Mit 23 Punkten (9/14 FG, 2/5 Dreier) war Vince Carter der Top-Scorer der Mavericks. Mit einigen spektakulären Dunks sorgte er für die Highlights des Spiels. Insgesamt zeigten die Mavs eine geschlossene Teamleistung, alle Starter punkteten zweistellig.
Hinter Carter überzeugten O.J. Mayo (15 Punkte, 6/10 FG, 3/4 Dreier, 5 Assists) und Shawn Marion (11 Punkte, 5/7 FG, 14 Rebounds). Chris Kaman kam auf 12 Punkte, 7 Rebounds und 3 Blocks, Darren Collison legte 15 Punkte und 8 Rebounds bei schwachen Quoten (4/13 FG, 1/4 Dreier) auf.
Auch Dirk Nowitzki landete erstmals seit seinem Comeback im zweistelligen Punktebereich. Der Deutsche zeigte sich zielgenauer als zuletzt und kam am Ende auf 11 Punkte (5/7 FG, 1/2 Dreier).
Bei den Washington Wizards stellte Rookie Bradley Beal mit 22 Punkten (7/16 FG, 4/7 Dreier) seinen persönlichen Karriererekord ein. Emeka Okafor erzielte ein Double-Double mit 14 Punkten und 11 Rebounds, auch Martell Webster (14 Punkte, 6 Rebounds) und Kevin Seraphin (10 Punkte, 2 Rebounds) punkteten zweistellig.
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Reaktionen:
Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks): "So fühlt sich also ein Auswärtssieg an? Ist schon eine Weile her. Ich fühle mich, also würde ich meine Beine so langsam wiederkriegen und wenn wir jetzt in einen Lauf kommen, dann können wir ein paar Leute schlagen."
...zur Leistung von Vince Carter: "Wir hatten heute Morgen kein Shootaround, lediglich leichte Stretching-Übungen. Vielleicht hat das seinen alten Beinen geholfen."
Bradley Beal (Washington Wizards): "Wir hatten sie am Anfang des Spiels bei mehr als 10 Punkten hinten, aber dann haben wir sie viel zu einfach wieder ins Spiel kommen lassen. Wir konnten auf ihre Runs nie mit einem eigenen Run antworten. Wir hatten einen der besten Starts der Saison überhaupt. Danach waren wir nicht mehr aggressiv genug."
...zu Carters Dunks: "Erst dachte ich: Wow! Ich habe ihm immer gesagt, dass er noch so hoch springen kann, aber er hat das immer abgewunken. Er hat immer noch die Athletik dazu."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Nachdem Rick Carlisle beschlossen hat, nun doch keinen Spieler zu suspendieren, schickt er die gleiche Starting Five in Washington aufs Feld wie zuletzt gegen San Antonio. Collison, Mayo, Carter, Marion und Kaman machen den Start. Nowitzki bleibt also die erste Option von der Bank.
Bei den Wizards ist Top-Scorer Jordan Crawford an Bord, nachdem er das letzte Spiel verletzt verpasst hatte. Auch er kommt aber von der Bank ins Spiel. Die Starting Five bei den Wizards bilden Temple, Beal, Webster, Nene und Okafor.
5.: Es geht schon wieder gut los für die Mavs. Okafor holt den Offensiv-Rebound, wohl bemerkt bereits der fünfte Offensiv-Rebound der Wizards nach fünf Minuten. Der Center spielt raus zu Beal. Der versenkt den Dreier. 10:4 Wizards. Carlisle nimmt die erste Auszeit. Die Mavs haben zwei ihrer ersten acht Wurfversuche getroffen.
10.: Nachdem die Mavs, Vince Carter ausgenommen, die ersten Minuten komplett verschlafen haben, kommen sie seit Nowitzkis Einwechslung etwas ins Rollen. Zunächst trifft Dirk den Jumper aus der Halbdistanz, dann öffnet er die Räume für Mayo, der sich mit zwei Dreiern bedankt. Nur noch 21:18 Wizards.
