Gewinner:
Tampa Bay Buccaneers
Top-Neuzugänge: DE Michael Johnson, WR Mike Evans, TE Austin Seferian-Jenkins, CB Alterraun Verner
Auf den ersten Blick überraschend dass das Team, welches Darrelle Revis gehen ließ, die Liste anführt. Allerdings hat sich niemand im Vergleich zur Vorsaison auch nur annähernd so gut verstärkt wie die Bucs, beginnend mit dem neuen Headcoach Lovie Smith, der den unbeliebten Greg Schiano ersetzt. Revis passte schon in der Vorsaison nicht in das defensive Konzept und so machte Tampa Nägel mit Köpfen: Der Cornerback kassiert seine zwölf Millionen Dollar bei den Patriots und wurde durch Alterraun Verner ersetzt.
Mit Defensive End Michael Johnson sollten außerdem mehr als die 35 Sacks aus der Vorsaison gelingen. Gleichzeitig wurde auch die Offense mächtig aufgemotzt: Left Tackle Anthony Collins und Center Evan Dietrich-Smith stärken die O-Line, dazu kam mit Josh McCown ein erfahrener Quarterback aus Chicago, der Mike Glennon für ein, zwei Jahre noch unter seine Fittiche nehmen kann.
Im Draft versorgte das Team McCown dann mit ähnlichen Waffen, mit denen er in Chicago in der Vorsaison Erfolg hatte: Große und physische Receiver. Mike Evans und Austin Seferian-Jenkins sind gemeinsam mit Vincent Jackson ein absolutes Mismatch für fast jede Secondary - alle drei sind über 1,93 Meter groß, der Ausdruck "Basketball auf Rasen" macht bereits die Runde.
Denver Broncos
Top-Neuzugänge: LB DeMarcus Ware, CB Aqib Talib, S T.J. Ward
Nach der Demontage im Super Bowl und dem sich schließenden Zeitfenster für Quarterback Peyton Manning ist Denver im absoluten Win-Now-Modus und war das aggressivste Team in der Free Agency. DeMarcus Ware wird gemeinsam mit dem wieder genesenen Von Miller auf Quarterback-Jagd gehen und so gleichzeitig der Secondary helfen. Shootouts wie noch in der Vorsaison sollen der Vergangenheit angehören.
Die Secondary benötigt dafür jede Unterstützung, nur fünf Teams ließen in der vergangenen Saison mehr Passing Yards zu als Denver. Doch die Broncos verlassen sich nicht nur auf ihren Pass-Rush: Mit T.J. Ward kam der zweitbeste Safety der Free Agency, Cornerback Aqib Talib bietet ein Upgrade im Vergleich zum abgewanderten Dominique Rodgers-Cromartie. Erstrunden-Draftpick Bradley Roby verstärkt die Secondary zusätzlich.
Einzige Sorgenfalte: Mannings Backfield. Während der zu den Jets gewechselte Eric Decker mit Emmanuel Sanders ersetzt wurde, gehen die Broncos bei ihren Running Backs ein Risiko ein. Vorjahres-Top-Rusher Knowshon Moreno wechselt nach Miami, im Draft holten die Broncos keinen neuen Back. Damit ruhen die Hoffnungen hier auf Montee Ball und Ronnie Hillman.
New Orleans Saints
Top-Neuzugänge: S Jairus Byrd, CB Stanley Jean-Baptiste, WR Brandin Cooks
Wie an den besten Neuzugängen bereits zu erkennen, haben die Saints einiges für ihre Secondary getan. Jairus Byrd (vormals Buffalo Bills) war der beste Safety der Free Agency und gemeinsam mit Revis der beste Verteidiger auf dem Markt überhaupt. Mit Kenny Vaccaro dürfte er ein interessantes Safety-Duo bilden, während Malcolm Jenkins und Roman Harper ihre Koffer packen mussten.
Ex-Bronco-CB Champ Bailey bringt extrem viel Erfahrung mit, während Jean-Baptiste mit seinen 1,90 Metern das neue Gardemaß für große Cornerbacks erfüllt und bei Draft-Experten sehr hoch im Kurs stand. Dazu kam im Draft mit Brandin Cooks eine Waffe, mit der Quarterback Drew Brees viel Freude haben dürfte: Der 20-jährige Receiver ist extrem schnell und wird den Saints sowohl im Slot, als auch für weite Pässe neue Möglichkeiten geben.
