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Brady überwindet Special-Teams-Patzer

NFL, New England Patriots, Baltimore Ravens
© getty

Die New England Patriots (11-2) haben das Monday Night Game vor eigenem Publikum mit 30:23 (9:0, 7:3, 7:14, 7:6) gegen die Baltimore Ravens (7-6) gewonnen und halten damit weiter die beste Bilanz in der AFC. Überragender Mann war einmal mehr Quarterback Tom Brady mit drei Touchdowns. Allerdings machten zwei krasse Fehler der Special Teams die Partie in der zweiten Halbzeit noch einmal spannend.

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Mit einer beruhigenden 16:3-Führung waren die Pats in die Pause gegangen, nachdem man unter anderem eine Safety erzwungen und ein Field Goal der Ravens geblockt hatte, und ein Touchdown von Tight End Martellus Bennett machte zur Mitte des dritten Viertels eigentlich schon alles klar. Kurz danach schenkte man bei Punt und Kick-Off aber innerhalb von eineinhalb Minuten den Ball gleich zweimal her: Die Ravens und Joe Flacco (324 YDS, 2 TD, INT) antworteten jeweils per Touchdown, plötzlich stand es 23:17 und die Partie war wieder offen.

Im Schlussviertel konnten die Gäste aber zwei lange Drives jeweils nur per Field Goal abschließen, während Brady (25/38, 406 YDS, 3 TD, INT) mit einem 79-Yard-Touchdown auf Chris Hogan (5 REC, 129 YDS) alles klar machte.

Die Patriots bleiben damit das einzige Team in der AFC mit nur zwei Niederlagen und reisen am kommenden Sonntag zum Angstgegner Denver. Baltimore verliert in der AFC North an Boden und empfängt in Week 15 die Philadelphia Eagles.

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Die Stimmen:

Tom Brady (Quarterback Patriots): "Das war ein wichtiges Spiel für uns. Daheim am Montagabend, im Dezember, gegen eine großartige Defense. Da war es wichtig, dass wir gut spielen. Wir wussten, dass das Spiel erst nach 60 Minuten entschieden sein würde."

John Harbaugh (Head Coach Ravens): "Wir wissen, wo wir stehen. Wir müssen die drei ausstehenden Spiele gewinnen. Wir sind absolut in der Lage, das zu schaffen."

Eric Weddle (Safety Ravens) über den 79-Yard-Touchdown von Hogan: "Ich hätte da sein sollen."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off: Die Ravens müssen im Kampf um die AFC North nach dem Sieg von den Steelers wieder nachlegen. Vor einer Woche stellte Flacco mit 36 Completions gegen Miami einen neuen Franchise-Rekord auf- geht es gegen die Pats so weiter? Tight End Crockett Gilmore ist nicht dabei, dafür ist Lineman Marshall Yanda fit.

Bei den Patriots fehlt weiter Danny Amendola, aber Martellus Bennett und Special-Teamer Matthew Slater sind an Bord. Nach der Niederlage von Oakland würde man mit einem Sieg weiter Kurs auf den Top-Seed in der AFC halten.

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1. Viertel: Drei Punts hintereinander zum Spielbeginn, aber den dritten stoppen die Pats an der gegnerischen 1-Yard-Linie. Und das lohnt sich: Kenneth Dixon kommt nicht aus der Endzone - Safety! Anschließend läuft es bei den Pats etwas besser, guter Pass von Brady auf Martellus Bennett an die gegnerische 31. Doch danach kassiert er eine Intentional-Grounding-Strafe, wieder wird gepuntet. Und dann geht auch bei Ravens was: Kyle Juszczyk verwandelt einen kurzen Pass in 40 Yards, dazu noch eine Strafe gegen die Pats. Es soll ein Field Goal werden, aber Shea McClellin springt über den Center, keine Chance für Justin Tucker - blocked! Es folgt ein langer Drive der Gastgeber, bei Third-and-Goal strampelt LeGarrette Blount über die Linie! 9:0 Patriots.

2. Viertel: Ein vielversprechender Drive der Ravens endet vor der gegnerischen 40-Yard-Linie, es darf gepuntet werden. Brady reicht eine Slant auf White über rechts, der hat plötzlich das Feld vor sich! 61-Yard-Catch-and-Run! Zwei Runs von Blount bringen sie zu First-and-Goal, bei Third Down die Slant von Malcolm Mitchell - Touchdown! Direkt im Anschluss wird Flacco bei einem Deep Ball intercepted. Jetzt scheint alles zu gehen bei New England: Zwei lange Pässe auf Martellus Bennett und Mitchell, schon ist man an der gegnerischen 16. Dann hat Brady viel Zeit in der Pocket - und wird von Eric Weddle in der Endzone intercepted! Punts auf beiden Seiten, dann hat Flacco noch genau eine Minute für 52 Yards. Es reicht für ein Field Goal von Tucker aus 50 Yards Entfernung. Halbzeit: 16:3 Patriots.

