Kompletter Irrsinn in New York!

SPOX
22. Dezember 201507:00
Die Carolina Panthers bleiben auch nach Week 15 das einzige ungeschlagene Teamgetty
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Odell Beckham rastet aus und wird dann beinahe zum Helden - doch die Panthers siegen weiter. New England und Washington marschieren, die Texans schreiben in Indianapolis im Backup-Duell Geschichte. Außerdem: Jacksonville patzt, Bridgewater glänzt, Seattle dominiert Cleveland. Die Packers gewinnen unspektakulär, Pittsburgh zerpflückt auch Denver. In der Nacht zum Dienstag (2.30) empfangen die Lions die Saints - zu sehen bei SPOX im LIVESTREAM FOR FREE!

St. Louis Rams (6-8) - Tampa Bay Buccaneers (6-8) 31:23 (14:3, 7:0, 7:3, 3:17) BOXSCORE
Analyse + VideoEin gelungener Abschied?

Dallas Cowboys (4-10) - New York Jets (9-5) 16:19 (3:6, 7:3, 3:0, 3:10) BOXSCORE

Analyse+Video Gang Green weiter auf Playoff-Kurs

New York Giants (6-8) - Carolina Panthers (14-0) 38:35 (7:7, 0:14, 7:14, 21:3) BOXSCORE

Was für ein völlig verrücktes Spiel in den Meadowlands! Es war eine Partie, die komplett im Zeichen des mit Spannung erwarteten individuellen Duells zwischen Giants-Receiver Odell Beckham Jr. und Panthers-Cornerback Josh Norman stand. Zwei Superstars in absoluter Topform im direkten Matchup, ohne Zweifel das Schlüsselduell der Partie. Doch zunächst war es unerwartet deutlich: Beckham (6 REC, 76 YDS, TD), der am Montag Miami noch fast im Alleingang besiegt hatte, ließ gleich beim ersten Drive einen möglichen Touchdown-Pass fangen, es war sein erster Drop seit Week 5.

Norman erlaubte bis 5:18 Minuten vor Ende des dritten Viertels keinen einzigen (!) Beckham-Catch, zum ersten Mal in seiner Karriere blieb OBJ ohne Catch in der ersten Hälfte. Aber nicht nur das: Seit seinem frühen verpassten Touchdown drehte Beckham komplett durch. Immer wieder provozierte er Norman und legte sich nach Plays mit Gegenspielern an, schlug in Richtung Cortland Finnegan und sprang mit voller Wucht in Richtung Normans Kopf. Es war lange ein peinlicher Vortrag, zumal sich Norman immer stärker darauf einließ.

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Aber abgesehen vom Privatduell der beiden Streithähne wurde auch Football gespielt - und wie! Vor allem Cam Newton (25/45, 340 YDS, 5 TDs) und die Panthers-Offense glänzten über weite Strecken. Nach gutem Start brach die Pass-Defense der Giants zunehmend ein, auch weil Carolina trotz der Verletzung von Running Back Jonathan Stewart an seinem Running Game festhielt. So waren die Play-Action-Pässe häufig komplett offen und das Passing Game fand seinen Rhythmus immer besser. Carolina baute seine Führung auf 28 Punkte aus.

Doch dann kippte das Spiel komplett. Touchdowns von Tye sowie ein 38-Yard-TD-Run durch Rashad Jennings machten das Spiel nochmal eng, die Giants blockten anschließend einen Field-Goal-Versuch und blieben so in Schlagdistanz. Als Manning das Spiel per Interception kurz darauf eigentlich schon wegwarf, fumbelten die Panthers beim Snap - und Vereen brachte New York bis auf sieben Punkte ran und Beckham, wer auch sonst, besorgte den Ausgleich! Aber Newton ließ sich, wieder einmal, nicht beirren und gab seinem Team spät die Chance auf den Sieg - Graham Gano nutzte sie aus 43 Yards. Die Panthers bleiben ungeschlagen!

Baltimore Ravens (4-10) - Kansas City Chiefs (9-5) 14:34 (7:14, 7:10, 0:0, 0:10) BOXSCORE

Kein Matt Schaub, kein Pick Six? Nicht mit den Chiefs! Auch wenn Baltimores Backup-QB offiziell im Kader stand, durfte wieder Jimmy Clausen ran - doch das Ergebnis war nicht wirklich anders. Kansas City dominierte das Spiel und fuhr seinen achten Sieg in Folge mit der gleichen Formel ein, die auch schon in den vergangenen sieben Partien funktioniert hatte: Mit starker Defense und ohne Fehler in der Offense.

