NFL

Höchste Zeit zu glänzen

Jadeveon Clowney stand in bislang zwei NFL-Spielzeiten nur elf Mal in der Startformation
© getty
Cookie-Einstellungen

Kony Ealy, DE, Carolina Panthers: Ealy bot im Super Bowl seine große Show: Drei Sacks, eine Interception, ein Forced Fumble - an dem Defensive End lag es definitiv nicht, dass die Panthers am Ende mit leeren Händen dastanden. Und es soll nicht dabei bleiben.

Die Draft-Grades für alle 32 Teams: Bär schlägt Falke!

Abgesehen von dem Talent, das Ealy mitbringt, sollten auch die Gelegenheiten nach oben gehen. Jared Allen hat seine Karriere beendet, Charles Johnson kam zwar zum Schnäppchenpreis zurück nach Carolina, spielt aber längst nicht mehr auf dem Level, auf dem er vor ein bis zwei Jahren noch war.

Ealy wird also starten, und das in einem Scheme, das großen Fokus auf die Front Seven richtet - und in dem sich Ealy auf jede Menge Druck auf die O-Line durch die eigenen Defensive Tackle verlassen kann. Dazu kommt die Aufmerksamkeit, die Luke Kuechly über die Mitte von der Defense verlangt. Und im Schatten von all dem könnte Ealy seinerseits zu einem dominanten Verteidiger reifen.

Austin Seferian-Jenkins, TE, Tampa Bay Buccaneers: Man wird den Eindruck nicht los: Es ist ein richtungsweisendes Jahr für Austin Seferian-Jenkins. Der vom Offensive Coordinator zum Head Coach beförderte Dirk Koetter stellte Mitte Mai klar, dass sich ASJ seinen Startplatz erst einmal verdienen muss - Backup-TE Cameron Brate habe eine "sehr gute Beziehung" zu Quarterback Jameis Winston.

Seferian-Jenkins wartet noch auf seine erste Saison mit über 350 Receiving-Yards und steht nach zwei Spielzeiten in Tampa Bay bei insgesamt sechs Touchdowns. Gleichzeitig aber hatte er in beiden Spielzeiten Verletzungsprobleme - der 23-Jährige muss endlich fit werden. Koetter ist ein Coach, der viel auf den Tight End setzt und jahrelang gute TE-Stats produziert hat. Seferian-Jenkins muss endlich zeigen, dass er seinem hohen Draft-Status und den College-Vorschusslorbeeren gerecht werden kann. Die Uhr tickt.

Jay Ajayi, RB, Miami Dolphins: Es war eine bestenfalls wechselhafte Rookie-Saison für Ajayi. Die erste Saisonhälfte verpasste er verletzt, anschließend gelangen ihm 3,8 Yards pro Run in der Backup-Rolle hinter Lamar Miller. Nachdem die Dolphins infolge des Miller-Abgangs trotz mehrerer Versuche (C.J. Anderson, Chris Johnson) aus der Free Agency ohne Starting-RB heraus gingen, ist Ajayi der Starter. Und der neue Head Coach Adam Gase ist bereits begeistert.

"Er ist einer dieser Jungs: Er ist jeden Tag hier und macht alles richtig. Man merkt, dass er sich verbessern will. Er redet nicht viel und arbeitet stattdessen einfach. Der Rest der Gruppe versucht, mit ihm mitzuhalten. Aber er hat sich schon abgesetzt", schwärmte Gase bei 560 WQAM und auch die Offensive Linemen sind bereits hellauf begeistert. Ajayi selbst hat ein klares Ziel: "Ich will der Starter sein. Ich will etwas beitragen."

Wenn er dabei an seine College-Leistungen anknüpfen kann, könnten die Dolphins ihren neuen Starter längst in den eigenen Reihen haben. Eine dunkle Wolke schwebt allerdings noch darüber: Miami soll eines der Teams sein, das nach wie vor Interesse an Arian Foster hat.

Duke Johnson, RB, Cleveland Browns: Ähnlich wie Ajayi sollten auch bei Johnson die Snaps signifikant ansteigen: In der Vorsaison absolvierte er nur rund die Hälfte (562 von 1.195) der Browns-RB-Snaps, unter dem neuen Regime inklusive Head Coach Hue Jackson dürfte sich das merklich ändern.

NFL-Legenden-Serie: "Der größte Sportler der Welt"

Jackson erklärte bereits öffentlich, dass er den 22-Jährigen als 3-Down-Back sieht und der Grund ist - neben seinen Running-Fähigkeiten - offensichtlich: Johnson ist ein Pass-Catcher. 61 (!) Receptions für 534 Yards gelangen ihm 2015, unter Jackson gingen bei den Cincinnati Bengals in den vergangenen beiden Jahren 20 Prozent der Pässe an Running Backs.

Diese Checkdowns dürften auch angesichts der unsicheren Quarterback-Situation in Cleveland oftmals erste Wahl sein. Ganz davon zu schweigen, dass die Browns ihr Receiving-Corps nahezu komplett mit Rookies aufstellen werden.

Shane Ray, OLB, Denver Broncos: Dass Denvers Defense von ihrer enormen Aggressivität und dem damit verbundenen unerbittlichen Pass-Rush lebt, ist spätestens seit den Playoffs jedem klar. Von Miller steht ein Mega-Zahltag bevor, gemeinsam mit DeMarcus Ware formte er ein brandgefährliches Duo. Doch wird Ware nicht jünger, Rückenprobleme verhindern aktuell jegliches Training mit dem Team. Das bringt Ray aufs Radar.

Der Pass-Rusher ist über sein erstes Jahr deutlich gereift, auf aber auch abseits des Platzes und wie er selbst laut 9News ankündigte: "Auf diesem Level sind viele Jungs einfach so clever und technisch stark. Reine Athletik bringt dich nur bis zu einem gewissen Punkt. Das musste ich lernen." Ray hat an seiner Technik gearbeitet, seine Workouts und seine Ernährung umgestellt. Gut vorstellbar, dass er Ware im Laufe der kommenden Saison zunehmend ablöst und der Routinier eher als Situational-Pass-Rusher ran darf.

Coby Fleener, TE, New Orleans Saints: 74 Receptions, 825 Yards, sechs Touchdowns: Die Vorjahres-Stats von Benjamin Watson in New Orleans waren persönliche Bestwerte in seiner nunmehr immerhin zwölfjährigen NFL-Karriere. Der Grund liegt auf der Hand, denn trotz des Abgangs von Jimmy Graham spielte die Tight-End-Position weiterhin eine wichtige Rolle im Scheme der Saints.

Jetzt ist Watson weg (wechselte nach Baltimore) und Pass-Catching-TE Fleener kommt, nach 54 Receptions für 491 Yards in Indianapolis 2015, in den Genuss, Drew Brees' Lieblingsposition auszufüllen. "Jimmy ist ein herausragender Spieler und ich wäre glücklich, wenn ich so zu dieser Offense beitragen könnte, wie er", betonte Fleener mit Blick auf seinen prominenten Vor-Vorgänger. Die Saints jedenfalls bauen voll auf Fleener - anders ist der Fünfjahresvertrag über 36 Millionen Dollar kaum zu erklären.

Weitere Kandidaten:

  • Ladarius Green, TE, Pittsburgh Steelers
  • Frank Clark, DE/OLB, Seattle Seahawks
  • Ty Montgomery, WR, Green Bay Packers
  • Jeremy Langford, RB, Chicago Bears
  • Carlos Hyde, RB, San Francisco 49ers

Der 2016er Schedule im Überblick

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema