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Nächste Demonstration von Dallas!

Von SPOX
Cowboys-Receiver Dez Bryant bejubelt einen Touchdown gegen die Ravens
© getty
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Minnesota Vikings (6-4) - Arizona Cardinals (4-5-1) 30:24 (7:7, 13:10, 10:0, 0:7) BOXSCORE

Die Cardinals-Offense hat im Vergleich zur letzten Saison deutlich abgebaut. Die Defense gehört immer noch zur NFL-Elite (295 Yards pro Spiel sind Platz zwei) - aber was hilft das, wenn sie bei den gegnerischen Touchdowns gar nicht auf dem Feld ist? Bei Vikings-Cornerback Xavier Rhodes zum Beispiel, der in der ersten Halbzeit einen Pass von Carson Palmer in der eigenen Endzone abfing und stolze 100 Yards zum Pick-Six zurücktrug. Oder beim Kick-Off-Return von Cordarelle Patterson, der die zweite Hälfte mit einem 104-Yard-Touchdown eröffnete.

Die Cardinals führten nach Passing und Rushing Yards zur Halbzeit deutlich, aber zwei gute Drives der Vikings (Touchdowns von Adam Thielen und Matt Asiata) bedeuteten dann doch eine 20:17-Führung der Hausherren. Bei Arizona lief zu Beginn fast alles über David Johnson, außerdem streckte sich Tight End Jermaine Gresham nach 29 Yards kurz vor der Pause gerade noch über die Linie.

Doch dann kam wie erwähnt Patterson, und nach drei Punts und einer weiteren Interception von Palmer in Richtung Rhodes führten die Hausherren nach 50 Minuten komfortabel mit 30:17. Ging da noch was? Ja! Palmer auf Johnson, der sich auch als Receiver betätigte, zum Touchdown und zum 24:30, und nach einem schnellen Vikings-Punt war die Führung möglich.

Aber die Vikings-Defense machte Ernst - und wie. Insgesamt 23 Hits musste Palmer an diesem Abend einstecken, seine Line hatte dem Pass Rush nichts entgegen zu setzen. Viereinhalb Minuten vor dem Ende warf er den Ball unter Druck weg und kassierte eine Intentional-Grounding-Strafe, und beim letzten Verzweiflungs-Drive in der letzten Schlussminute war das Spiel eigentlich schon verloren - doch Tom Johnson bekam eine zweifelhafte Roughing-Strafe aufgebrummt. Egal. Der nächste Fourth Down war nicht weit - und da wurde Palmer dann gesackt.

135 Rushing Yards, 101 davon von David Johnson, aber die Zahlen bei Carson Palmer (20/38, 198 YDS, 2 TD, 2 INT) waren nicht ganz so schön anzuschauen. Sam Bradford (169 YDS, TD) und seine Offense beschränkten sich in Halbzeit zwei vor allem darauf, keine Fehler zu machen. Was man sich bei zwei 100-Yard-Touchdowns auch mal erlauben kann. Erster Sieg nach vier Niederlagen in Folge.

Los Angeles Rams (4-6) - Miami Dolphins (6-4) 10:14 (7:0, 0:0, 3:0, 0:14) BOXSCORE

Für seine NFL-Premiere hätte sich Jared Goff wahrlich schöneres Wetter wünschen können: Statt kalifornischem Sonnenschein wartete strömender Regen auf den Top-Pick der von Coach Jeff Fisher endlich Case Keenum vorgezogen wurde. War es ein gelungenes Debüt? Naja, 17/34 und 134 Yards waren am Ende fast genug für die Note "ausreichend".

Ausreichend vor allem deshalb, weil die überragende Rams-Defense lange Zeit da weitermachte, wo sie zuletzt aufgehört hatte, und die Offense der Dolphins schlicht und ergreifend ausschaltete. Die ersten zehn Drives der Dolphins endeten in neun Punts und einer Interception, und bei den neun Punts konnte man kein einziges Mal ein Third Down überwinden. Ryan Tannehill (24/34, 172 YDS, 2 TD, INT) war hinter einer gelöcherten O-Line lange überhaupt kein Faktor, auch Running Back Jay Ajayi (77 YDS) konnte das Spiel nicht an sich reißen.

Das gelang auf der Gegenseite schon eher Todd Gurley. Der war rechtzeitig fit geworden und legte mit einem 24-Yard-Run den einzigen Touchdown des Abends auf. Danach folgten zehn Punts - und einen Fumble von Lace Kendricks beantwortete Tannehill mit der Interception in die gegnerische Endzone.

Doch als Kicker Greg Zuerlein 6:45 vor dem Ende einen Versuch aus 48 Yards an den linken Pfosten nagelte, schöpften die Dolphins noch einmal Hoffnung. Plötzlich verwandelte Receiver Jarvis Landry doch tatsächlich ein Third Down, und dann trieb Tannehill seine Offense mit kurzen Pässen über das Feld. Und dann wurde Landry, der eigentlich schon mehrere Yards vor der Endzone gestoppt worden war, in einer Spielertraube mit purer Gewalt in die Endzone geschoben - nur noch 10:7 Rams!

