Es kann nur einen geben

Von Adrian Franke
24. Januar 201613:09
Tom Brady und Peyton Manning kreuzen zum 17. Mal die Klingengetty
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It's Championship Sunday! Der NFC-Titel wird in Charlotte vergeben, wo die Carolina Panthers nach ihrem Sieg über Seattle die Arizona Cardinals empfangen. Arizonas Baustelle ist dabei klar, Carolina könnte die Green-Bay-Vorlage verwenden. In Denver kommt es derweil zum größten Quarterback-Duell der vergangenen zehn Jahre: Tom Brady trifft auf Peyton Manning - das Schlüsselduell liegt in Mile High allerdings woanders.

No. 1 Denver Broncos (12-4) - No. 2 New England Patriots (12-4) (So., 21.05 Uhr)

Der Weg in die Playoffs:

Denver: Es war nicht immer schön, aber zumindest defensiv doch über weite Strecken eindrucksvoll: Die Broncos gewannen ihre ersten sieben Spiele und konnten dank einer herausragenden Defense auch so manche große Offensiv-Baustelle kaschieren. Der neue Head Coach Gary Kubiak schaffte es noch nicht, das von ihm gewünschte Running Game voll zu installieren und Quarterback Peyton Manning baute auf dem Platz rapide ab. Die Interceptions häuften sich, bis er schließlich während einer Horror-Partie gegen Kansas City in Week 10 durch Brock Osweiler ersetzt wurde.

SPOXspoxDem Running Game tat das gut und Denver gewann die ersten drei Spiele mit Osweiler als Starter. Es gab aber auch Pleiten gegen Oakland und Pittsburgh. Ein Overtime-Sieg über die Bengals ebnete den Weg und gegen San Diego sicherte sich Denver schließlich noch den Top-Seed - dramaturgisch besonders wertvoll, da Manning während der Partie wiederum Osweiler ablöste und einem wackligen Broncos-Team neuen Auftrieb gab. Im Divisional Game kamen dann die stark angeschlagenen Steelers: Antonio Brown und DeAngelo Williams fielen aus, Ben Roethlisberger war angeschlagen. Trotzdem reichte es für Denver lediglich zum späten Zittersieg.

New England: Nach einem dominanten Auftakt in die Saison stoppten erst die Broncos in Week 12 den Siegeszug der Patriots: Ein angeschlagenes Pats-Team (Julian Edelman, Dion Lewis und Danny Amendola fehlten, Rob Gronkowski folgte im Laufe des Spiels) verlor in Mile High in einem dramatischen Spiel - es war gleichzeitig der Auftakt zu einem merkwürdigen Schlussspurt. Eine verrückte Special-Teams-Niederlage gegen die Eagles, eine knappe Pleite gegen die Jets: Auch wenn der Division-Sieg vorzeitig feststand, schleppte sich New England ein wenig dem Ende der Regular Season entgegen.

Das ging so weit, dass Coach Bill Belichick der eigenen Offensive Line im Saisonfinale gegen die Miami Dolphins offenbar nicht traute, und das Passing Game lange fast komplett ignorierte. So setzte es auch gegen Miami noch eine Niederlage, der AFC-Top-Seed war futsch. In der Divisional Round war dann aber von den Wacklern nichts mehr zu sehen. Edelman kehrte zurück, die O-Line war so vollzählig wie lange nicht mehr und wie auf Knopfdruck funktionierte die gefürchtete Offense-Maschinerie der Pats wieder - zum Leidwesen der Kansas City Chiefs.

Die aktuelle Situation:

Denver: Die Ansage von Running Back C.J. Anderson war stellvertretend für die Stimmung im ganzen Team: "Die Leute sagen, wir hätten keine Chance. Wenn dich das nicht motiviert, dann bist du im falschen Geschäft. Alle sagen, dass wir am Sonntag platt gemacht werden. Das klingt in meinen Ohren schon komisch." Cornerback (und Ex-Patriot) Aqib Talib fügte hinzu: "Mit unserem Selbstvertrauen ist alles in bester Ordnung. Wir spielen gegen ein Team, das wir in dieser Saison schon geschlagen haben und wir spielen zuhause. Die Jungs sind fit, also lasst uns das Ding gewinnen."

