Wie ist die Saison der Mavs zu bewerten?
Unterm Strich steht für die Mavs ein Playoff-Sieg mehr zu Buche als in der Vorsaison, es ist jedoch dabei geblieben, dass Dallas seit dem Titelgewinn 2011 keine Serie mehr gewonnen hat. Auch wenn dabei einige unkontrollierbare Faktoren eine Rolle gespielt haben und man nun gegen einen legitimen Titelkandidaten verloren hat, ist das letztendlich enttäuschend.
Dallas will mit Doncic Meister werden, eher früher als später. Die Ambitionen sind da, diesem Anspruch konnten die Mavs in der Saison aber nicht gerecht werden, auch wenn sich Dallas nach dem Horrostart (8-13) berappelte und vor allem offensiv zu den besten Teams der Liga gehörte. Wie ein echter Contender sahen sie zu keinem Zeitpunkt aus.
Insbesondere das Front Office muss sich dafür an die eigene Nase fassen. Die Transaktionen der vergangenen Jahre brachten schlichtweg nicht den erhofften Erfolg, die vergangene Offseason kann dabei sogar als kleines Desaster gewertet werden. Es war bezeichnend, dass der große Preis des vergangenen Sommers Richardson gegen die Clippers ein Schattendasein fristete.
Richardson kam für Seth Curry und sollte die Mavs defensiv besser machen. Das gelang ihm nicht oft, und offensiv schwächte er sein Team eher. Auch die weiteren Deals fruchteten nicht, selbst wenn sie auf dem Papier oft sinnvoll erschienen. James Johnson wurde während der Saison weiterverschifft, seine "Nachfolger" Nicolo Melli und J.J. Redick spielten in der Postseason wenig oder gar nicht. Gleiches galt für die Rookies Josh Green und Tyrell Terry.
Blicken Mavs-Fans in einigen Jahren auf diese Spielzeit zurück, werden sie sich mit Wohlwollen an die unglaublichen Leistungen von Doncic gegen L.A. erinnern. Vielleicht überwiegt aber auch das Gefühl, dass die Organisation und das Team selbst mehrere Chancen verpasst haben, den nächsten Schritt zu gehen. Das hängt wohl auch davon ab, wie es nun weitergeht.