Es deutete sich bereits in der Preseaon an, dass die Lakers neben Lonzo Ball einen weiteren vielversprechenden Youngster gezogen haben. Bei den Fans kommt der Forward bereits blendend an: 'Kuuuuuz' hallt es durch das Staples Center, wenn die Nummer Null an den Ball kommt. "Im College war er nicht so gut. Ich konnte mich nicht einmal erinnern, dass wir gegen sein Team gespielt haben", schüttelte Ball kürzlich den Kopf.
Das ist wenig verwunderlich, passt doch das Spiel in der NBA viel besser zum modernen Vierer als das in der NCAA. Kuzma verfügt über einen hohen Basketball-IQ, ist ständig in Bewegung und cuttet immer wieder gefährlich zum Korb. In einer flüssigen Offense ist dies natürlich Gold wert, zumal Ball mit seiner Übersicht Kuzma beständig findet. Anders als auf dem College hat Kuzma nun mehr Platz und kann seine Schnelligkeit und Explosivität viel besser ausnutzen. Dazu kann er den Dreier treffen, auch wenn es in der Regular Season bislang noch nicht richtig klappen will (25 Prozent).
In der Defense hat der Schlacks derweil noch enormen Steigerungsbedarf. Sowohl am Perimeter als auch im Post hat der 22-Jährige wenig gegenzusetzen und zahlte vor allem beim Auftakt gegen die Clippers jede Menge Lehrgeld. Damit ist er aber bei den Lakers in bester Gesellschaft.