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G.R.O.N.K.

Gronkowski und sein "Gronk Spike": Wie bringen die Pats ihren Tight End so oft in die Endzone?
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2. Doppelt gefährlich

Das Besondere an der Tight-End-Position ist ihre Hybrid-Funktion: Entweder man blockt für das Laufspiel, oder man läuft eine Route als potenzieller Passfänger. Wo früher vor allem geblockt wurde, gibt es jetzt Tight Ends, die fast exklusiv als Receiver eingesetzt werden - sodass die Grenzen zum Wideout fast verschwimmen (siehe Jimmy Graham von den New Orleans Saints oder Julius Thomas in Denver). Andererseits sind diese Tight Ends als Blocker für den Running Back oder gegen den Pass Rush häufig kaum zu gebrauchen.

Deshalb setzen einige Teams auf Tight-End-Duos, je nach Spielsituation. Buffalo etwa bietet Scott Chandler als Receiver und Lee Smith als Blocker auf. Das Problem: Der Gegner kann sich darauf einstellen und die Coverage anpassen. Bei Gronkowski jedoch regiert der Überraschungseffekt - der 25 Jahre alte Koloss ist nämlich auch ein ausgezeichneter Blocker. "Das hebt ihn heraus, das liebe ich an ihm", lobt Gonzalez. "Gronkowski ist der beste Tight End der Liga, weil er als Blocker so vielseitig ist. Es macht ihm Spaß."

Red Zone "Brady trotzdem nicht der GOAT"

Resultat: Gronkowski kann eigentlich immer auf dem Spielfeld bleiben und gehört, sieht man von den ersten vier Wochen der Saison ab, in denen er sich nach seiner Verletzung langsam herantastete, zu den Tight Ends mit den meisten Snaps. In seinen letzten fünf Einsätzen spielte er immer mindestens 92 Prozent der Snaps. Zum Vergleich: Graham absolviert für die Saints nicht einmal 68 Prozent aller Spielzüge.

Im No-Huddle bedeutet das, dass Gronk immer eine doppelte Gefahr ausstrahlt: Agiert er nun als Blocker oder Receiver? Die Defense kann gegen das No-Huddle jedoch nicht auswechseln - so ergibt sich fast zwangsläufig irgendwann ein Mismatch.

Wobei dieses eigentlich sowieso immer besteht, wenn der Hüne über die Line of Scrimmage prescht.

Als Receiver nicht zu stoppen

Es gibt zwei Möglichkeiten, Gronk unter Bewachung zu stellen - und beide sind eigentlich keine Lösung. Linebacker oder Strong Safeties sind oft nicht schnell oder beweglich genug, um ihn auf seiner Route eng zu beschatten - ganz zu schweigen davon, dass auch sie noch körperlich unterlegen sind. "Die schweren Jungs brauchen meist eine Weile, um in Schwung oder zum Stillstand zu kommen", erklärt Backup-QB Jimmy Garoppolo. "Er ist eigentlich ein Offensive Tackle mit der Geschwindigkeit eines Wide Receivers."

Diesen Vorteil macht sich Gronk, der seine gute Fußarbeit auch auf sein Hobby "Tanzen" zurückführt, mit vielen cleveren Routen zunutze, die auf schnelle Cuts oder Comebacks setzen - zu schnell für seine Bewacher. Von seinen 82 Catches in der abgelaufenen Saison entfallen laut "footballoutsiders.com" 35 auf "In-Routes" oder "Out-Routes", also Spielzüge, in denen der Receiver eine schnelle Drehung in Richtung Seitenlinie oder Feldmitte einschlägt. Weitere 27 sind entweder "Crossing Routes" schräg über das Spielfeld oder "Curl-Routes", in denen Gronk nach einem kurzen Sprint kehrtmacht und zum QB zurückkommt.

Diese Catches spielen sich vor allem in einem 15-Yard-Fenster hinter der Line of Scrimmage ab. Nur zehn der 82 Pässe segelten weiter als 15 Yards. Heißt: Die Pässe kommen schnell, sind auf Bradys Stärken zugeschnitten, der vor allem mit seinem "Fastball", nicht aber mit dem Deep Ball glänzt. Meist reicht Gronk so ein Cut oder eine Körpertäuschung, um sich den nötigen Platz zu schaffen - und durch den schnellen Pass entgeht er dem Double-Team, mit dem sich ein Receiver der Marke Calvin Johnson so oft herumschlagen muss (Corner plus Safety).

Panik in der Defense

Für Linebacker zu schnell, für Defensive Backs zu groß und stark - Manndeckung ist gegen Gronk nahezu unmöglich. "Bei seiner Größe und seinen Fähigkeiten ist es egal, wer an ihm dranhängt", bestätigt Gonzalez. "Gegen Man-to-man-Coverage gibt es niemanden in der Liga, der ihn covern kann. Niemanden." Was ein Problem ist, schließlich ist Gronk auch immer wieder im Slot oder sogar an der Seitenlinie zu finden.

Gegen die vorherrschenden Zone Defenses kommen dem Patriots-Star seine Beweglichkeit und seine guten Hände zu Gute. Immer wieder findet er eine Lücke, in der die Verteidiger den Receiver eigentlich an den Mitspieler übergeben, und nutzt sie für enormen Raumgewinn. Und sollte es doch zur Manndeckung kommen - sei es, weil eine Defense mutig, unaufmerksam, oder einfach nur überfordert ist - packen die Pats gerne ihren Lieblingsspielzug aus.

Tom Brady beschreibt das Dilemma der Defenses am besten: "Er ist zwei Meter groß, 120 Kilo schwer. Wenn er die richtige Position auf seiner Route hat und gut zum Verteidiger steht, dann kann der einfach nichts mehr tun. Und das wissen die auch, deswegen geraten sie in Panik. Und wenn sie in Panik geraten, dann ist unser Vorteil noch größer."

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