Endlich ist es so weit, Super Bowl XLIX steht vor der Tür (Mo., 0.30 Uhr im LIVE-TICKER)! Die Seattle Seahawks wollen als erstes Team seit zehn Jahren ihren Titel verteidigen und kommen mit einem ähnlichen Rezept wie gegen die Denver Broncos im Vorjahr. Doch die New England Patriots sind insgesamt ein anderes Kaliber und haben auch in der Defense ihre Trümpfe. Dynastie oder Ring Nummer vier für Brady? SPOX vergleicht beide Mannschaften vor dem Kracher.
Quarterback
Russell Wilson vs. Tom Brady
Sechs Playoff-Siege sind bereits Platz 20 der ewigen Bestenliste - dabei spielt Russell Wilson erst die dritte Saison seiner Karriere. Der 26-Jährige ist zusammen mit Andrew Luck der Quarterback-Star der nächsten Generation und erinnert mit seinem frühen Titel frappierend an Tom Brady anno 2001.
Auf dem Gridiron kombiniert der QB ein scharfes Auge mit einer sicheren Hand und schnellen Füßen. Kaum einer ist so schwer zu packen und so gewieft, wenn es darum geht, aus einem Broken Play noch das Beste herauszuholen.
Und: Sein Selbstbewusstsein ist unerschütterlich. Nach den vier Interceptions gegen Green Bay war er in der Schlussphase und in der Overtime zur Stelle und sicherte den Sieg. Nicht umsonst bezeichnete ihn Cornerback Richard Sherman danach als "mentalen Giganten". PS: Gegen Quarterbacks mit Super-Bowl-Ring hat Wilson kein einziges von zehn Spielen verloren.
RED ZONE "Brady trotzdem nicht der GOAT"
Auf der Gegenseite könnte sich Tom Brady mit dem vierten Titel endgültig unsterblich machen - es ist so ziemlich der einzige Postseason-Rekord, der dem 37-Jährigen noch fehlt. Vor einigen Monaten wurde Brady nach der Pleite gegen die Chiefs noch abgeschrieben, doch danach legte der Veteran mehrere Schippen zu, spielte eine MVP-verdächtige Saison und sicherte den Patriots den Top-Seed.
In der Divisional Round gegen Baltimore zeigte er, dass er ein Spiel immer noch im Alleingang gewinnen kann. Brady ist trotz seines Alters immer für einen überraschenden Ausflug zu Fuß gut, seine Sneaks sind seit Jahren unaufhaltsam. Sein Deep Ball ist schwächer geworden, zuletzt leistete er sich je einen überflüssigen Pick. Aber über die kurzen Distanzen feuert niemand so schnell und präzise wie er - extrem wichtig gegen die Zone Defense der Seahawks. Seine Qualitäten als Leader sind ohnehin unbestritten.
Vorteil: New England.
Running Back
Marshawn Lynch/Robert Turbin/Christine Michael vs. LeGarrette Blount/Shane Vereen/Jonas Gray
MIt 172,6 Yards pro Spiel, 5,3 Yards pro Carry und insgesamt 20 Touchdowns stellen die Seahawks das beste Running Game der Liga. Der Grund dafür ist - natürlich - Marshawn "Beast Mode" Lynch. Wenn der enigmatische RB sich nicht gerade mit der Presse oder der Liga anlegt, trampelt er gegnerische Lines förmlich nieder.
Niemand zeigt an der Line of Scrimmage derartige Aggressionen und den unbedingten Willen. Ein wichtiger Pluspunkt: Wo andere Backs - und D-Lines - in der zweiten Hälfte müde werden, legt er erst richtig los: 4,0 Yards in Halbzeit eins, in der zweiten Hälfte sind es im Schnitt 5,4. Zum vierten Mal in Serie legte er über 1000 Rushing Yards und zehn Touchdowns auf, zudem kann er auch als Pass Catcher aus dem Backfield agieren. Turbin und Michael werden wenig bis gar nicht eingesetzt, alles läuft über Lynch.
