Houston Texans (6-6) - Tennessee Titans (2-10) 45:21 (14:0, 10:0, 7:14, 14:7) BOXSCORE
Weil sich Ryan Mallett nach nur zwei Wochen als Starter verletzte, erhielt Quarterback Ryan Fitzpatrick für die Texans eine zweite Chance - und Fitzpatrick hat offenbar nicht vor, seinen Platz nochmals zu verlieren. Er zerlegte Titans-Defense mit 358 Passing-Yards sowie sechs(!) Touchdowns. Darüber hinaus blieb er ohne eigenen Turnover und verhalf Receiver DeAndre Hopkins zu fantastischen 238 Receiving Yards und zwei TDs.
Houston brauchte daher gar keine Galavorstellung des eigenen Run Games - im ersten Duell in dieser Saison hatte Arian Foster die Titans mit 151 Yards und zwei Touchdowns noch zerlegt. Dazu kam, dass sich Titans auf dem Weg zu ihrer sechsten Niederlage in Folge das Leben noch selbst schwer machten: Zach Mettenberger (13/19, 184 YDS, TD, INT) warf in der ersten Halbzeit einen Pick, als Mettenberger nach einem Hit durch J.J. Watt verletzt raus musste, leistete sich Ersatzmann Jake Locker bei seinem ersten Pass prompt ebenfalls die Interception.
Darüber hinaus sammelte Watt weiter Argumente für seine MVP-Kampagne: Der Gigant verursachte einen Fumble und holte sich das Ei, kurz darauf fing er seinen dritten TD-Pass in dieser Saison. Damit wurde er der erste Spieler in der Geschichte der NFL mit 3 TD-Receptions, einem INT-Return-TD sowie einer Fumble Recovery innerhalb einer Saison.
St. Louis Rams (5-7) - Oakland Raiders (1-11) 52:0 (21:0, 17:0, 0:0, 14:0) BOXSCORE
Wer dachte, dass die Raiders nach ihrem ersten Saisonsieg in der Vorwoche das Jahr doch noch halbwegs anständig beenden würden, sah sich in St. Louis schnell getäuscht: Tre Mason (14 ATT, 117 YDS, 2 TDs) zerstörte Oaklands Defense vor allem mit seinen langen Runs, 1:26 Minuten vor Ende des ersten Viertels hatten die Raiders überhaupt ihr erstes First Down.
Oaklands Offense wurde dabei ihrem Statuss als schwächste Run Offense der Liga mehr als gerecht (21 ATT, 61 YDS) und auch Quarterback Derek Carr (24/39, 173 YDS, 2 INTs) erwischte einen rabenschwarzen Tag. Wirklich besser wurde es aber auch nicht, als kurz vor Schluss Matt Schaub für Carr rein durfte - Schaub verlor gleich bei seinem ersten Drive einen Fumble und warf wenig später einen Pick Six.
Für die Raiders geht es jetzt also mit einer Klatsche in den Endspurt - als nächstes steht das brisante Duell mit den 49ers auf dem Programm, deren Coach Jim Harbaugh zunehmend intensiv mit Oakland in Verbindung gebracht wird. Die Rams nutzten das Spiel derweil nicht nur für ein sportliches, sondern auch für ein politisches Statement: Einige Spieler kamen mit erhobenen Händen aus dem Tunnel, um gegen das Urteil in Ferguson zu protestieren, wo Anfang der Woche entschieden worden war, dass der Polizist Darren Wilson nicht angeklagt wird. Er hatte einen schwarzen Jugendlichen erschossen.
Baltimore Ravens (7-5) - San Diego Chargers (8-4) 33:34 (10:7, 6:3, 7:3, 10:21) BOXSCORE
Ganz bittere Niederlage für die Ravens, die in dieser Partie genau 38 Sekunden in Rückstand waren - dummerweise waren es die letzten 38 Sekunden der Partie. Da fand Philip Rivers (383 YDS, 3 TDs, INT) nämlich Eddie Royal für einen 1-Yard-Touchdown, nachdem man zuvor eine durchaus diskussionswürdige Pass Interference gezogen hatte. So fehlt Baltimore in der engen AFC North nun schon ein Stück auf Leader Cincinnati, während die Chargers im Rennen um die AFC West bleiben.
Dabei ging es für Baltimore so gut los: Torrey Smith (65 YDS, 2TDs) schnappte sich beim ersten Drive wunderschön mit einer Hand einen Pass von Joe Flacco (225 YDS, 2 TDs), während Rivers sein Tagwerk per Interception eröffnete. Danach fanden die Chargers, bei denen schon vor dem Spiel der Center ausfiel und sich dann auch noch Chris Watt - eigentlich nur Nummer vier! - verletzte, in die Spur, liefen aber einem Rückstand hinterher. Bis eben kurz vor Schluss.
Ein bisschen Zeit blieb Flacco nach dem TD von Royal zwar noch, aber Kamar Aiken schaffte es in den Schlusssekunden nach einem 24-Yard-Pass nicht mehr an die Seitenlinie, um die Uhr anzuhalten - so hatte Flacco keine Chance mehr auf einen Hail-Mary-Pass. Stark für die Chargers: Receiver Keenan Allen mit 121 Yards und zwei Scores.
Buffalo Bills (7-5) - Cleveland Browns (7-5) 26:10 (0:3, 0:0, 14:0, 12:7) BOXSCORE
Es hätte der Start einer Hollywood-Story werden können: Johnny Manziel wurde von Coach Mike Pettine aufs Feld geschickt - und zwar nicht nur mal wieder nur als Gimmick, sondern diesmal richtig! Zuvor hatte Brian Hoyer erneut richtig schlecht ausgesehen (18/30, 192 YDS, 2 INT) - wer hätte damit vor wenigen Wochen gerechnet, dass er seinen Platz in dieser Saison noch verlieren könnte. Aber da war Manziel, beim Stand von 3:20 - und schloss einen 80-Yard-Drive mit einem Touchdown-Lauf ab!
Bis dahin hatte er richtig gut ausgesehen, mehrere Pässe souverän ins Ziel gebracht, und dann ja auch am Boden überzeugt. Aber die Bills, für die Kyle Orton (190 YDS) ebenfalls zwei überflüssige Picks geworfen hatte, nahmen mit dem nächsten Drive viel Zeit von der Uhr und schlossen per Field Goal ab. Also musste Manziel wieder ran - und diesmal lief es nicht so gut. Bei einem Snap tief an der eigenen Endzone fehlte die Abstimmung mit seinem Center, der Ball überraschte ihn.
Er nahm ihn zwar noch einmal auf, warf ihn angesichts der heranrollenden Pass Rusher nicht weg, sondern versuchte sein Glück. Prompt schlug man ihm das Ei aus der Hand, die Bills recoverten und machten den Sieg perfekt. Am Ende standen für Manziel 63 Passing Yards (5/8) und zwei Runs über 13 Yards zu Buche. Ob er nächste Woche starten wird, ist allerdings noch offen. Pettine kündigte eine Entscheidung erst für den kommenden Mittwoch an.
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