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Eagles zerlegen Steelers - Wilson verletzt!

Von SPOX
Die Philadelphia Eagles zerlegten die Steelers nach allen Regeln der Kunst
© getty
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Miami Dolphins (1-2) - Cleveland Browns (0-3) 30:24 OT (7:0, 3:13, 7:0, 7:11, 6:0) BOXSCORE

Die Browns ohne Receiver Coley Coleman und mit ihrem bereits dritten Starting-Quarterback für diese Saison - Rookie Cody Kessler - galten gemeinhin als willkommener Aufbaugegner für die Dolphins. Doch bereits der erste Drive zeigte, dass diese Einschätzung weit gefehlt war: Nur wenige Sekunden waren gespielt, als Ryan Tannehill (25/39, 319 YDS, 3 TD, 2 INT) seine erste Interception warf. Es sollte ein wildes Spiel folgen.

Die Defense eroberte den Ball schnell zurück und ein spektakulärer 26-Yard-TD-Pass auf DeVante Parker rückte die Dinge in South Beach wieder zurecht. Doch die Browns waren nicht nach Miami gekommen, um sich in ihr Schicksal zu ergeben: Coach Hue Jackson ließ seiner Kreativität freien Lauf und setzte etwa den vom Quarterback zum Receiver umgeschulten Terrelle Pryor als Gadget-QB ein, so dass Pryor am Ende die kuriose Statistik von 144 Receiving-Yards, 21 Rushing-Yards und 35 Passing-Yards aufweisen konnte.

Die Defense indes trug einen furchtbaren Wurf von Tannehill zum Pick Six zurück - und plötzlich führten die Browns. Miami arbeitete sich in die Partie zurück, Tannehill fand Landry und Williams zu Touchdowns. Doch Kessler (21/33, 244 YDS) und Pryor hielten Cleveland gegen eine extrem enttäuschende Dolphins-Defense im Spiel, Pryor lief einen direkten Snap in der Red Zone in die Endzone und die 2-Point-Conversion klappte.

Miamis Offense hatte jetzt wieder Sand im Getriebe, Cleveland glich per Field Goal aus, und alles deutete auf die Overtime hin. Dann aber passierte es: Die Browns erwischten Tannehill Sekunden vor dem Ende tief in der eigenen Hälfte und der ließ den Ball fallen! Turnover Browns-Football! Doch es sollte einfach nicht sein - Parkey vergab seinen dritten (!) Field-Goal-Versuch am heutigen Nachmittag! So ging es schließlich doch in die Overtime, wo die Dolphins letztlich noch einen vernünftigen Drive inklusive TD-Run von Jay Ajayi zustande brachten und so mit mindestens zwei blauen Augen davonkamen.

New York Giants (2-1) - Washington Redskins (1-2) 27:29 (14:6, 7:10, 3:7, 3:6) BOXSCORE

Die NFC East kann einfach nicht ohne Drama - jüngstes Beispiel: Eli Manning! In einem genauso spannenden wie von Fehlern geprägten Duell warf Manning (25/38, 350 YDS, TD, 2 INT) den Sieg ganz spät im Spiel nicht nur ein Mal weg, sondern gleich doppelt - darunter mit einer Interception in der Redskins-Endzone, auf die Odell Beckham extrem emotional an der Seitenlinie reagierte.

Doch der Reihe nach: Die Giants legten auch ohne den verletzten Rashad Jennings beeindruckend los. Shane Vereen und der erneut starke Sterling Shepard brachten New York schnell in Führung, Orleans Darkwa legte nach. Die Redskins, bei denen Josh Norman Beckham fast durchgehend über den Platz verfolgte, hatten zudem früh Ausfälle in der eigenen Secondary zu beklagen - Breeland und Hall mussten verletzt raus, Hall hat sich ersten Prognosen zufolge einen Kreuzbandriss zugezogen.

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In diesem Zustand lag Washington mit 9:21 zurück und wenige setzten zu dem Zeitpunkt wohl noch Geld auf die Redskins. Doch zum Unglück der Giants lieferte Washingtons Offense anschließend ihren eindeutig besten Auftritt in dieser noch jungen Saison ab. Matt Jones (17 ATT, 65 YDS) überzeugte, vor allem aber packte Kirk Cousins (21/35, 296 YDS, 2 TD) endlich den Deep Ball aus: Ein 44-Yard-TD-Pass auf DeSean Jackson war die Folge, Jamison Crowder trug zudem einen Screen Pass 55 Yards in die Endzone.

