5.: Mike Williams, WR, Clemson
Williams ist das physische Monster unter den diesjährigen Receivern: Enorm dominant am Catch-Point, riesiger Catch-Radius und fängt regelmäßig spektakulär umkämpfte Bälle. Aufgrund seiner Physis fällt es auch nicht allzu schwer ins Gewicht, dass er im Vergleich zu Ross und Davis weniger Platz zwischen sich und seinem Gegenspieler schafft. Williams findet auch lange Pässe downfield gut, ist kein reiner Possession-Receiver und etwa bei Slants kaum zu verteidigen. Er könnte noch gefährlicher sein, wenn er etwas explosiver in seine Cuts gehen und etwas mehr Geschwindigkeit aufbauen könnte. Doch schon so sollte Williams in der NFL früh Snaps erhalten.
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4.: Christian McCaffrey, RB, Stanford
Für nicht wenige Teams dürfte McCaffrey eine Art Wunschspieler für die moderne Running-Back-Position sein: Zwar bringt er nicht die monströse Physis anderer Backs mit, dafür aber glänzt er in anderen, zunehmend wichtigen Bereichen. McCaffrey ist extrem explosiv und zeigt spektakuläre, scheinbar mühelose Cuts, ob auf Tape, oder bei der Combine. Dabei ist er geduldig hinter der Line of Scrimmage und zeigt eine sehr gute Vision, nicht selten wird man an Le'Veon Bell erinnert. Dazu passt auch McCaffreys Rolle im Passing Game: Hier kann er quasi als Wide Receiver aufgestellt werden, wo er für Linebacker ein enormes Mismatch darstellt. Das gibt Teams auch mit Blick auf das Scheme eine große Flexibilität und Matchup-Vorteile. Angesichts seiner Physis hat er bei Inside-Runs und Pass-Protection mitunter Probleme - kommt er aber zu einem Team, dass seine Fähigkeiten einzusetzen weiß, kann McCaffrey auch in der NFL eine brandgefährliche Waffe sein.
3.: John Ross, WR, Washington
Der Speedster des Drafts. Ross brach den jahrelang von Chris Johnson gehaltenen Combine-Rekord über die 40 Yards, im College aber hat er auch gezeigt, dass er nicht einfach nur schnell ist. Ross nutzt seine Explosivität und Geschwindigkeit vielmehr, um enorm schnell in seine Cuts zu kommen, was auch in der Red Zone eindrucksvoll gelingt. Dazu kommen herausragende Return-Fähigkeiten. Ein Vergleich zu Vorjahres-Draft-Speedster Will Fuller: Ross hatte 27 Prozent missed Tackles gegen sich, Fuller sieben. Umgekehrt hat Ross nur sechs Prozent der Pässe zu ihm fallen gelassen - Fuller verzeichnete eine Drop-Quote in Höhe von 13 Prozent. Gleichzeitig bringt er auch einige Limitierungen mit, aufgrund seiner Physis hat er mit Press-Coverage gelegentlich seine liebe Mühe. Teams in der NFL werden das Testen. Darüber hinaus hatte er im College einige Verletzungsprobleme. Zum ausführlichen Porträt von Ross geht es hier entlang.
2.: Joe Mixon, RB, Oklahoma
Wer den Draft bislang auch nur einigermaßen verfolgt hat, hat von Joe Mixon mutmaßlich schon gehört - und das nicht im positiven Sinne. 2014 schlug Mixon eine Kommilitonin während eines Streits in einem Fast-Food-Restaurant, der Vorfall wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen. Mixon wurde gesperrt und soll schon jetzt für mehrere Teams komplett von der Draft-Liste gestrichen worden sein. Da die Gespräche zwischen Spieler und Teams allerdings vertraulich sind und niemand von außerhalb sagen kann, wie die Liga Mixon drei Jahre nach dem Vorfall sieht, bezieht sich seine Einordnung rein auf sportliche Aspekte. Und da ist Mixon ein Top-Talent: Der Running Back ist unglaublich dynamisch und explosiv, kann mit Physis und mit Cuts laufen. Mixon ist ein brandgefährlicher Receiver und schaltet mit dem Ball in der Hand blitzschnell in den zweiten Gang. Dabei sind seine Bewegungen stets flüssig und mit kleinen Bewegungen manipuliert er Verteidiger, sein Tape erinnert immer wieder an Le'Veon Bell und David Johnson. Mixon könnte sich ohne jede Frage als der kompletteste Running Back dieses Drafts entpuppen.
1.: Leonard Fournette, RB, LSU
Ohne Frage der beste (Downhill-)Runner im Draft. Fournettes Mischung aus Physis, Explosivität und Geschwindigkeit sind beeindruckend, und für Verteidiger nicht selten auch schmerzhaft. Dabei marschiert er regelmäßig durch Tackles, 2015 hatte er die meisten forced missed Tackles (85) und die durchschnittlich meisten Yards after Contact. Sein 2016er Tape, als er sich länger mit einer Knöchelverletzung herumschlug, ist wechselhafter und wirft vor allem eine Frage auf: Wie viele Yards kann Fournette hinter schlechtem Blocking erlaufen? Die häufiger geäußerten Bedenken im Passing Game dagegen sind zumindest mit Vorsicht zu genießen: Fournette ist solide in Pass-Protection und funktional als Receiver. Hier wird er wohl nie auf etwa McCaffreys Level kommen, ein Problem oder gar Risiko im Passing Game sollte er in der NFL jedoch ebenfalls nicht sein.