Das Play der Woche: Ed Dickson. Kein Zweifel hier: Zu Beginn des dritten Viertels waren die Buccaneers tatsächlich noch im Division-Duell mit den Carolina Panthers drin, Tampa Bay lag mit lediglich 10:17 zurück. Carolina versuchte ein Running Play und nach mehreren Hits ließ Running Back Jonathan Stewart das Ei fallen - doch der aus Bucs-Sicht erhoffte Turnover blieb aus.
Stattdessen schnappte sich Tight End Ed Dickson den Ball aus der Luft, ehe der überhaupt auch nur den Boden berührt hatte, und trug ihn ungehindert zurück in die Endzone. Ab da lief das Spiel aus Sicht der Buccaneers aus dem Ruder und so ließ sich für Tampa Bay in bester Oli-Kahn-Manier nur konstatieren: Wenns scheiße läuft, läuft's scheiße.
Der Drive der Woche: Washingtons Game-Winner. Zugegeben: Die Redskins hätten ein erneut enttäuschendes Eagles-Team niemals zurück in das Division-Duell am Sonntag kommen lassen dürfen. Doch Sam Bradford realisierte plötzlich, dass er auch einen weiten Pass werfen darf und Philly schienen zwei Big-Play-TDs tatsächlich zu reichen. Allerdings zeigte Washington jede Menge Herz und zauberte einen Bilderbuch-Game-Winning-TD-Drive aufs Parkett.
NFL-Defenses unter der Lupe: Der Weg des größten Widerstandes
Trotz mehrerer Timeouts und der 2-Minute-Warning nahm der Drive über fünfeinhalb Minuten von der Uhr, eine ordentliche Dosis Alfred Morris gepaart mit präzisen und fehlerfreien Pässen von Kirk Cousins ebneten den Weg. Am Ende fand Cousins, der damit eine gute Leistung krönte, Pierre Garcon aus vier Yards zum Touchdown, dessen spektakulärer Catch der Dramatik mehr als gerecht wurde. Nur eine Frage bleibt am Ende bestehen: Wer war noch gleich Robert Griffin III?
Der Flop der Woche II: Jameis Winston. Dass Winston hinter der womöglich schlechtesten O-Line der Liga und mit einer maximal durchschnittlichen (bislang aber ebenfalls enttäuschenden) Defense zumindest statistisch keine Rookie-Saison für die Geschichtsbücher hinlegen würde, kommt wenig überraschend. Vielmehr war schon vor der Saison zu vermuten, dass der Nummer-1-Draftpick seinen College-Trend fortsetzen und, bedingt durch die Umstände in Tampa Bay, einige Picks sammeln könnte.
Doch auch vor diesem Hintergrund war Winstons Auftritt gegen die Carolina Panthers am Sonntag mehr als enttäuschend. Der 21-Jährige leistete sich vier Picks und auch wenn zumindest einer davon nicht auf seine Kappe ging: Winstons Turnover entwickeln sich zunehmend zu einem Problem und kurz gesagt, der Rookie sah am Sonntag wie ein Rookie aus. "Wir haben Anzeichen dafür gesehen, dass er ein toller Spieler sein kann. Aber an dem Punkt sind wir noch längst nicht", gab Coach Lovie Smith zu.
Smith selbst ist dabei in einer schwierigen Situation: Es obliegt ihm und seinem Trainerstab, Winston zunehmend an die NFL zu gewöhnen und Ergebnisse einzufahren. Andernfalls droht, sollte sich die desolate Vorsaison wiederholen, eine böse Überraschung zum Saisonende. Zumindest aber bleibt Winston selbst zuversichtlich: "Ich werde niemals mein Selbstvertrauen verlieren. Ich muss schlicht härter arbeiten." Na wenn es so einfach ist...
Das Zitat der Woche... kommt in Week 4 von Clay Matthews. Es lief das Schlussviertel in Santa Clara, die Offense der San Francisco 49ers sah gegen Green Bay überhaupt keinen Stich und die Niners lagen mit 3:17 zurück. Bei First Down versuchte Quarterback Colin Kaepernick, der vor einer gefühlten Ewigkeit (tatsächlich vor rund zweieinhalb Jahren) gegen die Packers mit 181 Yards noch einen Playoff-Rekord für Rushing-Yards eines Quarterbacks aufgestellt hatte, einen Read-Option-Run - und scheiterte kläglich.
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Grund genug für Packers-Linebacker Matthews, eine klar vernehmbare Spitze gegen Kaep loszufeuern: Nach dem Spielzug rief Matthews: "Du bist nicht Russell Wilson, Bro!" Der Vergleich mit dem Seahawks-Quarterback ist aus Kaepernicks Sicht ein bitterer, die Karrieren der beiden mobilen QBs hätten sich nach furiosem Start über die letzten beiden Jahre nicht unterschiedlicher entwickeln können. Von den eigenen Fans wurde Kaepernick übrigens lautstark ausgebuht. Ja, die Playoff-Jahre der 49ers scheinen lange zurück zu liegen.
Kurz vor dem Karriereende steht... Ryan Mallett. Nach gerade einmal drei Spielen ist Ryan Mallett seinen Starting-Platz in Houston womöglich schon wieder los. Bei der Blamage in Atlanta lieferte der Texans-QB, der erst am zweiten Spieltag überraschend Brian Hoyer abgelöst hatte, eine desaströse Vorstellung ab und beim Stand von 0:42 wurde er schließlich erlöst. Hoyer sammelte Garbage-Time-Argumente mit drei Touchdown-Drives und das berühmt-berüchtigte Momentum könnte aus Malletts Sicht nicht schlechter sein.
Ja, Mallett hat eine Kanone von einem Arm und kann das Ei problemlos das Feld runter schleudern. Davon abgesehen spricht aber schlicht wenig für ihn - Antizipation, Spielverständnis und Präzision sind einfach nicht da. Die Texans müssen schon am Donnerstag wieder ran, ein womöglich bereits vorentscheidendes Division-Duell mit Indianapolis. Viel Zeit zum Nachdenken ist also nicht.
Coach Bill O'Brien bestätigte daher schon zum Wochenbeginn etwas überraschend, dass Mallett auch gegen die Colts starten darf, nachdem er zunächst im Houston Chronicle mit Blick auf mögliche Umstellungen noch geknurrt hatte: "Ich muss mir den Film vom Spiel anschauen." Die (wenig gewagte) SPOX-Prognose hinsichtlich der zehntägigen Pause nach jenem Thursday-Night-Game: It's Hoyer-Time (again)!
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