Marshawn Lynch: Die mysteriöse Bestie
Mit LeGarrette Blount verfügen die Pats über "Beast Mode Light", wenn man so will. Auch Blount ist unheimlich kräftig, gegen Indianapolis bewies er zudem, dass er gegnerische Linebacker auch aus den Schuhen faken kann. Unaufhaltsam ist er jedoch nicht - Baltimore stellte ihn in der Divisional Round kalt (0,3 Yards/Carry). Hinter Blount hat Belichick mit Vereen und Gray zwei sehr fähige Ersatzmänner zur Verfügung, die er jederzeit aus dem Hut zaubern kann. Vor allem Vereen ist ein extrem gefährlicher Receiver (52 Catches in der Regular Season, sieben in der Postseason).
Vorteil: Seattle.
Receiver/Tight End
Jermaine Kearse/Doug Baldwin/Ricardo Lockette/Luke Willson vs. Julian Edelman/Brandon LaFell/Danny Amendola/Rob Gronkowski
Einen Superstar als Wideout haben die Sehahawks nicht zu bieten, zudem fällt mit Paul Richardson (Kreuzbandriss) die etatmäßige Nummer drei aus. Dennoch: Baldwin (825 YDS) und Kearse (537) sind veritable Deep Threats, die immer für enormen Raumgewinn gut sind. Zudem sind sie perfekt auf die Improvisationskünste ihres Quarterbacks eingestellt und auch dann noch gefährlich, wenn der eigentlich geplante Spielzug längst missglückt ist.
Der 25 Jahre alte Willson (3 TDs) schickt sich an, in die Riege der Top-Tight-Ends vorzustoßen, noch fehlt jedoch ein kleines Stück. Gut für Seattle: In der Breite ist man hier gut besetzt: Elf Mann im Kader brachten es in der Saison auf mindestens 100 Receiving Yards (New England: sechs).
Rob Gronkowski in der Datenanalyse: G.R.O.N.K.
Dafür haben die Patriots mit Rob Gronkowski den besten Tight End der Liga in ihren Reihen - ein wandelndes Mismatch. Auf 1124 Yards und zwölf Touchdowns brachte es Gronk in der abgelaufenen Saison. Um ihn zu Boden zu bringen, kann es auch mal ein halbes Dutzend Gegenspieler brauchen.
Um ihn herum flitzen mit Edelman (972 YDS) und Amendola zwei körperlich weniger beeindruckende, dafür aber umso wendigere Ziele umher. Gerade Edelman ist bei Third Down über die kurzen Distanzen kaum zu halten - und bewies gegen Baltimore, dass er auch bei Trick Plays in Erscheinung treten kann. Für die kurzen "Fastball"-Pässe von Brady sind sie die idealen Ziele. LaFell (953 YDS) ist der typische Receiver für die Seitenlinie und mit 1,88 Metern Körpergröße als Anspielstation in der Endzone beliebt (sieben Touchdowns).
Vorteil: New England.
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Offensive Line
Russell Okung, James Carpenter, Max Unger, J.R. Sweezy, Justin Britt vs. Nate Solder, Dan Connoly, Bryan Stork, Ryan Wendell, Sebastian Vollmer
Für den Trade von Guard Logan Mankins zu den Buccaneers Ende August wurde Pats-Coach Bill Belichick hart kritisiert, die wacklige O-Line war öffentlich schnell als einer der Hauptgründe für den schwachen Saisonstart der Patriots ausgemacht. Doch seitdem hat sich die Line kontinuierlich gesteigert, funktioniert und lieferte im Playoff-Spiel gegen den starken Ravens-Pass-Rush ihr Meisterstück ab (nur 15 QB-Pressures bei 53 Dropbacks) - auch wenn sie nicht zu den dominantesten Lines der Liga gehört.
Sebastian Vollmer: Ganz normal und unersetzlich
Allerdings hat sich die Einheit als solche gefunden und arbeitet gut zusammen, sodass die Patriots statistisch auf Platz zwei rangieren, was die Pass Protection angeht: Nur die Broncos (3,7 Prozent) hatten eine bessere Adjusted Sack Rate als New England (4,4 Prozent), eine Statistik, die Sacks pro Passversuch und gemessen an Down, Distance und Gegner berechnet.
