NFL

Die Breakout-Kandidaten 2017

Wer könnte in der kommenden Saison seinen großen Durchbruch in der NFL feiern?
© getty
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Paul Perkins, RB, New York Giants: Nach Draft und Free Agency grüßt Perkins als Starter aus der Depth Chart der Giants - und ist damit vielleicht der am wenigsten diskutierte Starting-Running-Back in der NFL. New York zeigte zwar Interesse an LeGarrette Blount, der entschied sich aber für die Eagles und so geht Perkins als klarer Nummer-1-Back in die Preseason.

Trotz seiner Physis zeigte Perkins sehr gute Ansätze in Pass-Protection (nur ein zugelassener QB-Pressure bei 31 Pass-Blocking Snaps laut Pro Football Focus), eine elementare Disziplin für einen Starting-Back. Im College zeigte er zudem seine Fähigkeiten auf engstem Raum, die muss er jetzt auch in der NFL anbringen. Dann könnte Perkins eine große Rolle in einer stärkeren Rushing-Offense der Giants spielen. Immerhin: Defenses werden dem starken Receiver-Trio Beckham/Marshall/Shepard sowie Tight End Evan Engram viel Aufmerksamkeit schenken müssen.

Ty Montgomery, RB, Green Bay Packers: Im Schnitt 5,14 Yards nach erstem Gegner-Kontakt (Liga-Spitze). Ein Forced Missed Tackle alle 4,42 Touches. 5,9 Yards pro Run (Ligaspitze unter Running Backs mit mindestens 75 Runs). Es besteht keine Frage: Montgomerys Umwandlung vom Wide Receiver zum Running Back war ein schneller Erfolg. "Wenn er alle 16 Spiele und die Playoffs absolviert, werden wir über ihn im Januar viele tolle Dinge sagen", brachte es Packers-Coach Mike McCarthy jüngst auf den Punkt. "Er ist eine vielseitige Bedrohung. Er kann mit dem Ball laufen, er kann Routes laufen. Er muss jetzt nur noch die Trainingseinheiten in der Pass-Protection erhalten."

Es ist kaum möglich, Montgomerys Vielseitigkeit in der Packers-Offense hoch genug zu bewerten. Green Bay baute im Laufe der vergangenen Saison etwas häufiger auf Route-Kombinationen, nach wie vor aber findet hier zu viel in Isolation statt. Bedeutet: Gewinnt ein Receiver seine Route direkt gegen den oder die Gegenspieler nicht, ist er keine Option für den Quarterback. Das macht die Offense insgesamt statischer und vorhersehbarer, Spieler wie Montgomery oder auch der neue Tight End Martellus Bennett können diese Statik aufbrechen.

Dem ist vor allem so, weil Green Bay beide vor dem Snap herumbewegen kann - vom Backfield, in den Slot, auf eine Outside-Position. Das gibt Rodgers Hinweise auf die geplante Coverage und es erlaubt den Packers, bestimmte Matchups zu diktieren. Montgomerys 457 Rushing-Yards verhinderten, dass Aaron Rodgers (369) die Packers in der Vorsaison in Rushing-Yards anführte. Läuft die kommende Saison nach Plan, kann der ehemalige Wide Receiver ganz andere Zahlen anpeilen.

Willie Snead, WR, New Orleans Saints: Der Abgang von Brandin Cooks zu den Patriots hinterlässt eine Lücke in New Orleans, genauer gesagt eine 117-Target-8-Touchdown-Lücke. Die Saints haben noch immer eines der am besten designten Passing Games sowie einen der besten Quarterbacks in der NFL, auch 2017 wird der Ball im Big Easy eher häufiger fliegen. Brees hatte seit 2011 nie weniger als 4.870 Passing-Yards in einer Saison (vier Mal über 5.000).

All das bringt Snead in Position für eine größere Rolle: Ted Ginn mag als Deep Threat geholt worden sein, Snead aber sollte im Slot stärker in den Fokus rücken. Schon 2016 hatte er mit 1,89 Yards pro gelaufener Slot-Route die neuntmeisten Yards in dieser Kategorie, seine 707 Slot-Yards waren ligaweit die viertmeisten. Snead könnte sich hinter Michael Thomas als neuer Nummer-2-Receiver in der Saints-Offense etablieren.

DeVante Parker, WR, Miami Dolphins: Der 24-Jährige ist im Prinzip seit seiner Rookie-Saison 2015 ein alljährlicher Breakout-Kandidat - in diesem Jahr ist es endlich so weit. Miami hat ein starkes Waffen-Arsenal, mit Jay Ajayi, Jarvis Landry und Kenny Stills. Spieler, die Aufmerksamkeit durch die Defense erfordern. Parker scheint endlich körperlich bei 100 Prozent zu sein und die Trainingseinheiten wirklich für sich nutzen zu können.

Schafft er es, seine Kombination aus Größe und Geschwindigkeit auf den Platz zu übertragen, kann er im zweiten Jahr unter Adam Gase ein dominanter Receiver werden. Offensive Coordinator Clyde Christensen erklärte laut Pro Football Talk bereits, dass er ein "gigantisches Jahr" von Parker erwartet: "Er bewegt sich viel besser und er ist hungrig. Er trainiert hart und ist voll fokussiert." Der Quarterback-Tausch hin zu Jay Cutler sollte an alldem nicht viel ändern. Cutler kennt die Offense und ist er fit, hat er den Arm, um Parker auch Downfield viele Gelegenheiten zu geben.

D.J. Reader, DT, Houston Texans: "Hohe Erwartungen" habe Houston in diesem Jahr an Reader, das stellte Defensive-Line-Coach Anthony Weaver jüngst klar. Reader hat sich in der vergangenen Saison in die Startformation gespielt, in seinem zweiten NFL-Jahr übernimmt er die Starter-Rolle vom gerade zurückgetretenen Vince Wilfork. Der 23-Jährige verzeichnete in der vergangenen Saison eine Top-Stop-Rate bei Runs und sollte in der spannenden neuen Texans-Front eine größere Rolle einnehmen.

Tyrell Williams, WR, Los Angeles Chargers: Schon in der vergangenen Saison profitierte Williams von den Verletzungen im Receiving-Corps der Chargers - und es deutet einiges darauf hin, dass die gleiche Situation auch in diesem Jahr winkt. Top-Pick Mike Williams droht das Saisonaus und somit könnte Tyrell Williams schnell wieder in eine prominentere Rolle rücken.

Der 25-Jährige verzeichnete 2016 insgesamt 1.059 Yards (15,3 Yards pro Catch) und sieben Touchdowns, dabei war er besonders produktiv aus dem Slot heraus: Seine 2,48 Yards pro gelaufener Route aus dem Slot waren der zweitbeste Wert aller Receiver hinter Jordy Nelson (2,75).

Weitere Kandidaten:

  • Austin Hooper, TE, Atlanta Falcons
  • Elandon Roberts, LB, New England Patriots
  • P.J. Williams, CB, New Orleans Saints
  • Paul Richardson, WR, Seattle Seahawks
  • Ameer Abdullah, RB, Detroit Lions
  • Josh Doctson, WR, Washington Redskins
  • Duke Johnson, RB/WR, Cleveland Browns
  • Nelson Agholor, WR, Philadelphia Eagles
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