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Gedraftet - und jetzt?

Moritz Böhringer (l.) im Studio des NFL Networks. Rechts: Draft-Guru Mike Mayock
© NFL Network
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Was passiert, wenn es bei den Vikings nicht klappt?

Anfang September ist hierfür die heiße Phase: Am 1. September müssen die Teams ihre Kader auf 75 Spieler reduzieren. Am 5. September, also unmittelbar vor dem Start der Regular Season, erfolgt der finale Cut auf 53 Mann.

Böhringer ist ein Sonderfall, nicht umsonst hat er als erster direkt aus Europa gedraftete Spieler Geschichte geschrieben: Die Konkurrenz in Deutschland war nicht ansatzweise mit der zu vergleichen, die ihn in der NFL erwartet. Seine physischen Voraussetzungen sind mehr als beeindruckend, doch ist es schwer vorhersehbar, wie er sich gegen dieses Level schlägt. In jedem Fall wird er viel zu lernen haben.

Böhringer und Anthony Dable stellen sich vor: "Alles außer Fisch!"

Sollten sich die Vikings vor diesem Hintergrund im Laufe der kommenden Monate von Böhringer trennen, durchläuft er das Waiver Wire. Hier hat dann reihum jedes Team die Chance, ihn zu verpflichten. Greift kein Team zu, kann Böhringer theoretisch überall unterschreiben.

Doch ist das in dem Fall nicht die einzige Möglichkeit: Minnesota könnte sich auch entscheiden, den Receiver in das eigene, zehn Mann starke Practice Squad zu stecken. Somit würde er weiter bei den Vikings trainieren, könnte etwa im Scout-Team der eigenen Defense dabei helfen, sich auf einen bestimmten Gegner vorzubereiten, und wäre ein erster Kandidat für den Sprung in den festen Kader, etwa im Falle einer Verletzung. Als Practice-Squad-Spieler hätte er mit den Regular-Season-Spielen aber zunächst einmal nichts zu tun, zudem würde er pro Woche bezahlt und würde deutlich weniger verdienen.

Sollte Böhringer aber tatsächlich im Practice Squad der Vikings landen, hat Minnesota nicht mehr das exklusive Recht auf den Deutschen. Ein solcher Spieler ist, auch wenn er vom Team bezahlt wird, im Prinzip gleichzeitig ein Free Agent. Will heißen: Jedes Team könnte Böhringer dann aus Minnesotas Practice Squad abwerben und in den eigenen festen 53-Mann-Kader stecken.