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Defense wins Championships - oder?

Die Elite-Defenses sind nach den ersten vier Spielen die großen Trümpfe
© getty
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8. Oakland Raiders (3-1)
(Chargers, Chiefs, @Jaguars, @Buccaneers)

Haben sich die Raiders bei der Zusammenstellung ihrer Defense eventuell verkalkuliert? Über die ersten vier Wochen jedenfalls waren Big Plays gegen Oakland kein Problem (24 Pässe von mindestens 20 Yards zugelassen) und das erhoffte Pass-Rush-Monster sind die Raiders auch noch nicht. Aber: Der Trend geht langsam nach oben. Khalil Mack steht zwar erst bei einem Sack, sammelt aber viele Pressures und Cornerback Sean Smith scheint sich zu fangen. Gleichzeitig ist die Stärke dieses Teams ohne jede Frage die Offense: Derek Carr zeigt eine deutliche Verbesserung was die Bewegungen in der Pocket und das Gefühl für den Pass-Rush angeht, während er in Amari Cooper und Michael Crabtree das vielleicht beste Route-Running-Receiver-Duo der Liga hat. Jetzt muss Oakland dazu nur noch ein konstantes Running Game hinbekommen, Latavius Murray verlor zuletzt zunehmend Snaps. Man darf schon jetzt auf die Duelle mit Denver gespannt sein.

7. Philadelphia Eagles (3-0)
(@Lions, @Redskins, Vikings, @Cowboys)

Der größte Sprung im Vergleich zum Power Ranking vor dem Saisonstart gehört eindeutig den Eagles. Dass die Defense unter Jim Schwartz deutlich besser sein würde, war in gewisser Weise zu erwarten: Die Front dominiert, die Secondary ist zwar längst nicht auf dem Niveau der Elite-Defenses, leistet aber einen guten Komplementär-Beitrag zur D-Line. Die Eagles haben noch keinen Passing-Touchdown zugelassen und dabei drei Interceptions sowie zehn Sacks auf dem Konto. Doch die große Überraschung, und der Grund für den Sprung nach oben, ist die Offense: Der neue Head Coach Doug Pederson hat es nach dem spektakulären Bradford-Trade kurz vor dem Saisonstart geschafft, ein Scheme zusammenzustellen, in dem sich Carson Wentz bestens zurechtfindet. Kurze Pässe und Screens geben dem Rookie-Quarterback Sicherheit (und können, wie gegen Pittsburgh, auch mal zu völliger Dominanz führen), während Wentz selbst mit seinen Reads, seinen Umstellungen vor dem Snap und den Bewegungen in der Pocket komplett überrascht - der 23-Jährige wirkt extrem reif, und das obwohl vom Running Game bislang viel zu wenig kommt.

6. Atlanta Falcons (3-1)
(@Broncos, @Seahawks, Chargers, Packers)

Was für eine Woche für die Falcons-Offense! Nachdem es am Montagabend auswärts gegen die Saints sechs Scoring-Drives in Folge (fünf Touchdowns, ein Field Goal) gab, zerstörte Julio Jones die Panthers-Defense am Sonntag mit unfassbaren 300 Receiving-Yards. Diese Offense ist der Grund dafür, dass ich keinen ähnlichen Falcons-Zusammenbruch nach gutem Start wie in der vergangenen Saison sehe: Matt Ryan scheint sich in der Offense von Kyle Shanahan inzwischen deutlich wohler zu fühlen, dass Running Game funktioniert bemerkenswert gut und die Offensive Line ist deutlich besser als im Vorjahr. In der Folge ist das Play-Action-Spiel brandgefährlich, gleichzeitig verteilt Ryan den Ball im Passing Game deutlich besser, als in den vergangenen Jahren. Der große Unterschied zu den Teams, die dennoch vor Atlanta rangieren: Die Defense würde mir als Falcons-Fan nach wie vor Sorgen bereiten. Das gilt insbesondere für den Pass-Rush, und ohne Pass-Rush ist es in dieser Liga auf Dauer schlicht schwierig. Die nächsten beiden Spiele werden uns viel über die Falcons sagen.

Das Week-4-Roundup: Julio sensationell - Patriots historisch schlecht

5. New England Patriots (3-1)
(@Browns, Bengals, @Steelers, @Bills)

Jeder in New England hätte einen 3-1-Start ohne Tom Brady Anfang September wohl sofort unterschrieben, und auch wenn der Shutout ausgerechnet gegen Rex Ryan schmerzt: Es ist ein absolut beeindruckender Saisonstart, den Bill Belichicks Team da hingelegt hat. Abgesehen vom Bills-Spiel ließ die Front Seven immer wieder ihre Dominanz aufblitzen und nur wenige Teams lassen im Passing Game weniger Big Plays zu als New England. Offensiv zeigten die Patriots, dass sie in der Lage dazu sind, Spiele mit dem Running Game zu bestimmen. Und all das ohne Tom Brady und weitestgehend ohne Rob Gronkowksi: Mit Bradys Rückkehr und einem zunehmend fitteren Gronk dürften wir mehr 2-Tight-End-Sets sehen, Bennett jedenfalls hat voll eingeschlagen. Daraus können die Pats ihr schnelles Passing Game genau wie ihr Running Game aufziehen, beide Tight Ends sind auch gute Blocker. Und das zu verteidigen dürfte für die meisten Defenses schwierig werden.

