Arizona Cardinals (5-8-1) - New Orleans Saints (5-9) 41:48 (7:10, 13:14, 7:3, 14:21) BOXSCORE
War ja irgendwie klar, dass es so nicht weitergehen konnte mit Drew Brees: Kein Touchdown-Pass, dafür aber sechs Interceptions hatte er in den letzten beiden Spielen aufgelegt. Gegen Arizona betrieb er Wiedergutmachung: Schon zur Pause hatte er 188 Yards und drei TD-Pässe auf dem Konto, zwei lange Scores davon gingen auf das Konto des pfeilschnellen Brandin Cooks (7 REC, 186 YDS).
Aber die Cardinals wussten ihrerseits ebenfalls zu punkten, z.B. durch einen 49-Yard-Run von Kerwynn Williams früh im Spiel oder einen Pass auf J.J.Nelson kurz vor der Pause. Außerdem spritzte ein Strip-Sack von Markus Golden genau in die Arme von Calais Campbell, der den Ball unbedrängt über 53 Yards zum Touchdown tragen konnte. Andererseits leistete sich der sonst so sichere Larry Fitzgerald einen Fumble, und Kicker Chandler Catanzaro verfehlte in Halbzeit eins ein Field Goal und einen Extrapunkt.
Nach dem Seitenwechsel spielte die bis dato beste Defense der NFL etwas besser und ließ in zwei Drives nur ein 39-Yard-Field-Goal von Will Lutz zu. Im Gegensatz gelang David Johnson (53 Rushing, 55 Passing Yards) der kurze Touchdown-Run - schon sein 16. Score in dieser Saison.
Umgekehrt knackte Brees (37/48, 389 YDS, 4 TD) zu Beginn des Schlussviertels die 300 Passing Yards - als erster Quarterback überhaupt in diesem Jahr gegen die Cards. Und ein Offside von Justin Bethel schenkte den Gästen neue Versuche, was in einem Touchdown von Tim Hightower mündete. Der Shootout ging nahtlos weiter: David Johnson legte den nächsten Touchdown auf - und knackte nebenbei zum 14. Mal in Folge die 100 Yards from Scrimmage, neuer NFL-Rekord. Brees war wieder dran und fand Michael Thomas, und als Brittan Golden fumbelte, brachte der zweite Touchdown von Hightower die Entscheidung.
Atlanta Falcons (9-5) - San Francisco 49ers (1-13) 41:13 (21:0, 7:13, 10:0, 3:0) BOXSCORE
Das Team mit der besten Scoring-Offense gegen die schlechteste Scoring-Defense der Liga? Das Spiel endete in etwa so, wie man es angesichts dieser Statistik erwarten konnte: Vier der fünf Falcons-Drives in Halbzeit eins endeten mit einem Touchdown, und hätte Devonta Freeman beim fünften Drive nicht an der gegnerischen 1-Yard-Linie gefumbelt, Atlanta wäre wohl mit 35 Punkten in die Kabine gegangen. Über 300 Yards Offense hatte man da schon hingelegt, angeführt vom überragenden Matt Ryan (17/23, 286 YDS, 2 TD) und Freeman (139 YDS), der seinen Fumble durch drei Touchdowns ausglich.
Damit ist zum Spiel eigentlich schon alles gesagt: Zwei lange Drives gelangen den Niners in der ersten Halbzeit, die sie jeweils durch Touchdown-Pässe von Colin Kaepernick (20/33, 183 YDS) abschlossen. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt war die Partie schon entschieden. So durfte im Schlussviertel bei den Falcons noch einmal Ersatzmann Matt Schaub ran.
Durch den Sieg legen die Falcons in der NFC South im Kampf mit den Buccaneers vor und verbessern überdies ihre Wildcard-Chancen, sollte man sie denn benötigen. Bei den Niners, wo sich erneut mehrere Spieler verletzten, stellte man - schon zwei Spiele vor Saisonende - einen Negativrekord für die erlaubten Rushing-Yards in einer Spielzeit auf. 248 sammelten die Falcons an, für San Francisco war es die 13. Niederlage in Folge.
Denver Broncos (8-6) - New England Patriots (12-2) 3:16 (3:3, 0:7, 0:3, 0:3) BOXSCORE
Defensiv hatte man sich die Sache bei den Broncos wohl so vorgestellt, als man den Patriots nach dem Münzwurf vor dem Spiel den Ball überließ. Three-and-out von Brady und Co., beim nächsten Drive ebenfalls kein First Down - und danach zwei weitere Punts. Pass Rush mit drei oder vier Mann, die kurzen Routen, die Brady so liebt, konzentriert zustellen.
