Denver gewinnt zum sechsten Mal in Folge gegen die Chiefs. Johnny Manziel bekommt in Cleveland seine Chance, kann die Niederlage jedoch nicht verhindern. Die Pittsburgh Steelers kassieren eine unerwartete Heimpleite gegen New Orleans, Cincinnati Bengals und San Diego Chargers machen es sehr spannend. Die Raiders geraten heftig unter die Räder - und Watts MVP-Kampagne geht weiter.
Houston Texans (6-6) - Tennessee Titans (2-10) 45:21 (14:0, 10:0, 7:14, 14:7) BOXSCORE
Weil sich Ryan Mallett nach nur zwei Wochen als Starter verletzte, erhielt Quarterback Ryan Fitzpatrick für die Texans eine zweite Chance - und Fitzpatrick hat offenbar nicht vor, seinen Platz nochmals zu verlieren. Er zerlegte Titans-Defense mit 358 Passing-Yards sowie sechs(!) Touchdowns. Darüber hinaus blieb er ohne eigenen Turnover und verhalf Receiver DeAndre Hopkins zu fantastischen 238 Receiving Yards und zwei TDs.
Houston brauchte daher gar keine Galavorstellung des eigenen Run Games - im ersten Duell in dieser Saison hatte Arian Foster die Titans mit 151 Yards und zwei Touchdowns noch zerlegt. Dazu kam, dass sich Titans auf dem Weg zu ihrer sechsten Niederlage in Folge das Leben noch selbst schwer machten: Zach Mettenberger (13/19, 184 YDS, TD, INT) warf in der ersten Halbzeit einen Pick, als Mettenberger nach einem Hit durch J.J. Watt verletzt raus musste, leistete sich Ersatzmann Jake Locker bei seinem ersten Pass prompt ebenfalls die Interception.
Darüber hinaus sammelte Watt weiter Argumente für seine MVP-Kampagne: Der Gigant verursachte einen Fumble und holte sich das Ei, kurz darauf fing er seinen dritten TD-Pass in dieser Saison. Damit wurde er der erste Spieler in der Geschichte der NFL mit 3 TD-Receptions, einem INT-Return-TD sowie einer Fumble Recovery innerhalb einer Saison.
St. Louis Rams (5-7) - Oakland Raiders (1-11) 52:0 (21:0, 17:0, 0:0, 14:0)BOXSCORE
Wer dachte, dass die Raiders nach ihrem ersten Saisonsieg in der Vorwoche das Jahr doch noch halbwegs anständig beenden würden, sah sich in St. Louis schnell getäuscht: Tre Mason (14 ATT, 117 YDS, 2 TDs) zerstörte Oaklands Defense vor allem mit seinen langen Runs, 1:26 Minuten vor Ende des ersten Viertels hatten die Raiders überhaupt ihr erstes First Down.
Oaklands Offense wurde dabei ihrem Statuss als schwächste Run Offense der Liga mehr als gerecht (21 ATT, 61 YDS) und auch Quarterback Derek Carr (24/39, 173 YDS, 2 INTs) erwischte einen rabenschwarzen Tag. Wirklich besser wurde es aber auch nicht, als kurz vor Schluss Matt Schaub für Carr rein durfte - Schaub verlor gleich bei seinem ersten Drive einen Fumble und warf wenig später einen Pick Six.
Für die Raiders geht es jetzt also mit einer Klatsche in den Endspurt - als nächstes steht das brisante Duell mit den 49ers auf dem Programm, deren Coach Jim Harbaugh zunehmend intensiv mit Oakland in Verbindung gebracht wird. Die Rams nutzten das Spiel derweil nicht nur für ein sportliches, sondern auch für ein politisches Statement: Einige Spieler kamen mit erhobenen Händen aus dem Tunnel, um gegen das Urteil in Ferguson zu protestieren, wo Anfang der Woche entschieden worden war, dass der Polizist Darren Wilson nicht angeklagt wird. Er hatte einen schwarzen Jugendlichen erschossen.
Baltimore Ravens (7-5) - San Diego Chargers (8-4) 33:34 (10:7, 6:3, 7:3, 10:21)BOXSCORE
Ganz bittere Niederlage für die Ravens, die in dieser Partie genau 38 Sekunden in Rückstand waren - dummerweise waren es die letzten 38 Sekunden der Partie. Da fand Philip Rivers (383 YDS, 3 TDs, INT) nämlich Eddie Royal für einen 1-Yard-Touchdown, nachdem man zuvor eine durchaus diskussionswürdige Pass Interference gezogen hatte. So fehlt Baltimore in der engen AFC North nun schon ein Stück auf Leader Cincinnati, während die Chargers im Rennen um die AFC West bleiben.