Die Rams mussten punten - und wieder marschierte Miami! 75 Yards in eineinhalb Minuten, Tannehill fand immer wieder DeVante Parker - und der besorgte 36 Sekunden vor dem Ende den TD zur Führung! Goff-Time! Nach einem guten Return musste er von der eigenen 41 ran. Nein, sein Hail-Mary-Versuch landete nicht einmal in der Nähe eines eigenen Spielers.

San Francisco 49ers (1-9) - New England Patriots (8-2) 17:30 (3:6, 7:7, 0:0, 7:17) BOXSCORE

Man kennt Tom Brady ja nicht unbedingt als allzu beweglichen Quarterback. Aber gegen die 49ers lieferte er gleich mehrere Meisterstücke ab. Der Sieg bei seinem ersten Auftritt in seiner Heimatstadt musste nämlich hart erarbeitet werden: Nach zwei schnellen Touchdowns durch Julian Edelman (77 YDS) und James White (63 YDS) ging offensiv bei nassen Bedingungen und ohne den verletzten Rob Gronkowski lange nichts, ein Touchdown-Pass von Colin Kaepernick auf Vance McDonald verkürzte auf 10:13 aus Sicht der Gastgeber.

Und dabei blieb es dann eine Weile - bis Brady seine 39 Lenze vergessen ließ: Den Touchdown auf Danny Amendola zu Beginn des Schlussviertels warf er fast im Fallen, nachdem er dem Pass Rush gerade so entwischt war. Und auch den nächsten Score auf Malcolm Mitchell (98 YDS) legte er aus dem Lauf irgendwie in die Arme seines Receivers, bevor er von hinten geplättet wurde.

Damit war der Widerstand der Niners gebrochen. Im Passing Game war Kaepernick (16/30, 206 YDS, 2 TD) nach einer guten ersten Hälfte einfach nicht konstant genug, viele seiner Pässe schrammten nur knapp an Interceptions vorbei. Einmal verkürzten die Niners noch, aber durch ein starkes Running Game (30 CAR, 172 YDS) spielten die Pats locker die Uhr herunter. New England bleibt damit in der AFC weiter auf Kurs Bye Week, für San Francisco ist es die neunte Niederlage in Folge. Und für Brady der 199. Erfolg seiner Karriere. Damit schloss er zu Brett Favre auf, All-Time-Leader Peyton Manning ist nur noch einen Sieg entfernt.

Seattle Seahawks (7-2-1) - Philadelphia Eagles (5-5) 26:15 (6:0, 10:7, 7:0, 3:8) BOXSCORE

Achtung, NFC: Die Seahawks nähern sich langsam ihrer Topform. Gegen die Eagles legte man früh durch einen 72-Yard-Touchdown-Run von Neuentdeckung C.J. Prosise vor, und als der mit einer Schulterverletzung runter musste, hatte man diesmal ja noch Thomas Rawls. Außerdem verteilte Quarterback Russell Wilson (18/31, 272 YDS, TD, REC TD) den Ball meisterhaft an seine Receiver und war von der starken D-Line der Eagles nicht zu stellen (nur ein Sack). So warf er den Touchdown zu Jimmy Graham typisch für ihn außerhalb der Pocket - und das Highlight bot die Offense dann nach der Pause, als Receiver Doug Baldwin (104 YDS) einen Pitch von Wilson bekam und dann seinerseits seinem Quarterback einen 15-Yard-Touchdown-Pass auflegte.

Die Eagles hatten gleich doppelt Pech: Zum einen rückte Carson Wentz (23/45, 218 YDS, 2 TD, 2 INT) bei strömendem Regen gegen die Legion of Boom in den Mittelpunkt, was selten Grund zur Freude ist. Zum anderen verletzten im Backfield Ryan Mathews (Knie) und Darren Sproles (Rippe), sodass das Running Game ohnehin erheblich dezimiert war. So gelang eigentlich nur ein starker Drive, den Tight End Zach Ertz zum Touchdown abschloss - ein zweiter wurde wegen illegaler Formation zurückgepfiffen.

Am Ende des dritten Viertels legte Steven Hauschka ein Field Goal nach, doch als er einen Drive später aus 44 Yards verfehlte, rappelten sich die Eagles noch einmal auf - vor allem die Wide Receiver, die bis dahin praktisch unsichtbar waren. Dorial Green-Beckham fing den kurzen Touchdown, Nelson Agholor den Two-Pointer. Aber der Onside Kick schlug fehl, das war's.

Die Eagles sind auswärts einfach ein anderes Team und müssen hoffen, dass die vielen Verletzten gegen Green Bay am kommenden Montag wieder fit sind. Die Seahawks bleiben hinter Dallas das Team mit der zweitbesten Bilanz in der NFC.

Washington Redskins (6-3-1) - Green Bay Packers (4-6) 42:24 (7:0, 6:10, 9:0, 20:14) BOXSCORE

Analyse: Cousins! Kelley! Packers erneut vermöbelt

Oakland Raiders (7-2) - Houston Texans (6-3) (Di., 2.30 Uhr live auf DAZN)

Week 11 im kompletten Überblick

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