4. New Orleans Saints (11-5)
Platzierung im vergangenen Ranking: 5
Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass die Saints als das ausgeglichenste Team in die Playoffs einziehen. New Orleans hat die beste Offensive Line dieser Saison, genau wie das beste Running-Back-Duo. Alvin Kamara wird für jeden Playoff-Gegner ein brutales Matchup-Problem darstellen, die Saints haben die besten und effizientesten Screen-Designs der NFL und geben Kamara hierbei auch immer wieder Eins-gegen-Eins-Situationen. Der ist der erste Running Back seit dem NFL-Zusammenschluss mit über 1.500 Scrimmage-Yards (1.554) bei weniger als 225 Touches (212). New Orleans nutzt hierbei auch den Fullback als Matchup-Waffe, wie man es aus der Offense von Kyle Shanahan kennt, und all das in Kombination führt zu einer Mischung aus Run Game, Passing Game und Pre-Snap-Adjustments, die unglaublich schwer zu verteidigen ist. Ganz nebenbei hat New Orleans den besten Quarterback der NFC-Playoffs und führte die Regular Season mit 8,1 Yards pro Pass an, sowie in Marshon Lattimore einen Shutdown-Cornerback. Die D-Line ist zumindest solide und verfügt mit Cam Jordan über einen Elite-Spieler, trotzdem ist und bleibt die Run-Defense das größte Sorgenkind im Big Easy. Ein Sorgenkind, das New Orleans vor dem Duell mit Carolina schnellstmöglich reparieren muss. Insgesamt aber ist dieses Team stark genug für den ganz großen Wurf!
3. Minnesota Vikings (13-3)
Platzierung im vergangenen Ranking: 3
Minnesotas Defense macht unglaublich viel Spaß. Die Qualität auf allen drei Ebenen ist mit Spielern wie Griffen, Joseph, Hunter, Barr, Kendricks, Smith und Rhodes wahnsinnig hoch, die Game Plans und Play-Designs von Mike Zimmer bringen all das auf dem Platz zusammen. Meiner Meinung nach hat Minnesota die beste und kompletteste Defense der diesjährigen Playoffs, auch vor Jacksonville oder Philadelphia. Die große Frage lautet also: Was kann die Offense leisten? Die Offensive Line und vor allem die Interior Line wackelte zuletzt ohne Pat Elflein, der Center geht angeschlagen in die Playoffs. Darunter litt auch Case Keenums Spiel, Keenums Deep Ball war in den vergangenen Wochen nicht mehr so stark wie zuvor. Er ist immer noch sehr gut gegen Pressure, spielt in einem glänzenden Passing-Scheme und hat mit Diggs und Thielen ein tolles Receiver-Duo. Reicht das, wenn die Line abbaut und dann die starken NFC-Fronts - etwa die Rams - kommen? Und wenn man diesen Gedanken weiter spinnt: Kann das Run Game die Offense notfalls tragen? Murray und McKinnon haben sich als gutes, vielseitiges Running-Back-Duo entpuppt. Doch Minnesotas Traum vom Super Bowl Zuhause wird letztlich mit der Offensive Line stehen und fallen.
2. Pittsburgh Steelers (13-3)
Platzierung im vergangenen Ranking: 4
Hätten wir Gewissheit über die Fitness von Antonio Brown, die Steelers wären meine Nummer 1. Haben wir nur leider nicht. Brown war - nicht nur statistisch - der eindeutig beste Wide Receiver der gerade beendeten Regular Season und er öffnet so viele Räume für Le'Veon Bell und JuJu Smith-Schuster. Weil Defenses ihren Game Plan an Brown ausrichten müssen, haben die Steelers häufig klare Matchup- und Scheme-Vorteile. Roethlisberger spielt ebenfalls eine sehr gute Saison, der größte Sorgenpunkt offensiv ist das Run Game. Hier fehlt die Effizienz der vergangenen Spielzeit, auch wenn man dabei von Jammern auf sehr hohem Niveau spricht. Realer sind die Probleme in der Run-Defense, insbesondere seit der Verletzung von Ryan Shazier. Die Front wirkt generell gegen den Pass besser als gegen den Run. Ermutigend sind die Tendenzen in der Secondary schon im Duell gegen die Patriots sowie zuletzt, als Joe Haden teilweise Nummer-1-Receiver verfolgte. Die große Frage, so es denn zum erneuten Aufeinandertreffen im Championship Game kommt: haben die Steelers irgendeine Antwort auf Rob Gronkowski? Das war der Schlüssel im Week-15-Duell. Pittsburghs Defense wirkt schematisch flexibler als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr, so viel ist klar.
1. New England Patriots (13-3)
Platzierung im vergangenen Ranking: 2
Ehrlicherweise könnte man die obersten vier Teams (und möglicherweise auch noch die Rams) in nahezu beliebiger Reihenfolge anordnen. Warum also die Patriots auf dem Spitzenplatz? Die Mischung aus Quarterback, Coaching und der größten Mismatch-Waffe der Playoffs - Rob Gronkowski - hat letztlich den Ausschlag gegeben. New England hatte in den letzten Wochen der Regular Season offensiv einige holprigere Auftritte, dabei hatte auch die Offensive in Pass-Protection einige Probleme. Gleichzeitig aber sieht das Run Game verlässlich gut aus und die Pats verfügen mit dem glänzend aufspielenden Dion Lewis neben Gronk über ein weiteres Matchup-Problem für gegnerische Defenses. Die Bye-Week wird außerdem Chris Hogan dabei helfen, endlich fit zu werden, so dass Brady, unter dem Strich noch immer der beste Quarterback dieser Regular Season, die gefährlichste und flexibelste Offense anführt. Das wird es aber auch brauchen, denn insbesondere die Defensive Front ist und bleibt suspekt. Gleichzeitig aber haben es die Pats im Laufe der Saison doch meist geschafft, gegnerische Offenses im Laufe einer Partie in den Griff zu bekommen, zumindest was die Scoring-Defense angeht.