Dabei ging es für Baltimore so gut los: Torrey Smith (65 YDS, 2TDs) schnappte sich beim ersten Drive wunderschön mit einer Hand einen Pass von Joe Flacco (225 YDS, 2 TDs), während Rivers sein Tagwerk per Interception eröffnete. Danach fanden die Chargers, bei denen schon vor dem Spiel der Center ausfiel und sich dann auch noch Chris Watt - eigentlich nur Nummer vier! - verletzte, in die Spur, liefen aber einem Rückstand hinterher. Bis eben kurz vor Schluss.
Ein bisschen Zeit blieb Flacco nach dem TD von Royal zwar noch, aber Kamar Aiken schaffte es in den Schlusssekunden nach einem 24-Yard-Pass nicht mehr an die Seitenlinie, um die Uhr anzuhalten - so hatte Flacco keine Chance mehr auf einen Hail-Mary-Pass. Stark für die Chargers: Receiver Keenan Allen mit 121 Yards und zwei Scores.
Buffalo Bills (7-5) - Cleveland Browns (7-5) 26:10 (0:3, 0:0, 14:0, 12:7)BOXSCORE
Es hätte der Start einer Hollywood-Story werden können: Johnny Manziel wurde von Coach Mike Pettine aufs Feld geschickt - und zwar nicht nur mal wieder nur als Gimmick, sondern diesmal richtig! Zuvor hatte Brian Hoyer erneut richtig schlecht ausgesehen (18/30, 192 YDS, 2 INT) - wer hätte damit vor wenigen Wochen gerechnet, dass er seinen Platz in dieser Saison noch verlieren könnte. Aber da war Manziel, beim Stand von 3:20 - und schloss einen 80-Yard-Drive mit einem Touchdown-Lauf ab!
Bis dahin hatte er richtig gut ausgesehen, mehrere Pässe souverän ins Ziel gebracht, und dann ja auch am Boden überzeugt. Aber die Bills, für die Kyle Orton (190 YDS) ebenfalls zwei überflüssige Picks geworfen hatte, nahmen mit dem nächsten Drive viel Zeit von der Uhr und schlossen per Field Goal ab. Also musste Manziel wieder ran - und diesmal lief es nicht so gut. Bei einem Snap tief an der eigenen Endzone fehlte die Abstimmung mit seinem Center, der Ball überraschte ihn.
Er nahm ihn zwar noch einmal auf, warf ihn angesichts der heranrollenden Pass Rusher nicht weg, sondern versuchte sein Glück. Prompt schlug man ihm das Ei aus der Hand, die Bills recoverten und machten den Sieg perfekt. Am Ende standen für Manziel 63 Passing Yards (5/8) und zwei Runs über 13 Yards zu Buche. Ob er nächste Woche starten wird, ist allerdings noch offen. Pettine kündigte eine Entscheidung erst für den kommenden Mittwoch an.
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Tampa Bay Buccaneers (2-10) - Cincinnati Bengals (8-3-1) 13:14 (3:0, 7:7, 0:7, 3:0)BOXSCORE
Zu Beginn sah alles nach einem gebrauchten Tag für die Bengals aus: QB Andy Dalton (176 YDS, TD, 3 INT) war krank ins Spiel gegangen und sorgte mit gleich drei Interceptions auch für das eine oder andere graue Haar bei seinen Fans. Die Defense der Buccaneers war auf dem Posten, die Offense sorgte danach für eine 10:0-Führung. Dalton fing sich jedoch wieder, erlief per Read-Option einen Score und fand im dritten Viertel A.J. Green - Spiel gedreht!
Am Ende wurde es dramatisch: Mit nur noch wenigen Minuten auf der Uhr arbeitete sich Tampa beim Stand von 13:14 in die gegnerische Hälfte, war schon in Field-Goal-Range - und dann leistete sich die O-Line eine Holding-Penalty. Egal, Mike McCown fand im Gegenzug einen Receiver für einen First Down. Alles gut? Nein! Bengals-Coach Marvin Lewis warf die Challenge-Flag. Das durfte er nicht, was ihn ein Timeout kostete - das war ihm jedoch egal, denn dadurch provozierte er, dass sich die Refs den vorherigen Spielzug noch einmal anschauten - und entdeckten, dass die Buccaneers mal eben zwölf Mann auf dem Feld gehabt hatten!