Running Back Charcandrick West (16 ATT, 76 YDS, TD) eröffnete die Partie mit einem 38-Yard-TD-Run, die Chiefs hatten insgesamt aber allenfalls ein solides Running Game. Auch Alex Smith (21/25, 171 YDS, TD) musste wieder einmal nicht glänzen - den Part übernahm die Defense. Kansas City erzwang einen Fumble von Buck Allen und Tyvon Branch trug das Ei 73 Yards zurück in die Endzone.

Für den Schlusspunkt sorgte Marcus Peters mit seiner ersten von zwei Interceptions gegen Jimmy Clausen (26/45, 281 YDS, 2 TDs, 2 INT), die er in einen 90-Yard-Pick-Six verwandelte. Trotzdem sorgte auch Baltimore für einen Unterhaltungsmoment: Sekunden vor der Halbzeitpause fing Kamar Aiken einen 48-Yard-Hail-Mary-Touchdown, der auffallend an Detroits Debakel gegen die Packers erinnerte. Die Chiefs bleiben voll auf Playoff-Kurs.

Minnesota Vikings (9-5) - Chicago Bears (5-9) 38:17 (7:0, 10:7, 7:3, 14:7) BOXSCORE

Die Vikings sind auf bestem Wege, einen starken Schlussspurt hinzulegen! Nach dem guten Auftritt in Arizona, belohnte sich Minnesota gegen Chicago auch, was das Ergebnis angeht. Wie schon in der Wüste lieferte Quarterback Teddy Bridgewater (17/20, 231 YDS, 4 TDs) eine sehr gute Partie ab, was auch am weiter verbesserten Play-Calling lag.

Minnesota setzte wieder auf mehr kurze Pässe und West-Coast-Elemente, auch Stefon Diggs (3 REC, 55 YDS, 2 TDs) profitierte davon. Die Vikes bestraften Chicagos Anfälligkeit bei Underneath-Crossing-Routes so eiskalt und ermöglichten es Bridgewater, den Ball schneller los zu werden. Defensiv fehlten zwar Linval Joseph, Harrison Smith und Anthony Barr erneut - trotzdem gelang der Defense eine Fumble-Recovery sowie eine Interception, als Bears-QB Jay Cutler (26/37, 231 YDS, 2 TDs, INT) beim Screen Pass einen Komplettaussetzer hatte.

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Bridgewater glänzte dabei, ohne dass sein Running Back Adrian Peterson (18 ATT, 63 YDS) eine große Rolle spielte. Peterson, der zuvor fünf 100-Rushing-Yard-Spiele in Folge gegen Chicago hatte, war kein großer Faktor und musste zwischenzeitlich für einige Plays verletzt raus. Doch Chicagos Offense sah selbst gegen eine angeschlagene Vikes-Defense keinen Stich. Die Bears sind damit auch rechnerisch raus aus dem Playoff-Rennen.

Washington Redskins (7-7) - Buffalo Bills (6-8) 35:25 (7:0, 14:0, 7:17, 7:8) BOXSCORE

Als extrem defensiv geprägter Coach und diesbezüglich mit alles in allem einem sehr guten Resümee aus New York war Coach Rex Ryan im Januar nach Buffalo gekommen. Ryan sollte eine ohnehin starke Defense nochmals auf die nächste Stufe heben, und so dieses Team weiter entwickeln. Davon ist allerdings schon die ganze Saison über wenig zu sehen, und die genauso (weitestgehend) klare wie verdiente Pleite in Washington war vielleicht das sinnbildlichste Spiel für die schwache Saison der Bills-Defense.

Mit Play Action, kurzen Pässen zu Tight End Jordan Reed (7 REC, 84 YDS, 2 TDs) und daraus resultierend vielen Completions dominierte ein starker Kirk Cousins (22/28, 319 YDs, 4 TDs) die Partie, der 77-Yard-Touchdown von DeSean Jackson war zudem eine einzige Blamage für die Bills-Secondary. Auch im Running Game gelangen Washington seine Big Plays, die Offense hatte so eine gewisse Balance - gleiches ließ sich über Buffalo mitnichten sagen.

