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"Manning macht weiter, wenn... "

Ist der Super Bowl das letzte Spiel seiner Karriere? Broncos-Quarterback Peyton Manning
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These: Bei einer Niederlage macht Manning weiter

Stefan Petri (SPOX): Mein Tipp: Er weiß es selbst noch nicht so genau. Es "könnte" sein letztes Rodeo sein, hatte er zu Bill Belichick gesagt. Ich glaube, dass die Entscheidung noch nicht gefallen ist. Wie er es in den letzten Jahren auch schon gemacht hat, wird Manning erst einmal eine Pause einlegen, in Ruhe regenerieren und dann seinen jährlichen Medizincheck absolvieren. Deshalb wird es so oder so keine Antwort am Sonntag oder Montag geben. Aber alles deutet darauf hin, dass es bei den Broncos nicht weitergehen wird - und deshalb tippe ich auf Abschied, egal wie das Spiel ausgeht. Wenn Denver gewinnt, wird er es sich im März oder April dreimal überlegen, ob er für eine Saison nochmal woanders anheuert. Sollte Carolina triumphieren, schmerzt das natürlich - aber jünger werden die Knochen und besser die Chancen auch nicht mehr. So oder so hat er mit seinem vierten Super Bowl nach dieser Saison ein kleines Märchen geschrieben.

Marcus Blumberg (SPOX): Aber, Stefan: Wenn die Broncos verlieren, stünde Peyton in Super Bowls bei einer mageren 1-3-Bilanz, was sicher unschön aussieht. Die Frage ist dann: Kann er so abtreten? Der Rücktritt soll Medienberichten zufolge schon beschlossen sein, doch bei einer Niederlage kann ich mir schon vorstellen, dass er noch nicht genug hätte. Die Broncos aber sicherlich schon, zumal sie Cap Space für Leute wie Von Miller und Aqib Talib benötigen - beide sind nach der Saison Free Agents. Und Brock Osweiler zeigte sich durchaus fähig, Kubiaks System umzusetzen. Also müsste ein neues Team her und was würde da besser passen als die aus der Taufe gehobenen Los Angeles Rams? Die brauchen in erster Linie eine Galionsfigur. Und die Situation wäre ähnlich: Starke Defense, kaum Offense. Aber abgesehen davon sollte Manning, egal wie es ausgeht, seinen Hut nehmen. Er hat kaum noch Kraft im Arm und tut sich keinen Gefallen damit, sich weiter den Strapazen einer Footballsaison auszusetzen. Zumal Geld bei ihm ohnehin keine Rolle spielt.

Adrian Franke (SPOX): Ein klares ja! Verliert Denver, macht der Sheriff weiter. Zunächst einmal: Sollte er das? Vermutlich nicht. Die erste Saisonhälfte war für viele Manning-Fans ein Schock, noch nie hatte man gesehen, dass dem garantierten zukünftigen Hall of Famer derartige Fehler unterlaufen. Es war auch ein Offenbarungseid hinsichtlich der Einschränkungen, die Mannings Körper inzwischen mit sich bringt. Aber jetzt, nach dieser verrückten Achterbahnfahrt einer Saison, mit einer Niederlage abzutreten? Das glaube ich nicht. Unisono hört man, dass Manning körperlich (nach längerer Zwangspause) so gut drauf ist wie seit Monaten nicht - und das macht sich auf dem Platz bemerkbar, wo er inzwischen entschieden sicherer wirkt. Deshalb glaube ich, dass er sich selbst noch ein Jahr gibt. Die spannende Frage ist: Kann sich Denver mit ihm auf eine Umstrukturierung seines Vertrages einigen? 19 Millionen Dollar würde Manning 2016 verdienen (Cap Hit: 21,5 Mio.). Das werden ihm die Broncos, mit Brock Osweiler in den Startlöchern, nicht zahlen. Vielleicht heißt es dann tatsächlich: Los Angeles calling!

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Thomas Psaier (Sideline Reporter): Nein, Adrian. Auf keinen Fall. Peyton Manning wird die Zeichen der Zeit erkennen und abtreten, nachdem es in den letzten eineinhalb Jahren rapide bergab gegangen ist. Er hat sich im letzten Monat noch einmal anständig verabschiedet und die grotesken Vorstellungen der ersten Saisonhälfte halbwegs vergessen lassen, weswegen er auch mit einer Super-Bowl-Pleite ohne Schande abtreten kann. Dieses Spiel wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Mannings letzte Chance auf einen Titel sein. Eine so gute Defense wird er nächstes Jahr nicht mehr bekommen. Auch die Denver Broncos werden mäßig begeistert sein, einen extrem teuren, mittelmäßigen Quarterback durchzuschleppen - und ob sich Manning noch einmal den Wechsel in eine andere Franchise antun wird? Ich bin da sehr skeptisch.