Coach Jay Gruden offenbarte darüber hinaus auch endlich mehr Mut im Play-Calling und wurde für einen Fake Punt belohnt. Und dennoch schien es, als würden die Giants das Spiel spät wieder an sich reißen. Beckham (7 REC, 121 YDS) hatte pünktlich zur Crunchtime seine eindeutig beste Phase und ließ Norman mehrfach ganz alt aussehen. Doch durch Mannings Endzone-Interception verpasste es New York, den Deckel drauf zu machen und so gewann Washington das Spiel per Field Goal.

Tennessee Titans (1-2) - Oakland Raiders (2-1) 10:17 (3:7, 0:10, 7:0, 0:0) BOXSCORE

Arbeitssieg - so kann man den Auswärtserfolg der Raiders wohl am ehesten zusammenfassen. Der positivste Aspekt für Oakland dabei: Die Defense sah nach enorm schwachen Auftritten in den ersten beiden Wochen mit jeweils über 500 zugelassenen Yards deutlich verbessert aus und schnappte sich zwei Interceptions von Marcus Mariota (17/33, 214 YDS, 2 INT), der kurzfristig ohne Tight End Delanie Walker auskommen musste.

Insgesamt drei Titans-Turnover standen unter dem Strich, dazu kam ein Raiders-Sack. Gleichzeitig funktionierte zunächst allerdings immerhin Tennessees Running Game, DeMarco Murray (16 ATT, 114 YDS, TD) sorgte für den ersten Titans-Rushing-TD in dieser Saison. Doch Derek Carr (21/35, 249 YDS, TD, INT) und Oaklands Passing-Offense waren gerade gut genug, um einen Zittersieg mitzunehmen.

Denn am Ende wurde es nochmals richtig eng: Mariota fand Andre Johnson in der Schlussminute zum Ausgleich in der Endzone, doch entschieden die Refs auf Offensive Pass Interference. Zwei Plays später hätten die Titans den Call gerne umgekehrt - doch ein deutlich sichtbarer Kontakt von Cornerback TJ Carrie gegen Harry Douglas wurde nicht geahndet und so blieb es beim knappen Raiders-Sieg.

Seattle Seahawks (2-1) - San Francisco 49ers (1-2) 37:18 (14:0, 10:3, 6:0, 7:15) BOXSCORE

Alle - nach zwei Wochen durchaus berechtigten - Fragen rund um die Seahawks-Offense haben sich zumindest für einige Tage erledigt. Denn die Hawks gaben gegen San Francisco genau die Antwort, auf die sie in Seattle gehofft hatten: Die Seahawks dominierten von Anfang an im Running Game die Line of Scrimmage komplett, in Abwesenheit des verletzten Thomas Rawls spielte Christine Michael (20 ATT, 106 YDS, 2 TD) dabei groß auf und empfahl sich für weitere Aufgaben.

Darüber hinaus schien der lädierte Knöchel von Russell Wilson (15/23, 243 YDS, TD) tatsächlich wieder in besserem Zustand zu sein, Wilson, im Gegensatz zur Vorwoche, agierte so auch wieder Under Center. Zudem hielt Doug Baldwin (8 REC, 164 YDS, TD) Drives mit spektakulären, langen Catches mehrfach am Leben, während sich Jimmy Graham nicht nur mit einem Touchdown-Catch in der Red Zone zurückmeldete. Kurzum: Viele Dinge, die über die ersten beiden Wochen nicht geklappt haben, funktionierten gegen eine enttäuschende Niners-Defense deutlich besser.

Zumindest in der ersten Hälfte - denn im dritten Viertel war früh etwas Sand im Getriebe, Wilson steckte zudem einen harten Hit ein, bei dem sein Bein deutlich umgebogen wurde. Wilson kam kurzzeitig zurück, doch ging es schließlich nicht mehr und Trevone Boykin musste rein. Die genauere Untersuchung folgt. Schematisch, das hatte sich in der Preseason bereits angedeutet, musste Seattle nicht viel ändern, auch wenn die Offense mit Boykin (7/9, 65 YDS, TD, INT), der Baldwins absoluten Sahnetag ebenfalls zu nutzen wusste, insgesamt einfacher wurde.

Und die Niners? Für San Francisco war offensiv schlicht überhaupt kein Raum: Die Seahawks spielten viel Nickel-Defense, etwas, womit sie Chip Kelly zu Eagles-Zeiten schon Probleme bereitet hatten. Third Down (4/15) war generell ein riesiges Problem, auch wenn sich die O-Line im Laufe des Spiels halbwegs fing. Doch von der ersten Minute war schlicht mehr als ein Klassenunterschied erkennbar und angesichts der Vorstellung von Blaine Gabbert (14/25, 119 YDS, INT) werden Fragen nach Colin Kaepernick unter der Woche lauter werden.

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