So musste McCown zurück und mit drei Spielzügen 20 Yards zurücklegen. Das schaffte er nicht, und weil die Bucs auch nicht in Reichweite ihres Kickers kamen, ging der Ball mit einer Sekunde auf der Uhr zurück an die Bengals. Damit bleiben sie an der Spitze der AFC North - und Lewis darf sich ob seiner genialen Idee am Schluss feiern lassen.
Indianapolis Colts (8-4) - Washington Redskins (3-9) 49:27 (7:3, 14:7, 21:14, 7:3)BOXSCORE
Die Colts stellten einmal mehr unter Beweis, warum sie zu den explosivsten Offenses der Liga gehören: Andrew Luck (19/27, 370 YDS, 5 TDs, INT) warf vier (!) TD-Pässe über mindestens 30 Yards, zwei davon sogar 70+ Yards zu Donte Moncrief. Washingtons Secondary hatte Indianapolis überhaupt nichts entgegen zu setzen, immer wieder waren Spieler, vor allem Tight End Coby Fleener, in der Secondary komplett und meterweit ungedeckt.
Darüber hinaus könnten die Colts, denen Starting-RB Ahmad Bradshaw für den Rest der Saison fehlen wird, ihren neuen Running Back gefunden haben: Dan Herron erlief bei acht Versuchen 88 Yards, darunter ein 49-Yard-TD-Run. Allerdings gab es auch für Indy Sorgenfalten: Top-CB Vontae Davis musste verletzt raus, direkt im Gegenzug fing DeSean Jackson einen 42-Yard-TD-Pass gegen dessen Vertreter Josh Gordy. Allerdings: Auch Jackson musste später verletzt raus - die erste Röntgenuntersuchung gab aber Entwarnung.
Weitere gute Nachricht für Washington: Zumindest Anzeichen waren erkennbar, warum Coach Jay Gruden seinen Quarterback unter der Woche tauschte. Colt McCoy (31/47, 392 YDS, 3 TDs) hatte anfangs Probleme, sodass Washington aus drei frühen Colts-Turnovern (zwei Fumble, eine INT) nur ein Field Goal machte. Allerdings steigerte er sich und lieferte im dritten Viertel einen herausragenden Drive, inklusive eines TD-Passes zu Logan Paulsen, als er drei Pass-Rushern auswich. "Er hat einen guten Job gemacht", so das Fazit seines Coachs. Die Pass Protection (sechs Sacks zugelassen) sowie das Run Game (84 YDS) bleiben dagegen trotz der Rückkehr von LT Trent Williams eine Problemzone.
Jacksonville Jaguars (2-10) - New York Giants (3-9) 25:24 (0:0, 3:21, 13:0, 9:3)BOXSCORE
Ende des zweiten Viertels schien die Partie bereits entschieden: Rashad Jennings (26 CAR, 91 YDS, 2 TDs) fand die Endzone gleich zwei Mal, darüber hinaus bediente Eli Manning (24/34, 247 YDS, TD) Preston Parker zum Touchdown. Die Giants gingen, obwohl Guard Geoff Schwartz mit einer Knöchelverletzung raus musste, mit einer souveränen Führung in die Halbzeit.
Doch anschließend schalteten die G-Men einmal mehr in dieser Saison in den Selbstzerstörungsmodus: Manning verlor einen Fumble, den die Jaguars zurück in die Endzone trugen und nach einem FG-Fehlschuss der Giants marschierte Jacksonville zum 30-Yard-TD-Pass zu Marqise Lee das Feld herunter. Kurz darauf verlor New York den nächsten Fumble und wieder konnten die Jags direkt punkten - plötzlich führte Jacksonville.
So ging es knapp in die Schlussphase, ehe die Giants das Spiel beendeten, wie sie eine desolate zweite Halbzeit angefangen hatten: Manning leistete sich seinen zweiten Fumble, Game Over. New York muss nach sieben Pleiten in Folge als nächstes zu den seit sechs Spielen sieglosen Titans, Jacksonville empfängt Houston.
Minnesota Vikings (5-7) - Carolina Panthers (3-8-1) 31:13 (14:3, 14:3, 0:7, 3:0)BOXSCORE
Vikings-Quarterback Teddy Bridgewater hatte sich Ende der Woche noch mit Fieber herumgeschlagen, darüber hinaus fiel Running Back Jerick McKinnon aus - die Vorzeichen für die ohnehin unterdurchschnittliche Vikings-Offense hätten deutlich besser sein können.
