Houston Texans (8-6) - Jacksonville Jaguars (2-12) 21:20 (0:0, 5:13, 6:7, 10:0) BOXSCORE
Schon vor der Partie war hier nicht unbedingt Football-Feinkost zu erwarten, und nachdem beide Teams die Partie erst einmal mit fünf Punts eröffneten, schien sich das zu bewahrheiten. Aber dann kam im zweiten Viertel doch noch ein Aufreger - und zwar in Person von Tom Savage! Texans-Starter Brock Osweiler (6/11, 48 YDS) gelang nämlich mal wieder fast nichts, sieht man von seinem vierten Multi-Interception-Spiel in diesem Jahr ab. Der erste Pick in Richtung Will Fuller, der den Ball nicht festhalten konnte, war auch nicht zu 100 Prozent seine Schuld. Der zweite war umso schlimmer - und während Blake Bortles (12/28, 92 YDS, TD) auf der Gegenseite auf 13:0 stellte, war die Entscheidung gefallen: Bill O'Brien tauschte seinen Quarterback.
Also kam Savage rein - und die Fans, die Osweiler ausgebuht hatten, brachen in Beifall aus. Erst recht, als Savage seinen Abend mit einem 32-Yard-Pass auf Wendall Williams eröffnete. Aber der Drive stockte vor der Endzone, und mit einer Fade auf DeAndre Hopkins verschenkten die Texans bei Fourth Down Punkte. Immerhin schenkte Jacksonville per Holding in der eigenen Endzone vor der Pause noch Punkte her, führte aber mit 13:5. Trotz ganzen 85 Yards Offense.
Nach der Pause gelang den Texans beim ersten Drive immerhin ein weiteres Field Goal - doch den anschließenden Return trug Marqise Lee an der rechten Seitenlinie schlanke 100 Yards zurück - der erste Kick-Off-Return-Touchdown der Jags seit neun Jahren und die Entscheidung ...?
Nein! Denn danach folgten bei den Jags drei schnelle Punts, und Nick Novak verkürzte für Houston doppelt auf nur noch 14:20. Und Savage (23/36, 260 YDS), der vor allem ein ums andere Mal Hopkins (17 Targets) suchte, führte einen weiteren Drive in die Red Zone. Da war dann Lamar Miller gefragt - Touchdown und die Führung! Bortles hatte keine Antwort mehr, die Interception eine Minute vor dem Ende machte den Deckel drauf. Und nun muss sich O'Brien fragen, wer an Heiligabend sein Starter ist ...
Kansas City Chiefs (10-4) - Tennessee Titans (8-6) 17:19 (14:0, 3:7, 0:0, 0:12) BOXSCORE
Man ist es irgendwie immer noch nicht richtig gewohnt - aber diese Kansas City Chiefs liefern Big Plays! Da wäre natürlich Tyreek Hill, der schon beim zweiten Play des Spiels ein Handoff unnachahmlich im Slalom-Stil über 68 Yards zum Touchdown trug. Oder ein 44-Yard-Pass auf den wieder genesenen Jeremy Maclin (6 REC, 82 YDS), Alex Smith (15/28, 163 YDS, INT) machte wenig später den Touchdown per Scramble perfekt. 14:0 stand es da im ersten Viertel.
Und die Defense? Die tat ihr Übriges. Zwar konnte man auch einige Big Plays der Titans nicht verhindern, zum Beispiel einen wunderschönen Flea-Flicker von Marcus Mariota (19/33, 241 YDS, INT) auf Rishard Matthews (105 YDS). Aber bei einem weiteren langen Pass auf Matthews erzwang man einen Turnover, ebenso nach einem Sack von Marcus Mariota.
Als Tennessee durch einen TD-Run von Derrick Henry auf 7:14 verkürzte, entwickelte sich bei eisigen minus 14 Grad Celsius eine spannende Angelegenheit: Vor der Pause gelang den Titans bei Fourth Down ein Goal-Line-Stand, eine einhändige Interception von Ron Parker schenkte Smith seinerseits mit einem Pick in der gegnerischen Endzone wieder her. Und dann wurde es wenige Minuten vor Schluss dramatisch: Bei fourth-and-5 fand Mariota seinen Tight End Delanie Walker für den langen Catch, Henry rannte das Ei über die Linie. 16:17 nur noch, aber Titans-Coach Mike Mularkey wollte die Führung! Also Two-Point-Conversion, und die misslang 3:12 Minuten vor dem Ende gründlich.