Außerdem ersetzt er den nach Pittsburgh gewechselten Lance Moore. Für den nach Chicago abgewanderten Center Brian De La Puente wurde ebenfalls ein Nachfolger gefunden: Aus San Francisco kommt übereinstimmenden Medienberichten zufolge Jonathan Goodwin. Fraglich ist dagegen noch, wie die Saints den Abgang von Darren Sproles kompensieren.
Arizona Cardinals
Top-Neuzugänge: OT Jared Veldheer, CB Antonio Cromartie, S Deone Bucannon
Über die letzten Jahre hatte wohl niemand größere Sorgen auf der Left-Tackle-Position als Arizona, doch die Cardinals, die die Playoffs in der Vorsaison mit zehn Siegen nur knapp verpassten, machten in der Free Agency aus ihrer größten Schwäche eine Stärke: Aus Oakland kam Tackle Jared Veldheer, von manchen Experten als der beste Tackle in der Free Agency gesehen. Zusätzlich verpasste Vorjahres-Erstrunden-Pick Jonathan Cooper nach einem Beinbruch die komplette Saison und wird die O-Line zusätzlich verstärken.
Außerdem bietet Arizona mittlerweile eine der besten Secondarys der Liga. Zusätzlich zu Patrick Peterson kam in der Off-Season Cornerback Antonio Cromartie aus New York, der, ähnlich wie früher mit Revis, den zweiten gegnerischen Receiver decken muss. Draftpick Deone Bucannon wird von einigen Experten als bester Safety des Drafts gesehen und sollte dem Team zusätzliche Physis verleihen.
Die Offense entspricht immer mehr dem Wunsch von Coach Bruce Arians. Tight End John Carlson kam aus Minnesota, im Draft wurde Troy Niklas in der zweiten Runde geholt - zwei starke Blocker. Dazu kamen die schnellen Receiver Ted Ginn und John Brown, um Quarterback Carson Palmer Deep Threats zu geben. Sorge besteht plötzlich auf der LB-Position: Karlso Dansby wechselte nach Cleveland, Daryl Washington wurde für die komplette Saison suspendiert - Kevin Minter steht damit noch stärker im Rampenlicht.
Washington Redskins
Top-Neuzugänge: WR DeSean Jackson, DE Jason Hatcher, WR Andre Roberts
Der Kracher für die Redskins war die Verpflichtung von DeSean Jackson vom Division-Rivalen Philadelphia. Jackson gibt Washington endlich eine Deep Threat und sollte so auch das Running Game für Alfred Morris und Robert Griffin III erleichtern und Druck von Pierre Garcon nehmen. Außerdem soll der neue Trainer Jay Gruden Griffin wieder zur Form seiner Rookie-Saison verhelfen.
Dazu kam aus Arizona Andre Roberts, gemeinsam mit Jackson sowie Pierre Garcon und Tight End Jordan Reed haben die Redskins jetzt das stärkste Receiving-Corps der NFC East. Die Defense erhielt derweil dringend benötigte Unterstützung. Ex-Cowboy Jason Hatcher soll endlich für mehr Pass-Rush sorgen, dazu bietet Cornerback Tracy Porter ein Upgrade für die Secondary während Safety Ryan Clark Erfahrung mitbringt. Corner DeAngelo Hall konnte darüber hinaus gehalten werden.
Im Draft gelang Washington, das aufgrund des RGIII-Trades ohne Erstrunden-Pick auskommen musste, ein Steal der ebenfalls helfen sollte: Die Redskins schnappten sich Offensive Tackle Morgan Moses in der dritten Runde, Moses dürfte als Starter eingeplant sein. Washingtons Offense ist somit das Prunkstück des Teams, sofern sich Griffin fängt. Fragezeichen bleiben aber, ob für die Defense genug getan wurde.
Knapp dahinter: New England Patriots, Jacksonville Jaguars, St. Louis Rams