Washington Redskins (2-2) - Philadelphia Eagles (1-3) 23:20 (6:0, 7:0, 3:13, 7:7) BOXSCORE
Was für ein irres Finish in Washington! Philadelphia hatte das Spiel zunächst doch noch gedreht, alles deutete auf den späten Division-Sieg für Philadelphia hin. Doch nicht mit Kirk Cousins (31/46, 290 YDS, TD): Die Redskins legten einen Bilderbuch-Drive aufs Feld und aus vier Yards lieferte Pierre Garcon den spektakulären Game-Winning-Touchdown, 25 Sekunden vor dem Ende - nach Robert Griffin III dürfte in der Hauptstadt zumindest heute kaum jemand fragen!
Dennoch werden sich die Redskins Kritik gefallen lassen müssen, denn das Last-Minute-Finish war aus Washingtons Sicht eigentlich unnötig: Die Hausherren dominierten die erste Hälfte mit gutem Running Game und knallharter Defense, einmal mehr wirkte Philadelphias Offense überhaupt nicht im Rhythmus. Doch zwei Big Plays wendeten das Blatt nach der Pause zunächst: Sam Bradford (15/28, 270 YDS, 3 TDs) fand Riley Cooper aus 62 und Miles Austin aus 39 Yards in der Endzone.
Philly nutzte dabei die Tatsache, dass Redskins-CB Chris Culliver, der am Donnerstag und am Freitag nicht hatte trainieren können, merklich angeschlagen war - zwei TDs gingen auf sein Konto. Allerdings zeigten die Redskins etwas, das man von Washington in den vergangenen Jahren viel zu selten gesehen hatte: Jede Menge Herz. Rund um Cousins und Alfred Morris arbeitete sich das Team zurück ins Spiel, antwortete zunächst mit einem Field Goal und hatte dann das spektakuläre Ende auf seiner Seite. Bradford gab anschließend zu: "Wenn du bei 1-3 stehst sind die Erwartungen weg."
Buffalo Bills (2-2) - New York Giants (1-3) 10:24 (3:9, 0:7, 0:0, 7:8) BOXSCORE
Als aus Buffalo bestätigt wurde, dass Running Back LeSean McCoy sowie Nummer-1-Receiver Sammy Watkins ausfallen würden, war klar: Es würde offensiv kein einfaches Spiel für die Bills werden. Doch dass sich Buffalos Offense derart schwer tun würde, hatte wohl kaum jemand vermutet. Quarterback Tyrod Taylor (28/42, 274 YDS, TD, INT) hatte lange große Probleme, seinen Pick früh bestraften die Giants prompt mit einem 21-Yard- TD-Pass zu Dwayne Harris.
Insgesamt war es aus New Yorks Sicht ein effizienter Vortrag, Eli Manning (20/35, 212 YDS, 3 TDs, INT) hatte gegen den sonst so starken Pass-Rush der Bills unerwartet viel Zeit und so funktionierte die Offense, obwohl vom Running Game nicht viel kam. Erst ganz am Ende schien es, als könnten die Bills doch nochmals dran kommen, Tylor fand Karlos Williams zum 23-Yard-TD. Doch kurz darauf machten die Giants den Sack zu. "Wir kämpfen und wir werden weiter kämpfen", versprach Giants-Coach Tom Coughlin nach Spielende. "Darum geht es bei all dem hier."
Chicago Bears (1-3) - Oakland Raiders (2-2) 22:20 (6:0, 10:14, 0:3, 6:3) BOXSCORE
Chicago lebt! Die Oakland Raiders waren bei den meisten Wettbüros als Favorit in ihr Auswärtsspiel gegangen, die so schwach gestarteten Bears, bei denen unter der Woche mit mehreren Trades scheinbar bereits der Ausverkauf angefangen hatte, schienen früh in der Saison auf den ersten Pick im Draft zu schielen. Doch das Team zeigte ein deutliches Lebenszeichen.
Jay Cutler (28/43, 281 YDS, 2 TDs, INT) war rechtzeitig fit geworden und lieferte, abgesehen von seinem Pick zu Routinier Charles Woodson, ein starkes Spiel ab. Cutler nutzte die anhaltenden Probleme der Raiders mit gegnerischen Tight Ends, indem Martellus Bennett (11 REC, 83 YDS, TD) früh sein Go-to-Receiver wurde und Cutler den Ball ansonsten gleichmäßig verteilte.
Und dennoch prägten Fehler und verpasste Chance auf beiden Seiten das Bild. Die Bears leisteten sich einen Snap-Fumble sowie einen Fumble von Matt Forte, Oakland aber gab den Sieg aus der Hand: Zunächst leistete sich Derek Carr (20/33, 196 YDS, 2 TDs, INT) kurz vor der Pause einen Pick in der eigenen Hälfte, kurz nach Fortes Fumble ließ auch Latavius Murray den Ball fallen. Vom Murray-Turnover erholte sich Oakland letztlich nicht mehr. Allerdings kam der Sieg für die Bears zu einem hohen Preis: Wie wenige Stunden nach Spielende bekannt wurde, hat sich Center Will Montgomery das Wadenbein gebrochen.
Cincinnati Bengals (4-0) - Kansas City Chiefs (1-3) 36:21 (14:3, 0:9, 15:3, 7:6) BOXSCORE
Nach den Denver Broncos und den Green Bay Packers wartete der nächste ungeschlagene Gegner auf Kansas City. Die Chiefs wollten sich nach der schwachen Vorstellung in Lambeau vor allem endlich offensiv steigern und die Offense ins Rollen bekommen, doch die altbekannten Probleme machten sich erneut bemerkbar: Die Offensive Line hatte dem Pass-Rush der Bengals überhaupt nichts entgegen zu setzen (fünf Sacks insgesamt), was sich auch im Running Game bemerkbar machte.
Umso bemerkenswerter war es, dass Alex Smith dennoch 386 Yards aufs Feld legte - doch vor allem in der Red Zone war es schlicht und einfach ein Desaster. Chiefs-Kicker Cairos Santos sorgte mit sieben verwandelten Field Goals aus sieben Versuchen zwar für einen neuen Franchise-Rekord, doch wurden viele davon nur deshalb notwendig, weil Kansas City in der Red Zone komplett ideenlos auftrat.
Umgekehrt dominierte Cincinnati einmal mehr mit einem fehlerfreien Andy Dalton (17/24, 321 YDs, TD) sowie einem starken Running Game. Giovani Bernard (13 CAR, 62 YDS, TD) war zwar der erste Back, doch Jeremy Hill (9 CAR, 40 YDS, 3 TDs) zeigte den Chiefs, wie es in der Red Zone gemacht wird.
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