These: Die X-Faktoren am Sonntag sind...
Marcus Blumberg (SPOX): Die offensichtlichen Matchups auf dem Feld sind allen ohnehin bekannt, weshalb es müßig ist, diese nochmal aufzugreifen. Schauen wir also auf das Duell neben dem Platz. Riverboat Ron Rivera gegen Gary Kubiak! Coaching ist essenziell wichtig im Football und die Richtung, die ein Coach vorgibt, prägt den Verlauf eines Spiels mehr als alles andere. Nehmen wir die Championship Games: Rivera ließ seine Truppe machen, spielte aggressiv wie eh und je und das Resultat hat man gesehen - ein Fourty-Burger gegen das zweitbeste Team der Conference! Die Broncos wiederum spielten gegen die Patriots über weite Strecken mit der offensichtlichen Marschroute, nicht zu verlieren. Vorsicht war geboten, was letztlich auch aufging. Aber lag das nur am eigenen Können? Nun treffen beide Extreme aufeinander und wir bekommen die Antwort auf die Frage, welche Taktik erfolgreicher ist: nicht verlieren zu wollen oder eher auf Sieg zu spielen. Oder überrascht uns Kubiak alle und spielt plötzlich doch frei von der Leber weg auf Sieg?
Stefan Petri (SPOX): Mein Tipp: Er wird es müssen, Blumi. Ich schätze Kubiak recht konservativ ein, der es zu Beginn sehr über den Run versuchen wird. Aber wenn die Panthers erst einmal in Führung sind und die Box gegen Anderson zustellen - und warum sollten sie nicht? - wird Manning werfen müssen. Die Frage ist: in welche Richtung? Josh Norman wird er nicht allzu oft testen. Sanders gegen Safety-Hilfe oder durch die Mitte gegen Kuechly und Co. wird auch hart, bei Owen Daniels sieht es ähnlich aus. Deshalb glaube ich, dass wir eine Reihe von Isolationen der Broncos sehen werden, und zwar von Jordan Norwood oder Andre Caldwell. An der rechten Seitenlinie gegen den schwächsten Panthers-Corner, tief und mit vollem Risiko. Bringt Manning zwei oder drei dieser Pässe über rechts an, ist etwas drin. Was bringen kurze Raumgewinne durch die Mitte, wenn man danach von Luke Kuechly zerlegt wird? Ich erwarte spätestens ab Halbzeit zwei den "Big-Play-or-Punt"-Ansatz. X-Faktor bei den Panthers sind für mich die Special Teams. Die standen gegen Kick und Punt Returns in der Saison unterdurchschnittlich da. Wenn man hier keine Big Plays zulässt, ist alles im grünen Bereich.
Offenses, Defenses uvm. erklärt - die NFL-Grundlagen!
Adrian Franke (SPOX): Ted Ginn und Emmanuel Sanders. Schauen wir zuerst auf Carolina: Klar, Cam Newton und Luke Kuechly sind die offensiven, beziehungsweise defensiven Superstars. Greg Olsen oder Kawann Short könnte man im zweiten Atemzug nennen. Zum X-Faktor wird aber Ginn: Die Panthers brauchen den schnellen Receiver, um Denver dazu zu bringen, das komplette Feld zu verteidigen. Nach wie vor ist Ginn die Big-Play-Waffe im Passspiel (16,8 Yards pro Catch), seine Präsenz gegen Denvers herausragende Secondary wird enorm wichtig. Nur so kann Carolina verhindern, dass die Broncos ihre dominante Front auch noch quantitativ verstärken. Umgekehrt kann Sanders der Schlüssel für Denvers Offense sein: Abgesehen von Josh Norman ist Carolinas Secondary zu knacken. Sanders im Slot (zugegeben, gegen ein herausragendes Linebacker-Cover-Duo) kann die Lösung sein, um schnelle Pässe über die Mitte hinzubekommen. Das würde Manning, die O-Line und das eigene Running Game enorm entlasten. Es könnte einer der wenigen offensiven Trümpfe für die Broncos sein.
Thomas Psaier (Sideline Reporter): X-Faktor ist der Spielstand. In der Tat erwarte ich nicht allzu viele Punkte in diesem Spiel, in dem die beiden besten Defenses des Jahres aufeinandertreffen. Wenige Punkte bedeuten oft einen knappen Spielstand. Und diesen wird Denver brauchen. Ich halte die Broncos-Offense nicht dafür gebaut um einen eventuellen schnellen 0:10-Rückstand wettzumachen. In diesem Fall wird der Trainerstab schnell versucht sein, mehr Pass und mehr Risiko zu gehen - und gegen die sehr auf Spekulation ausgerichtete Panthers-Defense wird das in einem Desaster enden. Sprich: Die erste Halbzeit wird für Denver wichtig. Bloß nicht überrollen lassen wie zuletzt die Seahawks und Cardinals. Den Spielstand eng behalten, um den eigenen, mutmaßlich lauflastigen Gameplan wie geplant durchzuziehen. Und dann hoffen, dass irgendwo das eine oder andere Big-Play zugunsten der Broncos ausfällt. Gehen die Panthers schnell mit 10:0 oder 14:0 in Führung, ist das Ding gelaufen.