Offense, Defense und vieles mehr erklärt: Das NFL-Grundlagen-Archiv

Zumindest was die Gesundheit im Kader angeht würde Talibs Cornerback-Partner Chris Harris wohl widersprechen. Harris plagt eine Schulterverletzung, wegen welcher er bereits in der Vorwoche gegen Pittsburgh vorzeitig aus der Startformation raus musste. Berichten zufolge wird er es am Sonntag zwar versuchen, es ist aber nicht auszuschließen, dass Harris wieder frühzeitig raus muss. Coach Gary Kubiak machte den Fans immerhin Hoffnung: "Ich denke, Chris geht es gut. Er hatte eine gute Woche und alles, was ich im Training gesehen habe, sagt mir, dass er spielen kann."

Hoffnung bereitet seit einigen Wochen auch das Running Game, gegen Pittsburgh lebten die Broncos von einigen guten Runs von C.J. Anderson. Die O-Line sah vereinzelt besser aus - ist aber über 60 Minuten noch immer anfällig. Helfen würde es Manning und der Line, wenn das Tight-End-Corps einspringen und mehr kurze Pässe ermöglichen würde. Vernon Davis stand über die letzten drei Spiele zusammen genommen für lediglich 13 Snaps auf dem Platz.

New England: Auch die Patriots gehen mit ihren Verletzungssorgen in das Championship-Game - vor allem die Front Seven, ein wesentlicher Faktor am Sonntag, ist angeschlagen. Für Linebacker Jerod Mayo (Schulter) ist die Saison vorzeitig beendet und auch die LB-Kollegen Jamie Collins (Oberschenkel) und Dont'a Hightower (Knie) sind angeschlagen. Beide sind für die Pats unverzichtbar: Collins steht vor allem bei den von Manning gerne verwendeten Pässen zu den Running Backs im Fokus. Hightowers Präsenz ist essentiell, um Denvers Stretch-Runs zu verhindern.

Während der Pleite in Mile High in Week 12 musste Hightower verletzt raus, es machte sich sofort bemerkbar: Mit dem Linebacker auf dem Platz hatten die Broncos 2,9 Yards pro Run und blieben ohne Touchdown. Ohne Hightower? 8,3 Yards pro Run, drei Rushing-TDs (jeweils 16 Run-Versuche). Dazu kommt die Zehenverletzung von Chandler Jones. Fehlt der Defensive End, leidet New Englands Rotation innerhalb der Defensive Line.

Offensiv dagegen sind die Patriots mit Edelman, Gronkowski und Sebastian Vollmer so fit wie seit Wochen nicht mehr. Die Sorge bleibt das Run Game, wo Steven Jackson bisher nicht der erhoffte LeGarrette-Blount-Ersatz ist. Trotzdem betonte auch Coach Bill Belichick: "Je mehr von diesen Jungs wir auf dem Platz haben, desto schwerer ist es, uns zu verteidigen. Tom weiß, wie er sie einsetzen muss, er findet die richtigen Matchups. Daran müssen wir festhalten."

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Players to Watch:

Denver:Chris Harris. "Ich war nicht ich selbst. Es war schwer, die Dinge zu tun, die ich normalerweise mache", erklärte Harris seine von ihm selbst geforderte Auswechslung im Divisional Game gegen die Steelers. Ohne den verletzten Antonio Brown auf dem Platz konnten die Broncos den Ausfall von Harris halbwegs gut auffangen, gegen Edelman wird sich Denver diesen Luxus mutmaßlich nicht leisten können. Es braucht einen der besten Cover-Spieler der Liga auf dem Platz - allerdings nur, wenn der auch fit ist.

Andernfalls rückt, wie gegen Pittsburgh, Bradley Roby in den Fokus. Der bringt immerhin Erfahrung mit, die Broncos setzten Roby in dieser Saison schon häufig als Slot-Cornerback ein. Ein fitter Harris hätte Edelman in Manndeckung womöglich über weite Strecke neutralisieren können. Ob Roby dazu gegen einen sehr guten Route-Runner ebenfalls in der Lage ist, bleibt abzuwarten.

New England:Danny Amendola und Brandon LaFell. Denvers defensiver Game Plan wird mutmaßlich darauf abzielen, Brady die kurzen Pässe zu nehmen und Gronkowski möglichst zu neutralisieren. Das kann zwei andere Dinge für die Pats öffnen: Das Running Game und lange Outside Pässe. Ein Running Game hat der Titelverteidiger schlicht nicht, deshalb kommt hier LaFell ins Spiel. Der hat zwar eine durchwachsene Saison hinter sich, verzeichnete aber trotzdem noch 13,9 Yards pro Catch.

