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NFL Power Ranking vor dem Saisonstart: Patriots, Eagles, Packers und Co.

Tom Brady und die New England Patriots sind einmal mehr einer der Topfavoriten vor dem Start der neuen Saison.
© getty
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24. Washington Redskins

Washington sollte eigentlich eine überdurchschnittliche Defense haben. Beginnend bei der Line um Allen, Payne und Ioannidis, einem noch immer unterschätzten Pass-Rusher in Ryan Kerrigan sowie einer soliden Secondary, angeführt von Josh Norman. Gleichzeitig haben die Redskins in Kendall Fuller auch einen der talentierteren jungen Slot-Cornerbacks verloren und hatten in Coverage schon letztes Jahr einige Defizite. Die größeren Fragezeichen bringt aber die Offense mit: bleibt die Line endlich mal von Verletzungen verschont? Wie passt Alex Smith in das Scheme von Jay Gruden? Funktioniert das Backfield mit einem Zusammenspiel zwischen Adrian Peterson und Chris Thompson?

23. New York Giants

In New York wird man möglicherweise noch für eine ganze Weile über den vergangenen Draft sprechen - dann nämlich, falls sich Sam Darnold bei den Jets zu einem echten Franchise-Quarterback entwickelt und gleichzeitig die Giants, die Darnold an 2 hätten haben können, mit Saquon Barkley zwar ihr Run Game, aber nicht ihre kurz- und mittelfristigen Titelchancen signifikant verbessern. Denn während die linke Seite der Line mit Solder und Hernandez fraglos verbessert daherkommt, kann man das über den Rest der Line mitnichten sagen. Eli Manning ist derweil auf dem absteigenden Ast und die Giants müssen hoffen, dass Pat Shurmurs Scheme zusammen mit einem spektakulären Waffenarsenal das ausgleichen kann. Und dann wäre da die Defense, die New York vor zwei Jahren noch in die Playoffs führte, aktuell aber im Cornerback-Corps, im Pass-Rush und auch bei den Linebackern doch gewaltige Ungewissheiten mitbringt.

22. Arizona Cardinals

Die Cardinals haben das Potential, eines der Under-the-Radar-Teams dieser Saison zu werden. Nicht als Cinderella-Playoff-Team oder dergleichen, aber als ein Team, das ein paar Spiele mehr gewinnen kann als vielerorts vermutet und das so manches stärkere Team ärgern kann. Warum? Weil die Defense unter Steve Wilks aggressiv zu Werke gehen wird und in Chandler Jones, Patrick Peterson, Markus Golden, Deone Bucannon, Budda Baker und Tre Boston mehrere Säulen auf allen Leveln hat. Weil Haason Reddick in seinem zweiten Jahr und in neuer Rolle besser zurechtkommen sollte. Weil David Johnson zurück ist, die Offensive Line wieder fit ist und hinter Fitzgerald Christian Kirk und Chad Williams in der Preseason auf sich aufmerksam gemacht haben. Die Line wird noch immer gelegentlich ein Problem sein, der zweite Cornerback-Spot gegenüber von Patrick Peterson bleibt auch in einer stärker auf Zone Coverage fokussierten Defense eine Schwachstelle und niemand setzt ernsthaft darauf, dass Sam Bradford 16 Spiele macht. Arizona aber hat auf beiden Seiten des Balls zu viele zu gute Spieler, um auch in einem Übergangsjahr komplett einzubrechen.

21. Kansas City Chiefs

Kansas City ist ein ganz heißer Bewerber für den Titel des Teams, das die größte Diskrepanz zwischen der eigenen Offense und der eigenen Defense an den Tag legt. Die Chiefs haben offensiv alle Feuerkraft der Welt sowie eines der spektakulärsten Receiving-Corps überhaupt mit Hill, Watkins und Kelce, in Kombination mit einer stabilen Offensive Line. Die Defense dagegen wird vor allem gegen den Pass große Probleme bekommen - trotz Chris Jones und Justin Houston und, falls er nochmals zu alter Stärke zurückfindet, Eric Berry. Kansas City wird im Passspiel auf allen Ebenen angreifbar sein, während der Quarterback-Wechsel von Alex Smith zu Patrick Mahomes zwar mehr Spektakel verspricht; gleichzeitig quasi aber auch mehr Turnover garantiert. Und dann muss Mahomes auch erst einmal Smiths Deep-Passing-Production aus dem Vorjahr übertreffen.

