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NBA - Die besten zehn Scorer aller Zeiten: Dirk in einem Klub voller Ziegen

Dirk Nowitzki gehört zu den besten NBA-Scorern der Geschichte.
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Platz 7: Wilt Chamberlain (1959-1973) - 31.419 Punkte

Teams: Philadelphia/San Francisco Warriors, Philadelphia 76ers, Los Angeles Lakers

Erfolge: 2x NBA Champion (1967, 1972), Finals-MVP (1972), 4x MVP (1960, 1968-1970), 13x All-Star, 7x All-NBA First Team, 7x Scoring Champion

Vor Shaq gab es Wilt Chamberlain, auch bekannt als Mr. 100 Punkte. Der Big Dipper war mit 2,16 Meter in den 60ern ein Mann unter Jungen und dominierte die Liga individuell wie kein Spieler vor oder nach ihm.

Wegen Chamberlain wurde die Zone vergrößert, ansonsten hätte Wilt wohl noch viel mehr Punkte erzielt. Stand er unter dem Korb, konnte ihn niemand aufhalten. Der Center produzierte so Abend für Abend Statistiken, die heutzutage völlig absurd daherkommen. In der Saison 1961/62 legte Chamberlain unfassbare 50,4 Punkte und 25,7 Rebounds im Schnitt auf, Werte, die wohl niemand mehr erreichen wird.

Dennoch war Chamberlain nicht immer unumstritten, der Superstar wurde in seiner Blüte gleich zweimal getradet, da er immer wieder Probleme mit Coaches und Mitspielern hatte. Das lag auch am fehlenden Teamerfolg. Jahr für Jahr scheiterten Wilts Teams an seiner Nemesis Bill Russell und den Boston Celtics.

Es sollte bis in seine neunte Saison dauern, bis Chamberlain endlich einen Titel gewann, auch weil er eben nicht mehr so viel scorte wie in den Jahren zuvor und den Fokus mehr aufs Team legte. So konnte Wilt auf dem Weg zum Thron erstmals die Celtics aus dem Weg räumen. Passend zu seiner Karriere blieb er indes auch nach diesem Titel nur ein weiteres Jahr zufrieden in Philly, bevor er selbst seinen nächsten Trade in Richtung Los Angeles forcierte.

An der Seite von Jerry West gewann Wilt mit den Lakers 1972 noch einen weiteren Titel, er sammelte allerdings auch noch drei Finals-Niederlagen und orientierte sich weiter in Richtung Hollywood. Unvergessen bis heute seine Gastrolle in "Conan der Zerstörer" an der Seite von Arnold Schwarzenegger, der nie in seinem Leben so klein wirkte wie neben Wilt, sowie die Behauptung, er habe in seinem Leben mit über 20.000 Frauen geschlafen.

Chamberlain starb im Jahr 1999 an Herzproblemen. Bis heute polarisiert seine Persönlichkeit, viele seiner Rekorde dürften bis in alle Ewigkeit leben.

Wilt Chamberlain: Die Legende des Goliath!

Platz 6: Dirk Nowitzki (1998-) - 31.424 Punkte

Team: Dallas Mavericks

Erfolge: NBA Champion (2011), Finals-MVP (2011), MVP (2007), 14x All-Star, 4x All-NBA First Team

Einer der größten deutschen Sportler aller Zeiten. Und ein fürchterlicher Sänger.

Platz 5: Michael Jordan (1984-1993, 1995-1998, 2001-2003) - 32.292 Punkte

Teams: Chicago Bulls, Washington Wizards

Erfolge: 6x NBA Champion (1991-1993, 1996-1998), 6x Finals-MVP (1991-1993, 1996-1998), 5x MVP (1988, 1991, 1992, 1996, 1998), 14x All-Star, 10x All-NBA First Team, 10x Scoring Champion

MJ war nicht der erste Superstar des Basketballs, auch nicht die erste Ikone. Und dennoch hob er die Popularität des gesamten Sports auf einen neuen Level und überstrahlte alle Spieler vor ihm, sodass man sich zum Ende seiner Karriere nahezu universell einig war, dass dies der beste Spieler aller Zeiten sein musste. MJ war ein Rockstar. Bis heute hält er diesen Status bei den meisten Fans, auch wenn LeBron James und einige andere ebenfalls ihre Jünger haben.

