3. Was bedeutet der Garoppolo-Trade für die 49ers?
Auf den ersten Blick ist es ein toller Deal für San Francisco. Natürlich muss Garoppolo erst zeigen, dass er den enormen Vorschusslorbeeren auch wirklich gerecht wird und auf der anderen Seite liegt es jetzt an den 49ers, mit dem 25-Jährigen einen langfristigen Deal für die kommenden Jahre auszuhandeln.
Doch Cap Space ist definitiv nicht das Problem, ersten Prognosen zufolge gehen die Niners mit über 50 Millionen Dollar an Cap Space in die Free Agency 2018. Auch der Preis und somit das Risiko sind für San Francisco, das durch Trades mit den Saints und Bears ohnehin einen zusätzlichen Zweit- sowie einen zusätzlichen Drittrunden-Pick 2018 hat, mehr als überschaubar.
Also kann man sich auf die sportlichen Bereiche konzentrieren, und hier wird vor allem deutlich: San Franciscos Head Coach Shanahan hat an dieser Verpflichtung in seinem Kopf wohl schon jahrelang gearbeitet.
Shanahans Begeisterung für Garoppolo
Bereits kurz vor dem vergangenen Super Bowl, noch als Offensive Coordinator der Atlanta Falcons, aber mit dem Niners-Job bereits in der Tasche, gab Shanahan zu, dass Garoppolo ihm als College-Prospect schon gefiel. Im damaligen Draft hatte er ihn auf seiner Quarterback-Liste direkt hinter Derek Carr. Als Carr und Garoppolo in die NFL kamen, war Shanahan noch Offensive Coordinator der Browns und hatte Carr und Garoppolo vor Johnny Manziel und Teddy Bridgewater eingestuft.
"Ein sehr guter Passer, der hart im Nehmen in der Pocket ist und die Augen Downfield behält. Kann den Ball auch schnell loswerden, außerdem gefiel er mir als Mensch", zitierte cleveland.com Shanahans Beurteilung des jungen Quarterbacks. Er hatte sich damals schon vor dem Draft mit Garoppolo zum Essen getroffen. Cleveland entschied sich jedoch gegen Shanahans Einschätzung, was wohl auch eine Rolle darin spielte, dass Shanahan die Browns letztlich verlassen wollte.
Garoppolo gilt als reifer Typ, niemand, der seine Emotionen die Oberhand gewinnen lässt. Im College spielte er in einer blitzschnellen Offense und bewies dabei schon großes Spielverständnis und Präzision, gleichzeitig ist er athletisch und bewegt sich gut in der Pocket.
Die Falcons-Offense der Vorsaison war unter Shanahan historisch gut (eine ausführliche Analyse gibt es hier), und Shanahans Konzepte werden Garoppolo helfen. Das beginnt mit dem starken Fokus auf Play Action und Rollouts, wo Garoppolos Athletik genutzt und die Reads für den Quarterback einfacher werden. Es geht weiter mit Pässen aus Bunch-Formationen, die Receiver einen freien Release ermöglichen. Dazu kommen tolle Passing-Designs für tiefe Routes, Pre-Snap-Motions um die Defense zum Reagieren zu zwingen sowie das gezielte Attackieren gegnerischer Schwachstellen.
Außerdem richtet Shanahans Offense viel Fokus auf Tight Ends und Running Backs im Passspiel, wo es für den Quarterback regelmäßig simple Completions gibt, die große Raumgewinne erzielen können. Und nicht zu vergessen: Shanahan setzt stark auf das Run Game, um den Quarterback zusätzlich zu entlasten. Ein Quarterback mit Garoppolos Anlagen - auch wenn, das muss man betonen, die Sample Size klein ist - kann in dieser Offense großartig aufspielen.