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G.R.O.N.K.

Gronkowski und sein "Gronk Spike": Wie bringen die Pats ihren Tight End so oft in die Endzone?
© getty

Viele halten ihn für den heimlichen MVP der New England Patriots: Wenn ein Spieler den Seattle Seahawks und deren Legion of Boom vor Super Bowl XLIX (Mo., 0.30 Uhr im LIVE-TICKER) Kopfschmerzen bereitet, dann ist es wohl Tight End Rob Gronkowski. SPOX nimmt Gronk unter die Lupe: Was macht ihn so gefährlich, wie setzen ihn die Pats in Szene - und wie kann man ihn stoppen?

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Jetzt mal Butter bei die Fische! Haben die New England Patriots beim 45:7 gegen die Indianapolis Colts an ihren Bällen (unerlaubt) herumgedoktert? Ùnd sich so einen unerlaubten Vorteil verschafft? So wirklich weiß es keiner.

Die Tatsache, dass die NFL das Thema äußerst behutsam angeht - bloß keinen Skandal vor dem Spiel der Spiele - und vor dem Super Bowl keinerlei Aufklärung zu erwarten ist, hat dazu geführt, dass sich mittlerweile so ziemlich jeder zu diesem Thema geäußert hat. Wissenschaftler ebenso wie Pseudo- und Hobby-Wissenschaftler, Spieler, Funktionäre, frühere Playoff- und Super-Bowl-Gegner der Pats, Comedians, Blogger, Hollywoodsternchen...

"Yo soy fiesta": Gronkowski im Porträt

Nur einer hatte auf die Farce um aufgepumpte, alte, perfekte oder auch verschrumpelte Bälle schon längst die wohl einzig angemessene Antwort gegeben. "Whoops lol" twitterte Rob Gronkowski schon zwei Tage nach der Partie. Darüber zu sehen: Ein Gronk Spike und die Worte: "Warnung: Gronking kann zu Luftverlust führen." Wie so vieles in seinem Leben nahm Gronk also auch diesen Skandal mit Humor.

Wer dem besten Tight End im American Football jedoch auf dem Gridiron von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, dem bleibt das Lachen buchstäblich im Hals stecken.

1. Perfekte körperliche Voraussetzungen

Die Tight-End-Position ist vielleicht die einzige Position in der NFL, die in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt wurde. Bears-Legende Mike Ditka war der erste, der in den 60er Jahren aus dem ausschließlichen Blocker auch einen erfolgreichen Passfänger machte. Chiefs-Ikone Tony Gonzalez (111 Touchdowns) perfektionierte den Receiving Tight End. Und Gronk?

Der ist die nächste Stufe der Evolution. 120 Kilogramm, 1,98 Meter groß, ein Körper wie ein Kleiderschrank. Dazu schnell, beweglich, seine Routes perfekt absolvierend. Seine Hände sind mit knapp 28 Zentimetern Spannweite fast so groß wie ein Football selbst - wenn man die riesigen weißen Handschuhe mit einberechnet, ist es kein Wunder, dass so viele Pässe in seinen Pranken verschwinden und er kaum fumbelt (zwei Fumbles bei 308 gefangenen Pässen in der Regular Season).

"Die nächste Stufe muss schon 300 Pfund wiegen und in der Route trotzdem perfekt aus den Breaks kommen", lachte Gonzalez unlängst gegenüber der "Buffalo News". "Es ist schwer, sich nach ihm einen noch besseren Spieler vorzustellen."

Schon jetzt sicher in der Hall of Fame?

Kein Wunder, dass der 38-jährige zukünftige Hall of Famer seine Bestmarken bedroht sieht. 54 Receiving Touchdowns hat Gronkowski in fünf Jahren angesammelt - und von möglichen 80 Spielen nur 65 absolviert. Zählt man einen weiteren Rushing Touchdown dazu, bringt er es auf 5,08 Punkte pro Spiel. Der letzte Receiver, der einen besseren Schnitt vorzuweisen hat? Don Hutson (5,43) - anno 1935-1945.

"Ich will noch drei, vier weitere solche Jahre von ihm sehen", sagt Gonzalez. "Wenn ihm das gelingt, wird er die Bestmarken angreifen. Wenn er gesund bleibt, bricht er den Touchdown-Rekord auf jeden Fall." Hall-of-Fame-Tight-End Jackie Smith (1963-1978) sieht ihn bereits jetzt in Canton. "Wenn er sich nicht verletzt, beherrscht er alle. Er ist der Prototyp eines großartigen Tight Ends. Alle sollten so sein."

Und: "Er hätte in jede verdammte Ära gepasst." Denn der größte Pluspunkt von Gronkowski ist nicht allein seine Fähigkeiten als Passfänger, sondern seine Vielseitigkeit.

Seite 1: Der Tight End der Zukunft

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Seite 5: Gronk aufhalten - nur wie?

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