Ganz anders sieht das bei den Seahawks aus, wenngleich die Line durch die Rückkehr von Max Unger zuletzt wieder deutlich solider wirkte. Nur acht Teams hatten eine schlechtere Adjusted Sack Rate als Seattle (8,7 Prozent).
Die große Baustelle bei den Hawks ist der Right Tackle: Justin Britt ist laut "Pro Football Focus" der schwächste Right Tackle dieser Saison, wenn es darum geht, den gegnerischen Pass Rush zu stoppen.
Gleichzeitig verfügt Seattle aber über die viertbeste Run-Blocking-O-Line, direkt gefolgt von New England. Vor allem was den Power Success (Anteil der Runs bei Third und Fourth Down mit zwei oder weniger Yards bis zum nächsten First Down, die ein First Down oder einen Touchdown erzielen) ist aber kein Team besser als Seattle (81 Prozent).
Vorteil: New England.
Defensive Line
Michael Bennett, Tony McDaniel, Kevin Williams, Cliff Avril vs. Rob Ninkovich, Vince Wilfork, Chris Jones, Chandler Jones
Durch die Abgänge von Red Bryant und Chris Clemons fehlt es den Seahawks in diesem Jahr etwas an Kadertiefe, um, wie von Pete Carroll gerne praktiziert, noch aktiver durchzuwechseln. Dennoch erfüllt Seattles D-Line ihre Aufgabe bemerkenswert zuverlässig: Mit Michael Bennett (sieben Sacks in dieser Saison) und Cliff Avril (ebenfalls sieben) verfügen die Hawks über zwei gute Defensive Ends, die auch ohne dominanten Pass-Rusher für konstanten Druck sorgen.
Dank der herausragenden Secondary kann Seattle zudem beiden mehr Zeit verschaffen, um zum Quarterback zu gelangen. Im Zentrum der D-Line dagegen fehlt Seattle der verletzte Top-Run-Stopper Brandon Mebane sowie dessen Vertreter Jordan Hill. Ausfälle, die vor allem in der Run-Defense nur gemeinsam aufgefangen werden können. Seattle macht das im Zusammenspiel mit seinen Linebackern gut - ein dominanter Interior Tackle in der Line fehlt allerdings. Die Folge: 141 der 363 gegnerischen Rushes gegen Seattle gingen durch die Mitte.
Genau diesen dominanten Tackle haben die Patriots in Form von Vince Wilfork, der nach starker Regular Season aber in den Playoffs bislang Schwächen zeigte. Vor allem gegen Baltimore ging die D-Line phasenweise unter. Dennoch könnte der 33-Jährige Seattle Probleme bereiten und damit ein möglicher X-Faktor gegen Marshawn Lynch werden. Rob Ninkovich (acht Sacks in dieser Saison) und Chandler Jones (6) sind extrem variabel und können beide etwa auch gegnerische Tight Ends beschäftigen, was den Patriots mehr Variabilität verleiht und Wechsel zwischen einem 3-4 und einem 4-3 erlaubt.
Vorteil: (knapp) Seattle.
Linebacker
Bruce Irvin, Bobby Wagner, K.J. Wright vs. Jamie Collins, Akeem Ayers, Dont'a Hightower
Hier sind sich beide Teams qualitativ enorm ähnlich. Die Seahawks haben den Anker ihrer Front Seven in Bobby Wagner - als Wagner in der ersten Saisonhälfte verletzt war, strauchelte Seattle. Als er zurückkam, fand die Defense zu alter Dominanz. Obwohl Wagner nur elf Spiele in der Regular Season absolvierte, brachte er es auf starke 104 Tackles. Gleichzeitig kann er außerdem in Cover 2 auch decken, was dem aggressiven Kam Chancellor mehr Zeit in der Box erlaubt. So sind die Hawks in der Run-Defense extrem stark und schwer ausrechenbar.