Die zweite wichtige Option im Passing Game ist Danny Amendola. Ebenfalls davon ausgehend, dass die Broncos ihre stärksten Ressourcen für Edelman und Gronkowksi aufwenden, wird es an Amendola liegen, das Kurzpassspiel aufrecht zu erhalten. Ohne Edelman und Amendola konnte New England im ersten direkten Duell dieser Saison lediglich zwei von 13 (!) Third Downs in neue First Downs verwandeln.

Darauf kommt es an: Kann Denvers in dieser Saison so dominanter Pass-Rush (52 Sacks, ligaweiter Höchstwert) das Spiel bestimmen? Brady brachte den Ball bei der Rückkehr von Edelman gegen die Chiefs nach im Schnitt 2,19 Sekunden weg, ohne den Receiver dauerte es durchschnittlich 2,55 Sekunden. "Zwei Sekunden? Manchmal brauche ich nur eine", kündigte Denvers Von Miller bei CSN New England selbstbewusst an: "Es geht sehr schnell, unsere Secondary muss eng decken. Die kleinen Fenster, die wir bekommen, müssen wir nutzen."

Die Rams-Rückkehr ist perfekt: Richtige Entscheidung oder Milliarden-Risiko?

Auch auf der anderen Seite steht die Front Seven im Fokus: Wenn Ronnie Hillman und C.J. Anderson kein kontinuierliches Running Game aufziehen können, wird Denver massive Probleme bekommen. Logan Ryan (gegen Demaryius Thomas) und Malcolm Butler (gegen Emmanuel Sanders) leisteten im Duell dieser beider Teams früher in der Saison gute Arbeit, man darf erwarten, dass New England gegen Manning mehr Druck über die Mitte bringt als noch gegen Osweiler in Week 12. Darauf muss Denver mit einem Running Game antworten können.

Prognose: Genau das wird Denver aber nicht gelingen. Auch wenn New England rein statistisch nicht zu den besten Run-Defenses der Liga gehört, ist das Mismatch dieser Front gegen Manning und Denvers O-Line zu groß. Belichick wird es nicht zulassen, dass die Aufstellung vor dem Snap Manning zu viel verrät und die Pats werden Fehler erzwingen. Umgekehrt haben die Patriots gezeigt, dass sie auch ohne ein nennenswertes Running Game punkten und gewinnen können - das gelingt auch am Sonntag. 24:13 Patriots.

No. 1 Carolina Panthers (15-1) - No. 2 Arizona Cardinals (13-3) (Mo., 0.40 Uhr)

Der Weg in die Playoffs:

Carolina: Es ist eine Bilderbuchsaison, die in Charlotte Anfang September niemand erwartet hatte. Als sich Nummer-1-Receiver Kelvin Benjamin noch vor Saisonstart das Kreuzband riss, gaben nur wenige Experten der Panthers-Offense eine großartige Chance. Heraus kam aber eine Regular Season, die Cam Newton mutmaßlich den MVP-Titel einbringen wird: Carolina gelangen ligaweit die meisten Punkte pro Spiel (31,2), die Offensive Line wuchs zusammen und das Running Game, auch dank Newton, explodierte.

Divisional-Round-Hangover: Wer hat an der Uhr gedreht...?

Doch nicht nur das: Auch dank der Defense mit ihrer starken Front Seven und Cornerback Josh Norman in Gala-Form war Carolina bis in Week 16 auf dem Weg zur Perfektion - dann aber setzte es eine völlig unerwartete Pleite gegen Atlanta. Doch die Kater-Phase hielt nicht lange an: Carolina ließ sich den NFC-Top-Seed nicht mehr nehmen. In der Divisional Round kamen dann die Seattle Seahawks nach Charlotte - und sahen sich schnell mit 0:31 (!) im Rückstand. Trotzdem zitterten die Panthers anschließend noch, retteten einen am Ende knappen Vorsprung aber über die Zeit.

Arizona: Die Cardinals waren früh in der Saison die Big-Play-Fabrik der NFL. Über die ersten fünf Spiele gelangen Arizona 38 Punkte pro Spiel, die vermeidbaren Pleiten gegen St. Louis und Pittsburgh aber sollten sich später noch rächen. Ab Week 7 gewann Arizona zunächst neun Spiele in Folge, darunter in Seattle und gegen starke Bengals. Der Division-Titel war vorzeitig in trockenen Tüchern, auch dank einer 38:8-Abreibung für die Green Bay Packers.

