Platz 10: Elvin Hayes (1968-1984) - 27.313 Punkte
Teams: San Diego/Houston Rockets, Baltimore/Washington Bullets
Erfolge: NBA Champion (1978), Scoring Champion, 12x All-Star, 3x All-NBA First Team
Bei der Diskussion um die besten Power Forwards aller Zeiten fällt der Name von Elvin Hayes oft unter den Tisch. Der No.1-Pick von 1968 spielte in einer schweren Zeit für die NBA und stand zumeist im Schatten anderer dominanter Big Men wie Kareem Abdul-Jabbar oder dem alternden Wilt Chamberlain.
Dabei war Hayes in seinen ersten zwölf Jahren in der Liga ein Abo-All-Star, auch wenn sich zunächst der Erfolg mit dem Team nicht einstellen wollte. Die San Diego Rockets waren noch recht jung und als Expansion-Franchise wenig erfolgreich. Nur 1969 erreichte Hayes mit den Rockets die Playoffs, doch da war bereits in der ersten Runde Schluss.
Hayes machte sich mit seinem berühmten Turnaround-Jumper und aggressiver Defense einen Namen in der Liga, dennoch gab es immer wieder Zweifel an seiner Einstellung. "Ich war immer ehrlich, das brachte mich immer wieder in Schwierigkeiten", erinnerte sich Hayes nach seiner Karriere an die Kritiken.
Streitigkeiten mit dem legendären späteren Bulls-Assistant Coach Tex Winter besiegelten Hayes' Ende in Houston, 1972 wurde er nach Baltimore getradet. Dort blühte The Big E endgültig auf und führte die Bullets 1975 zur besten Bilanz der Liga, auch wenn man sich in den Finals den Warriors um Rick Barry geschlagen geben musste.
Die Krönung folgte drei Jahre später, als die Bullets in den Finals Spiel 7 in Seattle gewannen. Auch im Folgejahr ging es in die Finals, diesmal konnten sich die SuperSonics aber revanchieren. Hayes hatte seinen Zenit nun langsam überschritten - 1980 wurde er wieder nach Houston getradet, wo er noch vier Jahre seine Karriere ausklingen ließ. Bis heute lebt Hayes in Houston, wo er im Radio noch regelmäßig Spiele seiner Alma Mater (den Cougars von der Houston University) als Experte kommentiert.
Platz 9: Moses Malone (1976-1995) - 27.409 Punkte
Teams: Buffalo Braves, Houston Rockets, Philadelphia 76ers, Washington Bullets, Atlanta Hawks, Milwaukee Bucks, San Antonio Spurs
Erfolge: NBA Champion (1983), Finals-MVP (1983), 3x MVP (1979, 1982, 1983), 12x All-Star, 4x All-NBA First Team
Bei Moses Malone kommen den meisten Fans gar nicht so sehr seine Punkte in den Sinn, sondern vielmehr die Fähigkeit zu rebounden. Wohl kein Spieler in der Geschichte der NBA war so gut darin, Fehlwürfe (meist die eigenen) im gegnerischen Korb unterzubringen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Malone schnell den Spitznamen 'Chairman of the Boards' verpasst bekam.
Dabei war Malone mit 2,08 Meter gar nicht besonders groß, auch seine Arme waren eher kurz, doch die Athletik und Hartnäckigkeit suchten ihresgleichen. Malone war zudem ein Pionier. Der Big Man verzichtete auf das College und ging lieber direkt in die ABA, bevor er nach deren Auflösung nach einem kurzen Stint in Buffalo in Houston landete.
Für die Rockets legte der Mumbler (Malone war kein Mann der großen Worte) in seiner letzten Saison 31,1 Punkte und 14,7 Rebounds pro Partie auf, bevor er als amtierender MVP (!) zu den Sixers um Dr. J getradet wurde. Philadelphia war mit einem Schlag ein Powerhouse und pflügte durch die Liga, was Malone dazu veranlasste, einen Playoff-Sweep ("Fo-Fo-Fo") anzukündigen. Es gelang nicht ganz, doch Philly verlor auf dem Weg zum Titel nur ein Spiel.
Der Center war dabei in der Blüte seiner Karriere und legte auch die folgenden sechs Jahre immer 20 und 10 auf, doch der Teamerfolg hielt sich in Grenzen. Nur noch einmal erreichte Malone mit Philly, Washington oder Atlanta die zweite Playoff-Runde. Mit 40 Jahren endete dann Malones Karriere als Backup von David Robinson im Jahr 1995. 2001 ging es in die Hall of Fame, 2015 verstarb Malone im Alter von gerade einmal 60 Jahren mit Herzproblemen.
Ein ausführliches Porträt zu Moses Malone gibt es hier.
Platz 8: Shaquille O'Neal (1992-2011) - 28.596 Punkte
Teams: Orlando Magic, Los Angeles Lakers, Miami Heat, Phoenix Suns, Cleveland Cavaliers, Boston Celtics
Erfolge: 4x NBA Champion (2000-2002, 2006), 3x Finals-MVP (2000-2002), MVP (2000), 15x All-Star, 2x Scoring Champion, 8x All-NBA First Team
Selten sah die NBA einen solch dominanten Spieler wie Shaq, der über ein Jahrzehnt auf einer vor Talent strotzenden Center-Position dennoch der beste Spieler war. Schon zum Draft war klar, dass dieser Koloss kaum zu stoppen war. Und O'Neal hielt Wort, er verwandelte Orlando zu einem Playoff-Team und führte die Magic 1995 sogar in die Finals.
Doch Basketball stand für Shaq nicht immer im Vordergrund, weswegen er auf einen Trade nach Los Angeles drängte. Der Diesel bekam seinen Willen, drehte Filme ("Kazaam") und nahm eigene Rap-Alben auf. Basketball spielte er natürlich weiter, aber der Erfolg stellte sich erst so richtig ein, als auch der junge Kobe Bryant langsam zu einem Star reifte.
Als vielleicht bester One-Two-Punch aller Zeiten gewannen die Lakers drei Titel in Serie, jeweils mit Shaq als Finals-MVP. In den Playoffs blieb Shaq dominant, in der regulären Saison war der Diesel aber oft außer Form, was den ehrgeizigen Kobe auf die Palme brachte. Häufig kam er völlig außer Form ins Training Camp. "Es hat mich verrückt gemacht, wie faul er war", sagte Kobe über die gemeinsame Zeit.
Die Spannungen nahmen zu, die Lakers-Dynastie bekam Risse und mündete letztlich in einer Finals-Pleite gegen den Underdog Detroit im Jahr 2004. Shaq verlor schließlich den Machtkampf und wurde nach Miami getradet, wo ihn der junge Dwyane Wade entlasten konnte. Shaq, inzwischen noch schwerer, wurde zum Sidekick, konnte streckenweise aber immer noch dominieren. 2006 gewann er neben Wade den Titel gegen die Mavericks um Dirk Nowitzki.
Im Anschluss nahmen die Verletzungen zu. In Phoenix, Cleveland und Boston ging der Center zwar als Rollenspieler noch einmal auf Ringjagd, eine weitere Meisterschaft blieb ihm aber verwehrt. 2017 ging es für Shaq dann in die Hall of Fame - als einer der beliebtesten Spieler aller Zeiten. Auch wenn außer Frage steht, dass er die Liga mit einer etwas professionelleren Einstellung noch mehr hätte dominieren können.