Doch das Special Team eilte der eigenen Offense zur Hilfe: Minnesota blockte in der ersten Halbzeit gleich zwei Panthers-Punts zu Touchdowns, darüber hinaus lieferte Bridgewater (15/21, 138 YDS, 2 TDs) eine extrem effiziente Partie ab.
Carolina dagegen schaffte es zwar, nach der Bye Week sein zuvor schwaches Run Game ins Rollen zu bekommen (33 ATT, 178 YDS), doch Cam Newton (18/35, 194 YDS, TD, INT) hatte erneut große Probleme im Passing Game und auch die Pass Protection (vier Sacks zugelassen) hatte ihre Mühe. Umgekehrt funktionierte Minnesotas zuvor schwache Pass Protection deutlich besser. Dennoch könnte das Spiel einen Nachgeschmack für die Vikings haben - Defensive Tackle Sharrif Floyd musste mit einer Knieverletzung raus.
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Pittsburgh Steelers (7-5) - New Orleans Saints (5-7) 32:35 (3:0, 3:14, 7:14, 19:7)BOXSCORE
Sieben ihrer letzten acht Auswärtsspiele hatten die Saints bei einer Turnover-Bilanz von -11 verloren - nach zuletzt drei Heimpleiten hintereinander setzte New Orleans jetzt mal wieder auf fremdem Platz ein Statement. Drew Brees (19/27, 257 YDS, 5 TDs) erlebte einen echten Sahnetag und zerlegte die Steelers-Offense mehrfach mit Big Plays. Vor allem gegen Corner Ike Taylor, der nach einem Armbruch ein desolates Comeback gab, fing Kenny Stills gleich mehrere weite Pässe, darunter einen 69-Yard-TD.
"Wir haben heute ein sehr komplettes Spiel abgeliefert. Das hatten wir seit einer Weile nicht mehr", gab Saints-Coach Sean Payton anschließend erleichtert zu. Tatsächlich überzeugte auch die Run-Defense endlich, nach zuvor zwei Debakeln gegen Cincinnati und Baltimore. Le'Veon Bell (21 ATT, 95 YDS, TD) erreichte zwar die 1.000-Yard-Rushing-Marke für diese Saison, insgesamt aber hielt sich der Schaden aus Sicht der Saints aber in Grenzen.
Darüber hinaus leistete sich Steelers-QB Ben Roethlisberger (32/58, 435 YDS, 2 TDs, 2 INTs) früh einen unnötigen Pick und wirkte insgesamt deutlich unpräziser als zuletzt. Zu allem Überfluss könnte die Pleite aus Pittsburghs Sicht noch einen Beigeschmack haben: Defensive End Brett Keisel musste kurz vor Schluss verletzt raus. Erste Meldungen befürchten einen Trizepsriss, was das Saisonaus für den starken Routinier bedeuten würde.
Atlanta Falcons (5-7) - Arizona Cardinals (9-3) 29:18 (17:0, 3:10, 3:0, 6:8) BOXSCORE
Den Arizona Cardinals geht im Saisonendspurt allem Anschein nach die Puste aus. Larry Fitzgerald fiel in Atlanta erneut aus, darüber hinaus verletzte sich Running Back Andre Ellington früh und die Offense war so einmal mehr komplett zahnlos. QB Drew Stanton (24/39, 249 YDS, TD, 2 INTs) konnte daran wenig ändern, er wirkte vielmehr extrem unpräzise. Bei mehreren Würfen hatte er sogar noch Glück, dass sich die Falcons nicht weitere Interceptions holten. WR Michael Floyd leistete sich zudem einen Fumble und machte das Offensiv-Desaster damit perfekt.
Die Defense, der Tyrann Mathieu (Daumenbruch) früh fehlte, hielt Atlanta derweil zwar mehrfach trotz schlechter Field Position nur auf FGs - doch das entscheidende Matchup ging mehr als nur deutlich an die Falcons: WR Julio Jones (10 REC, 189 YDS, TD) zerlegte Cornerback Patrick Peterson nach allen Regeln der Kunst und war der entscheidende Faktor im Georgia Dome. "Ich nehme die Pleite auf meine Kappe", betonte Peterson anschließend. Steven Jackson gelangen zudem 100-Rushing-Yards - seit 21 Spielen hatte Arizona keinen individuellen 100-Yard-Rusher mehr zugelassen.