15.: Die Mavericks holen zwar kaum Rebounds und laufen teilweise wie Gespenster über das Feld, aber Chris Douglas-Roberts packt in der Offensive den stylischen No-Look-Pass aus. Oh Mann. Auf der Gegenseite spielt Crawford Nene wunderschön frei. Der Brasilianer bringt den Slam Dunk mit einer Hand. Dann setzt Beabouis zwei Freiwürfe daneben und Jordan Crawford verwandelt im Gegenzug den tiefen Dreier. 37:23 Wizards.
24.: In der Offensive läuft es für die Mavs mittlerweile etwas besser. Kaman hat seinen Touch gefunden und trifft zwei schöne Mitteldistanzwürfe hintereinander. Carter, der bislang beste Maverick, mit schönem Drive und Reverse-Layup, wobei er gefoult wird. Den fälligen Freiwurf verwandelt er. Zum Schluss des zweiten Viertels startet Dallas so noch einen dringend benötigten 7:0-Run. 52:48 Wizards.
29.: Es geht doch! Die Mavericks haben das Spiel jetzt übernommen und einen 9:0-Lauf gestartet. Marion bringt Dallas mit einem Jumper erstmals seit Beginn des ersten Viertels wieder in Führung. Danach verlieren die Wizards den Ball im Aufbau und Marion schließt den Fastbreak per Slam Dunk ab. 61:58 Mavericks.
36.: Die Mavericks haben die Mikrowelle angeschmissen. Das dritte Viertel gehört Dallas. Collison trifft ansatzlos den Pull-Up-Dreier und Nowitzki sieht deutlich fitter aus! Die Würfe wirken wesentlich lockerer und sicherer. Das wird die Fans und Verantwortlichen freuen. Auch der One-Legged Fade-Away über Vesely sitzt! 83:71 Mavericks.
42.: Marion mit dem ganz wichtigen T-Rex-Dreier. Sieht zwar nicht schön aus, ist aber drin! Die Mavs scheinen alles unter Kontrolle zu haben, die Wizards verteidigen allerdings aggressiv. Noch ist Vorsicht geboten. 93:81 Mavericks.
48.: Vinsanity is back! Wahnsinn! Die Wizards sind durch Dreier von Martin und Beal bis auf sieben Punkte heran. Dann kommt Carter, der zunächst den Jumper mit ablaufender Shot Clock trifft. Die Referees sehen den Wurf allerdings als irregulär an. Das macht Carter so wütend, dass er im nächsten Spielzug einen weiteren krachenden Slam Dunk bringt. Mitten ins Herz der Wizards. 103:93 Mavericks.
Der Star des Spiels: Vince Carter. Was war denn da los? Carter, der bis dato eine erschreckend schwache Saison gespielt hatte, war von Beginn an im Spiel. Während sich all seine Teamkollegen noch im Tiefschlaf befanden, sorgte Carter für die ersten sechs Mavs-Punkte des Spiels.
Und wie er das tat. Vier der sechs Punkte erzielte er durch zwei spektakuläre Slam Dunks und erinnerte dabei an den Spieler, der vor mehr als 10 Jahren als einer der besten Dunker aller Zeiten bekannt wurde. Auch den restlichen Teil des Spiels herrschte Vinsanity.
Carter zeigte seine mit Abstand beste Saisonleistung und war offensiv überall zu finden. Er nahm fast keinen unüberlegten Wurf, sondern agierte einerseits mit der Cleverness eines Veteranen und anderseits mit der Explosivität eines ehemaligen Über-Dunkers. Solche Leistungen brauchen die Mavs häufiger von Carter.
Der Flop des Spiels: Nene. Der Brasilianer begann stark und war einer der Gründe, warum die Mavericks zu Beginn unter dem Korb zu kämpfen hatten, doch Nene baute auch sehr schnell ab. Aus dem Spiel wollte fast nichts fallen, zwei von zehn erfolgreichen Wurfversuchen sind für einen Big Man indiskutabel.