Und nun? Die Chiefs spielten nur noch die Uhr runter und punteten 1:16 vor dem Ende. Mariota führte sein Team ohne Timeouts noch einmal an die gegnerische 35, dann war Kicker Ryan Succop gefragt: 53 Yards bei eisigem Untergrund. Der Kick geriet zu kurz - aber Andy Reid hatte die Auszeit genommen. Dummerweise wurde Succop so nicht "vereist", sondern eher aufgetaut. Der zweite Versuch saß - Sieg für Tennessee!
Minnesota Vikings (7-7) - Indianapolis Colts (7-7) 6:34 (0:10, 0:17, 3:0, 3:7) BOXSCORE
Deutlicher kann ein Klassenunterschied in einer Halbzeit kaum sein. Die sechs Drives der Vikings vor der Pause: Punt, Punt, Punt, Fumble, Interception. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 27:0, weil den Gästen so ziemlich alles gelang. Und die Vikes? Die machten sich bei der Rückkehr von Adrian Peterson selbst das Leben schwer. So weiß wohl nur Linval Joseph selbst, was ihn im ersten Viertel ritt, als er bei einem kurzen Field-Goal-Versuch von Adam Vinatieri versuchte, über den gegnerischen Center zu springen. Er und seine offiziellen 329 Pfund Körpergewicht. Klappte nicht, Penalty, neue Downs für Indy, und dann der Touchdown durch Robert Turbin.
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Der legte übrigens eine halbe Minute vor der Pause noch einen nach - zu diesem Zeitpunkt schien sich Minnesota schon aufgegeben zu haben - und machte den drei Leuten auf diesem Erdball Freude, die ihn in ihren Fantasy-Playoffs wirklich aufgestellt hatten. Außerdem legte Andrew Luck (21/28, 250 YDS, 2 TD) seinem Receiver Erik Swoope noch den ersten TD seiner Karriere auf, und nach Turbins zweitem Score warf Sam Bradford (32/42, 291 YDS) noch schnell eine Interception. Nochmal Vinatieri, nochmal Punkte, 27:0. 183:52 Passing Yards, 98:17 Rushing Yards, 0:2 Turnover. Wie gesagt. Klassenunterschied.
Nach der Pause war dann eher gründliches Auslaufen angesagt, vor allem als Luck mit einem 50-Yarder auf Phillip Dorsett auf 34:3 erhöhte. Den Vikes gelang noch ein weiteres Field Goal, dann wollte keiner mehr so richtig. Die Colts erhalten so ihre Playoff-Chancen, auch wenn die Konkurrenz ebenfalls gewann. Für die Vikings gehen in der NFC die Lichter aus. Und wie lief es bei Petersons Comeback? Sechs Carries für 22 Yards und ein Fumble.
New York Giants (10-4) - Detroit Lions (9-5) 17:6 (7:0, 3:3, 3:0, 7:0) BOXSCORE
Oh oh! Die Giants kommen ihrem Super-Bowl-Rezept vergangener Jahre immer näher: Gerade genug Offense mit Quarterback Eli Manning (20/28, 201 YDS, 2 TD), und eine richtig starke Defense, die es dem Gegner verflixt schwer macht.
Dabei muss man allerdings hoffen, dass sich Cornerback Janoris Jenkins nicht schwerer am Rücken verletzt hat. Der Leistungsträger musste früh raus und wurde von Dominique Rodgers-Cromartie ersetzt. Der pennte dann auch prompt bei Play-Action gegen Golden Tate (122 YDS) und ließ einen Catch über 67 Yards zu, aber wenig später fumbelten die Lions in Person von Zach Zenner den Pigskin kurz vor der Endzone weg. Zu diesem Zeitpunkt führten die G-Men durch einen frühen Touchdown von Sterling Shepard mit 7:3.
Two Minute Warning: Kommt Detroit in die Playoffs?
Und dann hat man ja noch Odell Beckham Junior (6 REC, 54 YDS)! Vier der fünf Drives in Halbzeit zwei endeten per Punt - aber einen 71-Yard-Drive vollendete der Receiver mit einem wunderschönen einhändigen Catch.
Den Lions lief nach und nach die Zeit davon - und als Rodgers-Cromartie seinen frühen Fehler gut machte und Stafford in der eigenen Endzone interceptete, war die Entscheidung gefallen. 114 Rushing Yards bei 32 Carries für New York, mehr als doppelt so viele wie bei den Lions, bei denen Stafford wieder mit Handschuh spielen musste. Keine Magie im Schlussviertel diesmal für Detroit, dass sich mehr und mehr auf ein Do-or-Die-Spiel in Week 17 gegen Green Bay einstellen muss.