Dadurch konnten die Falcons, die mit ihrem ersten Sieg außerhalb der eigenen Division an der Spitze der NFC South bleiben, auch den Ausfall von WR Roddy White verkraften. QB Matt Ryan (30/41, 361 YDS, 2 TDs, INT) erwischte nach neun Picks in den letzten beiden Spielen gegen Arizona ebenfalls einen guten Tag, auch weil der zuletzt gute Pass-Rush der Cardinals überhaupt nicht durchkam. "Wir müssen jetzt in den Spiegel schauen und uns selbst überprüfen", forderte Cards-Safety Rashad Johnson, dessen Pick Six bis kurz vor Schluss der einzige Touchdown für die Gäste war: "Wir werden jetzt sehen, aus welchem Holz dieses Team geschnitzt ist."
Green Bay Packers (9-3) - New England Patriots (9-3) 26:21 (13:0, 10:14, 0:0, 3:7) BOXSCORE
Die Green Bay Packers bleiben zuhause ungeschlagen - selbst die Patriots, die gerade drei Division-Leader in Folge demontiert hatten, zogen in Lambeau den Kürzeren. Allerdings brauchte es ein Foto-Finish: Kurz nachdem New England ein Fourth Down erfolgreich ausgespielt hatte, erwischten die Packers Tom Brady (22/35, 245 YDS, 2 TDs) zum Sack - das folgende Field Goal vergaben die Pats. Green Bay erhielt den Ball zurück, bei Third Down fand Aaron Rodgers (24/38, 368 YDS, 2 TDs) Randall Cobb zum First Down - Game Over.
Der Pass zu Cobb stand dabei sinnbildlich: Weil New Englands Pass-Rush überhaupt nicht funktionierte und die Patriots kaum Blitze versuchten, hatte Rodgers oft unfassbar viel Zeit in der Pocket. Zwar hatten die Gäste, wie schon so oft in der Saison, mit Cobb und Jordy Nelson die beiden besten Waffen des Gegners über weite Strecken im Griff. Dafür spielte aber Green Bays Receiver Davante Adams (6 REC, 121 YDS) groß auf - wenngleich er im Schlussviertel einen womöglich vorentscheidenden TD-Pass fallen ließ.
Der Knackpunkt des Spiels aber war kurz vor der Halbzeit, als Nelson, der insgesamt nur zwei Bälle fing, das Duell mit Revis ein Mal gewann - und einen beeindruckenden Drive prompt mit dem 45-Yard-TD abschloss. In der zweiten Halbzeit hielt Green Bays Defense, trotz des Ausfalls von CB Sam Shields (Gehirnerschütterung) die Patriots dann über weite Strecken überraschend gut in Schach und auch Pats-Coach Bill Belichick gab zu: "Ich ziehe meinen Hut vor den Packers. Das ist ein wirklich starkes Team. Ich bin stolz darauf, wie unsere Jungs bis zum Ende gekämpft haben."
Kansas City Chiefs (7-5) - Denver Broncos (9-3) 16:29 (0:14, 7:6, 3:3, 6:6) BOXSCORE
Die Chiefs sind wohl so etwas wie Denvers Lieblingsgegner. Im Sunday Night Game behielten die Broncos im direkten Aufeinandertreffen zum sechsten Mal in Folge die Oberhand.
Das Erfolgsrezept im Arrowhead Stadium war dabei relativ simpel: Peyton Manning legte einen Business-as-usual-Auftritt hin (17/34, 179 YDS, 2 TD), der kürzlich erst unter Vertrag genommene Kicker Connor Barth stellte mit fünf verwandelten Field Goals den Franchise-Rekord von Jason Elam ein - und dann wäre da ja auch noch C.J. Anderson.
Der Running Back bewies eine Woche nach seiner 167-Yard-Performance gegen Miami, dass er offenbar kein One-Hit-Wonder ist. In Kansas City beendete Anderson, der die verletzten Montee Ball und Ronnie Hillman ersetzte, die Partie mit 168 Yards bei 32 Carries - inklusive eines Receiving-Touchdowns.
Die Chiefs fanden schlicht kein Mittel gegen den 23-Jährigen. Dass die Gastgeber zudem ihre eigene Offense nicht ins Rollen bekamen (nur 151 Total Yards), war ebenfalls nicht sonderlich hilfreich. Oder wie es Head Coach Andy Reid zusammenfasste: "Ich kann mich an keine einzige Phase in diesem Spiel erinnern, aus der ich etwas Positives ziehen kann."
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