20. Baltimore Ravens

Baltimore ist ohne Frage ein Playoff-Kandidat, und sei es auch via Wildcard. Zu stark ist die defensive Front vor allem so lange Terrell Suggs auf diesem Level spielt. Das Linebacker-Corps dahinter ist deutlich jünger, aber angeführt von C.J. Mosley seinerseits hochtalentiert und die Secondary gehört ohnehin zur ligaweiten Spitze. Baltimores erfahrene Defense wird auch in dieser Saison wieder Gegnern Schwierigkeiten bereiten, das aber war auch nicht das Problem letztes Jahr - das war vielmehr die eigene Offense. Jetzt scheint Joe Flacco tatsächlich fitter zu sein und sich besser zu bewegen, das Receiver-Corps wurde ausgetauscht und klar verbessert, in der Offensive Line ist Marshal Yanda zurück und Alex Collins hat letztes Jahr gezeigt, dass er ein sehr guter Running Back sein kann.

19. Denver Broncos

Welchen Case Keenum erleben wir 2018? Die 2017er Version? Oder die aus den Jahren davor? Letztlich steht das im Mittelpunkt der Broncos-Analyse. Zu gravierend waren die Probleme letztes Jahr aufgrund der permanenten Quarterback-Baustelle, und in der heutigen NFL ist es für Defenses immer schwieriger, so etwas auszugleichen. Ich traue Denver einen Wildcard-Platz zu, weil Keenum unter Bill Musgrave in einer Offense spielen wird, die ihm liegen sollte und weil er ein prall gefülltes Waffenarsenal sowie ein solides Run Game als Unterstützung haben sollte. Die Defense mit Bradley Chubb, Von Miller und Shaq Barrett sollte im Pass-Rush zurück Richtung Liga-Spitze klettern, Chris Harris ist noch immer einer der besten Cornerbacks der Liga und Pacman Jones gibt Denver erfahrene Kader-Tiefe, neben Rookie Isaac Yiadom. Denver ist eines dieser Teams, das einige Kritiker positiv überraschen könnte.

18. Houston Texans

Houston vor dem Start der Saison einzuordnen ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit - wahrscheinlich stehen sie deshalb hier in der Mitte. Die Texans KÖNNTEN eines der explosivsten, spektakulärsten Teams haben, mit einer der dominantesten Fronts um Watt, Clowney und Mercilus. Explosivität pur steckt dahinter mit McKinney, Mathieu und Colvin sowie offensiv Deshaun Watson, den viele schon in den MVP-Status schreiben wollen. Ein anderes Szenario? Watsons Risiko-Pässe aus der Vorsaison landen dieses Mal häufiger beim Gegner, die Probleme in der Offensive Line begleiten Houston das ganze Jahr über, die schematisch umgebaute Offense hat einige Kinderkrankheiten und die Outside-Cornerbacks sind zu anfällig. Es fällt nicht schwer, für die Texans extreme Bilder in beide Richtungen zu zeichnen.

17. Seattle Seahawks

Die nächste große Wildcard gleich hinterher. Seattles Line war letztes Jahr über weite Strecken ein Desaster, in Protection und im Run-Blocking. Die kommende Saison wird zeigen, ob der Austausch großer Teile des Trainierstabs hier den erhofften positiven Effekt hat und ob die Line zumindest Richtung Durchschnitt gehen kann. Im Mittelpunkt steht aber natürlich der Umbruch in der Defense, in der Chancellor, Avril, Sherman und Bennett fehlen, während Earl Thomas' Status weiter ungewiss ist. Warum also trotzdem Platz 17? Russell Wilson gibt den Seahawks eine hohe Base-Line, gleichzeitig ist mit Spielern wie Bobby Wagner, Shaquill Griffin, Frank Clark, Jarran Reed und K.J. Wright Talent vorhanden, während die Rookies Shaquem Griffin und Rasheem Green Druck auf die Starter ausüben. Seattles Team wird ein anderes Gesicht haben, aber der Umbruch bei den Seahawks wird sanfter und schneller verlaufen, als das normalerweise der Fall ist.