In Week 17 setzte es dann, Arians wechselte einige Starter im Laufe des Spiels aus, eine deutliche 6:36-Heimpleite gegen Seattle. Für Arizona ging es, da Carolina zeitgleich klar gewann, um nichts mehr. Trotzdem war es eine unerwartet deutliche Klatsche, als Nummer-2-Seed zogen die Cards somit in die Playoffs ein und bekamen in der Divisional Round das Rematch gegen Green Bay - es wurde ein völlig verrücktes Spiel mit besserem Ausgang für Arizona. Hier wackelten die Cardinals ebenfalls wesentlich mehr, als zu erwarten war.

Die aktuelle Situation:

Carolina: Sieht man von den bekannten Cornerback-Verletzungen (Bene Benwikere und Charles Tillman verpassen die kompletten Playoffs) ab, haben die Panthers nur einen prominenten Ausfall zu beklagen: Pass-Rusher Jared Allen brach sich gegen Seattle einen Knochen im Fuß, einen Einsatz hatte er bis zum Freitag trotzdem noch nicht abgeschrieben. Allen stand unter der Woche sogar auf dem Trainingsplatz, inzwischen ist aber klar: Der Routinier wird am Sonntag nicht dabei sein. Somit übernimmt Kony Ealy dessen Rolle.

Die bizarre Schwäche der Panthers: Erst Glanz, dann Krampf

Auf der anderen Seite des Balls bewies die Offensive Line gegen die Seahawks, dass sie mit einer starken Defensive Line mithalten kann. Das Passspiel dagegen konnte in der Vorwoche nur wenig beitragen, von den Receivern wird gegen Arizona deutlich mehr kommen müssen. Die zu konservative Offense war ein Grund dafür, dass Seattle das Spiel beinahe noch gedreht hätte - und nicht zum ersten Mal in dieser Saison erlebte Carolina einen solchen Spielverlauf.

Es ist vielmehr ein roter Faden, der sich durch die Panthers-Saison zieht, was Newton dazu brachte, sich selbst, seine Mitspieler und seine Coaches auf der an das Spiel anschließenden Pressekonferenz offen zu kritisieren. "Ehrlich, ich verstehe das! Aber verdammt, wir haben diese Spiele gewonnen", stellte Rivera aber auch klar: "Ob ich mir deswegen Sorgen mache? Ja. Aber sind diese Dinge korrigierbar? Definitiv."

Arizona: Das Duell mit den Packers am vergangenen Samstag hat die Problemzonen der Cardinals schonungslos offen gelegt: Die Offensive Line ließ in der Divisional Round mehr Quarterback-Pressures zu (15), als die Lines der Patriots, Panthers und Broncos zusammengenommen (12). Dazu kam eine aus Cardinals-Sicht ungewöhnliche Nervosität. Sowohl Head Coach Bruce Arians, als auch Quarterback Carson Palmer gaben offen zu, dass die Nerven vor ihrem ersten Playoff-Sieg (für Palmer überhaupt, für Arians als Head Coach) ein Faktor waren.

Larry Fitzgerald: Nur der Ring fehlt noch...

Während das bei Palmer in Form von schlechten Würfen deutlich wurde, war Arians im Play-Calling vor allem in der ersten Hälfte sehr viel konservativer als sonst. Von der Arizona Republic darauf angesprochen, welche Schlüsse er aus dem Packers-Spiel ziehen wolle, antwortete Arians daher: "Nicht so konservativ sein. Wir haben uns für viele kurze Completions entschieden, anstatt wie sonst die langen Pässe zu versuchen. Da hat mit rein gespielt, dass wir es nicht verbocken wollten. Jetzt wo wir uns darüber keine Gedanken mehr machen müssen, können wir wieder wir selbst sein."

Defensiv fallen neben Tyrann Mathieu auch Cory Redding und Alex Okafor aus - der Pass-Rush wackelt also. Defensive Tackle Red Bryant fehlte gegen die Packers ebenfalls, worunter die Run-Defense litt. Die Cards, die in der Regular Season sieben ihrer acht Auswärtsspiele gewonnen haben, ließen gegen Green Bay 6,1 Yards pro Run zu. Gegen Carolina wäre das eine sichere Formel für eine Niederlage.