Die Bills hatten auch bei Ryans zweitem Markenzeichen, dem Running Game, große Probleme - LeSean McCoy musste im dritten Viertel verletzt raus. Zwar brachte Tyrod Taylor (16/27, 235 YDS, 2 TDs) die Bills mit zwei Touchdown-Pässen zu Sammy Watkins nochmals leicht ran, McCoy-Vertreter Mike Gillislee lief zudem aus 60 Yards in die Redskins-Endzone. Doch Buffalo konnte es gegen ein starkes Redskins-Team, das jetzt zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele hintereinander gewonnen hat, nicht mehr richtig spannend machen und ist jetzt auch rechnerisch ohne Playoff-Chance.

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New England Patriots (12-2) - Tennessee Titans (3-11) 33:16 (7:0, 17:3, 3:7, 6:6) BOXSCORE

Tennessee ist und bleibt ein absoluter Lieblingsgegner der Patriots: Beim letzten Titans-Gastspiel in New England setzte es eine 0:59-Pleite, insgesamt gelangen den Pats in den vergangenen vier direkten Duellen im Schnitt 43 Punkte. Und auch an diesen Sonntag war in Foxborough schnell klar, dass für die Gäste nicht viel zu holen sein würde. Tom Brady (23/35, 267 YDS, 2 TDs) und die Patriots-Offense dominierten fast nach Belieben, die Titans boten zum Teil eine erschreckend schwache Vorstellung.

So konnte sich New England ohne Probleme einen Field-Goal-Fehlversuch sowie einen erneuten Fumble beim Punt-Return leisten - Danny Amendola ließ den Ball dieses Mal fallen. Es war bereits der dritte Punt-Return-Fumble aus Sicht des Titelverteidigers in dieser Saison, und damit genau so viele, wie die Pats zuvor in zehn Jahren (!) hatten. Doch Touchdown-Pässe zu Rob Gronkowski, James White, der ein starkes Spiel ablieferte, sowie ein Fumble-Return-TD durch Akiem Hicks sorgten früh für klare Verhältnisse.

Die Aufgabe wurde für Tennessee nicht wirklich einfacher, als Quarterback Marcus Mariota aufgrund einer Knieverletzung raus musste. Zach Mettenberger (20/28, 242 YDS, 2 TDs, 2 INT) übernahm, Delanie Walker lieferte noch einen spektakulären Touchdown. Am Ausgang änderte das nichts mehr, die Patriots haben in der Brady/Belichick-Ära somit weiterhin kein einziges Heimspiel gegen einen Rookie-Quarterback verloren. Trotzdem war nicht alles perfekt für die Hausherren: Linebacker Dont'a Hightower musste im dritten Viertel mit einer Knieverletzung raus.

Indianapolis Colts (6-8) - Houston Texans (7-7) 10:16 (0:0, 10:3, 0:3, 0:10) BOXSCORE

Houston übernimmt das Kommando in der AFC South - und das mit einem historischen Sieg! 13 Mal waren die Texans bislang in Indianapolis angetreten, 13 Pleiten hatte es gesetzt. Aber die Serie sollte pünktlich zum Weihnachtsfest reißen, auch wenn es dafür ein verrücktes Spiel brauchte. Ohnehin mit den jeweiligen Backup-Quarterbacks angetreten, verlor Houston schon im zweiten Viertel auch seinen zweiten QB T.J. Yates (6/10, 68 YDS, INT) aufgrund einer Knieverletzung.

So musste der jüngst erst verpflichtete Brandon Weeden (11/18, 105 YDS, TD) ran - und machte gerade genug, um seine Texans in einem sehr schwachen Spiel zurück zu bringen. Doch der Sieggarant war er nicht, die Rolle fiel vielmehr Running Back Alfred Blue zu: Blue (20 ATT, 107 YDS) trug Houstons Offense über weite Strecken, auch wenn sich die Texans gegen eine der zuletzt schwächsten Defenses der Liga extrem schwer taten.

