San Francisco 49ers (5-11) - St. Louis Rams (7-9) 19:16 OT (0:3, 10:13, 3:0, 3:0, 3:0) BOXSCORE
Jim Tomsula muss nach seiner ersten vollen Saison als Head Coach der 49ers seinen Hut nehmen, das verkündeten die Niners wenige Stunden nach Spielende. Zumindest aber konnte Tomsula seine Statistik noch einmal um einen Sieg verbessern. Zu verdanken hatte er das vor allem Kicker Phil Dawson, der gleich vier Field Goals verwandelte - darunter aus 38 Yards zum Ausgleich im Schlussviertel und aus 23 Yards zum Sieg.
Sein Gegenüber Greg Zuerlein machte es weniger gut, traf dreimal, vergab aber im dritten Viertel aus 52 Yards - und wurde geblockt, als er in der Overtime aus 48 Yards Entfernung vorlegen wollte. Außerdem hatten die Niners auch den besseren Quarterback vorzuweisen: Blaine Gabbert kam auf 354 Yards, die er auf neun Anspielstationen verteilte, darunter Altmeister Anquan Boldin (71 YDS, TD) und DuJuan Harris (86 YDS). St. Louis verzichtete seinerseits auf Rookie-Running Back Todd Gurley, der mit einer Fußverletzung passen musste. Coach Jeff Fisher verzeichnete damit zum vierten Mal in Serie eine Saison mit negativer Bilanz in St. Louis. Auch sein Stuhl wird immer heißer.
Kansas City Chiefs (11-5) - Oakland Raiders (7-9) 23:17 (14:0, 0:10, 9:0, 0:7) BOXSCORE
Es ist vollbracht - aus 1-5 mach 11-5. Zehn Siege in Folge machten die Chiefs mit ihrem hart erkämpften Erfolg über Oakland perfekt - und dann hieß es: Was macht Denver? Im ersten Viertel zeigte KC dabei, was sie in den letzten Monaten so stark macht. Receiver Jeremy Maclin beispielsweise, der mit einem 25-Yard-TD die ersten Punkte besorgte. Das Running Game (189 YDS), das trotz Verletzungen einfach funktioniert, egal wer aus dem Backfield kommt - diesmal war es Spencer Ware mit 76 Yards und einem Score.
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Alex Smith wollen wir nicht vergessen, der seine durchschnittlichen Passing Stats (156 YDS, 2 TDs, 2 INTs) wieder mit geplanten oder auch wunderbar improvisierten Runs ergänzte (9 CAR, 61 YDS). Die Special Teams, die einen Punt zur Safety blockten. Und natürlich auch die Defense, die mit sechs Sacks nur drei erfolgreiche Third Downs und 205 Yards Raumgewinn der Raiders zuließ. Als die Raiders mit sechs Punkten Rückstand und herunterlaufender Uhr den Sieg erzwingen wollten, fand Derek Carr (194 YDS, TD, INT) Receiver Mychal Rivera - doch bevor der die Seitenlinie erreichen konnte, wurde er von zwei Verteidigern in die Mangel genommen und gestoppt. So lief die Uhr weiter - und dann aus.
Der Fokus lag bei den Raiders ohnehin auf dem Abschied von Legende Charles Woodson, der das letzte Spiel seiner langen und glorreichen Karriere absolvierte. Eine Interception war ihm nicht vergönnt, dafür aber immerhin sieben Tackles. Nächster Stop: Die Hall of Fame in Canton.
Denver Broncos (12-4) - San Diego Chargers (4-12) 27:20 (7:3, 0:3, 7:7, 13:7) BOXSCORE
Die Ausgangsposition der Broncos war nach der überraschenden Pleite der Pats klar: Ein Sieg und der Top Seed der AFC wäre sicher. Andererseits konnte man bei einer Pleite aber auch noch auf Platz fünf und eine Wildcard zurückfallen. Danach sah es zu Beginn aber nicht aus: Schon beim zweiten Pass von Brock Osweiler narrte Demaryius Thomas seinen Verteidiger und landete einen 72-Yard-Touchdown. Zu diesem Zeitpunkt schien Peyton Manning, der nach wochenlanger Reha erstmals wieder auf der Bank Platz genommen hatte, auf selbige verbannt.
Aber dann ging plötzlich alles schief bei den Hausherren: Nach einem 46-Yard-Raumgewinn ließ sich Emmanuel Sanders das Leder entreißen - Fumble und Turnover. Es folgte eine Interception von Osweiler, wenig später ein Sack-Fumble, dann der zweite Pick - alles noch in der ersten Halbzeit. Die Chargers-Offense war bis dato nicht existent, doch auch Denver brachte nichts mehr zustande, es ging mit einem 7:6 in die Pause - und fragenden Blicken in Richtung Manning.
Als die Broncos in ihrem zweiten Snap nach der Pause den fünften Ballverlust hinlegten - ein Fumble von Running Back C.J. Anderson (95 YDS, TD) - war klar, es musste eine Veränderung her. Zumal die Chargers mit einem Touchdown von Antonio Gates die Führung erobert hatten. Und die Veränderung hieß Peyton Manning. "Der Coach sagte: Kannst du spielen? Wir brauchen dich. Und ich sagte: Ja, ich kann", so Manning. Er verstehe jetzt, wie sich die QBs in den 18 Jahren hinter ihm gefühlt hätten - und nahm Osweiler, der an der schwachen ersten Hälfte beileibe nicht allein Schuld hatte, in Schutz.
