6. Kansas City Chiefs (11-5)
(@Houston Texans)
Nur wenige Mannschaften haben im Laufe der Saison einen ähnlichen Wandel hinbekommen wie die Chiefs. Kansas City ist eines der besten Run-Blocking-Teams der Liga, wodurch selbst der Ausfall von Jamaal Charles überraschend gut kompensiert wurde. Auf der Basis eines guten Running Games sowie eines sicheren (wenn auch unspektakulären) Quarterbacks haben die Chiefs eine der effektivsten Offenses bei First Down. Ergänzend zum Run Game kommt ein gutes Screen Game, kaum ein Team nutzt dieses Mittel häufiger. Kurzum: Die Offense ist alles andere als eine reine Verwaltungsmaschine. So stört sich in KC niemand daran, dass lediglich Denver, Minnesota, Dallas und St. Louis weniger Passing Plays von mindestens 20 Yards zustande bringen als die Chiefs. Defensiv hat sich die Secondary um Marcus Peters und Eric Berry ebenfalls auf beeindruckende Art und Weise zum Besseren gewandelt. Der Pass-Rush dagegen kränkelt: Sowohl Dee Ford, als auch Justin Houston bleiben Wackelkandidaten für den Playoff-Auftakt.
5. Cincinnati Bengals (12-4)
(vs. Pittsburgh Steelers)
Seit Freitag herrscht in Cincinnati Gewissheit, Quarterback Andy Dalton wird infolge seines Daumenbruchs auch im Wildcard-Spiel nicht mitwirken können. Damit ist AJ McCarron in der Pflicht - und die Fragezeichen beginnen. Dalton spielte bis zu seiner Verletzung eine weitestgehend herausragende Saison, nie schien die Chance auf jenen ersten Playoff-Sieg für die "Red Rifle" größer. McCarron blieb in den beiden letzten Saisonspielen unter sechs Yards pro Pass und verzeichnete 360 Passing-Yards - zusammen gerechnet. Warum also sind die Bengals dennoch so weit vorne? McCarrons Waffenarsenal ist mit A.J. Green, Tyler Eifert, Gio Bernard und Co. beeindruckend bestückt, die Offensive Line gehört insgesamt mit zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Der Kader in der Defense ist tief besetzt und hat mit Geno Atkins einen potentiellen Game-Changer, der einen gegnerischen Offensivplan im Alleingang aushebeln kann.
4. New England Patriots (12-4)
(tbd)
Was genau New Englands Masterplan gegen Miami am Sonntag war, ist und bleibt das Fragezeichen der Woche. Tom Brady warf fast nur kurze Pässe und wurde dennoch häufig hart erwischt, die Pats schenkten den Top-Seed scheinbar fast kampflos her. Eines wurde dabei zumindest aber wieder einmal schmerzhaft offensichtlich: Die Patchwork-O-Line wird auch in den Playoffs Probleme haben. Trotzdem gibt es keinen Grund, deshalb in Foxborough in Panik zu verfallen. Tackle Sebastian Vollmer sollte bis zum Divisional Game wieder fit sein, auch Julian Edelman feiert aller Voraussicht nach sein Comeback. Bradys gegen die Dolphins erlittene Knöchelverletzung ist nicht schwerwiegend und die Defense hat die Regular Season gerade mit 49 Sacks beendet und mit Dont'a Hightower gibt es auch hier einen prominenten Rückkehrer. Man könnte argumentieren, dass New England in Bestbesetzung die beste Front Seven der Liga hat. In jedem Fall haben die Patriots den besten Quarterback der AFC. Riecht alles in allem nach der Chance auf den nächsten Ring für Tom und Bill...
