Paul, Capela und Co.: Was können die Rockets in der Offseason machen?
Daryl Morey, die Rockets und die Offseason - diese Kombination sorgt traditionell dafür, dass es heiß her geht in Texas. Passivität ist eine Eigenschaft, die sich der General Manager in den letzten Jahren nicht vorwerfen lassen muss. Und auch in diesem Sommer steht viel Arbeit an.
Eine Baustelle ist der auslaufende Vertrag von Chris Paul. Anstatt im letzten Jahr Free Agent zu werden und einen neuen, langfristigen Vertrag in Houston zu unterschreiben, entschied er sich bekanntlich dafür, seine Clippers-Spieleroption für 2017/18 zu ziehen und per Sign-and-Trade das Team zu wechseln. Das bedeutet: Der Point Guard ist nun Unrestricted Free Agent.
Wahrscheinlich wird er einen Maximal-Vertrag anstreben. Für fünf Jahre wären dies 204 Millionen Dollar. Einerseits ein gerechtfertigter Deal, wenn man auf die Leistungen Pauls in der Saison schaut. Andererseits ein Risiko für die Franchise, bedenkt man, dass er in seinem letzten Vertragsjahr 46,6 Millionen Dollar kassieren würde. Und zwar im Alter von 37 Jahren.
Wahrscheinlicher ist deshalb, dass er für vier Jahre unterschreibt und sich vielleicht sogar bereit erklärt, Klauseln zuzulassen wie zum Beispiel eine Mindestanzahl an absolvierten Spielen im letzten Vertragsjahr - und dass sein Gehalt dann, wenn er diese Anzahl nicht erreicht, nur zum Teil garantiert ist (Vorbild: Mike Conley in Memphis). Dass CP3 noch einmal woanders hin wechselt, erscheint wegen der erfolgreichen Saison und dem momentan kleinen Markt für Point Guards bei Contendern als nahezu ausgeschlossen.
Clint Capelas Lage ist ebenfalls vertrackt. Er befindet sich in seinem vorletzten Jahr seines Rookie-Vertrags. Heißt: Bis zum 30. Juni werden ihm die Rockets das Qualifying Offer vorlegen (und er wird es sicherlich ablehnen), was ihn zum Restricted Free Agent macht. Dann dürften andere Teams hellhörig werden, schließlich ist Capela ein junger Center mit modernen Anlagen, der insbesondere defensiv alles mitbringt. In der zweiten Runde ließ er unter anderem Rudy Gobert alt aussehen und wer weiß - komplett die Hoffnung aufgeben, dass er sich noch einen passablen Halbdistanz- und Freiwurf zulegt, sollte man noch nicht.
Das Ziel der Rockets wird es also sein, Paul und Capela langfristig zu binden und sich dann den anderen werdenden Free Agents zu widmen. Das sind in erster Linie Trevor Ariza, Gerald Green und Luc Mbah a Moute, während Joe Johnson oder Tarik Black keine Priorität haben.
Von ihnen hat nur Ariza Bird-Rechte in seinem Vertrag, für ihn dürfen die Rockets also über den Cap - während die anderen beiden 2018/19 nur Verträge um die zwei Millionen Dollar für die kommende Saison erhalten dürften.
Die Tatsache, dass es bei den eigenen Baustellen finanziell schon eng wird, zeigt, dass nicht besonders viel Spielraum für "Fremdmaterial" da ist - außer, Morey wird mal wieder kreativ, was uns zur nächsten Frage bringt...