Aber als er zu Standing Ovations aufs Feld kam, war das Mojo der Broncos wieder da - was auch Manning merkte: "Die Offensive Line blockte härter, die Running Backs rannten härter." Sein erster Drive wurde prompt mit einem Touchdown beendet, und nach einer Interception von Rivers im Schlussviertel sorgte Ronnie Hillman (117 YDS, TD) für die Entscheidung. Die Defense ließ ihrerseits nur noch einen 80-Yard-Touchdown von Tyrell Williams nach verpatzter Coverage zu.
Manning also als Retter in der Not? Seine Zahlen waren eher unscheinbar (5/9, 69 YDS) und ein paar tiefe Bälle kamen noch nicht an, aber er machte auch keine Fehler, die Abstimmung in den Comeback-Routen stimmte, und seine legendären Audibles an der Line of Scrimmage sorgten immer wieder für Löcher für das Running Game. Wer in den Playoff starten wird, ließ Coach Gary Kubiak aber noch offen.
Carolina Panthers (15-1) - Tampa Bay Buccaneers (6-10) 38:10 (0:3, 24:0, 7:7, 7:0) BOXSCORE
Der Ausrutscher gegen die Falcons ist abgehakt, die Panthers ziehen mit Volldampf als bestes Team der NFC in die Playoffs ein und warten nun auf ihren Gegner in zwei Wochen. Ein Punt und ein Fumble zum Auftakt gegen die Bucs, dann rollte der Offensiv-Zug um Cam Newton an. "Superman" selbst sicherte sich mit einer weiteren sensationellen Vorstellung (21/26, 293 YDS, 2 TDs, 2 Rushing TDs) aller Voraussicht nach den MVP-Award - und stellte mit jetzt 43 Touchdowns am Boden den Rekord für Quarterbacks ein. Für den hatte Steve Young 15 Jahre gebraucht. Cam schaffte es in fünf.
Ohne Running Back Jonathan Stewart teilten sich Mike Tolbert (59 YDS) und Cameron Artis-Payne (44 YDS) die Carries, und bei den Receivern machte Rookie Devin Funchess (120 YDS, TD) den Ausfall von Ted Ginn wett. Ein sicheres Zeichen für einen MVP: Er macht seine Mitspieler besser - und Newton gelingt das derzeit. Ein kleiner Wermutstropfen war Verteidiger Luke Kuechly, der sich an der Schulter verletzte. Aber er schien nach dem Spiel Entwarnung zu geben: "Ich weiß nicht, es geht schon. Manchmal bekommt man eben etwas ab.
Die Buccaneers mussten nicht nur eine klare Niederlage mit einem Jameis Winston in mäßiger Form (29/47, 325 YDS, 2 INTs) verkraften, sondern auch den Verlust des Rushing Titels von Running Back Doug Martin. Der kam in seinen 15 Carries auf 48 Yards und konnte Spitzenreiter Adrian Peterson so nicht mehr angreifen.
Arizona Cardinals (13-3) - Seattle Seahawks (10-6) 6:36 (0:10, 6:20, 0:6, 0:0) BOXSCORE
"Das war eine wertvolle Lektion heute. Man konnte das die komplette Woche über förmlich schon kommen sehen. Spieler und Trainer waren nicht voll bei der Sache", sollte Cardinals-Coach Bruce Arians nach der deutlichen Abreibung gegen die Seattle Seahawks konstatieren. Zwar ging es rechnerisch für Arizona nur noch um den Top-Seed, hätte Carolina zeitgleich gegen Tampa Bay verloren - trotzdem wollte Arians mit einem guten Gefühl in die jetzt anstehende Wildcard-Bye-Week gehen.
Dementsprechend hatte er schon vor dem Spiel angekündigt, dass die Starter weitestgehend durchspielen würden, und hielt zunächst auch Wort. Allein: Es half nicht viel. Drops, Fehlkommunikationen, falsche Routes, schlechtes Tackling und andere mentale Fehler prägten das Bild, während Seattle, mit der frustrierenden Heimpleite gegen die Rams im Gepäck, genau gegensätzlich auftrat. Die Seahawks spielten scharf und effizient, die Offense gab mit einem beeindruckenden Opening Drive schnell den Ton an. Russell Wilson (19/28, 197 YDS, 3 TDs) und Co. profitierten dabei von insgesamt drei Turnovern.
Carson Palmer (12/25, 129 YDS, TD, INT), der als einziger Stammspieler nur in der ersten Halbzeit zum Einsatz kam, sowie Backup Drew Stanton (8/18, 84 YDS, 2 TDs) konnten die Offense nicht voranbringen, auch weil Seattle im Running Game überhaupt nichts zuließ. Auf der anderen Seite lieferte Hawks-RB Christine Michael (17 ATT, 102 YDS) pünktlich zur Playoff-Generalprobe eine gute Partie ab, die zweite Hälfte plätscherte insgesamt aber weitestgehend ereignislos vor sich hin. Seattle muss in der Wildcard-Runde am kommenden Wochenende nach Washington, Minnesota oder Green Bay.
Green Bay Packers (10-6) - Minnesota Vikings (11-5) 13:20 (3:3, 0:3, 0:14, 10:0)
Analyse + Video Vikings schlagen ideenlose Packers
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