3. Viertel: Es geht so weiter wie bisher: Nach einem Ravens-Punt haben die Pats gute Field Position. Ein Flea-Flicker auf Chris Hogan bringt 28 Yards, dann wirft Brady perfekt auf Bennett. Der ist zwar gut gedeckt, fängt aber trotzdem den 19-Yard-Touchdown. Ist das schon die Entscheidung? Nein, es gibt ein Geschenk von Returner Cyrus Jones: Der berührt den nächsten Ravens-Punt mit dem Fuß, die Gäste recovern an der 3-Yard-Linie. Pass auf Darren Waller, nur noch 10:23! Und den anschließenden Kick-Off fumbelt Matthew Slater! Ravens-Ball an der 22, und daraus wird ein Touchdown von Kenneth Dixon. Und nach einer Holding Penalty müssen die Pats erneut punten. Immerhin wieder bis an die gegnerische 1-Yard-Linie. 23:17 Patriots.

4. Viertel: Als Flacco endlich einen Deep Ball anbringt - 47 Yards auf Breshad Perriman gegen Cyrus Jones - scheint sich das Momentum gewendet zu haben. Auch das Run Game funktioniert plötzlich. Aber der lange Drive stockt vor der Endzone, weil New England blitzt und bei Third Down den Sack erzwingt. Also nur Tucker für drei. Und im Gegenzug braucht Brady nur einen einzigen Pass: Hogan über die Mitte völlig frei, 79-Yard-Touchdown! 2:03 Minuten vor dem Ende trifft noch einmal Tucker. Aber der Onside Kick geht an die Pats, und danach bekommen die Gäste den Ball nicht mehr zurück. Endstand: 30:23 Patriots.

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Der Star des Spiels: Tom Brady. 406 Passing Yards und drei Touchdowns gegen die beste Defense der Liga? Das muss man erst einmal hinlegen. Wieder mal kam ein großer Teil dieser Yards nach dem Catch zustande, aber der 39-Jährige verstand es ein ums andere Mal, seine Receiver offen zu werfen und die Coverage der Ravens zu sezieren. Sieht man von der Abstimmung mit Julian Edelman (7/15 für 73 Yards) und der Interception in der Endzone ab, war es ein perfekter Abend für die Nummer 12. Zudem dürfte er nach den schwachen Auftritten von Derek Carr und Dak Prescott seine MVP-Chancen noch einmal verbessert haben. Ebenfalls ein großes Lob an seine O-Line, die ihm oft viel Zeit verschaffte und nur einen Sack zuließ.

Der Flop des Spiels: Das Running Game der Ravens. Es war sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass man früh einem Rückstand hinterherlaufen musste, aber nur 14 Carries für 42 Yards sind einfach zu wenig und machten das Spiel der Ravens ausrechenbar. Zur Halbzeit hatte man gerade mal vier Carries für 7 Yards auf dem Konto. Der längste Run betrug 9 Yards, man konnte konstant keine Lücken öffnen oder Play-Action für Flacco vorbereiten.

Das fiel auf:

  • Defensive Coordinator Matt Patricia hatte sich einen perfekten Game Plan zurechtgelegt. Alles startete mit einer starken Run Defense, die Flacco immer wieder zu Pass-Situationen bei Third Down zwang. Die konterte er mit Rushes von nur drei oder vier Mann, dafür aber aus unterschiedlichsten Looks. Resultat: Flacco wusste vorher nicht, woher der Rush kam und seine tiefen Anspielstationen waren gut zugestellt. Deshalb kam gerade in den ersten 45 Minuten ein Checkdown nach dem anderen. Und die resultierten in Punts. Und wenn dann mal der Blitz kam, sah er ebenfalls nicht gut aus.
  • Auf der Gegenseite war die beste Defense der Liga in Sachen Yards nach gutem Beginn zum großen Teil chancenlos gegen Tom Brady und seine Offense. 296,1 Yards pro Spiel ließen die Ravens zu, schon zur Halbzeit hatte New England 289 auf dem Konto. Ein Grund dafür waren aber auch Verletzungen: Cornerback Jimmy Smith musste früh raus, dann erwischte es auch noch Jerraud Powers. Dessen Ersatzmann Matt Elam war es, der bei Hogans Touchdown stolperte und ihn so ziehen lassen musste.
  • Zur Halbzeit wollte man die Special Teams der Pats, die ja seit Jahren eine große Stärke des Teams sind, loben. Das geblockte Field Goal von Tucker raubte 3 Punkte vom Board, zweimal sicherte man einen eigenen Punt an der gegnerischen 1-Yard-Linie, was eine Safety und weitere 2 Punkte zur Folge hatte. Aber nach dem Seitenwechsel hätte man durch die zwei Turnover fast wieder alles zunichte gemacht. Gerade für Cyrus Jones könnte sein Patzer - es war bei weitem nicht der erste in diesem Jahr - Folgen haben.
  • Der Sieg der Patriots (trotz des Season Highs von drei Turnovern) verbessert im Playoff-Rennen aber auch die Chancen zweier Teams, die Bill Belichick in der Postseason nicht unbedingt sehen will: Die Steelers (8-5) haben nun den Spitzenplatz in der AFC North inne, und auch Denver (8-5) hat im Kampf um die Wilcard nun ein Spiel Vorsprung vor den Ravens.

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