3. Seattle Seahawks (10-6)
(@Minnesota Vikings)
Die klare Devise: Vorsicht vor diesen Seahawks! Seattle geht als gefährlichstes Team in die Playoffs, das Run-Blocking funktioniert immer besser und pünktlich zu den Playoffs kehrt Running Back Marshawn Lynch aller Voraussicht nach zurück. Probleme mit der Bauchmuskulatur setzten Beastmode wochenlang außer Gefecht, jetzt soll er direkt in gewohnter Rolle in die Startformation zurück kehren. Passend dazu sind wohl auch die O-Liner Russell Okung und J.R. Sweezy wieder fit und sollen dabei helfen, Russell Wilson mehr Zeit zu verschaffen. Schon jetzt verzeichnet nur Arizona (8,5) mehr Yards pro Pass-Versuch als Seattle (8,3). Die Defense scheint seit dem Shootout gegen die Steelers in Week 12 zunehmend ihre alte Topform wieder zu finden, auch hier gibt es ein Comeback: Safety Kam Chancellor ist wieder mit von der Partie. Unter dem Strich ist Seattles Kader zur richtigen Zeit so komplett wie noch nie in dieser Saison, die Hawks sind auf Augenhöhe mit Arizona und Carolina.
2. Arizona Cardinals (13-3)
(tbd)
Arizonas an sich indiskutable Heim-Klatsche gegen Seattle im Regular-Season-Finale zu bewerten ist schwierig. Früh war klar, dass es für die Cardinals um nichts mehr gehen würde und das merkte man in nahezu jeder Aktion auf dem Platz. Klammert man dieses Spiel aus, so steht schon jetzt eine beeindruckende Saison auf dem Zeugnis. Die Offense um den herausragenden Carson Palmer spielt wahnsinnig aggressiv, lediglich New Orleans (85), Jacksonville (83) und Pittsburgh (82) gelangen mehr Passspielzüge von mindestens 20 Yards als den Cards (81). Das Running Game blüht neu auf, seitdem Rookie David Johnson zum Starter ernannt wurde und vor allem die linke Seite der O-Line ist im Run-Blocking kaum zu übertreffen. Defensiv wird der Ausfall des vielseitigen Tyrann Mathieu aber enorm wehtun, gerade gegen die beweglichen Quarterbacks in der NFC - auch wenn Cornerback Patrick Peterson nach dieser Saison wieder legitime Ansprüche auf den Titel "bester Cornerback der NFL" stellen kann. Ebenfalls positiv: Der Pass-Rush um den überraschend starken Rookie Markus Golden sowie den ewig jungen Dwight Freeney. Legt vor allem die Offense ihre während der Regular Season gelegentlich sichtbaren mentalen Pausen ab, wird es schwer sein, Arizona zu stoppen.
1. Carolina Panthers (15-1)
(tbd)
Der Traum von der perfekten Saison war bekanntermaßen kurz vor der Zielgeraden ausgeträumt - in Charlotte aber kein Grund für falsche Trauer: Carolina demontierte Tampa Bay zum Abschluss der Regular Season und sicherte sich so den Top-Seed. Es ist ein Team, das in engen Spielen auch häufig Glück hatte, und das mit Charles Tillman und Bene Benwikere zwei Cornerbacks kurz vor den Playoffs für den Rest der Saison verloren hat. Aber die Panthers können trotzdem eine beeindruckende Saison vorweisen. Kein Team verzeichnete mehr Punkte pro Spiel als Carolina (31,2), das mit Cam Newton einen Quarterback in seinen Reihen weiß, der 636 Yards und zehn (!) Touchdowns erlief. Wichtig wäre, dass Running Back Jonathan Stewart rechtzeitig zum Divisional Game fit ist. Andernfalls ist die Offense, unter anderem bei der Pleite gegen Atlanta sichtbar, mitunter zu berechenbar. Defensiv hat Josh Norman etwas abgebaut, bleibt aber ein legitimer Nummer-1-Cornerback - und ergänzt so Luke Kuechly und Thomas Davis, eines der besten LB-Corps der Liga. Die Panthers können mit ihrem Run Game und den Deep Balls zu Ted Ginn (auch wenn der nach wie vor viel zu viel fallen lässt) gegen jeden Gegner punkten und defensiv mit ihrer Front jeden Quarterback unter Druck setzen. Und in Charlotte muss in dieser Saison erst einmal jemand gewinnen.
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