Jordans Popularität sprengte die Grenzen des Basketballs, bis heute personifiziert er das "Gewinnen" auf höchster Stufe. Seine "Air Jordan"-Brand machte ihn zum Milliardär, seine Schuhe verkaufen sich auch etliche Jahre nach der Karriere besser als die Schuhe aller aktiven Spieler. Die Charlotte Hornets reißen zwar relativ wenig, Jordan ist trotzdem auch der erste und bisher einzige schwarze Besitzer einer NBA-Franchise.

Was machte das alles möglich? Sportliche Exzellenz. MJ war ein unglaublicher Highflyer und Scorer, abgesehen von Chamberlain schaffte niemand je einen höheren Scoring-Schnitt als MJ im Jahr 86/87 (37,1). Über die ersten Jahre fehlte es zwar an Teamerfolg und Chicago scheiterte entweder an den Celtics oder Pistons, doch ab 1991 verlor Jordan nur noch eine einzige Playoff-Serie. Sechs Finals-Teilnahmen, sechs Siege, sechs Finals-MVPs - es ist wohl das stärkste Argument in der GOAT-Diskussion.

Graduell verlief Jordans Karriere dabei nicht. 1993 trat er nach dem ersten Threepeat erstmals zurück, um Baseball zu spielen (einem Gerücht zufolge wurde er insgeheim von der NBA gesperrt), 1995 kehrte er kurz vor den Playoffs zurück und verlor dort gegen Shaqs Magic. Die Bulls rächten sich mit der dominantesten NBA-Saison der Geschichte (95/96) und einem weiteren Threepeat, an dessen Ende MJ 1998 zum zweiten Mal zurücktrat.

Loslassen konnte Jordan danach noch immer nicht ganz, weshalb er 2001 nochmal für zwei letzte Saisons bei den Wizards zurückkehrte. Scoren konnte er noch immer, Playoffs gab es aber nicht mehr, weshalb diese Jahre im Endeffekt auch meist unter den Tisch fallen. Das perfekte, ikonische Ende gab es mit dem Gamewinner in Spiel 6 der 98er Finals. Vor dem United Center in Chicago steht eine Jordan-Statue mit folgender Inschrift: "The best there ever was. The best there ever will be." Jordan ist der Golstandard, an dem jeder Superstar nach wie vor gemessen wird.

Michael Jordans Statue in Chicago.
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Michael Jordans Statue in Chicago.

Platz 4: LeBron James (2003-) - 32.439 Punkte

Teams: Cleveland Cavaliers, Miami Heat, Los Angeles Lakers

Auszeichnungen: 3x NBA Champion (2012, 2013, 2016), 3x Finals-MVP, 4x MVP (2009, 2010, 2012, 2013), 15x All-Star, 12x All-NBA First Team, Scoring Champion

Von der doch recht peinlichen aktuellen Saison bei den Lakers sollte man sich nicht zu sehr blenden lassen - LeBrons Karriere ist schon jetzt unvergleichlich und noch (lange) nicht vorbei. Seine Finals-Performance 2016 muss sich vor keiner Finals-Performance in der Geschichte der Liga verstecken, acht Finals in Folge erreichten vor ihm nur die Celtics der grauen Vorzeit. LeBron dürfte bis auf Weiteres der einzige Spieler bleiben, der sowohl bei den Punkten als auch Assists in der Top 10 ist. Bei seinem aktuellen Output dürfte er in einigen Jahren Platz eins bei den All-Time Scorern einnehmen. Fast niemand war so lange am Stück der beste Spieler der NBA.

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