Dummerweise klappt das dann aber nur, wenn man nicht selbst einen Fehler nach dem anderen macht: Den ersten Punt der Pats muffte Jordan Norwood, was den Gästen ein Field Goal schenkte. Und einen langen Drive von der eigenen 7-Yard-Linie beendete Quarterback Trevor Siemian (25/40, 283 YDS) mit einer überflüssigen Interception, die Logan Ryan bis in die gegnerische Hälfte zurücktrug. Dann passte es auch mal im Passing Game der Pats, und ein Fumble von Dion Lewis vor der Goal-Line rollte freundlicherweise in seine Arme zurück. LeGarrette Blount durch die Mitte - sein 15. Touchdown in diesem Jahr, Franchise-Rekord. Im Gegenzug hätte Broncos-Coach Gary Kubiak mit über eine Minute und zwei Touchdowns noch einen Drive vor der Pause starten können. Aber er stoppte die Uhr vor einem Patriots-Punt nicht, ließ dann die Uhr herunterlaufen und nahm alle drei Auszeiten in die Kabine.
War die Broncos-Offense schon in der ersten Halbzeit schwach, wurde sie in der zweiten Hälfte noch blutärmer: Fünf Three-and-outs in Folge, von schwachen Runs über Drops, Incompletions und Sacks war wirklich alles dabei. Die Patriots waren in der Offense nicht viel stärker, aber Brady gelang dann doch immer wieder ein erfolgreicher Third Down, und einmal sogar eine 34-Yard-Completion auf Martellus Bennett. Durch zwei Field Goals von Stephen Gostkowski baute man die Führung acht Minuten vor dem Ende auf 16:3 aus. Ein knallharter Hit von Devin McCourty verhinderte im Anschluss eine erfolgreiche Fourth-Down-Conversion von Demaryius Thomas (91 YDS) - die Entscheidung.
Im Kampf um die Wildcards fallen die Broncos damit zurück und sind nun bei nur noch zwei ausstehenden Spielen (gegen KC und Oakland) auf Schützenhilfe angewiesen. New England ist nach einem souveränen Erfolg AFC-East-Champion und marschiert weiter auf den Top-Seed zu. Brady (16/32, 188 YDS) verbesserte seine Bilanz gegen Angstgegner Denver - gegen kein anderes Team hat er eine negative Bilanz -, stellte mit nur 188 Passing Yards einen persönlichen Negativrekord gegen die Broncos auf.
San Diego Chargers (5-9) - Oakland Raiders (11-3) 16:19 (7:3, 3:7, 6:3, 0:6) BOXSCORE
Unter der Woche hatten die Chargers noch unter lauten Bedingungen trainiert. Das tut man bei einem Heimspiel wohl eher selten, aber angesichts der schwachen Saison und des drohenden Umzugs rechnete man mit dem einen oder anderen Gast aus der Raider Nation. Nicht zu Unrecht: Tausende Raiders-Fans wollten mit dabei sein, wenn man im besten Falle einen Platz in den Playoffs sichern würde.
Danach sah es zu Beginn jedoch nicht aus: Die Raiders eröffneten die Partie mit einem langen TD-Drive, den Philip Rivers (17/30, 206 YDS, 2 TD, INT) mit einem 47-Yard-Pass auf Travis Benjamin beendete. Und die Raiders ließen im Gegenzug beste Chancen durch haarsträubende Turnover aus: Zuerst fumbelte Latavius Murray (81 YDS) an der gegnerischen 10-Yard-Linie, beim nächsten Drive holte sich Trovon Reed die Interception von Derek Carr (19/30, 213 YDS, TD) drei Yards vor der eigenen Endzone.
Raiders-Punter Marquette King: Just do it
22 Sekunden vor der Pause gelang Carr dann aber doch der Touchdown auf Michael Crabtree zum 10:10-Ausgleich - und es blieb auch in den folgenden 30 Minuten enorm spannend: Ein Field Goal der Gäste konterte Rivers mit einem Score auf Tight End Hunter Henry, und Oakland konnte sich anschließend bei Chargers-Back Kenneth Farrow bedanken, der tief in der eigenen Hälfte fumbelte - und bei Bolts-Kicker Josh Lambo, der durch einen vergebenen PAT den Ausgleich per Field Goal möglich gemacht hatte.
Nach dem Ausgleich durch "SeaBass" Janikowski puntete San Diego erneut, ein langer Drive der Raiders wurde 2:42 Minuten vo dem Ende durch ein weiteres Field Goal gekrönt. Auftritt Rivers? Nein, ein Pass in Richtung Dontrelle Inman (68 YDS) wurde Reggie Nelson abgefangen! Durch den Sieg übernehmen die Raiders die Führung in der AFC West und können auch bei zwei Niederlagen nicht mehr von einem Wildcard-Platz verdrängt werden - also willkommen zurück in den Playoffs!
Dallas Cowboys (12-2) - Tampa Bay Buccaneers (8-6) 26:20 (0:3, 17:3, 0:14, 9:0) BOXSCORE
Analyse: Zittersieg! Cowboys bezwingen zähe Bucs
Washington Redskins (7-6-1) - Carolina Panthers (6-8) 15:26 (3:10, 6:3, 0:10, 6:3)