Allerdings leistete auch Indianapolis' Offense ihren Teil zur Pleite: Matt Hasselbeck (17/30, 147 YDS, TD, INT) steckte hinter einer schwachen Offensive Line einmal mehr viel zu viele harte Hits ein, vom Running Game kam so gut wie gar nichts. Hasselbeck musste dann gar auch für einige Snaps raus und mit einem Fumble kurz vor Schluss beendete Receiver Griff Whalen alle Träume vom Last-Minute-Sieg. Es war das passende Ende einer schwachen Partie, die aber zumindest per Ergebnis Geschichte schrieb.

Jacksonville Jaguars (5-9) - Atlanta Falcons (7-7) 17:23 (0:7, 3:10, 14:0, 0:6) BOXSCORE

Die Jaguars haben sich endgültig und selbst in der AFC South aus dem Playoff-Rennen verabschiedet - unter anderem bedingt dadurch, dass die Falcons plötzlich alte Stärken wieder entdeckten: So erlief Devonta Freeman aus fünf Yards seinen ersten Rushing-Touchdown seit Week 6, Julio Jones legte seinen ersten Touchdown seit Week 8 oben drauf.

Das reichte dann auch schon fast, weil sich Jacksonville einmal mehr zu häufig selbst im Weg stand. Die Jaguars, die ohne Running Back T.J. Yeldon antreten mussten, warfen kurz vor der Pause leichtfertig Punkte weg - Blake Bortles (23/38, 297 YDS, TD, INT) leistete sich an der gegnerischen Goal Line einen katastrophalen Pick, der beinahe in einem Falcons-Touchdown geendet hätte.

Zwar wachte Jacksonvilles Offense dann in der zweiten Hälfte zunehmend auf, Allen Robinson und Marqise Lee sorgten für die Highlight-Catches. Julius Thomas (6 REC, 79 YDS) bewegte die Offense - und doch reichte es am Ende nicht, weil die Jags zu inkonstant agierten. Selbst die nächste durchschnittliche Vorstellung von Falcons-QB Matt Ryan (22/35, 246 YDS, TD, INT) änderte daran nichts.

Seattle Seahawks (9-5) - Cleveland Browns (3-11) 30:13 (7:7, 13:3, 0:0, 10:3) BOXSCORE

Eine der spannendsten Fragen im Vorfeld war: Wie würde Browns-Quarterback Johnny Manziel mit dem Lärm in Seattle sowie einer wiedererstarkten Seahawks-Defense zurechtkommen? Die Antwort: Besser, als von vielen Kritikern befürchtet. Manziel (19/32, 161 YDS, TD, INT) spielte eine solide Partie und hätte noch bessere Zahlen auflegen können, hätten weitere Drops seiner Receiver ihm das Leben nicht wieder einmal zusätzlich schwer gemacht. Der Pick kam erst ganz am Ende.

Vor allem aber sparte sich Manziel gegen Seattles Defense, die ohne Safety Kam Chancellor auskommen musste, die kostspieligen Fehler - vom Running Game (17 ATT, 94 YDS) erhielt er zudem nur vereinzelt Unterstützung. Doch vor allem die Defense konnte überhaupt nichts ausrichten. Russell Wilson (21/30, 249 YDS, 3 TDs) machte, was er wollte, und legte Receiver Doug Baldwin erneut zwei Touchdown-Pässe auf. Lediglich bei einer möglichen Red-Zone-Interception hatte er Glück.

Darüber hinaus funktionierte das Running Game auch ohne den verletzten Thomas Rawls. Christine Michael, der unter der Woche gerade erst zurückgeholt wurde, führte das Backfield mit 16 Laufversuchen (84 Yards) an, auch Bryce Brown (9 ATT, 43 YDS) erhielt seine Chancen. Seattles Offense leistete sich so über das komplette Spiel keinen Turnover und musste nur ein Mal punten. Die Hawks stehen mit dem Sieg definitiv in den Playoffs und eliminieren die Saints, die Buccaneers und die Rams aus dem Postseason-Rennen.

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Oakland Raiders (6-8) - Green Bay Packers (10-4) 20:30 (0:14, 13:0, 7:10, 0:6) BOXSCORE

Die Packers bleiben in alleiniger Kontrolle über die NFC North - bekleckerten sich in Oakland allerdings nicht gerade mit Ruhm. Eine Woche nach dem ungefährdeten Sieg über die Dallas Cowboys, als Head Coach Mike McCarthy die Play-Calling-Verantwortung wieder übernommen hatte, gab es gegen Oakland zumindest teilweise wieder Ernüchterung.