4. Minnesota Vikings (4-0)
(Texans, @Eagles, @Bears, Lions)

Wenn man sich für den Rest der Saison nur noch eine Unit eines Teams anschauen dürfte - die Vikings-Defense wäre mit Sicherheit nicht die schlechteste Wahl. Linval Joseph ist ein Monster in der Mitte der Defensive Line, wo ansonsten unter anderem Everson Griffen und Danielle Hunter Jagd auf Quarterbacks machen. Dahinter räumen Anthony Barr und Eric Kendricks auf, während Quarterbacks gegen Xavier Rhodes in dieser Saison drei von zehn Pässen für 23 Yards (0 TD, INT) an den Mitspieler bringen und Smith gemeinsam mit Sendejo eines der besten Safety-Duos der Liga bildet. Minnesota hat über das erste Saisonviertel bewiesen, dass die Defense dieses Team tragen kann - und doch reicht es nur zum vierten Rang? Es ist nach wie vor eine offene Frage, wie weit die Vikes mit ihrer eigenen Offense kommen können. Die O-Line ist im Run-Blocking noch immer ein Desaster, auch wenn die Outside Runs gegen die Giants besser aussahen. Sam Bradford spielt mitunter beeindruckend, taucht teilweise aber auch ab. Klar ist trotz alledem: Halten die Offense und die Defense ihr aktuelles Niveau, kann es für die Vikings sehr weit gehen.

3. Seattle Seahawks (3-1)
(Falcons, @Cardinals, @Saints, Bills)

Bei all dem - völlig berechtigten - Lob für die Defenses in Minnesota und Denver gerät es fast ein wenig in Vergessenheit, wie herausragend die Seahawks-Defense in diese Saison gestartet ist. Es ist bislang nahezu unmöglich, gegen Seattle ein Running Game aufzuziehen, die Secondary hat derweil bei vier Picks nur einen Touchdown-Pass zugelassen. Die schlicht spektakulär besetzte Front Seven kann Spiele jederzeit an sich reißen, während Jeremy Lane und DeShawn Shead neben Richard Sherman gut in die Saison gefunden haben. Und Seattles Trumpf ist die Balance: Die Offense nämlich steigert sich aktuell von Woche zu Woche, Russell Wilson lieferte gegen die Jets, als er fast ausschließlich aus der Pocket heraus agierte, sein mit Abstand bestes Saisonspiel ab und beeindruckte mit seiner Präzision und der Bewegung in der Pocket. Das machte der Offensive Line das Leben auch leichter. Die Entdeckung der bisherigen Saison: Christine Michael, der den verletzten Thomas Rawls glänzend vertritt. Diese Offense hat das Potential, an die zweite Saisonhälfte aus dem Vorjahr anzuknüpfen - und dann Vorsicht vor den Seahawks.

2. Denver Broncos (4-0)
(Falcons, @Chargers, Texans, Chargers)

Denvers Defense wurde vor der Saison durchaus kritisch betrachtet, die Abgänge von Malik Jackson und Danny Trevathan sollten sich in der Mitte des Feldes doch bemerkbar machen...oder? Nach vier Wochen ist die klare Antwort: Nicht. Wirklich. Von Miller setzt seine Dominanz aus den vergangenen Playoffs nahtlos fort, der Outside-Pass-Rush ist noch immer der beste der Liga. Dahinter wartet die unverändert aggressive Secondary und so ist es wenig überraschend, dass die Broncos nur 5,6 Yards pro Pass erlauben und bei zwei zugelassenen Touchdown-Pässen schon fünf Interceptions auf dem Konto haben - gepaart mit 17 Sacks, Ligahöchstwert. Minnesota und Seattle zum Trotz, diese Defense verteidigt ihren Status als beste Defense der Liga. Offensiv spielt Denver bisher besser als in der Vorsaison, vor allem weil Trevor Siemian, der aufgrund einer Schulterverletzung in Week 5 womöglich passen muss, dem Passing Game neues Leben gegeben hat. Vom Running Game muss dagegen langfristig mehr kommen, als die 3,7 Yards pro Run. Trotzdem aber ist der Start auch aus Sicht der Offense besser, als vor der Saison zu vermuten stand. Der Termin zum im Kalender markieren: In Week 15 empfangen die Broncos die Patriots.

1. Pittsburgh Steelers (3-1)

(Jets, @Dolphins, Patriots, @Ravens)

Bevor der Sturm der Entrüstung losbricht: Ähnlich wie bei Seattles Auftritt gegen die Rams oder New Englands Duell mit den Bills bin ich bereit, Pittsburghs Totalausfall in Philadelphia vor zwei Wochen als Ausrutscher abzustempeln. Vor diesem Hintergrund: Die Steelers haben eine unfassbar starke Offense und sind hier Denver, Seattle und Minnesota deutlich voraus. Antonio Brown ist der beste Receiver der NFL und über ein komplettes Spiel nicht kontrollierbar, die Offensive Line agiert solide und die Rückkehr von Le'Veon Bell gibt Pittsburgh weitere Möglichkeiten: Bell ist nicht nur der beste Running Back der Liga, er kann, wie gegen die Chiefs am Sonntagabend, auch als Receiver aufgestellt werden, mit DeAngelo Williams im Backfield. Sammie Coates etabliert sich zunehmend als Deep-Threat-Receiver, Eli Rogers zeigt gute Ansätze im Slot und Ladarius Green könnte in rund drei Wochen sein Comeback geben. Diese Offense hat also gar noch Luft nach oben - doch reicht das alleine nicht. Es gibt einen weiteren Grund dafür, dass die Steelers bei mir ganz oben bleiben: Die Defense scheint sich zunehmend zu finden, die Coaches vertrauen der Secondary offenbar mehr und mehr und in der Folge wird das Scheme aggressiver. Mehr Blitzing, mehr Press Coverage, mehr Risikobereitschaft, die Steelers finden hier zunehmend ihre Identität. In der AFC erwartet uns ein hochspannender und hochkarätiger Kampf um die Top-Seeds.

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