New York Jets - Offensive Tackle
Die 2015er Verpflichtung von Guard James Carpenter hat sich voll ausgezahlt, doch die O-Line von Gang Green steht 2016 einmal mehr vor Problemen. Der langjährige Jets-Tackle D'Brickashaw Ferguson hat seine Karriere beendet, Right Tackle Breno Giacomini hatte 2015 enorme Schwierigkeiten: Giacomini ließ in der Vorsaison 54 Pressures zu.
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Ryan Clady kam aus Denver, ist bestenfalls aber eine Kurzzeitlösung und hatte in den vergangenen Jahren große Verletzungsprobleme. Im Draft holten die Jets erst in der fünften Runde einen Tackle, dabei gilt es nicht zu vergessen: New York hat nach wie vor keinen Quarterback und im "Idealfall" die Wahl zwischen Ryan Fitzpatrick und Geno Smith - beide sind nicht gerade als Meister gegen Pressure bekannt.
Washington Redskins - Running Back
Top-Optionen: Matt Jones, Chris Thompson
"Man sieht einen deutlich reiferen Spieler. Seine Protection, seine Beständigkeit - ich bin sehr ermutigt", schwärmte Washingtons Offensive Coordinator Sean McVay mit Blick auf Matt Jones und Head Coach Jay Gruden fügte hinzu: "Wir sind natürlich sehr froh über seinen Fortschritt. Wir haben ein gutes Gefühl mit Blick darauf, wo er als Spieler ist und wie er das Spiel versteht. Er fühlt sich in dem System wohl und ist für einen jungen Spieler extrem clever und selbstbewusst."
Vergleichbare Aussagen über Jones hört man seit Wochen aus der Hauptstadt - doch den Beweis auf dem Platz ist Jones noch schuldig. In der vergangenen Saison gelangen ihm unterirdische 3,4 Yards pro Run, lediglich 21 Tackles konnte er durchbrechen. Dazu kamen vier Fumbles bei 490 Carries.
Allerdings haben die Redskins seit dem Abgang von Alfred Morris zu Division-Rivale Dallas keine großen Alternativen. Thompson ist ein Pass-Catching-Back, der als 3-Down-Starter nicht in Frage kommt und mehrere Rookies streiten sich um den dritten RB-Platz. So gut Washingtons Receiving-Corps auch besetzt ist: Vom Running Game sollte Kirk Cousins in seinem Vertragsjahr nicht allzu viel verlangen.
New York Giants - Offensive Tackle
Top-Optionen: Ereck Flowers, Marshall Newhouse
Die Giants haben noch nie einen kompletten Draft verbracht, ohne wenigstens einen Lineman zu ziehen - bis zum vergangenen Draft. Das Ende dieser Serie ist, insbesondere hinsichtlich der Offensive Line, umso verwunderlicher, wenn man sieht, wie groß die Probleme von Flowers, der ins kalte Wasser geworfen wurde, und Newhouse im Vorjahr waren.
Der verletzungsanfällige Will Beatty wurde abgegeben, so dass die Giants offensichtlich auf ein Breakout-Jahr des talentierten Flowers hoffen und darauf bauen, dass Newhouse als Starter standhalten kann. Immerhin: Die Interior Line ist deutlich besser aufgestellt als die Enden.
Los Angeles Rams - Secondary
Top-Optionen: Trumaine Johnson, Cody Davis, TJ McDonald, EJ Gaines
Die Rams mussten sich entscheiden: Trumaine Johnson erhielt den Franchise Tag, dafür wurde sein stets riskant und aggressiv spielender Cornerback-Kollege Janoris Jenkins ziehen gelassen. Doch der Aderlass in der eigenen Secondary war damit nicht beendet: Auch Safety Rodney McLeod, gelegentlich noch unterbewertet, verließ die Rams.
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Somit muss Los Angeles einen Play-Making-Cornerback genau wie einen Free Safety mit jeder Menge Reichweite und Spielintelligenz finden, und das zumindest 2016 wohl in den eigenen Reihen: Lamarcus Joyner, EJ Gaines und Cody Davis dürfen sich beweisen - vielmehr, müssen sich beweisen: Das aggressive Scheme von Defensive Coordinator Gregg Williams setzt auf Druck und Blitze. Das verlangt viel von den Cornerbacks und insbesondere dem Free Safety in der Mitte des Feldes.
Seattle Seahawks - Offensive Line
Top-Optionen: Garry Gilliam, Mark Glowinski, Justin Britt, Germain Ifedi, J'Marcus Webb
J.R. Sweezy und vor allem Left Tackle Russell Okung verließen Seattle via Free Agency und so würde die Offensive Line Stand jetzt mutmaßlich wie folgt aussehen: Garry Gilliam, Mark Glowinski, Justin Britt, Germain Ifedi, J'Marcus Webb. Right Tackle Britt wird offenbar, das hat die bisherige Offseason durchblicken lassen, zum Center umgeschult, Coach Pete Carroll bestätigte: "Justin kennt uns am besten und kann die Infos am ehesten weitergeben. Wir werden schauen, wie es auf Center klappt."
Es ist, das kann man Seattle zugute halten, immerhin eine flexible Line - die meisten Spieler können mehrere Positionen bekleiden - es könnte durchaus sein, dass die Seahawks mit einer O-Line in die neue Saison gehen, die im Vergleich zum Vorjahr auf jeder Position umgestellt wurde. Schon vor der 2015er Saison ließen die Hawks Center Max Unger und Guard James Carpenter ziehen.
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Seattle war insgesamt auf dem O-Line-Markt extrem ruhig, was darauf hindeutet, dass O-Line-Coach Tom Cable wie schon während der vergangenen Saison mit wenig Qualität eine solide Line zusammenstellen soll: Die Hawks stecken aktuell acht Prozent ihres Cap Spaces in die Offensive Line, der niedrigste Wert in der NFL.
Neben Cable setzt Seattle zweifellos auch auf die Beweglichkeit von Russell Wilson. Doch in einer Division mit den Rams und ihrer herausragenden Defensive Line sowie dem verbesserten Pass-Rush der 49ers (DeForest Buckner) und der Cardinals (Chandler Jones, Robert Nkemdiche) werden die Seahawks früher oder später wieder mehr Ressourcen in die eigene Protection investieren müssen. Das gilt umso mehr, wenn die Offense tatsächlich auf einen Pass-intensiveren Ansatz umgestellt wird.