Im Getriebe der Packers-Offense war einmal mehr jede Menge Sand, oft wirkte es, als wüssten nicht alle Receiver, wo sie hinlaufen müssen. Die Chemie stimmte einfach zu häufig nicht. Dazu kamen nach wie vor kostspielige Drops, lediglich James Jones (6 REC, 82 YDS, TD) stach positiv heraus. Doch das gegen die Cowboys noch so produktive Running Game war nicht mehr ganz so herausragend (28 ATT, 103 YDS, TD), dadurch musste Aaron Rodgers (22/39, 204 YDS, TD, INT) zu viel selbst machen und leistete sich eine vermeidbare Interception.

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Die positive Nachricht aus Sicht der Packers: Die Defense brachte Green Bay mit zwei frühen Interceptions, darunter ein Pick Six, auf die Siegerstraße. Doch auch hier war längst nicht alles perfekt, vor allem Raiders-Receiver Amari Cooper (6 REC, 120 YDS, 2 TDs) war ein schmerzhaft offensichtliches Mismatch in einfacher Manndeckung - und bekam trotzdem seine Freiräume. Cooper ist jetzt der erste Raiders-Receiver seit Randy Moss (2005), der 1.000 Receiving-Yards verzeichnen konnte. Trotzdem reichte es am Ende nicht, Oakland ist damit definitiv raus aus dem Playoff-Rennen.

San Francisco 49ers (4-10) - Cincinnati Bengals (11-3) 14:24 (0:0, 0:21, 7:3, 7:0) BOXSCORE

Kein Andy Dalton - kein Problem? Zumindest für das Gastspiel in San Francisco galt dieses Motto aus Sicht der Bengals. Cincinnati investierte viel in sein Running Game (36 ATT, 68 YDS), auch wenn die großen Erfolge ausblieben. Trotzdem blieb dadurch der Druck auf A.J. McCarron (15/21, 192 YDS, TD), der Backup des verletzten Starting-Quarterbacks, vergleichsweise gering. Schnelle, sichere Pässe prägten ergänzend dazu das Bild. McCarron spielte nicht so riskant, wie noch in der Vorwoche.

Vor allem aber konnte sich die Bengals-Offense auf die eigene Defense verlassen. Während der offensive Motor lange Zeit noch stotterte, sorgte die Defense für zwei frühe Turnover: Eine Interception von Niners-Quarterback Blaine Gabbert (30/50, 295 YDS, TD, 3 INT), sowie ein Fumble von Receiver Anquan Boldin. Letzterer führte schließlich zum ersten Touchdown der Partie durch Jeremy Hill.

Auch Gabberts zweite Interception ermöglichte schließlich Bengals-Punkte - McCarron fand in der Red Zone Tight End Tyler Kroft, der für den verletzten Tyler Eifert ran durfte, zum Touchdown. Unter dem Strich mussten die Bengals offensiv überhaupt nicht glänzen, ein solider Vortrag reichte komplett. Den Rest erledigten die 49ers, die zu häufig im Selbstzerstörungsmodus waren und sich offensiv erst zu spät fingen. Die Bengals lösen mit dem Sieg auch rechnerisch ihr Playoff-Ticket.

San Diego Chargers (4-10) - Miami Dolphins (5-9) 30:14 (6:0, 17:0, 0:7, 7:7) BOXSCORE

Böse Zungen könnten den Auftritt der Dolphins-Defense unter der Kategorie "Abschiedsgeschenk" verbuchen. Im möglicherweise letzten Spiel in San Diego für die Chargers, die ein heißer Kandidat für einen Umzug nach Los Angeles sind, verteilte Miami nämlich allzu bereitwillig Geschenke. Immer wieder waren Chargers-Receiver komplett ungedeckt, die Linebacker bekamen zudem Danny Woodhead (6 REC, 60 YDS, 3 TDs) überhaupt nicht in den Griff und bekamen vom eigenen Scheme dabei wenig Hilfe.