Nene holte am Ende auch lediglich fünf Rebounds, was angesichts der Reboundüberlegenheit der Wizards zu Beginn des Spiels ein magerer Wert ist. Sein 11 Zentimeter kleinerer Gegenspieler Marion hatte ihn spätestens nach dem ersten Viertel voll im Griff.
Analyse: Die Mavericks starteten grauenvoll ins Spiel und taten alles, um ein schwaches Team stark zu machen. Wenig bis keine Defense? Check. Wilde Würfe ohne jeden Erfolg in der Offense? Check. Völlige Lustlosigkeit und Schläfrigkeit in der Reboundarbeit? Doppel-Check.
Die Wizards trafen im ersten Viertel nicht einmal 40 Prozent ihrer Würfe und waren doch vorne. Warum? Dallas ließ neun Offensiv-Rebounds und 17 Second-Chance-Punkte zu, das Rebound-Duell verlor Carlisles Team im ersten Viertel mit 20:8. Die Wizards wirkten weitaus aggressiver, konzentrierter. Sie schienen spätestens nach den ersten zehn Minuten an den Sieg zu glauben. Die Mavs hatten noch Glück, dass Washington das erste Viertel nur mit sechs Punkten Vorsprung beendete.
Zu Beginn des zweiten Viertels zogen die Wizards gar noch weiter davon, doch dann konnten die Mavs den Schalter umlegen und kamen stark auf, was vor allen Dingen daran lag, dass sie sich unter dem Korb in die Bälle warfen. Im gesamten zweiten und dritten Viertel ließ Dallas keinen einzigen Offensiv-Rebound oder Second-Chance-Punkt mehr zu, die Wizards trafen im zweiten Viertel nur noch sieben von 17 Wurfversuchen. Die Mavs dagegen schossen absolut hochprozentig. 53 Prozent im zweiten Viertel, 67 Prozent im dritten.
Das Team schien begriffen zu haben, dass auch gegen das schlechteste Team der Liga nur eine geschlossene Mannschaftleistung zum Erfolg führt. Bester Beweis: Die gesamte Starting Five plus Nowitzki punktete am Ende im zweistelligen Bereich. Der Deutsche zeigte sich stark verbessert. Er stand zwar nur 17 Minuten, und damit weniger als in den letzten Spielen, auf dem Feld, erinnerte aber erstmals wieder an den Spieler, den Dallas braucht. Sein One-Legged Fade-Away saß perfekt, seine Quoten waren stark.
Natürlich ist der Gradmesser kein hoher, die Wizards musste man schlagen, doch die Mavericks zeigten endlich einmal, dass sie aus ihren Fehlern lernen können. Die großen Schwachstellen, Reboundarbeit und Turnoveranfälligkeit, konnten die Mavs abstellen, zumindest in den letzten drei Vierteln. Mayo leistete sich zum zweiten Mal in dieser Saison keinen Turnover. Die Perimeter-Defense sah allerdings an einigen Stellen wieder bedenklich schlecht aus. Es ist schon auffällig, dass Spieler, welche die gesamte Saison mit ihrem Wurf hadern, so wie zuletzt Gallinari oder nun Bradley Beal, gegen die Mavs persönliche Rekorde auflegen.
Gegen stärkere Teams dürfen die Mavericks nicht auf einen derartigen Einbruch hoffen, wie es bei den Wizards der Fall war, denn auch wenn die Leistung der Mavs sich rapide besserte, haben die inkonsquenten Wizards einen großen Anteil am Comeback. Trotzdem sollte Dallas wieder etwas mehr Glauben an sich selbst gefunden haben und die kommenden Aufgaben gegen Miami und New Orleans gestärkt antreten. Die Wizards dagegen müssen weiter auf den verletzten John Wall warten und dürfen in dieser Form auf den ersten Draftpick hoffen.
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