K.J. Wright ergänzt Wagner herausragend, darüber hinaus hat Seattle in Bruce Irvin einen soliden LB-Pass-Rusher: 6,5 Sacks verzeichnete Irvin in der Regular Season. Die Patriots müssen sich, trotz des schweren Verlustes von Jerod Mayo, nicht vor Seattle verstecken, und setzen auf einen gar nicht unähnlichen Aufbau. Akeem Ayers darf sich häufig als Pass-Rusher versuchen (vier Sacks in seinen neun RS-Spielen für die Pats seit seinem Wechsel aus Tennessee), während Hightower der Anker im Zentrum ist.
Jamie Collins dürfte dagegen ein X-Faktor gegen die Seahawks sein. Der unfassbar athletische 25-Jährige ist New Englands Allzweckwaffe (116 Tackles, 4 Sacks, 2 Picks, 4 Forced Fumbles in der Regular Season) und hat sich längst einen Namen gemacht. Collins dürfte gegen die Hawks die undankbare Aufgabe zufallen, die Read Option und somit Russell Wilsons Läufe einzudämmen. Sein gewohnt pragmatischer Kommentar: "Ihr Running Game ist schön und gut. Aber wir werden sehen, wie das klappen wird."
Vorteil: Ausgeglichen.
Secondary
Richard Sherman, Kam Chancellor, Earl Thomas, Byron Maxwell vs. Darrelle Revis, Patrick Chung, Devin McCourty, Brandon Browner
Ebenfalls ein Duell auf hohem Niveau, doch an Seattles Legion of Boom ist schlicht kein Vorbeikommen. Alles startet mit dem besten Safety-Duo der Liga, Kam Chancellor ist der große, harte Hitter und dürfte gegen die Pats mit der besonderen, mitentscheidenden Rolle betraut werden, Rob Gronkowski unter Kontrolle zu bringen. Außerdem ist er in der Box, wo er 81,3 Prozent seiner Snaps verbrachte, ein herausragender Run-Stopper (24 Run-Stops, zweitbester Wert aller Safeties).
Seattles Legion of Boom: Das vierköpfige Monster
Earl Thomas nutzt seine Freiheiten dazu, überall auf dem Platz aufzutauchen, erzwang in dieser Saison die meisten Fumbles aller Safeties (4) und sichert die beiden aggressiven Cornerbacks ab. In Seattles Cover 3 kümmern sich Richard Sherman (links) und Byron Maxwell (rechts) zwar primär um eine Seite, gehen dort aber enorm aggressiv zu Werke. Darüber hinaus spielt Seattle auch viel Manndeckung und die Cornerbacks können sich dann auf Thomas verlassen. Sherman mit seinen 24 Picks in vier NFL-Jahren ist ohnehin ein Phänomen.
Bei all dem Lob für Seattles historisch starke Secondary darf man die Patriots aber nicht vergessen. Mit Brandon Browner und vor allem Darrelle Revis, der in dieser Saison zu alter Stärke zurückfand, hat New England in der Offseason ordentlich aufgerüstet und kann so gegen Seattle wohl häufig acht Spieler in die Box stellen, da die Cornerbacks die Receiver im Eins-gegen-Eins aus dem Spiel nehmen können. Dazu kommen mit Patrick Chung, der eine überraschend starke Rückkehr nach New England feiert, und vor allem Devin McCourty ein starkes Safety-Duo, das allerdings noch nicht auf Seahawks-Niveau ist.
Vorteil: Seattle
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Special Teams
Steven Hauschka (Kicker)/Jon Ryan (Punter) vs. Stephen Gostkowski (Kicker)/Ryan Allen (Punter)
Was die Kicker angeht, schenken sich beide Teams nicht viel, auch wenn New England hier über mehr Playoff-Erfahrung verfügt. Hauschka und Gostkowski sind beide enorm zuverlässige Kicker, nur Adam Vinatieri (96,8 Prozent) hatte in der Regular Season eine bessere Trefferquote als Gostkowski (94,6 Prozent). Hauschka (83,8 Prozent) folgt mit etwas Abstand dahinter, beide verwandelten zudem ihren bislang je nur einen Versuch in der diesjährigen Postseason.