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Players to Watch:

Carolina:Greg Olsen. Carolina wird Probleme haben, Arizonas Defensive Backs mit seinen Wide Receivern zu schlagen. Umso wichtiger wird Greg Olsen sein: Der Tight End ist schon die komplette Saison über der klare Mittelpunkt im Passsing Game und Newtons Go-to-Receiver. Natürlich sind die Panthers primär ein Running-Team, doch Carolina kann es sich nicht leisten, zu früh zu eindimensional zu werden.

Pässe zu Olsen werden auch mitentscheidend dafür sein, wie die Panthers mit dem Blitz klarkommen. Kein Team blitzt prozentual häufiger als Arizona (44,5 Prozent der gegnerischen Passspielzüge), allerdings hatte auch kein Quarterback gegen den Blitz mehr Touchdown-Pässe als Newton (19).

Arizona:Deone Bucannon. Die Cardinals hatten eine der besseren Run-Defenses in der Regular Season, das aber primär per Scheme - und nicht, weil die Linebacker dominieren. Safety/Linebacker Bucannon war Arizonas Leading-Tackler (112 Tackles), er wird es am Sonntag häufiger mit Cam Newton zu tun bekommen. Doch Explosivität sowie Athletik und nicht Größe und Physis machen das LB-Corps aus, während die Panthers und ihre physische O-Line viel mit Power-Blocking-Schemes arbeiten. Wenn Carolina Bucannon und Linebacker-Kollege Kevin Minter gezielt mit O-Linern blocken kann, wird es schwer, das Running Game zu stoppen. Arizona könnte hier gar in einer Art 5-2-Front agieren, indem sich die drei Tackles und die beiden Outside Linebacker direkt an der Line aufstellen.

Davon abgesehen kommt man hier nicht an Carson Palmer vorbei. Es war, als hätte jemand den Palmer der Regular Season ausgetauscht: Zahlreiche schlechte Würfe und mitunter desolate Entscheidungen, welche den Cardinals ohne weiteres ein schnelles Playoff-Aus hätten bescheren können, wurden nur dank eines überragenden Larry Fitzgerald kein entscheidender Faktor. In Carolina braucht Arizona seinen Quarterback in absoluter Gala-Form.

Darauf kommt es an: Kann Carolinas (Interior) Defensive Line ihre Gala aus der ersten Hälfte gegen die Seahawks wiederholen? Kawann Short und Star Lotulelei dominierten Seattle, erstickten viele Runs frühzeitig und waren hauptverantwortlich, als Russell Wilson den frühen Pick Six warf. Arizona agiert häufig ohne zusätzlichen Running Back in Pass Protection, das Man-Blocking-Scheme verlangt viel von der Offensive Line. Immerhin: Palmer war in dieser Saison unter Druck der ligaweit genaueste Passer.

Gleichzeitig aber muss Carolina genau abwägen, wie es in der Secondary verteidigt. Die Panthers müssen mit vier Spielern ausreichend Druck machen, andernfalls könnte es dahinter mehr als wacklig werden. Das Receiving-Corps der Cardinals ist das vielleicht tiefste der Liga und auch wenn sich Cornerback Josh Norman und Receiver Michael Floyd mutmaßlich ein spannendes Duell liefern werden: Auf Fitzgerald sowie auf John Brown haben die Panthers keine direkten Antworten. In den gut zusammen funktionierenden Routes liegt der Schlüssel zum Sieg für Arizona.

Prognose: Es wird ein echter Schwergewichtskampf zwischen den beiden besten NFC-Teams der Regular Season, Kleinigkeiten werden den Ausschlag geben. Carolinas extrem starke Front Seven bereitet auch Arizona allerhand Probleme, doch die Cardinals sind der Zone-Coverage der Panthers mit ihren Receivern zu überlegen. Voraussetzung dafür: Palmer erreicht wieder seine Regular-Season-Form. Weil aber Carolinas kreatives Running Game schwer zu stoppen ist, gibt es einen Shootout - den Arizona für sich entscheidet. 34:30 Cardinals.

Das SPOX-NFL-Tippspiel, Conference Championships:

Florian RegelmannStefan PetriAdrian FrankeMarcus BlumbergBastian
Strobl

Patriots @Broncos

30:2027:1724:1327:2123:20

Cardinals @Panthers

27:2428:3134:3027:3028:31
Divisional2-24-04-0

2-2

4-0
Insgesamt167-97162-102

167-97

152-112

157-107

Der Schedule: Die Conference Finals in der Übersicht