So verzeichnete Woodhead gar den ersten Rushing-Touchdown für San Diego seit 286 Rushing-Versuchen, es klappte fast alles aus Sicht der Hausherren. Selbst eine Interception ging am Ende gut: Philip Rivers (26/36, 311 YDS, 3 TDs, 2 INT) leistete sich den Fehlwurf bei einem weiten Pass, die Dolphins trugen das Ei zurück. Doch Running Back Melvin Gordon erzwang den Fumble, Rivers schnappte sich den Ball - zum First Down.

Auch in der Defense erlebten die Chargers einen, in dieser Saison durchaus seltenen, schönen Nachmittag. San Diego übte enorm viel Druck auf Dolphins-Quarterback Ryan Tannehill (20/34, 216 YDS) aus und ließ auch im Running Game kaum etwas zu. Mitte des dritten Viertels stand Miami bei insgesamt 88 Offense-Yards und auch wenn Jay Ajayi mit seinem ersten NFL-Touchdown zumindest den Shutout schon vor dem Schlussviertel verhinderte, kamen weitere Hiobsbotschaften dazu: Dolphins-Center Mike Pouncey musste kurz vor dem Schlussviertel verletzt vom Platz gefahren werden. Bleibt nur noch abzuwarten, ob es tatsächlich das vorerst letzte NFL-Spiel in San Diego war...

Pittsburgh Steelers (9-5) - Denver Broncos (10-4) 34:27 (7:14, 6:13, 7:0, 14:0) BOXSCORE

Die "30" war die dominierende Zahl im Vorfeld: Pittsburghs Offense hatte in den fünf vorherigen Spielen jeweils mindestens 30 Punkte auf die Anzeigetafel bekommen, Denvers Defense in der kompletten Saison noch nie 30 Punkte zugelassen. Welche Serie hier auch reißen würde: Es schien, als dürfte das einen klaren Indiz auf den Ausgang der Partie geben. Genau so sollte es letztlich auch kommen. Denn selbst Denvers Defense, die beste Defense der laufenden Saison, war gegen Pittsburghs brandheiße Offense letztlich machtlos.

Ben Roethlisberger (40/55, 380 YDS, 3 TDs, 2 INT) zerpflückte die so starke Broncos-Secondary vor allem in der zweiten Halbzeit fast nach Belieben - und Cornerback Chris Harris, der seit zwei Jahren keinen Touchdown-Pass zugelassen hatte, dürfte noch eine Weile an seine Duelle mit Antonio Brown (16 REC, 189 YDS, 2 TDs) zurückdenken. Pittsburgh zeigte dabei wieder einmal, dass es auch ohne ein Running Game und trotz eigener Fehler (Roethlisberger warf kurz vor Schluss eine katastrophale Interception) gewinnen kann.

Der Week-14-Hangover: "Was ist mit de Kohlen?"

Die kaum zu stoppende Passing-Offense macht es möglich, dazu kam gegen Denver eine Defense, die sich enorm steigerte. Nach schwacher erster Hälfte, als Peyton-Manning-Vertreter Brock Osweiler (21/44, 296 YDS, 3 TDs, INT) Denver schon auf die vermeintliche Siegerstraße geführt hatte, gab es in der zweiten Hälfte kaum noch Anspielstationen für den jungen Quarterback. Zu gut kam Pittsburghs Secondary aus der Pause und der nächste kritische Drop von Tight End Vernon Davis half dabei wenig.

Darüber hinaus stand sich Denver, das zum wiederholten Male seinerseits Probleme im Running Game hatte, selbst im Weg: Die Broncos hatten kurz nach der Pause eigentlich einen Punt zum Touchdown in die Endzone zurück getragen. Doch nachdem die Steelers den Ball berührt, aber nicht aufgehoben, hatten, dachten offenbar mehrere Broncos-Akteure auf der Bank, dass der Punt beendet wäre - und liefen aufs Feld. So zählte der Return-Touchdown letztlich nicht. Denver muss plötzlich sogar nochmals um die eigene Division zittern, die Broncos-Pleite garantiert New England ein First-Round-Bye in den Playoffs.

Philadelphia Eagles (6-8) - Arizona Cardinals (12-2) 17:40 (3:7, 7:10, 0:13, 7:10) BOXSCORE

Analyse + Video Super-Rookie beschert Cards die NFC West

New Orleans Saints (5-9) - Detroit Lions (5-9) 27:35 (3:7, 0:14, 7:7, 17:7) BOXSCORE

Analyse + video Starker Edebali reicht den Saints nicht

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