8. Carolina Panthers (11-5)
Platzierung im vergangenen Ranking: 9
Welche Panthers-Offense bekommen wir in den Playoffs zu sehen? Ist es die der jüngeren Vergangenheit, sind die Panthers ein heißer Kandidat auf einen One-and-Done-Auftritt. Carolinas beste Spiele in dieser Saison kamen, wenn die Offense stark auf Option-Football setzte und das Run Game um Cam Newton herum aufbaute. Das klappt allerdings gegen die Elite-Defenses nur zu einem gewissen Grad, das Base-Run-Game der Panthers muss viel besser funktionieren, damit die Offense eine Chance hat. Denn im Passing Game sind alle Teams, die im Ranking besser platziert sind als Carolina, den Panthers um ein Vielfaches voraus. Defensiv kann die Front noch immer eine Offense dominieren, insbesondere gegen den Run ist Carolina sehr stark - mit New Orleans wartet hier direkt die wohl schwerste Prüfung. Ein zentraler Faktor im Play-Calling: Wie aggressiv geht Defensive Coordinator Steve Wilks zu Werke? Carolina war eines der Blitz-lastigsten Teams der Regular Season, philosophisch fast eine 180-Grad-Drehung zu den Panthers-Teams vergangenen Jahre. Das klappte mal sehr gut, teilweise aber entblößte es auch Coverage-Probleme. Findet Wilks hier die richtige Mischung, kann Carolinas Defense jedem Team Probleme bereiten.
7. Kansas City Chiefs (10-6)
Platzierung im vergangenen Ranking: 14
Man könnte bei KC grundsätzlich die gleiche Einstiegsfrage wie bei den Panthers stellen - welche Offense sehen wir in den Playoffs? Im Unterschied zu Carolina kann man an die Antwort aber mit mehr Optimismus angehen: Seitdem Matt Nagy das Play-Calling übernommen hat, haben Run Pass Options eine deutlich größere Rolle erhalten und auch das Run-Blocking ist besser geworden. Die Chiefs bekommen so Eins-gegen-Eins-Matchups für Tyreek Hill, und wenn es die gibt, lässt Alex Smith seine Downfield-Aggressivität der ersten Wochen dieser Saison zumindest noch aufblitzen. Das Trio Hill/Kareem Hunt/Travis Kelce präsentiert so Matchup-Probleme. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass die Chiefs-Defense, im Gegensatz zu früheren Jahren, alles andere als sattelfest ist. Kansas City ist im Pass-Rush eines der harmlosesten Playoff-Teams, was außerhalb von Marcus Peters immer wieder zu Löchern in der Coverage führt. Das ist ein Grund dafür, dass KC in der Regular Season von allen Playoff-Teams die meisten Big Plays (mindestens 20 Yards) im Passing Game zugelassen hat (67). Und in der Run-Defense sieht es nicht wirklich besser aus: Zwar sind die Chiefs hier in puncto Big Plays klar stärker, dennoch konnten Teams gegen sie immer wieder kontinuierlich den Ball laufen. Hier könnte Tennessee an einem Sahnetag tatsächlich zum Stolperstein werden.
6. Atlanta Falcons (10-6)
Platzierung im vergangenen Ranking: 6
Wenn man sich bei den Falcons nur die Ergebnisse anschaut, sieht man ein Team, das zu keinem Zeitpunkt in der Saison mal eine konstante Form gefunden hat. Das stimmt vereinzelt zwar, doch sind die Gründe dafür der interessante Part: Matt Ryan hatte über weite Strecken der Saison vergleichsweise großes Interception-Pech, während Atlanta gleichzeitig den Ball gut das Feld runter bewegen konnte, nur um dann in der Red Zone auf Probleme zu stoßen. Das Passspiel ist noch immer brandgefährlich, umso mehr, wenn - wie in Week 17 endlich einmal zu sehen - die Running Backs schließlich doch mal ins Passing Game eingebunden werden. Atlanta hat eine solide Offensive Line, ein solides Run Game, den besten Receiver der NFC-Playoffs und ein gutes Running-Back-Duo. Können Matt Ryan und vor allem Offensive Coordinator Steve Sarkisian das in den Playoffs besser konstant zusammenführen als in der Regular Season? Davon wird viel abhängen, denn die Defense hat den erhofften nächsten Schritt nicht gemacht. Ja, sie ist immer noch explosiv und verfügt mit Grady Jarrett, Deion Jones und Desmond Trufant auf allen drei Ebenen über Stars. Trotzdem waren die Falcons auf die ganze Saison gesehen defensiv immer wieder anfällig, ob gegen den Run oder den Pass.
5. Los Angeles Rams (11-5)
Platzierung im vergangenen Ranking: 7
Spektakuläre Saison der Rams, man kann es nicht anders sagen. Die offensive 180-Grad-Drehung unter Sean McVay und Matt LaFleur, begünstigt durch eine auch personell deutlich verbesserte Offense, ist beachtlich: McVay hat dabei Todd Gurley in den Mittelpunkt gestellt, und das nicht nur im Run Game. Run-, Play-Action- und Screen-Spielzüge sind sehr gut miteinander verknüpft, sowohl situativ als auch personell. Das macht es für Defenses extrem schwer, die Offense zu verteidigen. Die Screen-Designs sind brandgefährlich, Gurley erhält nicht nur hier Eins-gegen-Eins-Situationen im Passing Game und verhält sich als Runner um Welten besser als noch in der Vorsaison. Durch das Play-Action-Spiel wird Jared Goff die Arbeit deutlich erleichtert, Goff erhält auch außerhalb davon klar definierte Reads. Jetzt warten in den NFC-Playoffs mehrere der Top-Defenses dieser Saison und es wird spannend sein zu sehen, ob die Rams etwa bei einem Rematch gegen die Vikings dieses Mal mehr Antworten parat haben. Auch Goff selbst steht dann im Fokus: Weitestgehend funktionierte er, wenn die Schemes griffen - dass er das Team auch mal durch eine schwächere Phase tragen kann, hat er bislang nicht gezeigt. Helfen wird ihm die Defense: Aaron Donald ist der beste Defense-Spieler dieser Saison und wird jeder Interior-O-Line in den Playoffs Probleme bereiten. Auch in der Secondary sieht L.A. inzwischen gut aus, Sorgen bereitet aber die Run-Defense - und hierbei insbesondere die Linebacker.