Die beiden Punter sind noch näher beieinander, beim Net-Punting-Durchschnitt (also Returns mit eingerechnet) liegt Allen (39,9 Yards) knapp vor Ryan (38,3 Yards). Beide hatten zudem einen geblockten Punt. Mehr Gefahr, was Punt-Returns angeht, strahlt aber spätestens seit dem Harvin-Trade New England aus: Von allen aktiven Spielern haben nur Darren Sproles (5), Adam Jones (5) und Devin Hester (14) mehr Punt-Return-TDs auf dem Konto als Julian Edelman (4).
Vorteil: New England.
Coaches
Pete Carroll vs. Bill Belichick
Ein enorm spannendes Duell zweier extrem gegensätzlicher Trainertypen. Da wäre zum einen der knorrige Bill Belichick, der laut Pats-Tackle Vince Wilfork zwar "weicher geworden" ist, das aber nach außen hin zumindest gut versteckt.
Unter Belichick, der mehr Freiheiten und Macht genießt als jeder andere Head Coach in der NFL, hatten die Patriots seit 2000 nur eine Saison mit mehr Pleiten als Siegen. Für Belichick, der defensiv wohl nach wie vor kaum übertroffen ist, ist es bei den Pats die sechste Super-Bowl-Teilnahme.
Belichick vs. Carroll: Brüder im Geiste
"Du hast da gar keine Option. Du wirst ihm deine bestmögliche Leistung geben und er erwartet auch nichts anderes von dir. Und wahrscheinlich hat er noch größere Erwartungen an dich, als du selbst", bringt Receiver Brandon LaFell Belichicks Ansatz auf den Punkt. Carroll, der die Patriots von 1997 bis 1999 selbst trainierte, ist dagegen ein absoluter Spieler-Coach, der nah am Team dran ist und an der Seitenlinie regelmäßig explodiert.
Carroll erlaubt Musik in den Meeting Rooms, lädt auch mal einen Comedian in die Kabine ein und hat, trotz möglicher Verletzungsrisiken, Basketballkörbe auf dem Trainingsgelände aufstellen lassen.
"Das ist ein weiteres Mittel, um uns ein wenig abzulenken und damit wir ein bisschen Spaß haben. Es ist einfach etwas losgelöster", erklärt Linebacker K.J. Wright. Carrolls lange Leine funktioniert in Seattle und mental macht den Seahawks wohl keiner etwas vor. Doch der leichte Vorteil geht hier an Trainerfuchs und Schlitzohr Belichick.
Vorteil: New England.
Prognose
Können die Seahawks erneut, wie im Vorjahr gegen Denver, eine Top-Offense ausschalten? Zuzutrauen ist es der schnellen, aggressiven Defense, die wie wohl kein anderes Team die theoretischen Mittel hat, Gronkowski auszuschalten und das Spiel für Tom Brady ohne zu Blitzen in der Pocket unangenehm zu machen. Dazu kommt Seattles unfassbare Statistik von zehn Siegen in zehn Spielen gegen QBs, die bereits den Super Bowl gewonnen haben. Doch New England ist ein ganz anderes Team als Denver im Vorjahr.
Zwar fehlt es den Patriots an einem Star-WR, doch die Frage ist, ob das gegen Seattle überhaupt der beste Ansatz ist. Stattdessen verfügt New England über die beste Short-Pass-Kombination bestehend aus Gronkowski, Shane Vereen und Julian Edelman.
Mit LeGarrette Blount haben die Pats zudem den physischen Runner, den es gegen Seattle braucht - auch wenn New England das erste Team überhaupt ist, das den Super Bowl ohne einen Spieler mit mindestens 100 Rushing-Versuchen in der gleichen Saison erreicht.
Die variable Patriots-Offense wird Seattle Probleme bereiten, auch wenn es ein enges Spiel werden dürfte, das durchaus mit einem kritischen Pick enden könnte. Defensiv hat New England außerdem mit Collins eine mögliche Antwort auf Wilson, der mit seinen 849 Rushing-Yards in dieser Saison bei 16 Teams der Top-Rusher gewesen wäre. Kurzum: Am Ende gibt es Ring Nummer vier für Brady und den Titel für das komplettere Team.
Tipp: 24:17 New England. MVP LeGarrette Blount.
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Der Super Bowl im Überblick